Jürgen Nimptsch

Jürgen Nimptsch
Jürgen Nimptsch (2008)

Jürgen Nimptsch (* 16. April 1954 in Wesseling) ist ein deutscher Politiker (SPD). Der ehemalige Schulleiter und Schauspieler ist seit Oktober 2009 Oberbürgermeister der Bundesstadt Bonn.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jürgen Nimptsch wurde am 16. April 1954 als Sohn eines Facharbeiters in Wesseling bei Köln geboren. Er ist verheiratet und hat einen Stiefsohn und eine Stieftochter[1].

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch der katholischen Volksschule Wesseling besuchte Jürgen Nimptsch ab 1964 das Städtische Gymnasium in Brühl, das er 1972 mit dem Abitur verließ. Von 1972 bis 1978 studierte er Germanistik und Sportwissenschaft an der Universität Bonn und war gleichzeitig von 1975 bis 1979 nebenberuflich Lehrer an der Berufsschule Wesseling sowie an der Carl-Schurz-Realschule in Bonn. Von 1979 bis 1980 absolvierte er sein Referendariat am Studienseminar in Siegen. Seit 1980 war er zunächst Studienrat am Lise-Meitner-Gymnasium in Düsseldorf, seit 1981 am Ganztagsgymnasium in Troisdorf-Sieglar, bis er 1989 Studienrat und 1991 didaktischer Leiter an der Gesamtschule Troisdorf wurde. Von 1985 bis 1989 war Nimptsch Mitglied des Bezirkspersonalrates für die Lehrer an Gymnasien im Regierungsbezirk Köln. Von 1996 bis 2009 war er Schulleiter der Integrierten Gesamtschule Bonn-Beuel[1][2].

Politik

Nimptsch ist seit 1985 Mitglied der SPD.[3]

Im November 2008 wurde er von der Bonner SPD als Oberbürgermeister-Kandidat für die Kommunalwahl 2009 nominiert[4], nachdem die damalige Amtsinhaberin Bärbel Dieckmann (SPD) auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte[5]. Die Oberbürgermeisterwahl am 30. August 2009 hat Nimptsch mit 40,91 % der Stimmen für sich entschieden. Am 21. Oktober 2009 trat er das Amt des Oberbürgermeisters der Bundesstadt Bonn an, am 29. Oktober wurde er vor dem Stadtrat für eine Amtszeit von 6 Jahren vereidigt. Zu seinen zentralen Aufgaben gehört seitdem die Aufklärung des WCCB-Betrugsskandals.

Ehrenamtliche Tätigkeiten

Nimptsch ist Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Von 1981 bis 1985 war er stellvertretender Referatsleiter für Beamtenrecht und Tarifrecht beim Landesvorstand NRW, von 1984 bis 1990 Vorsitzender des Bonner Stadtverbandes der GEW und zugleich Mitglied im DGB-Kreisvorstand Bonn. Von 1988 bis 1996 war er Erster Bevollmächtigter der GEW im Bezirk Köln und Mitglied des Landesvorstandes der GEW NRW.
In der Zeit von 1984 bis 1988 war er SV-Bezirksverbindungslehrer im Rhein-Sieg-Kreis. Zwischen 1989 und 2001 war er alternierender Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der Industrie- und Handelskammer Bonn[1][2].

Von 2006 bis 2009 war er Vorsitzender des Fördervereins Stadtbibliothek Bonn e. V.[1].

Schauspielerische Tätigkeiten

Jürgen Nimptsch (links) als Teufel in Jangk zom Deuvel (2006)

Jürgen Nimptsch war von 1998 bis 2009 als Autodidakt Mitglied der Bühnenspielgemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg[6], deren Intendant (Kölsch: „Baas“) er von 2001 bis 2009 war[1]. Zusammen mit „Cäcilia Wolkenburg“ ist er bereits in den verschiedensten Stücken aufgetreten. Die wohl bekanntesten Auftritte hat „Cäcilia Wolkenburg“ jedes Jahr in der Karnevalszeit, wenn sie ihr so genanntes Divertissementchen, ein komisch-parodistisches Theater- oder Singspiel im kölschen Dialekt, das inzwischen auf eine über 135-jährige Tradition zurückblicken kann, in der Kölner Oper aufführen[7]. Das WDR Fernsehen überträgt die Divertissementchen seit mehr als 25 Jahren im Rahmen seines Karnevalprogramms.

Nimptsch hatte bislang Theaterauftritte sowohl in Haupt- als auch in Nebenrollen unter anderem bei Dat hät jefunk (1998), Su nit, ehr Käls! (1999), Dat Ding em Rhing (2000), Schloss-Festspiele Ettlingen (2000), Nie mih Kölsch? (2001)[8], Et Zauberhandy (2002), Schlossfestspiele Ettlingen (2002), Olympia am Ring (2003), Burgfestspiele Mayen (2004), Casanova en Kölle (2004), Vun nix kütt nix (2005)[9], Jangk zom Deuvel (2006)[10], Vun nix kütt nix II (2007)[6], Ne Kölsche als Edelmann (2008)[7] und Klüngel op joot Kölsch (2009)[11][12][13].

Veröffentlichungen

  • Das Wäscherinnendenkmal in Beuel, in: „Bonn – wo es am schönsten ist, 77 Lieblingsplätze“; Siebenhaar-Verlag, Berlin, 2008, ISBN 978-3936962482
  • Gesamtschule Bonn-Beuel, Qualitätsportrait der Preisträgerschule, in: Anne Mauthe/Ernst Rösner (Hrsg.) „Schulqualität konkret“, IFS-Verlag, Dortmund, 2000, ISBN 3-932110-16-1
  • Offen für Kultur – Offen für die Arbeitswelt – Offen für das Leben, in: „Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen: Die Reform geht weiter“, Verlag Neue Deutsche Schule, Essen, 1996, ISBN 3879642915
  • Wenn Schule wieder Spaß macht... – 6 Thesen zur Reform des Schulwesens, in: „Autonomie der Schule“, Curio-Verlag, Hamburg, 1994

Einzelnachweise

  1. a b c d e Lebenslauf auf der Webseite von Jürgen Nimptsch
  2. a b Lebenslauf auf der Webseite der IGS Bonn-Beuel
  3. Bericht im Bonner General-Anzeiger
  4. Bericht im Bonner General-Anzeiger
  5. Bericht im Bonner General-Anzeiger
  6. a b Berichte auf der Webseite der IGS Bonn-Beuel
  7. a b Bericht im Bonner General-Anzeiger
  8. Bericht in der Zeitung Die Welt
  9. Bericht bei der Online-Zeitung report-k.de
  10. Bericht auf der Webseite der GEW Köln
  11. Bericht in der Kölnischen Rundschau
  12. Bericht auf Webseite von Jürgen Nimptsch
  13. Bericht im Bonner Express

Weblinks

 Commons: Jürgen Nimptsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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