- Santander
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Gemeinde Santander Wappen Karte von Spanien Basisdaten Autonome Gemeinschaft: Kantabrien
Provinz: Kantabrien Koordinaten 43° 28′ N, 3° 48′ W43.466666666667-3.815Koordinaten: 43° 28′ N, 3° 48′ W Höhe: 15 msnm Fläche: 34 km² Einwohner: 181.589 (1. Jan. 2010)[1] Bevölkerungsdichte: 5.340,85 Einw./km² Gründung: 26 v. Chr. als Portus Victoriae Iuliobrigensium Postleitzahl: 39001 - 39012 Gemeindenummer (INE): 39075 Nächster Flughafen: Flughafen Santander Verwaltung Bürgermeister: Íñigo de la Serna (PP) Webpräsenz der Gemeinde Santander (sprich Santandér) ist die Hauptstadt der zu Spanien gehörenden Autonomen Gemeinschaft Kantabrien im Norden der iberischen Halbinsel. Über ein Drittel der Kantabrier leben in Santander.
Die Stadt ist ein sehr beliebter Badeort in Nordspanien, dessen zahlreiche Sandstrände ein Anziehungspunkt für viele meist spanische Touristen sind. Insbesondere im Stadtteil El Sardinero gibt es mehrere weitläufige Sandstrände. An den Stränden bietet sich, je nach Wetterlage, die Möglichkeit zum Surfen. In El Sardinero befinden sich auch das Spielcasino sowie der Campos de Sport de El Sardinero, das Stadion des Fußballvereins Racing Santander.
Auf der vorgelagerten Halbinsel „La Magdalena“ steht ein 1912 für König Alfons XIII. erbautes Schloss, wo heute u. a. die Internationale Universität Menéndez Pelayo untergebracht ist. Diese Universität ist eine Sommeruniversität. Ein weiteres Ziel ist die Vermittlung der spanischen Sprache und Kultur an ausländische Studenten. Dafür verfügt die Universität über einen zweiten Campus. Er befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der 1972 gegründeten Universität Kantabrien. Sie ist mit ca. 12.000 Studenten (2004) die größte Universität in Kantabrien und bietet ein breites Spektrum an Fachrichtungen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Während der Zeit des Römischen Reiches war die Stadt bekannt als Portus Victoriae Iuliobrigensium. Ihr heutiger Name leitet sich vom frühen christlichen Märtyrer Sankt Emeterius ab (Sancti Emetherii > Sancti Emderrii > Sancte Endere > Santendere > Santanderio > Santander), dessen Haupt der Legende nach im 3. Jahrhundert nach Santander verbracht wurde. Im Jahr 1187 ernannte Alfons VIII. von Kastillien den Abt von San Emeterio zum Vorsteher der Stadt. 1248 nahm Santander an den Eroberungsschlachten von Sevilla teil und erhielt als Dank hierfür ein eigenes Stadtwappen, welches die Bilder des Torre del Oro und des Flusses Guadalquivir in Sevilla enthält.
Santander war eine wichtige Hafenstadt für Kastilien im späten Mittelalter und dann auch für den beginnenden Handel mit der Neuen Welt. Die offiziellen Stadtrechte erhielt Santander 1755.
Am 3. November 1893 explodierte der in Brand geratene Frachter Cabo Machichaco mit 51 Tonnen Dynamit an Bord im Hafen von Santander. 590 Personen verloren bei einer der folgenschwersten Katastrophen in Spanien ihr Leben, 525 Verletzte waren zu versorgen. Die Druckwelle der Explosion zerstörte in der Nähe gelegene Häuser.
Santander wurde auch zur beliebtesten Sommerresidenz des Königs Alfonso XIII. von Spanien, und blieb auch später ein gefragter Ferienort, obwohl 1941 ein Feuer große Teile der historischen Stadt vernichtete.
Klimadiagramm von Santander[2]Das große Feuer von 1941
Santander wurde 1941 Opfer eines desaströsen Feuers. Das Feuer ging von der Calle Cádiz in der Nähe der Hafenmolen aus und wurde durch einen starken Südwind angefacht und in die Stadt getrieben. Dabei brannte das Feuer volle zwei Tage lang. Erstaunlicherweise gab es nur ein einziges Todesopfer, einen Feuerwehrmann im Einsatz; aber Tausende von Familien wurden obdachlos, was ein Chaos auslöste. Der Brand zerstörte den historischen Teil Santanders nahezu vollständig. Der Wiederaufbau der Stadt war begleitet von einem Renovierungsprozess, der die ursprüngliche urbane Konfiguration der Stadt zum Teil stark veränderte.
Bevölkerungsentwicklung
Seit Jahren ist Santander mit knapp 200.000 Einwohnern die größte Stadt der Region und gehört zu den 40 Größten auf der Liste der Städte in Spanien.
1981 1986 1991 1996 2000 2004 2006 2008 2009 2010 180.328 186.145 191.079 185.410 184.264 183.799 196.836 182.302 182.700 181.589 Sehenswertes
Aufgrund des Großbrandes von 1941 bietet die Stadt kaum historische Gebäude. Die wiedererbaute Kathedrale birgt die Gebeine von Sankt Emeterius und Celedonis, den Schutzpatronen der Stadt. Weiterhin findet sich in der Stadt ein Prähistorisches Museum, in dem unter anderem Fundstücke aus der Höhle von Altamira ausgestellt werden. Die meisten Besucher verzeichnet das Maritime Museum des Kantabrischen Meeres, das als Hommage dieser nordspanischen Region an ihr Meer konzipiert ist. In der Stadtmitte befand sich bis Ende 2008 das letzte im öffentlichen Raum Spaniens verbliebene Reiterstandbild des früheren Diktators Francisco Franco.
Einen guten Blick auf die Stadt gibt eine Rundfahrt mit dem Boot, die von der Estación Marítima Los Reginas durch die Bucht von Santander, um die Halbinsel La Magdalena zum Leuchtturm Cabo Mayor und zurück führt. Von der gleichen Station aus kann auch per Boot der gegenüberliegende Strand von Somo erreicht werden, der sich weit in die Bucht von Santander zieht.
Im Stadtkern finden sich hauptsächlich im Gebiet zwischen dem zentralen Platz „Plaza de Cañadío“ und dem Hafen „Puerto Chico“ zahlreiche Bars und Restaurants.
Im Jahr 2005 feierte Santander die Verleihung des Stadtrechts vor 250 Jahren.
Der Flughafen Santander wird auch von Deutschland aus angeflogen. Er liegt nur fünf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt; für den Transport vom Flughafen zur Stadt empfiehlt sich der Bus, welcher halbstündlich pendelt. Die nächsten beiden Airports sind der Flughafen Bilbao ca. 100 Kilometer östlich und der Flughafen Asturias (Oviedo) 210 Kilometer westlich. Für Reisen innerhalb von Spanien bieten sich die Busstation sowie die beiden Bahnhöfe von RENFE und FEVE am „Plaza de las Estaciones“ an. Weiterhin besteht eine Fährverbindung zwischen Santander und Plymouth.
Im Umland von Santander, insbesondere im Nachbarort Maliaño entstanden große Einkaufszentren wie „Valle Real“ oder „Peñacastillo“, in denen Fachgeschäfte, Großmärkte und Kaufhäuser vorhanden sind, was wiederum zur Folge hat, dass man in der Innenstadt von Santander vergeblich nach einer Einkaufsmeile sucht, wie man sie in einer Großstadt erwarten würde. Feinkostläden und Nobelboutiquen sind dort aber dafür umso mehr vorhanden.
Sportvereine
Santander ist die Heimat des Primera-División-Fußballvereins Racing Santander. Er trägt seine Heimspiele im Stadion El Sardinero aus. Der größte Erfolg des 1913 gegründeten Vereins ist die Vizemeisterschaft im Jahr 1931. In der Liga ASOBAL, der höchsten Handballspielklasse, tritt der CB Cantabria Santander an, ein zweifacher spanischer Meister und ein Champions-League-Sieger. Mit Cantabria Lobos spielt ein Basketballverein aus Santander in der zweithöchsten Liga. Sowohl der CB Cantabria als auch die Cantabria Lobos bestreiten ihre Heimspiele im Palacio de Deportes.
Söhne und Töchter der Stadt
- María Gutiérrez Blanchard (1881–1932), Malerin
- Ángel Herrera Oria (1886-1968), Politiker und Theologe
- Gerardo Diego (1896-1987) Schriftsteller
- Matilde Camus (* 1919), Dichterin
- Emilio Botín (* 1934), Bankier
- Marquitos (* 1933), Fußballspieler
- Jesús Puras (* 1963), Rallyefahrer
- Eduardo Noriega (* 1973), Schauspieler
- Iván Helguera (* 1975), Fußballspieler
- Pedro Munitis (* 1975), Fußballspieler
- Iván de la Peña (* 1976), Fußballspieler
- Gonzalo Colsa (* 1979), Fußballspieler
- Fernando San Emeterio (* 1984), Basketballspieler
- Sergio Canales (* 1991), Fußballspieler
Fotogalerie
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Hauptquartier der Banco Santander
Weblinks
Commons: Santander – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Universidad de Cantabria (spanisch)
- Universidad Internacional Menéndez Pelayo (spanisch)
- Regionale Tageszeitung El Diario Montañés (spanisch)
Quellen
- ↑ Population Figures referring to 01/01/2010. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística.
- ↑ Geoklima 2.1
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SANTANDER (F. de P.) — SANTANDER FRANCISCO DE PAULA (1792 1840) Quittant la faculté de droit en 1810, Santander rejoint l’armée des patriotes colombiens où son avancement est rapide. Général de brigade dans l’armée de Bolívar en 1819, il devient vice président de la… … Encyclopédie Universelle
SANTANDER — Dans une baie de la côte cantabrique, vaste mais menacée de comblement par les rivières qui y débouchent et à demi fermée par une flèche de sable (Arenal de Somo), le port s’est établi sur la rive, à l’abri de la presqu’île de Santa Magdalena.… … Encyclopédie Universelle
Santandēr [1] — Santandēr, 1) span. Provinz in Altkastilien, grenzt im N. an das Kantabrische Meer, im O. an Vizcaya, im Süden an die Provinzen Burgos und Palencia, im W. an Leon und Oviedo und hat einen Flächenraum von 5460 qkm (99,2 QM.) mit (1900) 276,003… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Santandēr [2] — Santandēr, 1) Hauptstadt der gleichnamigen span. Provinz (s. oben), malerisch auf der Südseite der Halbinsel, welche die Ria von S. des Kantabrischen Meeres bildet, am Fuß einer Hügelkette, an den Eisenbahnlinien Venta de Baños S., S. Ontaneda, S … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Santander — • Diocese in Spain which takes its name not from St. Andrew as some believe, but from St. Hemeterius (Santemter, Santenter, Santander), one of the patrons of the city and ancient abbey Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006 … Catholic encyclopedia
Santandēr [1] — Santandēr, 1) Provinz in Spanien, am Biscayischen Meerbusen, zwischen den Provinzen Asturia, Leon, Palencia, Burgos u. Biscaya, gehörte früher zu Burgos, wird von dem Cantabrischen Gebirge durchzogen, von den Flüssen Deva, Saya, Besaya, Pas,… … Pierer's Universal-Lexikon
Santandēr [2] — Santandēr, Francisco da Paula de S., geb. 1782 in Rosario de Cacuta, in der Republik Neugranada, kämpfte seit 1809 für die Unabhängigkeit von Südamerika u. diente 1821 als General unter Bolivar, wurde 1821 Vicepräsident von Columbia u. 1827… … Pierer's Universal-Lexikon
Santandér — Santandér, Hauptstadt der span. Prov. S. (5460 qkm, [1900] 276.003 E.; Altkastilien), an der Mündung der Ria in das Kantabrische Meer, 54.694 E., befestigter Hafen; Schiffswerften, Eisengießereien, Seebäder, Mineralquellen … Kleines Konversations-Lexikon