Leslie Nielsen ist sehr verdächtig

Leslie Nielsen ist sehr verdächtig
Filmdaten
Deutscher Titel Leslie Nielsen ist sehr verdächtig
Originaltitel Wrongfully Accused
Produktionsland USA, Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Pat Proft
Drehbuch Pat Proft
Produktion Gary Barber, Bernd Eichinger, Martin Moszkowicz, Pat Proft, James G. Robinson, Robert L. Rosen
Musik Bill Conti
Kamera Glen MacPherson
Schnitt James R. Symons
Besetzung
  • Leslie Nielsen: Ryan Harrison
  • Richard Crenna: Lt. Fergus Falls
  • Kelly LeBrock: Lauren Goodhue
  • Melinda McGraw: Cass Lake
  • Michael York: Hibbing Goodhue
  • Sandra Bernhard: Dr. Fridley
  • Aaron Pearl: Sean Laughrea
  • Leslie Jones: Sgt. Tina Bagley
  • Benjamin Ratner: Sgt. Jeff Orono
  • Gerard Plunkett: Sir Robert McKintyre
  • Duncan Fraser: Sgt. Mac McDonald

Leslie Nielsen ist sehr verdächtig (Originaltitel: Wrongfully Accused, Alternativtitel: Sehr verdächtig) ist eine US-amerikanisch-deutsche Filmkomödie von Pat Proft aus dem Jahr 1998.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Geigenvirtuose Ryan Harrison ist ein begnadeter Musiker und wird während einer Konzerttournee durch die USA auf das Anwesen des Millionärs Hibbing Goodhue eingeladen. Einerseits, weil dieser seine Tournee sponsert, andererseits, weil er mit Hibbings Frau Lauren, die ihm eindeutige Avancen gemacht hat, ein Verhältnis angefangen hat.

Am Abend eines seiner Konzerte erhält Harrison eine Nachricht von Lauren, die ihn zu einem weiteren Tete-a-tete bittet, während Hibbing gleichzeitig in seiner Villa von einem Unbekannten angegriffen wird. Als Harrison auf dem Anwesen eintrifft, ist Lauren verschwunden, allerdings attackiert ihn der Killer, der mit künstlichen Körperteilen ausgestattet ist. Während eines Handgemenges wird Harrison von dem Unbekannten niedergeschlagen. Tags darauf ist Goodhue tot, und Harrison wacht neben dessen Leiche auf, behängt mit verschiedenen Waffen. Die anwesende Polizei nimmt den Violinisten daraufhin als vermeintlichen Mörder des Millionärs fest und verurteilt ihn zum Tode. Während der Fahrt zur Exekution kommt es zu einem Unfall, bei dem Harrison schließlich fliehen kann.

Die Polizei in Form von Lieutenant Fergus Falls beginnt daraufhin, Harrison mit einem Großaufgebot zu jagen. Harrison selbst gelingt es dabei mehrfach – teils auch mit Glück – Falls und der Polizei zu entkommen. Er stöbert die mysteriöse Cass Lake auf, welche er bereits auf Hibbings Party kennengelernt hat, und taucht bei ihr unter. Doch Cass scheint ein Geheimnis zu hüten.

Durch ein Indiz hinsichtlich der künstlichen Gliedmaßen des Killers gewinnt er in einem Krankenhaus Hinweise zu dem Attentäter und findet dabei heraus, dass dieser sich hier ein Prothesen–Scharfschützengewehr für ein noch unbekanntes Attentat hat anfertigen lassen. Als er den Einarmigen und -beinigen verfolgt und knapp einem Anschlag nahe einem Getreidefeld entgeht, geht er den eigentlichen Mördern in die Falle: Lauren und Sean Laughrea, der Prothesenkiller, Terrorist und gleichzeitig Laurens Bruder. Beide sind Freiheitskämpfer und wollen den UN–Generalsekretär Sir Robert McKintyre, der eine Anti-Terror-Kampagne starten will, durch das Attentat beseitigen. Lauren hat sich nur deswegen mit Goodhue eingelassen, da dieser ein enger Vertrauter McKintyres war und sie so die notwendigen Kontakte knüpfen konnte. Cass, die sich auch in der Truppe befindet, selbst ist lediglich eine Malerin und wollte ein Portrait von Hibbing anfertigen. Sie hat Sean und Lauren nur geholfen, da sie sich mit Lauren und Sean verwandt glaubte. Als sie allerdings mitbekommt, dass McKintyre – der sich auch noch als Cass Vater entpuppt – umgebracht werden soll, schlägt sie sich wieder auf Harrisons Seite.

Während des schottischenColumbia Heights“ – Festival, auf dem das Attentat geplant ist, kann Harrison die Ermordung McKintyres verhindern und diesen in Sicherheit bringen. Nach einer wilden Verfolgungsjagd vor den von Lauren angeführten Terroristen, die Harrison, Cass und McKintyre in einen Hinterhalt locken, kann Harrison die Insassen beschützen und zudem Laurens Freiheitskämpfer stellen. Lieutenant Falls nimmt die Terroristen fest und erklärt zudem Harrison für unschuldig und „fälschlich angeklagt“ („wrongfully accused“, Originaltitel). Dieser und Cass Lake werden ein Paar und gehen einer gemeinsamen Zukunft entgegen.

Kritiken

James Berardinelli schrieb auf ReelViews, dass der Film den Zuschauer eher „krank machen“ als zum Lachen bringen könne. Er sei zum Zeitpunkt des Verfassens der Kritik die schlechteste Komödie des Jahres („It's probably not the last stupid comedy of 1998, but, at least to date, it's easily the worst“). Leslie Nielsen solle in die Rente gehen, da er so viele Rollen gespielt habe, dass er nicht mehr amüsant, sondern langweilend wirke. [1]

„Dürftige Slapstick-Klamotte, die nie über das Niveau einer lieblos zusammengeschusterten Gagparade hinauskommt.“

Lexikon des Internationalen Films[2]

„Der Actionthriller mit Harrison Ford und Tommy Lee Jones ist Hauptvorlage von Profts Parodie [...] Natürlich stolpert er durch etliche Fettnäpfchen und respektlose Filmzitate [...] Und natürlich reiht sich "Sehr verdächtig" nahtlos in Profts Slapstick-Arbeit ein. Aber sein Regiedebüt hat ein Problem: Proft beklaut nicht nur die Filmgeschichte, sondern auch sich selbst. Und wenn eine Filmparodie andere Filmparodien parodiert, haben nur noch die Hardcore-Fans was zu lachen. [...] Fazit: Mittelgeniale Gag-Revue“

Cinema[3]

Hintergrund

Wie in den meisten Filmkomödien unter Mitwirkung von Nielsen werden auch in „Sehr verdächtig“ Dutzende zum Drehzeitpunkt populäre Filme und Serien parodiert. Als roter Faden dient eine Parodie des Streifens Auf der Flucht, der in loser Handlung mit einer Vielzahl anderer zitierter Werke verwoben wird. Darunter fallen:

  • Star Wars (Platzanweiser–Taschenlampe mit Laserschwert–Effekt; auf Harrison gekippter Tisch als Parodie auf Han Solos Karbonit–Pose)
  • Die üblichen Verdächtigen (Polizist entlarvt Harrisons Alibi, dass er sich aus verschiedenen Wandgegenständen in einem Laden zusammengereimt hat)
  • Baywatch (Parodie auf den Vorspann mit üppig dekolletierten Rettungsschwimmerinnen)
  • Drei Engel für Charlie (Falls und seine Ermittler springen in der Pose von Charlies Angels in die Wohnung von Cass Lake)
  • Mission Impossible (Harrison dringt in den gesicherten Archivraum einer Klinik ein und fällt von Kabeln aufgefangen nach unten)
  • Feld der Träume (Drei Baseballspieler laufen in ein Maisfeld und verschwinden)
  • Titanic (Harrison und Cass stehen wie Di Caprio und Winslet am Schiffsbug, Harrison schlägt mit dem ursprünglichen Drehbuch von Titanic auf den Mörder von Hibbing ein)
  • Braveheart (Harrison in schottischer Uniform und William-Wallace-Makeup, nachdem er gegen eine Staffelei gefallen ist)
  • Emergency Room (Harrison wird für einen Arzt gehalten und stellte in einem Behandlungsraum hanebüchene Diagnosen, während ständig ein Dr. Kimble ausgerufen wird)
  • Chinatown (Harrison und Cass schlagen sich wechselweise nach Äußerungen über das Verwandtschaftsverhältnis von Cass zu den zwei Bösewichten)

Daneben werden Michael Flatleys Tanzshow „Lord of the Dance“ (für Harrisons Konzertplakat in „Lord of the Violin“ in Flatley-Pose umfunktioniert; entsprechende Tanzeinlage nach dem Showdown), ein Werbespot für Mentos (Harrison hat nach dem Verzehr eines Drops die richtige Fluchtidee) sowie die Spielwarenkette „Toys'R'Us“ (das Prothesenkrankenhaus heißt hier „Limbs’R’Us“) durch den Kakao gezogen.

Wissenswertes

  • Statt von seinem Standardsprecher Horst Schön wurde Leslie Nielsen hier von Klaus Guth synchronisiert.
  • Eine Nachrichtensprecherin im Film trägt den Namen „Ruth Kimble“. Dies ist ein Hinweis auf „Dr. Richard Kimble“, die Hauptfigur des parodierten Films „Auf der Flucht“. Zudem wird in einem Krankenhaus ein „Dr. Kimble“ ausgerufen.
  • Die Hauptfigur „Ryan Harrison“ wurde ebenfalls von anderen Namen abgeleitet. Während „Ryan“ sich auf „Jack Ryan“ (Hauptfigur in den karikierten Clancy-Filmen „Die Stunde der Patrioten“ und „Das Kartell“) bezieht, ist „Harrison“ ein Verweis auf Harrison Ford, der sowohl in „Auf der Flucht“ als auch in den zuvor genannten Tom-Clancy-Verfilmungen die Hauptrolle gespielt hat.
  • Der Film wurde in Vancouver gedreht.[4] Er spielte in den Kinos der USA ca. 9,6 Millionen US-Dollar ein. In Deutschland wurden bis zum 23. August 1998 957.302 Kinobesucher gezählt.[5]

Quellen

  1. Kritik zu Leslie Nielsen ist sehr verdächtig von James Berardinelli auf ReelViews.net
  2. Kritik zu Leslie Nielsen ist sehr verdächtig im Lexikon des Internationalen Films
  3. Kritik zu Leslie Nielsen ist sehr verdächtig auf Cinema.de
  4. Drehorte für Leslie Nielsen ist sehr verdächtig auf imdb.de
  5. Einspielergebnisse zu Leslie Nielsen ist sehr verdächtig auf imdb.de

Weblinks


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