Pesch (Nettersheim)

Pesch (Nettersheim)
Pesch
Gemeinde Nettersheim
Koordinaten: 50° 32′ N, 6° 42′ O50.5283333333336.6925300Koordinaten: 50° 31′ 42″ N, 6° 41′ 33″ O
Höhe: 300–390 m ü. NHN
Fläche: 6,19 km²
Einwohner: 573 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 53947
Vorwahl: 02484
Pesch in der Gemeinde Nettersheim

Pesch ist ein nördlicher Ortsteil der Gemeinde Nettersheim im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen in der Nordeifel. Durch den Ort fließen der Quartbach und der Wespelbach. Sehenswert sind die Reste des so genannten Heidentempels, einem römischen Tempelbezirk zur Verehrung von Matronen. In Pesch leben 573 Personen (Stand: 30. Juni 2006).

In Pesch lebten der Maler Otto Pankok und der Schriftsteller Jakob Kneip, nach letzterem wurde die höchste Erhebung im Ort, der Jakob-Kneip-Berg (378 m) sowie die Dorfstraße die Ober- und Unterdorf miteinander verbindet, benannt.

Inhaltsverzeichnis

Verkehr

Durch den Ort verläuft die L 205. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Nettersheim auf der A 1. Über den Bahnhof Nettersheim (5 km) ist Pesch an die Eifelstrecke Köln-Trier angeschlossen. Busverbindungen gibt es sowohl nach Bad Münstereifel bis nach Euskirchen, als auch nach Mechernich und Schleiden.

Geschichte

Zahlreiche Funde, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in und um Pesch gemacht wurden, belegen eine römerzeitliche Besiedlung der Gemarkung Pesch.[1]. Dazu gehören Brand- und Körperbestattungsgräber nördlich des Ortes, Gebäude und Gräber im Wespeltal und in Unterpesch, sowie ein spätrömischer Münzfund, der aber nicht mehr erhalten ist.

Eine große Bedeutung unter den Altertumsdenkmälern kommt dem sogenannten „Heidentempel“ zu, einem römischen Heiligtum der Matronae Vacalinehae, der zwischen 1913 und 1918 in der Flur „Auf dem Addig“ ergraben wurden. Siehe Hauptartikel Heidentempel.

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes findet sich im Prümer Urbar.[2] Daraus geht hervor, dass die Abtei Prüm schon 893 Güter in Pesch besaß. Im 13. Jahrhundert war Pesch ein Lehnsgut des Grafen von Jülich, die es den Herren von Kerpen übertrugen.[3]

Eine Kapelle ist für das Jahr 1698 bezeugt. Sie gehörte zur Pfarre St. Peter Zingsheim, von der sie sich im Jahre 1794 als selbständige Pfarrei ablöste. Im Jahre 1846 wurde eine neugotische katholische Kirche St. Cäcilia und Silvester erbaut, nachdem die alte Kapelle einem Brand zum Opfer gefallen war.

Am 1. Juli 1969 wurde Pesch nach Nettersheim eingemeindet.[4]

Kultur

Das kulturelle Leben in Pesch wird von teils traditionsreichen Vereinen gestaltet. Dazu zählen u.a. der Sportverein Germania Pesch-Harzheim-Nöthen, der Gesangverein St. Cäcilia und die Musikkapelle Heimat-Echo, sowie die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Nettersheim, Löschgruppe Pesch. Besondere Dorffeste, die bereits seit vielen Jahrzehnten Bestand haben und auch heute noch groß gefeiert werden, sind die Kirmes (Kirchweihfest), das Sportfest und das Entenrennen.

Sehenswürdigkeiten

Kath. Pfarrkirche St. Cäcilia, Wohnhaus und Grabstätte des Dichters Jakob Kneip, Heiden und Matronentempelanlage,

Einzelnachweise

  • Hans-Dieter Arntz: Der Maler Otto Pankok als Lebensretter im Dritten Reich. In: Eifeljahrbuch 2012, Düren, S.71 – 81.
  1. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. S. 427ff
  2. Ingo Schwab und Reiner Nolden (Hrsg.): Matthias Willerwersch: Die Grundherrschaft des Klosters Prüm. Trier 1989, S.67
  3. Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler des Kreises Schleiden. S. 430
  4. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Weblinks


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