Bechhofen (Neuendettelsau)

Bechhofen (Neuendettelsau)
Bechhofen
Koordinaten: 49° 16′ N, 10° 47′ O49.26277777777810.788611111111383Koordinaten: 49° 15′ 46″ N, 10° 47′ 19″ O
Höhe: 383–405 m ü. NN
Fläche: 387 hadep1
Einwohner: 116 (31. Dez. 2007)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91564
Vorwahl: 09874
Karte

Lage von Bechhofen in Neuendettelsau

Ortsplan 1826
Das Fischwasser von Bechhofen

Bechhofen (umgangssprachlich: Bechhūfa [1]) ist ein Ortsteil von Neuendettelsau. Das Dorf liegt an der Fränkischen Rezat.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort 1169/70 als Bechofen. Bechhofen war also dem Ortsnamen nach ursprünglich eine Pechsiederei. Pech wurde üblicherweise in Königshöfen oder Klöstern für die Fackelbeleuchtung benötigt. Unklar bleibt jedoch, wohin das in Bechhofen gewonnene Pech geliefert wurde[2].

Ursprünglich war wohl Bechhofen „in seiner Gesamtheit zum Burggraftum Abenberg orientiert“[3]. Infolge des dornbergischen Testaments von 1288 kamen zwei Höfe an das Kloster Heilsbronn. Die übrigen kamen in den Besitz des Kastenamts Windsbach, der Stadt Nürnberg, des Gumbertusstiftes und der Herren von Neuendettelsau. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam es noch zu vier markgräflichen Neugründungen.

Die 16 Tagwerk Rezatwiesen waren vor allem Eigentum von Bauern aus Neuses, Haag, Steinhof, Geichsenhof und Bechhofen. Im 15./16. Jahrhundert kam es öfters zu Streitigkeiten und schließlich zu einem Prozess, der zwölf Jahre dauerte, weil die Bechhofer die Wiesen der Auswärtigen abhüteten, um die eigenen zu schonen.

Die Häuser rechts der Rezat waren ursprünglich nach St. Georg in Immeldorf gepfarrt, die Häuser links der Rezat nach St. Nikolai in Neuendettelsau. Die vier markgräflichen Häuser waren nach Windsbach gepfarrt. Heute ist der gesamte Ort nach St. Nikolai gepfarrt.

Während der Gebietsreform wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Bechhofen bei Windsbach mit einer Gebietsfläche von 378 Hektar am 1. Juli 1971 nach Neuendettelsau eingemeindet.[4]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 8: eingeschossiger Bau, 18./19. Jahrhundert, mit dreigeschossigem Fachwerkgiebel
  • Haus Nr. 17: eingeschossiges Zwerchgiebelhaus mit dreigeschossigem Giebel, 18./19. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

  • 1910: 127 Einwohner [5]
  • 1933: 138 Einwohner
  • 1939: 124 Einwohner[6]
  • 1961: 147 Einwohner
  • 1963: 136 Einwohner
  • 1970: 128 Einwohner
  • 1987: 123 Einwohner[7]
  • 2007: 116 Einwohner[8]

Verkehr

Die Staatsstraße 2223 führt zu den benachbarten Orten Schlauersbach und Neuses, Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wernsbach, Sauernheim und Neuendettelsau.

Literatur

  • Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart, R. A. Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1964, S. 112.
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, Erlangen 1955, S. 45f.
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, Deutscher Kunstverlag München 1958, S. 82.
  • Manfred Keßler: Der Rittersitz zu Dettelsau im hohen und späten Mittelalter. (Diss.), 2009, S. 328-350.
  • Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Band 2, Nördlingen 1879; S. 159f.

Weblinks

 Commons: Bechhofen bei Windsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. E. Fechter, S. 45.
  2. Nach Georg Rusam war es das St. Gumbertuskloster zu Ansbach, nach Helmut Weigel ein Königshof in Windsbach. Beide Annahmen sind jedoch problematisch: bei 1, weil entsprechende Verbindungen zu dem Kloster nicht nachgewiesen werden können, bei 2 weil ein solcher Königshof zu Windsbach nicht belegt werden kann.
    Helmut Weigel: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat, in: ZbKG 16 (1941), S. 11.
    Georg Rusam: Grundlagen und Anfänge kirchlicher Organisation an der mittleren Rezat, in: ZbKG 17 (1942/47), S. 46-57 und ZbKG 18, S. 65-101, hier S. 77.
  3. Keßler, S. 350.
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 421
  5. http://www.ulischubert.de/geografie/gem1900/gem1900.htm?mittelfranken/ansbach.htm
  6. http://geschichte-on-demand.de/bay_ansbach.html
  7. http://wiki-de.genealogy.net/Bechhofen_%28Neuendettelsau%29
  8. http://www.neuendettelsau.eu/showpage.php?SiteID=32&lang=1

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