Helikon

Helikon

Helikon. In Böotien, dem Vaterlande Hesiod's, Pindar's und der Korinna, erstreckt sich von SO. nach N.W. eine Kette bewaldeter Hügel mit sanften Thälern und rauschenden Bächen. Der berühmteste derselben, dem Parnaß gegenüber, ist der Helikon. Ewig grün, ewig klar, ragt er in die heitre Luft empor, silberne Quellen rieseln von seinem Rücken herab; er erzeugt heilsame Kräuter und duftige Blumen. So kam es, daß die griechische Mythe hierher den Wohnsitz Apollo's und der Musen verlegte. Hier weilte Amor mit den Grazien, Nymphen umschwärmten in hellen Nächten den Fuß des Berges und weilten in seinen grünen Hainen Man errichtete ihnen hier Tempel und Altäre, weihte ihnen Quellen und Grotten. Hier war die Aganippe, aus welcher die Dichter heilige Begeisterung tranken. Ueber ihr erhob sich der Musenhain, von welchem die Hippokrene zwischen blumigen Ufern herabrieselte. Alljährlich beging man hier Feste, schmückte die den Nymphen geweihten Grotten, bekränzte die Bildsäulen der Dichter Orpheus, Arion etc, trank aus den heiligen Quellen und brachte dem Apollo in dem prachtvollen Tempel am Gipfel des Berges Opfer. Jene Herrlichkeit ist nunmehr freilich versunken; noch ragt der schöne Berg mit seinen grünen Hainen zum blauen Himmel empor; aber Altäre und Tempel sind zerfallen, der Helikon heißt jetzt Sagarra, di. Hasenberg, und nur die Erinnerung heiligt die Orte, wo vordem Götter niederstiegen und dem Menschenauge in ihrer himmlischen Klarheit sichtbar wurden.

K.


http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834.

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  • Helĭkon — (a. Geogr.), 1) Gebirg im südlichen Böotien, bis 5000 Fuß hoch, waldig, reich an Weiden, romantischen Thälern u. Schluchten, dem Apollo u. den Musen (daher deren Beiname Helikonĭdes. Helikoniădes) geweiht; am H. sprudelte der Musenquell Aganippe …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Helikōn [1] — Helikōn, bei den alten Griechen ein mit vier in Einklang gestimmten Saiten bezogenes Instrument, das, wie das Monochord, der Ausweisung der Konsonanzen an den Saitenlängen diente. Bei der heutigen Militärmusik heißt H. ein tiefes… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Helikōn [2] — Helikōn (jetzt Paläo Buno), Gebirge im westlichen Böotien, zwischen dem See Kopais und dem Meerbusen von Korinth (1749 m). Der östliche, an Quellen, waldigen Schluchten und lieblichen Tälern reiche Teil wurde von den alten Dichtern als Sitz der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Helikon — Helĭkon (vom grch. helix, Schnecke), bei den alten Griechen viereckiges, zur Tonbestimmung dienendes Saiteninstrument mit neun Saiten; jetzt das größte in Militärkapellen gebräuchliche Blechblasinstrument, vom Bläser über Kopf und Schulter… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Helikon [2] — Helĭkon, jetzt Zagora, Gebirgszug im SW. der griech. Landsch. Böotien, bis 1749 m hoch; in ihm einst ein Altar des Zeus, der Hain der Musen; die Quellen Aganippe und Hippokrene …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Helikon — Helikon, jetzt Zagora, der alte Musenberg in Böotien, mit den Quellen Aganippe und Hippokrene, einem dem Apollo u. den Musen geweihten Haine und Tempel …   Herders Conversations-Lexikon

  • hèlikōn — m 1. {{001f}}glazb. instrument s četiri jednako ugođene žice za određivanje tona (u antičkoj Grčkoj) 2. {{001f}}glazb. veliki puhaći instrument, nosi se preko ramena; bas u vojnom orkestru 3. {{001f}}bombardon ✧ {{001f}}grč …   Veliki rječnik hrvatskoga jezika

  • helikon — hèlikōn m DEFINICIJA glazb. 1. instrument s četiri jednako ugođene žice za određivanje tona (u antičkoj Grčkoj) 2. veliki puhaći instrument, nosi se preko ramena, bas u vojnom orkestru; bombardon ETIMOLOGIJA grč. héliks: zavinut …   Hrvatski jezični portal

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