Kloster Berau

Kloster Berau

Das Kloster Berau ist ein ehemaliges Benediktinerinnenkloster.

Inhaltsverzeichnis

Gründung

Abt Caspar I. schreibt in seiner Chronik: Zu Zeiten des St. Blasianischen Abtes Rustans (1108-1125) lebte auf dem Berauer Berg der Ritter Gottfried von Berau. Er übergab dem Kloster St. Blasien (Schwarzwald) alle seine Besitzungen. Das geschah um 1110. Von 1240 bis 1247 war Arnold von Berau Abt in St. Blasien.

Das Frauenkloster von St. Blasien wurde daraufhin (1110) nach Berau verlegt und verblieb dort sieben Jahrhunderte. Die erste Klosterkirche St. Nikolaus wurde am 4. Juli 1117 vom Bischof Bruno von Trier eingeweiht. Das Kloster (und die erweiterte Kirche) St. Nikolaus wurde 1147 durch Bischof Hermann von Konstanz eingeweiht. Die ersten Päpstlichen Bestätigungen erhielt das Kloster Berau 1120 durch Calixt II., 1140 von Innozenz II., 1157 von Hadrian IV., und 1178 von Alexander II. Im Jahr 1126 wurde es von König Lothar bestätigt. Unter den Äbten Berthold I. und Günther von St. Blasien erlebte das Kloster seine Blütezeit. 1157 gehören die Kirche zu Berau und Neukirch, und seit 1179 die Kirche von Schwerzen zu Berau. 1307 wird der Dinghof Lütisloh in Horheim in einem Dingrodel genannt.[1] Adlige Damen nahmen den Schleier, (Sie begaben sich in ein Kloster), so unter anderen Witwe Ita von Kaltenbach, deren Gemahl, Werner von Kaltenbach die Propstei Bürgeln begründet hat, und Luitgard von Bogen. Ursprünglich gehörte das Vogtrecht den Herren von Eschenbach. Agnes von Eschenbach war mit Graf Mangold von Nellenburg verheiratet, er verkaufte das Vogtrecht um 135 Mark Silber 1448 an die Familie am Stad von Schaffhausen. 1478 erwarb St. Blasien alle Rechte. Berau gehörte nach der Aufteilung des Reiches von Karl dem Großen zum Alpgau, damit zur Landgrafschaft Stühlingen, (Grafen von Lupfen) 1612 erwarb Abt Martin I. von St. Blasien die Herrschaft von Reichserbmarschall Maximilian von Pappenheim. Nach der Zerstörung der Burg Gutenburg (Hochrhein) (1640) wurde Berau zur Obervogtei Gurtweil unterstellt, (die Herrschaft war aber St. Blasien) Mehrmals brannte das Kloster ab wurde aber durch Schenkungen des umliegenden Adels immer wieder erneuert, so waren die Krenkingen, die Im Thurn, die von Schellenberg (Adelsgeschlecht), die von Grießen (Klettgau), die von Lupfen und von Reischach, Wohltäter des Klosters, das nicht mehr als 40 Nonnen beherbergen durfte (1370).

Anlage

Im Laufe der Geschichte brannten die Gebäude fünfmal ab. So auch im Jahr 1663. Nur die Kirche blieb erhalten. Nach dem erfolgten Wiederaufbau der Anlagen brannten die gesammten Anlagen durch Selbstentzündung von frischem Heu 1711 erneut ab. Durch den Laienbruder und Steinmetz aus Einsiedeln, Caspar Moosbrugger wurde ein Plan für Neubauten erstellt. Bereits im Herbst 1711 waren die Rohbauten fertig gestellt. 1715 wurde die Kirche neu geweiht.

Aufhebung

Bedingt durch den Frieden von Lunéville und als Entschädigung für den Malteserorden, nahm 1803 im Auftrag von Erzherzog Karl und dem Deutschen Ritterorden der Geheime Rat von Mandel die Gebäude provisorisch in Besitz. Damit schien der Bestand gesichert und 1805 erfolgten umfassende Renovationsarbeiten. Es lebten noch 20 Klosterfrauen und 6 Laienschwestern in Berau, 1834 noch 9 Klosterfrauen. Großherzog Leopold erklärte im Juli 1834 das Kloster für aufgehoben, am 15. September 1834 verließen die Letzten das Kloster. Der Gesamtwert des Klosters Berau wurde auf 315.559 Gulden geschätzt (ein Gulden entsprach etwa einer Goldmark). Das Inventar wurde versteigert, 1846 brannten die leeren Gebäude ab. Der Platz blieb lange öd, wurde aber im Lauf der Zeit teilweise überbaut. Einige Interessierte an der Erforschung der Geschichte des Klosters Berau planen die neue Herausgabe der Chronik des Abtes Caspar, diese liegt bisher nur als Handschrift vor.

Wappen

Die Ritter von Berau führten im Wappen drei schwarze Bärenköpfe.

Literatur

  • Bürgermeisteramt Berau: Berau im südlichen Schwarzwald. 1969.

Einzelnachweise

  1. Südkurier: Schöne Heimat am Hochrhein, Bilder von den Menschen und Ihrer Arbeit, 1967, S. 40–42

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