The White Cliffs of Dover

The White Cliffs of Dover
Filmdaten
Originaltitel The White Cliffs of Dover
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1944
Länge 127 Minuten
Stab
Regie Clarence Brown
Drehbuch Claudine West
Jan Lustig
George Froeschel, nach dem gleichnamigen Gedicht von Alice Duer Miller
Produktion Sidney Franklin / MGM
Musik Herbert Stothart
Kamera George J. Folsey
Schnitt Robert Kern
Besetzung

The White Cliffs of Dover ist ein US-amerikanisches Spielfilm von Regisseur Clarence Brown mit Irene Dunne in der Hauptrolle aus dem Jahr 1944. Der Film steht in der Tradition partriotischer Filme wie Mrs. Miniver und The Lion Has Wings, die die Verbundenheit zwischen den Alliierten USA und Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs ausdrücken sollten.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt 1944 in einem Lazarett in England. Während sich die Mitarbeiter auf das Eintreffen neuer Verwundeter einstellen, wird Lady Susan Ashwood, die als Freiwillige für das Rote Kreuz arbeitet, von Sorgen um ihren Sohn John geplagt. Ihre Gedanken wandern zurück zum April 1914, als sie noch Susan Dunn hieß und in Begleitung ihres Vaters, einem Zeitungsverleger aus den USA, für zwei Wochen nach London reist. Der Urlaub steht zunächst unter keinem guten Stern, denn es regnet ununterbrochen und Susans Vater bleibt die meiste Zeit im Bett.

Am letzten Tag wird Susan von Colonel Walter Forsythe eingeladen, ihn zu einem Besuch beim Herzog von Waverly zu begleiten. Auf der Gesellschaft lernt Susan den attraktiven Adligen Sir John Ashwood kennen und beide verlieben sich ineinander. Gerade als Susan und ihr Vater am nächsten Morgen abreisen wollen, steht Sir John vor der Tür und lädt die beiden zu einem Wochenende auf dem Gut seiner Mutter, Lady Jean Ashwood, ein. Das Treffen mit seiner Familie verläuft jedoch wenig erfreulich und einige Mitglieder verkünden anti-amerikanische Parolen. Tief getroffen will Susan zurück nach Rhode Island, doch John kann sie in letzter Minute von seiner Liebe überzeugen. Beide heiraten, doch während ihrer Flitterwochen bricht der Erste Weltkrieg aus. Die beiden bekommen einen Sohn, der wie sein Vater auf den Namen John Ashwood getauft wird. Kurz vor Kriegsende stirbt John Senior im Kampf. Susan verfällt daraufhin in tiefe Depressionen. Erst Lady Jean kann die junge Mutter davon überzeugen, dass John für die Freiheit und den Frieden und damit nicht umsonst sein Leben geopfert habe. Gut zwanzig Jahre später will Susan gemeinsam mit ihrem Sohn in die USA reisen, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. John meldet sich wie einst sein Vater zum Militär. Die Rückblende endet mit der Ankunft der Verwundeten. Wie Susan befürchtet hat, ist auch ihr Sohn unter ihnen. John ist schwer verletzt und hat nur noch wenige Stunden zu leben. Er ist zutiefst verunsichert, ob sein Einsatz der richtigen Sache gegolten hat. Susan erklärt ihm, dass nun Verbände amerikanischer und englischer Soldaten Seite an Seite durch das Camp marschieren und dass er, wie schon sein Vater vor ihm, für eine gerechte Sache gekämpft habe.

Hintergrund

Irene Dunne war Mitte der 1940er Jahre ein hochbezahlter Star und feierte Erfolge sowohl in Komödien als auch in tränenreichen Melodramen. 1943 hatte sie sich entschlossen, einen nicht-exklusiven Vertrag mit MGM zu unterzeichnen, woraufhin Louis B. Mayer sie gezielt als Ersatz für Norma Shearer und Joan Crawford aufbauen wollte. Nachdem Mayer zunächst Dunne für die Hauptrolle in Mrs. Miniver und dann in Das Haus der Lady Alquist vorgesehen hatte, drehte die Schauspielerin schließlich an der Seite von Spencer Tracy den Film Kampf in den Wolken.

Das patriotische Gedicht The White Cliffs von Alice Duer Miller aus dem Jahr 1940 wurde 1942 besonders populär, nachdem die bekannte Theaterschauspielerin Lynn Fontanne während einer Radioshow einen mitreißenden Vortrag des Gedichts geboten hatte. Ronald Colman erwarb daraufhin die Rechte von der Autorin und wollte zunächst gemeinsam mit Bette Davis in einer Verfilmung des Stoffs auftreten. Colman hatte die Absicht, sämtliche Profite dem amerikanischen und britischen Roten Kreuz zu übergeben. Doch sein Plan zerschlug sich und am Ende landeten die Rechte bei MGM. Das Studio, dass bereits mit Mrs. Miniver einen überaus erfolgreichen Film über die Probleme der englischen Zivilgesellschaft während der Kriegswirren produziert hatte, plante, aus dem Gedicht eine patriotische Geschichte über die Verbundenheit der beiden Völker an beiden Seiten des Atlantiks zu gestalten.

Der Streifen beginnt daher auch mit den ersten Zeilen des Gedichts:

  • I have loved England, dearly and deeply
  • Since that first morning, shining and pure,
  • The white cliffs of Dover, I saw rising steeply
  • Out of the sea that once made her secure.
  • I had no thought then of husband or lover,
  • I was a traveler, the guest of a week;
  • Yet when they pointed 'the white cliffs of Dover,
  • Startled I found there were tears on my cheek.

Mit Clarence Brown übernahm der damals angsehenste Regisseur des Studios die Umsetzung, während Sidney Franklin als Produzent die Verantwortung hatte, The White Cliffs of Dover ganz in der Tradition von Irving Thalberg als Prestigeproduktion mit hohem Filmbudget, exzellenten Nebendarstellern und erstklassiger Ausstattung zu konzipieren. Durch Verzögerungen im Drehplan überschnitten sich am Ende die Dreharbeiten für Kampf in den Wolken mit denen von The White Cliffs of Dover, was für Dunne viel Stress und Arbeit in zwei Schichten bedeutete. Elizabeth Taylor spielte in dem Filmdrama eine ihrer ersten Rollen. Die meisten Kritiker fanden den Film langatmig und die Geschichte, die in der vornehmen Welt spielt, veraltet. Trotzdem erwies sich The White Cliffs of Dover als populär und schaffte am Ende das zehntbeste Einspielergebnis des Jahres.

Kritiken

Bosley Crowther befand in der New York Times:

This sterling-silver picture [...] is such a tribute to English gentility as only an American studio would dare to make. But it is not of the modern England that this film most affectionately tells [...] it is an England of grand baronial estates, of gracious and elegant patricians [...].
Dieser prachtvolle Film [...] ist ein solcher Tribut an die englische Lebensart, wie ihn sich nur ein amerikanisches Filmstudio trauen würde. Doch es ist nicht das moderne England, von dem der Film so einfühlsam erzählt [...], sondern das England der großen Adelssitze, der vornehmen und eleganten Edelleute [...].

James Agee war ebenfalls nicht sonderlich angetan. Der Film sei:

Like drinking tepid orange pekoe at a rained-out garden party staged by some deep-provincial local of the English-speaking Union.
wie der Genuss von lauwarmem Tee auf einer verregneten Gartengesellschaft mitten in der tiefsten englischen Provinz.

Quellen

Weblinks


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