DR-Baureihe 65.10

DR-Baureihe 65.10
DR-Baureihe 65.10
65 1049 der DR
Nummerierung: DR 65 1001–1088
Anzahl: 88 DR + 7 Leuna
Hersteller: LEW (Prototypen)
LKM (Serie)
Baujahr(e): 1954–1957
Ausmusterung: 1977
Achsformel: 1'D2'
Gattung: Pt 47.17
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 17.500 mm
Dienstmasse: 113,0 t
Reibungsmasse: 71,0 t
Radsatzfahrmasse: 17,5 t
Höchstgeschwindigkeit: vorw. + rückw. 90 km/h
Indizierte Leistung: 1.103 kW
Treibraddurchmesser: 1.600 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.000 mm
Zylinderdurchmesser: 600 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Rostfläche: 2,04 m²
Überhitzerfläche: 47,39 m²
Verdampfungsheizfläche: 147,44 m²

Die DR-Baureihe 65.10 war eine vierfach gekuppelte Personenzug-Tenderlokomotive der Deutschen Reichsbahn der DDR für den schweren Vorort- und Berufsverkehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Fabrikschild von Lokomotive 65 1049-9

Zur Vereinheitlichung und Modernisierung ihres Lokomotivparks und als künftiger Ersatz für die Baureihen 74, 75, 78, 86, 93 und 94 ließ die Deutsche Reichsbahn ab 1950 mehrere vierfach gekuppelte Neubaulokomotiven entwickeln. Für den Personen- und Güterzugdienst beschaffte die Bahnverwaltung dann aus diesem Programm 88 Fahrzeuge der als Baureihe 65.10 bezeichneten 1'D2'-Tenderlokomotive. Sieben weitere Maschinen dieser Baureihe bestellte der VEB Leuna-Werke Walter Ulbricht für seine Werkbahnen.

Die Fertigung Vorserienlokomotiven 1001 und 1002 erfolgte im VEB Lokomotivbau Elektrotechnische Werke Hans Beimler Hennigsdorf (LEW, ehemals AEG), die Serienfertigung im Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg (LKM, ehemals Orenstein & Koppel).

Konstruktion

Die Fahrzeuge verfügten über einen geschweißten Rahmen, einen geschweißten Kessel und Mischvorwärmer und große Vorratsbehälter zur Mitnahme von mehr Brennstoffen (zuerst Braunkohlebriketts). Bei der Baureihe 65.10 wurden die beiden Radsätze des hinteren Drehgestells, im Gegensatz zur DB-Baureihe 65, in einem Außenrahmen gelagert.

Verwendung

Dampflok 65 1033 fährt einen Personenzug auf einer Strecke des Thüringer Waldes

Die 65.10 war, außer in den nördlichen Betriebswerken der DR, in der ganzen DDR stationiert und wurde in den 1960er Jahren bevorzugt für den Berufsverkehr mit Doppelstockzügen eingesetzt, auch mit Wendezügen. Dementsprechend wurden die Maschinen 65 1009; 1015; 1017; 1025; 1026; 1034; 1058; 1063 und 1081 mit einer Wendezugsteuerung ausgerüstet. Mit der Einführung der DR-Baureihe 118 verschwand dieses Einsatzgebiet. Auch im Güterzugdienst wurde sie eingesetzt.

Die Lok 65 1004 wurde als einzige deutsche Tenderlok mit einer Kohlenstaubfeuerung des Systems Wendler ausgerüstet, welche erst nach Korrekturen an der Konstruktion zufriedenstellend funktionierte. Diese Umrüstung wurde allerdings 1962 wieder rückgängig gemacht. Ab 1967 wurden die Loks mit Giesl-Schornsteinen ausgestattet.

Verbleib

Dampflok 65 1049-9 während des Heizhausfestes in Löbau

Nur wegen der Verwendung als Heizlokomotiven sind heute noch drei Maschinen vorhanden. Die Lokomotive 65 1008 blieb als Heizlok in Ostsachsen erhalten und befindet sich derzeit äusserlich aufgearbeitet im ehemaligen Bahnbetriebswerk Pasewalk. 65 1049 gehört dem DB Museum und war bis zum 10. September 2011 (Fristablauf) beim Sächsischen Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf im Einsatz. Die Lokomotive 65 1057 ist, ebenfalls äusserlich aufgearbeitet, im Besitz der Berliner Eisenbahnfreunde (BEF) am Standort Basdorf.

65.1025-9, Bw. Meiningen, Ostern 1972

Siehe auch

Weblink

 Commons: DR Class 65.10 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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