Wendelin Rauch

Wendelin Rauch

Wendelin Rauch (* 30. August 1885 in Zell am Andelsbach; † 28. April 1954 in Freiburg im Breisgau) war von 1948 bis 1954 Erzbischof von Freiburg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Rauch stammte aus dem Erzbistum Freiburg und entsprang einer alten Bauernfamilie, die seit Jahrhunderten in der Meßkircher Gegend ansässig war. Sein Vater war neben der Tätigkeit als Landwirt auch Bürgermeister der Ortschaft Zell.

Wendelin Rauch studierte Philosophie und Theologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dort wurde er Mitglied der K.D.St.V. Wildenstein Freiburg im Breisgau im Cartellverband (CV) und Mitglied im Unitas (UV). 1907 führte er seine theologischen Studien, insbesondere Ethik und Moraltheologie, am Collegium Germanicum in Rom fort. Am 28. Oktober 1910 empfing Wendelin Rauch in Rom die Priesterweihe. Ab Ostern 1911 war er Repetitor am Erzbischöflichen Theologenkonvikt in Freiburg. 1916 wurde er in Freiburg mit einer Arbeit über den im Jahre 1811 verstorbenen Freiburger Dogmatiker Engelbert Klüpfel zum Dr. theol. promoviert. Parallel war er bereits als Feldseelsorger an verschiedenen Fronten des Ersten Weltkriegs tätig und wurde 1918 Divisionspfarrer bei der 218. Infanterie-Division.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges war er am Freiburger Theologenkonvikt tätig und habilitierte sich 1922 mit einer Arbeit über „Sein und Sollen“ in den Bereichen Ethik und Moraltheologie. Von 1925 bis 1938 war er Professor für Moraltheologie in Mainz.

Er wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, nämlich im Jahr 1938 von Papst Pius XII. zum Bischof von Fulda bestimmt, konnte aber wegen des Einspruchs der Nazis nicht ernannt werden. 1948 trat er die Nachfolge des Erzbischofs Conrad Gröber als Erzbischof von Freiburg im Breisgau an. Die Bischofsweihe spendete ihm am 28. Oktober 1948 Josef Kardinal Frings. Rauch übte sein Amt bis zu seinem Tode aus.

Würdigung

Im Jahr 1951 wurde Rauch in der Gemeinde Illmensee die Ehrenbürgerwürde zuteil. Am 4. Dezember 2011 wird ihm zu EHren ein Denkmal vor dem dortigen Rathaus mit einer Feierlichkeit, Orgelkonzert unter Mitwirkung des Kirchenchors und Ausstellung mit Dingen aus dem Privatbesitz Rauchs eingeweiht.[1] Am 13. März 1953 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Walldürn ernannt.

Literatur

  • Christoph Schmider: Die Freiburger Bischöfe: 175 Jahre Erzbistum Freiburg. Eine Geschichte in Lebensbildern. Herder Verlag, Freiburg i. Br. 2002, ISBN 3-451-27847-2.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sabine Hug (hug): Denkmal für Ehrenbürger. In: Südkurier vom 27. Oktober 2011


Vorgänger Amt Nachfolger
Conrad Gröber Erzbischof von Freiburg
19481954
Eugen Seiterich

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