Ülpenich

Ülpenich
Ülpenich
Stadt Zülpich
Koordinaten: 50° 41′ N, 6° 42′ O50.6756.6944444444445168Koordinaten: 50° 40′ 30″ N, 6° 41′ 40″ O
Höhe: 168–188 m ü. NN
Fläche: 3,29 km²
Einwohner: 1.071 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1969
Postleitzahl: 53909
Vorwahl: 02252

Ülpenich (mundart. Ölepenich) ist ein Stadtteil von Zülpich im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen. Ortsvorsteher ist seit dem Jahr 1999 Heinz-Hubert Pütz (Stand Oktober 2009).

Inhaltsverzeichnis

Lage

Ülpenich liegt am südöstlichen Ortsrand des Stadtgebietes Zülpich. Von der Kernstadt Zülpich ist Ülpenich in östlicher Richtung ca. 4 km entfernt gelegen. Direkte Nachbarorte sind nach Osten hin Dürscheven, nach Nord-Westen hin Nemmenich, nach Westen hin Zülpich, nach Süd-Westen Lövenich und nach Süden hin Enzen. Am nordwestlichen Rand fließt der Rotbach und es erstreckt sich dort der Mühlengraben.

Verkehrsanbindungen

  • Auto: Direkt durch den Ort führt die Bundesstraße 56, die sich in der Ortsmitte mit der Kreisstraße 35 trifft.
  • Bahn: Am östlichen Ortsrand verläuft die Bördebahn. Die Strecke wird derzeit nur an ausgewählten Tagen im Jahr mit Sonder-Personenzügen befahren. Eine vollständige Reaktivierung für den Personennahverkehr wird derzeit diskutiert.
  • Bus: Der Bus der RVE-Linie 298 fährt regelmäßig über Zülpich nach Düren und nach Euskirchen. An zwei Haltestellen kann man ein- und aussteigen.[1]

Geschichte

Ülpenich ist keltischen Ursprungs. Sein Name war Ulpiacum und geht auf einen Römer namens Ulpius zurück.

Der Ort wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1140 erstmals erwähnt. Hier wird ein Johannes von Ülpenich genannt, der auf der Oberhof gewohnt hat. Ausgehend vom alten Ortskern an der Moselstraße und der katholischen Pfarrkirche St. Kunibert (früher Kunibertuskapelle), konzentrierte sich die Dorferweiterung ab 1841 an der neu ausgebauten Landstraße (heute B 56). Neben der Burg Dürffenthal gab es noch eine Burg Ülpenich, die später Nideggener Hof hieß. Sie wurde im 16. Jh. zerstört. Ülpenich gehörte zum Herrschaftsbereich der Grafen und Herzöge von Jülich. Die Landeshoheit Jülichs dauerte dort bis 1794.

Im Jahre 1347 wird die Burg Haus Dürffenthal erstmals erwähnt. Die Entstehung der Burg ist eng mit der reichen ritterlichen Adelsfamilie von Dürffenthal verbunden, die vermutlich an den Folgen der zwischen 1347 und 1352 grassierenden Pest ausstarb. Die Adelsfamilie von Berg zu Bens war dann für die nächsten 400 Jahre Besitzer der Burg. Später wurde die Burg an einen „Bürgerlichen“ veräußert.

1794 wird erstmals ein Lehrer in Ülpenich erwähnt, noch heute befindet sich im Ort eine städtische katholische Grundschule.[2]

Am 21. Januar 1945 zerstörten amerikanische Jagdbomber einen Munitionszug mit zwölf Waggons bei Ülpenich, nur die Böschung verhinderte die Zerstörung des Dorfes bei der Explosion.

Bis 1969 gehörte die ehemals selbstständige Gemeinde Ülpenich zum Amt Satzvey-Wachendorf-Enzen. Seit dem Inkrafttreten der kommunalen Neugliederung am 1. Juli 1969 gehört Ülpenich zu Zülpich.[3]

1995 wurde direkt neben der katholischen Grundschule ein städtischer Kindergarten mit drei Gruppen für insgesamt 75 Kinder erbaut.

Im August 2005 begannen die Erschließungsarbeiten für das 62 Grundstücke umfassende Baugebiet „Ülpenich-West“, das die Ortschaft in Richtung des Wassersportsees Zülpich erweiterte, allerdings keine direkte Anbindung an Ülpenich hat.[4]

Kirchengeschichte

Wahrscheinlich wurde die erste Pfarrkirche im 12./13. Jh. erbaut. 1347 wird die Kapelle Ülpenich erstmals urkundlich erwähnt.

1559 war das Dorf mit Nemmenich seelsorgerisch verbunden. Ülpenich besitzt eine auffällige Pfarrkirche St. Kunibert, die einstmals Filialkirche der Zülpicher St. Peterskirche war.

Um das Jahr 1710 musste die Kirche einem Neubau weichen. Papst Clemens XI. gab zur Beschaffung der nötigen Mittel am 17. Juli 1710 einen Erlass heraus.

Die jetzige Kirche wurde Ende des 19. Jahrhunderts im neuromanischen Stil errichtet. Der Turm der Backsteinkirche geht am Glockenturm in ein Achteck über.

Sonstiges

  • Bis zu seinem Umzug nach Bad Münstereifel im August 1980 wohnte der Sänger Heino für eine lange Zeit in Ülpenich.
  • Im Ort befindet sich die Zentrale der Nordeifel-Werkstätten, eine Einrichtung des LVR, die eine Beschäftigungsmöglichkeit für ca. 400 geistig- und mehrfachbehinderte Menschen bietet. Am 2. Juni 2011 wurden bei einem durch einen technischen Defekt ausgelösten[5] Großbrand sämtliche Produktions- und Lagerhallen fast vollständig zerstört[6].
  • Im Jahr 2010 wurde vom langjährigen Ortsvorsteher Heinz Hubo ein Buch herausgegeben, das die Geschichte der Zivilgemeinde und der Kirchengemeinde über mehrere Jahrhunderte hinweg darstellt.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. RVE-Fahrplan Linie 298: Düren − Vettweiß − Zülpich − Enzen − Euskirchen
  2. Marketing Arbeitskreis Zülpich: Ortsrundgang Ülpenich
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. „Ein West-End für Ülpenich“ (www.zuelpich.net am 24. August 2005)
  5. Kölner Stadt-Anzeiger: Brandursache war technischer Defekt. 30. Juni 2011, abgerufen am 6. Juli 2011.
  6. Kölner Stadt-Anzeiger: Brand in den Nordeifelwerkstätten. 2. Juni 2011, abgerufen am 6. Juli 2011.]

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