Erich Röper

Erich Röper

Erich Richard Hubert Röper (* 11. Oktober 1884 in Rostock; † 15. September 1957) war ein deutscher Nervenarzt und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Röpers Vater war der Ingenieur Hubert Röper (* 1845 in Kröpelin; † 1918 in Rostock), der in Rostock von 1883-1911 Senator war. Röpers Mutter war die getaufte Jüdin Mathilde Weil (* 1855 in Kröpelin; † 1895 in Rostock). Röpers Geschwister Hans (1882–1915) und Grete (1886-1930), sowie seine Mutter starben an Tuberkulose. Röper heiratete 1912 Lotte Riedel, eine Tochter des Chirurgen Bernhard Riedel, die 1930 an Krebs starb. Sie hatten sechs Kinder (Jürgen 1913–1991, Burkhardt 1915–1991, Rolf 1918–1994, Peter 1920–1943, Christa * 1923 und Lotte * 1928). 1934 heiratete Röper Anita Hildebrandt (1908–1993). Mit ihr hatte er weitere vier Kinder (Renate 1938-1939, Erich * 1939, Friedrich Franz und Harald Christian * 1941).

Leben

Röper besuchte das Realgymnasium in Rostock, studierte Medizin in Rostock und Jena und promovierte dort zum Doktor der Medizin. Er arbeitete mehrere Jahre an der psychiatrischen Klinik und der Nervenklinik der Universität Jena bei Geheimrat Otto Binswanger. 1911 war er als Arzt mehrere Monate auf dem Fischereischutzboot SMS D 8 tätig.

Arzt und Politik

Im ersten Weltkrieg leitete er mit kurzen Unterbrechungen die Nervenabteilung des Marine-Lazaretts in Hamburg-Veddel. 1918 nahm er an der Finnland-Intervention teil. Nach der Revolution 1918 kooperierte er mit dem Arbeiter- und Soldatenrat. 1919 ließ Röper sich als Nervenarzt in Hamburg nieder, ab 1922 im eigenen Haus, Alsterterrasse 9.

1920 trat Röper der Deutschen Volkspartei (DVP) bei. Er bekleidete verschiedene Funktionen, von 1930 bis 1931 war er Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Als letzter Landesvorsitzender musste er die DVP 1933 auflösen. Vor 1933 und nach dem Zweiten Weltkrieg war er Beisitzer beim ärztlichen Schiedsgericht des Oberversicherungsamts.

Da rassisch belastet schlossen ihn die Nationalsozialisten 1933 aus der Vereinigung der Kassenärzte aus. Für die Nationalsozialisten war seine Psychoanalyse „jüdisch“, „verweichlicht“, „marxistisch“. Später wurde er in beschränktem Umfang wieder zu den Kassen zugelassen und behandelte vorwiegend jüdische Patienten. Nach 1945 unterstützten ihn daher in die USA ausgewanderte Juden. Röper behandelte allerdings als Halbjude auch Parteimitglieder, von denen ihn einer im August 1944 vor dem Konzentrationslager Neuengamme bewahrte.

Als einer der wenigen unbelasteten Ärzte führte Röper ab Sommer 1945 mit den Kollegen Dr. Fuchs und Dr. Thieding die Ärztekammer, die 1946 zur Landesstelle der KVD wurde. Bis kurz vor seinem Tod war er im Zulassungsausschuss der Kassenärzte.

Im August 1945 gründete Röper mit dem DVP-Senator a.D. Hermann Carl Vering den Verein der „Mitglieder und Freunde der Deutschen Volkspartei“. Sie arbeiteten ab April 1946 mit Paul de Chapeaurouge im Vaterstädtischen Bund, der später in der CDU und FDP aufging. Röper wurde FDP-Mitglied.

Röper war unter anderem viele Jahre Präsident der Hamburger Goethe-Gesellschaft.

Veröffentlichungen

  • Wer soll Führer sein?, 10 politische Aufsätze u. Reden, Bubendey & Kober, Hamburg 1920
  • Zwei politische Vorträge des Dr. Röper, Druck: Hermann, Hamburg 1918

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