Hamburg-Horn

Hamburg-Horn
Wappen von Hamburg

Horn
Stadtteil von Hamburg

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Über dieses Bild
Koordinaten 53° 33′ 15″ N, 10° 5′ 24″ O53.5540610.08989Koordinaten: 53° 33′ 15″ N, 10° 5′ 24″ O
Fläche 5,8 km²
Einwohner 37.492 (31. Dez. 2006)
Bevölkerungsdichte 6464 Einwohner/km²
Postleitzahl 22111, 22119
Vorwahl 040
Bezirk Bezirk Hamburg-Mitte
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Horn ist ein Hamburger Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Horn liegt im Urstromtal der Elbe. Die Grenze zwischen der Geest im Norden und der fruchtbaren Marsch im Süden verläuft durch den Stadtteil.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Südlich begrenzt wird Horn durch die Bille. Im Norden bildet die Bundesautobahn 24 nach Berlin die Stadtteilgrenze. Im Osten ist die Legienstraße die Grenze zum Stadtteil Billstedt, hier war auch bis zur Durchführung des Groß-Hamburg-Gesetzes 1938 die Hamburger Landesgrenze.

Nachbarstadtteile

Im Norden grenzen Wandsbek und Marienthal an Horn, im Osten Billstedt, im Süden Billbrook und im Westen Hamm.

Geschichte

Der Name Horn bedeutet Vorsprung, hier eines bewaldeten Höhenrückens, der sich von dem flachen Marschgebiet der Hammerbrooker Wiesen abhob. Im Jahre 1306 wird Horn erstmals urkundlich erwähnt, als der Ritter Heinrich von Wedel einen Hof in Horn an das Hospital zum Heiligen Geist überträgt. Das Dorf lag damals etwa bei der heutigen Straße Bauerberg. 1383 verkaufte der Schauenburger (Schaumburg) Graf Adolf VII den Ort an den Hamburger Rat, das ihn 1410 in die neugebildete Landherrenschaft von Hamm und Horn eingliederte. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts erbauten sich Hamburger Kaufleute in Horn Landhäuser mit ausgedehnten Gartenanlagen. Der Ort verlor so allmählich seinen dörflichen Charakter und wurde zu einem Wohnort für wohlhabende Hamburger.

Horn um 1907
Der Eingang der Horner Rennbahn in Hamburg-Horn von der Rennbahnstraße aus

Die französischen Besatzer Hamburgs planten 1814 Horn (wie zuvor schon Hamm) als Schussfeld gegen die anrückenden russischen Truppen niederzubrennen, dazu kam es wegen des schnellen russischen Erfolges jedoch nicht mehr, so dass der Ort gerettet wurde. Durch die Neuordnung des Hamburgischen Landgebietes kam Horn 1830 zur Landherrenschaft der Geestlande. Kurz darauf, 1833, gründete der lutherische Pastor Johann Hinrich Wichern, der ein Anhänger der pietistischen Erweckungsbewegung war, in einer von Karl Sieveking zur Verfügung gestellten Strohdachkate an der Grenze zu Hamm das Rauhe Haus als Rettungshaus für Großstadtkinder. Heute übernimmt die gleichnamige Stiftung viele Aufgaben der Diakonie in Hamburg. 1855 wurde die Horner Rennbahn erbaut, auf der seit 1869 das Galoppderby (zunächst Norddeutsches Derby, heute Deutsches Derby) stattfindet. 1874 wurde Horn zum Vorort von Hamburg erhoben, die Eingemeindung folgte 1894.

In den 1920er und 1930er Jahren wurde Horn großflächig aufgesiedelt und mit Geschosswohnungen im typischen Hamburger Backsteinstil bebaut. Die Planung der Nationalsozialistischen Verkehrspolitik sah vor, in Horn einen Autobahnhof als östlichen Stadteingang und Endpunkt der aus Berlin kommenden Reichsautobahn zu erbauen. Realisiert wurde davon lediglich der Horner Kreisel, die geplante imposante Bebauung kam nicht zustande. Im Zweiten Weltkrieg wurde Horn weitgehend zerstört. Der Wiederaufbau dauerte bis in die 1960er Jahre.

2006 feierte Horn sein 700-jähriges Bestehen mit einem großen Fest, bei dem auch der Musiker Guildo Horn auftrat.

Religionen

Baptistisches Predigerseminar Horn um 1888
Baptistisches Predigerseminar Horn um 1955

Wie das gesamte Hamburger Gebiet wurde auch Horn mit Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert evangelisch-lutherisch. Eine eigene Kirche bekam der Ort jedoch erst 1886 mit der Martinskapelle (1894 erhält die Kirche einen Glockenturm und wird damit zur Martinskirche), zuvor war er nach Hamm eingepfarrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden mit der Timotheuskirche, der Nathanelkirche, der Kapernaumkirche und der Philippuskirche weitere lutherische Kirchen erbaut. Daneben gibt es mit St. Olaf jedoch auch eine römisch-katholische Kirche und außerdem eine Freie evangelische Gemeinde.

Von 1888 bis 1997 war Hamburg-Horn Standort des Predigerseminars der deutschen Baptisten. Die Lehrgebäude und das Studentenwohnheim befanden sich an der Rennbahnstraße 115. Die theologische Ausbildungsstätte der Baptisten verlegte im Zuge der deutschen Wiedervereinigung ihren Sitz nach Wustermark-Elstal bei Berlin. Mit dem Seminar zog auch das Zentrale Oncken-Archiv des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden nach Wustermark um.

Einwohnerentwicklung

  • 2004: 36.291
  • 2006: 37.492

Politik

Für die Wahl zur Bürgerschaft und der Bezirksversammlung gehört Hamburg-Horn zum Wahlkreis Hamburg-Mitte. Die Bürgerschaftswahl 2011 führte zu folgendem Ergebnis[1]:

  • SPD: 55,2% (+13,2)
  • CDU: 18,3% (-19,0)
  • Die Linke: 8,0% (-0,2)
  • GAL: 6,4% (+1,7)
  • FDP: 4,4% (+0,8)
  • Übrige 7,7% (+3,6)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Mit dem Theater in der Washingtonallee, das rund 40 Sitzplätze hat, ist Hamburgs kleinstes Theater in Horn ansässig.
  • Seit 2006 nutzt das ursprünglich im Wandsbeker Bürgerhaus gegründete "Kleine Hoftheater" den Gemeindesaal der Martinskirche als neue Spielstätte und feierte dort 2010 mit dem Stück My Fair Lady sein 25jähriges Jubiläum.
Evangelisch-lutherische St.-Martinskirche

Bauwerke

Die Martinskirche von 1886 steht seit 1998 unter Denkmalschutz (Architekt: Johannes Vollmer). Ein Beispiel für typischen Kirchenbau nach dem Zweiten Weltkrieg stellt die Kapernaumkirche dar, die 1960/61 von Otto Kindt erbaut wurde. Ebenfalls typisch für ihre Zeit ist die 1929 bis 1931 von Fritz Schumacher erbaute Schule Beim Pachthof.

Parks

  • Blohms Park
  • Horner Moor - ein kleiner Park mit einem Teich, der ehemals ein Naturbad war. Im südlichen Teil liegen ein großer Spielplatz und ein Fahrradtrainingsplatz. Außerdem grenzt die Schule Speckenreye an diesen Park.
  • Horner Rennbahn - die Rennbahn ist außerhalb der Rennsaison als Freizeitpark Horner Rennbahn frei begehbar. Im Innenraum finden sich Skateplatz, Basketballcourt, Minigolfplatz, Grillplatz, Grünflächen und Hundewiesen sowie ein See.

Sport

Auf der Galopprennbahn Hamburg-Horn findet seit 1869 jährlich im Juli das Deutsche Derby statt. Die heutigen Gebäude stammen von 1911, sind jedoch mehrfach umgebaut und verändert worden. Hier fand zudem 2001, 2003 und 2004 das Deutsche Vielseitigkeitsderby statt.

Größter Verein im Stadtteil ist der Hamburg-Horner Turnverein von 1905, der im Fußball unter der Bezeichnung FC St. Georg im Horner TV vorübergehend eine Kooperation mit dem SV St. Georg eingegangen war. Diese Kooperation wurde 2007 gelöst und der Horner TV tritt auch im Fußball wieder eigenständig an.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Die ThyssenKrupp Fahrtreppen GmbH ist mit 750 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im Stadtteil.

Verkehr

Schild "BUNDESAUTOBAHN" in Hamburg-Horn am Anfang der ehemaligen A1 nach Lübeck. Heute beginnt hier die A24 nach Berlin.

Die Bundesautobahn 24 (von Berlin kommend) endet am Horner Kreisel, der gleichzeitig die Nordwestecke des Stadtteils markiert. Im Süden des Stadtteils verläuft die Bundesstraße 5. Beide werden durch den Ring 2, den mittleren Hamburger Straßenring, miteinander verbunden.

U-Bahn-Station Horner Rennbahn

Die U-Bahn verfügt mit den Haltestellen Rauhes Haus, Horner Rennbahn und Legienstraße über drei Haltepunkte der Linie U2 (Niendorf Nord - Mümmelmannsberg) im Stadtteil. Der Bahnhof Horner Rennbahn ist gleichzeitig ein Knotenpunkt für den Busverkehr.

Bildung

Grund-, Haupt- und Realschule beim Pachthof 17
  • Evangelische Hochschule für Sozialpädagogik und Diakonie des Rauhen Hauses
  • Evangelische Fachschule für Altenpflege
  • Gesamtschule Horn, bestehend aus den vier Standorten Rhiemsweg 6, Rhiemsweg 61, Snitgerreihe 2 und Horner Weg 89
  • Grundschule Speckenreye
  • Grund-, Haupt- und Realschule Beim Pachthof
  • Evangelische Wichern-Schule
  • Haupt- und Realschule Hermannstal
  • Grundschule Sterntalerstraße

Siehe auch

 Portal:Hamburg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Hamburg

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true

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