Windhagen (Gummersbach)

Windhagen (Gummersbach)
Windhagen
Koordinaten: 51° 3′ N, 7° 33′ O51.0438888888897.5555555555555289Koordinaten: 51° 2′ 38″ N, 7° 33′ 20″ O
Höhe: 289–354 m ü. NN
Einwohner: 1.737 (31. Dez. 2010)
Postleitzahl: 51647
Vorwahl: 02261
Karte

Lage von Windhagen in Gummersbach

Windhagen ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt ca. 2,9 km nördlich vom Stadtzentrum entfernt.

Geschichte

Anfänge

Die Namensendung -hagen bedeutet von einer Hecke eingehegter Platz in einer Waldeinfriedung. Somit kann die Entstehung des Ortes in die große Rodungszeit des Hochmittelalters (11.-13. Jahrhundert) datiert werden. Allerdings könnten die Funde eines neolithischen Steinmeißels sowie einer Spinnwirtel aus Ton nahe der Eisenbahntrasse im Jahre 1919 (beide Artefakte befinden sich im Rheinischen Landesmuseum in Bonn) auf wesentlich frühere Siedlungs- bzw. zumindest Reisetätigkeit in der Region deuten.

Vermutlich lag die Keimzelle Windhagens am Hang oberhalb der Quelle des Gummersbachs, da die tiefer liegenden versumpften Auen gewöhnlich erst deutlich später besiedelt wurden. Auch die Namensbeifügung Wind- weist auf "luftigere" Eigenschaften des frühen Ortskerns.

Erstnennung

Um 1300 wurde der Ort erstmals, um 1450 erstmals urkundlich in einer Liste der Wachszinsigen des Kölner Apostelstiftes erwähnt:

  • Henrich to Winthagen et eius sorores (Henrich zu Winthagen und seine Schwestern)

Mittelalter

Bereits im Mittelalter dürfte Windhagen ein bedeutender Hof gewesen sein, da es allein drei Burgen - Feste Häuser oder Kasteele (niederdeutsch für Kastelle) - aufwies, von denen um 1815 noch alle, heute nur noch eine existiert(en). Versehen mit Schießscharten und Mauersteinen von teilweise 1 m Kantenlänge lässt sie heute noch auf die Verteidigungsbereitschaft ihrer Erbauer schließen. 1951 förderten Grabungen im nahen Umfeld der Burg ein Kurzschwert sowie Keramikscherben zu Tage; die Funde wurden ins 14./15. Jahrhundert datiert.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1586 ca. 100
1748 151
1798 217
1863] 258
1905 547
1910 719
1980 ca. 1800
2004 1781
2010 1737

Neuzeit

  • Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Straße nach Hückeswagen ausgebaut und somit zur ersten befestigten Straße im Oberbergischen Land, Teilstück der heutigen Bundesstraße 256.
  • Um 1920 sollte am nördlichen Ortsausgang Windhagens eine große Filmfabrik entstehen, finanziert von den Gummersbacher Unternehmern Bockhacker und Kötitz sowie der "Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt". Bei Einsetzen der Inflation zerschlugen sich die Pläne jedoch und einige Hundert bereits eingesetzter Arbeiter verloren ihre Stelle. Von dem ehrgeizigen Projekt auf einem alten Ziegeleigelände blieben lange Zeit umfangreiche Fundamente und Mauerteile des Erdgeschosses erhalten.

Kirchen

  • Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) wurde 1935 gegründet, nachdem „sich schon seit über 60 Jahren in Windhagen außerkirchliche Geschwister hin und her in den Häusern“ versammelt haben sollen. Im selben Jahr wurde eine Kapelle eingeweiht, an deren Stelle seit 1984 ein modernes Gemeindezentrum errichtet wurde. Das Portal der Kapelle ist in die Südseite des neuen Gebäudes integriert.[1]

Freizeit

Vereinswesen

  • Schützenverein Windhagen e.V.
  • Freiwillige Feuerwehr Gummersbach, Löschgruppe Windhagen

Sport

  • Turnverein Windhagen 1913 e.V.
  • FC Windhagen

Schulen

  • Gemeinschafts-Grundschule Windhagen

Wirtschaft und Industrie

In Windhagen befindet sich Gummersbachs größtes zusammen hängendes Gewerbegebiet, dessen älterer Teil "Windhagen-Ost" (70.000 m²; Erschließung seit den 1980er Jahren) vollständig vermarktet ist. "Windhagen West" (124.000 m²), das als wohl bekanntestes Unternehmen die GIZEH Raucherbedarf GmbH beherbergt, ist bereits komplett erschlossen und zu etwa 70 % bebaut.

Einzelnachweise

  1. Angaben auf der Homepage der Gemeinde, gelesen am 31. März 2010.

Literatur

  • Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein Bd.51, 1891, S. 89-91 (Liber rubeus Blatt 59b no. 157a, Stadtarchiv Köln)

Weblinks

Stadt Gummersbach: Daten, Zahlen, Fakten Abgerufen am 26. Februar 2011


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