Johannes Schradin

Johannes Schradin

Johannes Schradin (* 15. Jahrhundert oder 16. Jahrhundert in Reutlingen; † Ende 1560 oder Anfang 1561 in Reutlingen) war ein lutherischer Theologe, Dichter und Reformator

Leben

Wie von vielen anderen Zeitgenossen lässt sich von Schradins Kindheit und Jugend nichts ermitteln. Er wird in Tübingen Artes oder auch Theologie studiert haben und war in seiner Vaterstadt neun Jahre lang Lehrer an der Lateinschule. In Einklang mit dem Pfarrer Matthäus Alber schloss er sich der Reformation an. Mit Johannes Brenz und Philipp Melanchthon stand er im Briefwechsel. Im Abendmahlstreit wandte er sich 1527 gegen Konrad Sam.

Beim Marburger Religionsgespräch war er zugegen, wurde aber zur Hauptdisputation nicht zugelassen. Da Reutlingen auf dem Reichstag zu Augsburg die Confessio Augustana unterschrieb, stand die Bürgerschaft ganz auf Martin Luthers Seite. Mit Alber reiste Schradin 1536 nach Wittenberg zum Abschluss der Wittenberger Konkordie. Im Schmalkaldischen Kriege dichtete er zwei Lieder, die zum Widerstand aufriefen. Daher musste Schradin nach dem Augsburger Interim seine Vaterstadt verlassen und hielt sich in Neuffen und Frickenhausen auf. 1553 berief ihn Graf Georg von Württemberg-Mömpelgard, zu seinem Hofprediger, bis Schradin 1557 wieder nach Reutlingen zurückkehren konnte.

Literatur

  • Wilhelm von Heyd: Schradin, Johann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 438–440.
  • K. Friedrich. Die Schulverhältnisse in Reutlingen. Reutlingen 1887/89.
  • Historische Volkslieder der Deutschen. Bd. 4, hg. v. D. v. Liliencron. Kiel 1892, 302-319.
  • F. Vötterer. J. Sch. (Progr. d. Gymn. Reutlingen). Reutlingen 1893, 21-71.

Weblinks


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