Mariela Castro

Mariela Castro
Mariela Castro während einer Rede des Lateinamerika-Plenums der International Conference on LGBT Human Rights in Montreal (2006).

Mariela Castro Espín (* 27. Juli 1962 in Havanna) ist studierte Pädagogin und derzeitige Direktorin des Centro Nacional de Educación Sexual (Nationales Zentrum für sexuelle AufklärungCENESEX) und Aktivistin für die Rechte Homosexueller. Sie ist Tochter des amtierenden Staats- und Regierungschefs Kubas Raúl Castro und Vilma Espín, der ehemaligen Präsidentin der kubanischen Frauenorganisation Federación de Mujeres Cubanas, sowie Nichte von Ex-Präsident Fidel Castro.

Das CENESEX, dessen Leitung sie 1990 als Nachfolgerin seiner deutschen Gründungsdirektorin Monika Krause übernahm, setzt sich für eine effektive Prävention gegen AIDS, sowie für die Akzeptanz von Homosexualität, Bisexualität, Transvestitismus und Transgender ein. Im Jahre 2005 rief sie ein Projekt mit dem Ziel ins Leben, dass geschlechtsangleichende Operationen sowie eine rechtliche Änderung des Geschlechts erlaubt werden soll. Im Juni 2008 ist ein entsprechendes Gesetz vom kubanischen Parlament beschlossen worden. Eine Initiative zur rechtlichen Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften war dagegen bisher noch nicht erfolgreich.

Mariela Castro ist außerdem Präsidentin des Multidisziplinären Zentrums für Sexualstudien Kubas, Präsidentin der Nationalen Kommission für die Verfolgung der Störung der geschlechtlichen Identität, Mitglied der Aktionsgruppe zur Vorbeugung, Konfrontierung und Bekämpfung von AIDS, Exekutivmitglied der World Association for Sexual Health. [1]

Mariela Castro ist Herausgeberin des Journals Sexología y Sociedad (Sexologie und Gesellschaft). Sie veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Bücher.

Als einziges Mitglied der Familie Castro neben Fidel und Raúl äußert sie sich internationalen Medien gegenüber auch zu politischen Fragen und unterstützt ausdrücklich sowohl die Reformbemühungen ihres Vaters auf wirtschaftlichem Gebiet als auch die konsequente Ablehnung jeden Dialogs mit Oppositionellen.[2] Nachdem Der Spiegel im Juli 2010 ein Interview mit ihr abgedruckt hatte,[3] beklagte sie sich später gegenüber der Zeitung junge Welt heftig über angebliche Manipulationen des Nachrichtenmagazins,[4] ohne dabei zu erwähnen, dass die Endfassung des Interviews von ihr zum Abdruck autorisiert worden war.[5]

Mariela ist in zweiter Ehe mit dem italienischen Fotografen Paolo Titolo verheiratet, mit dem sie zwei Kinder hat. Außerdem hat sie noch einen Sohn aus ihrer ersten Ehe mit dem chilenischen Ex-FPMR-Kämpfer Juan Gutiérrez Fischmann.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. AFP: Raul Castro's daughter spearheads anti-homophobia drive vom 11. Mai 2008
  2. taz.de: Knut Henkel: Die Revolution in der Revolution vom 13. August 2008
  3. Wir brauchen Veränderungen In: Der Spiegel vom 19. Juli 2010, abgerufen am 14. Mai 2011
  4. Lügen gegen Kuba In: junge Welt vom 7. August 2010
  5. Hetzenjagd auf den Spiegel In: Bildblog vom 20. August 2010, abgerufen am 14. Mai 2011
  6. Castro's Family, Miami Herald 8. Oktober 2000

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