Ernst von Hügel

Ernst von Hügel
Franz Seraph Stirnbrand: Ernst Freiherr von Hügel, 1829

Ernst Eugen Freiherr von Hügel (* 26. März 1774 in Ludwigsburg; † 30. März 1849 in Kirchheim unter Teck) war ein württembergischer General und Kriegsminister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Hügel war der Sohn des 1801 in den Reichsfreiherrenstand erhobenen württembergischen Feldzeugmeisters Johann Andreas von Hügel (* 1. August 1734 in Straßburg; † 1. August 1807 in Stuttgart). Der Familienname des Vaters laute ursprünglich Lux. Die Annahme des Familiennamens von Hügel erfolgte bei der Adoption durch Oberst Johann Theobald von Hügel. Ernst von Hügel trat 1785 in das Regiment seines Vaters in der Württembergischen Armee ein und nahm an den Feldzügen 1792 bis 1800 teil. 1806 wurde er zum Major befördert und stieg 1807 innerhalb von sechs Monaten bis zum Generalquartiermeister-Leutnant auf. 1809 war er an Schlachten von Abensberg, Landeshut, Eggmühl, Aspern und Wagram beteiligt. Aus diesen Kämpfen kehrte er als Generalmajor zurück.

In der Schlacht bei Smolensk stürmte Hügel mit der 1. Infanteriebrigade am 17. und 18. August 1812 die beiden Vorstädte von Smolensk. In der Schlacht von Borodino eroberte er den zurückgezogenen linken Flügel. 1815 war Hügel Militärkommissar im Hauptquartier von Wellington. Während der Friedensverhandlungen ernannte man ihn zum Gesandten des Königreichs Württemberg bei den verbündeten Monarchen in Paris.

1816 wurde Hügel zum Generalleutnant ernannt und gleichzeitig Vizepräsident des Kriegsdepartements. 1817 wurde er Kriegsratspräsident. Zwischen 1829 und 1842 stand er dem Kriegsministerium Württembergs vor. Während dieser Zeit war er auch Mitglied im Geheimen Rat. Von 1819 bis zu seinem Tode war er ernanntes lebenslängliches Mitglied in der Kammer der Standesherren im württembergischen Landtag. 1829 zeichnete König Wilhelm ihn mit dem Großkreuz des Ordens der Württembergischen Krone aus.[1] 1831 wurde ihm das Großkreuz des Zähringer Löwen-Ordens verliehen.[2]

Familie

Ernst von Hügel war evangelisch und ging vier Ehen ein, aus denen zahlreiche Kinder hervorgingen. Vor 1799 heiratete er Caroline von Rosenberg, diese Ehe blieb kinderlos und wurde 1799 geschieden. In zweiter Ehe war er von 1802 bis 1805 mit Wilhelmine Freiin Schott von Schottenstein bis zu deren Tod verheiratet, in dritter Ehe von 1806 bis 1834 mit Luise Ernestine von Gemmingen bis zu ihrem Tod und in vierter Ehe ab 1835 mit Lisette von Gemmingen-Guttenberg, die ihn überlebte.[3] Hügels zweiter Sohn aus zweiter Ehe war der spätere württembergische Außenminister Karl Eugen von Hügel. Ernst von Hügels ältester Sohn Albert von Hügel wurde Besitzer des Ritterguts Eschenau, die Söhne Ludwig und Ernst aus zweiter Ehe standen als Offiziere im Dienste der Armee des Kaisertums Österreich.[4] Der Sohn Philipp von Hügel arbeitete im württembergischen Forstdienst und der Sohn Julius von Hügel wurde Stallmeister in Stuttgart und vom König zu einigen diplomatischen Sondermissionen herangezogen. Die Tochter Marie vermählte sich 1832 mit dem Diplomaten Franz von Linden, einem Bruder des Staatsministers Joseph von Linden, die zweite Tochter Louise Ernestine heiratete 1838 Kurt von Watzdorf auf Wiesenburg, den Sohn des Friedrich von Watzdorf, einen Großgrundbesitzer und Kammerherrn im Königreich Preußen. Auf Grund des Nachlasses einiger Verwandter, die für die Niederländische Ostindien-Kompanie gearbeitet hatten, verfügte die Familie Hügel über ein beträchtliches Vermögen.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1831, S. 28
  2. Hof- und Staatshandbuch des Großherzogtums Baden 1847, S. 50
  3. Landesarchiv Baden-Württemberg: Zur Geschichte der Familie Hügel, abgerufen am 27. Mai 2010
  4. Wilhelm Freiherr von Koenig-Warthausen: Karl Eugen Freiherr von Hügel. In: Max Miller und Robert Uhland (Hrsg.): Lebensbilder aus Schwaben und Franken. Band 9, W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1963, S. 308

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 405. 

Weblinks

 Commons: Ernst von Hügel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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