Akademie der Bildenden Künste München

Akademie der Bildenden Künste München
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Akademie der Bildenden Künste München
Gründung 13. Mai 1808
Trägerschaft staatlich
Ort München
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
Präsident Dieter Rehm
Studenten ca. 680 (2005)
Website www.adbk.de

Die Akademie der Bildenden Künste München ist eine der bedeutendsten und, unter Berücksichtigung der ihr vorausgegangenen Bildungseinrichtungen, auch eine der ältesten Kunsthochschulen Deutschlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Akademie der Bildenden Künste München

Die Vorgeschichte der Akademie geht weit in das 18. Jahrhundert zurück, noch vor die 1770 durch Kurfürst Maximilian III. Joseph gegründete sogenannte „Zeichnungsschule“, die die Bezeichnung „Akademie“ bereits im Namen trug („Zeichnungs Schule respective Maler und Bildhauer academie“). Dies ist bei der scheinbar späten Gründung 1808 durch König Maximilian I. von Bayern als „Königliche Akademie der Bildenden Künste“ zu beachten. Ihr erster Direktor war Johann Peter von Langer, vormals Leiter der Düsseldorfer Kunstakademie. Erster Generalsekretär wurde der Philosoph Friedrich Wilhelm Joseph Schelling.[1] Auf von Langer folgte 1824 Peter von Cornelius. 1886 bezog die Akademie den repräsentativen Neubau in der Akademiestraße/Leopoldstraße beim Siegestor, eine von Gottfried von Neureuther entworfenen, zwischen 1876 und 1885 erbaute pompöse Dreiflügel-Anlage in palastartigem Gründerzeitbau, in dem sie auch heute noch ihren Sitz hat.

Neben ihrer Rolle als Ausbildungsstätte war die Akademie bald auch eine Künstlergesellschaft. Die Landschaftsmaler der ersten Generation (z. B. Max Joseph Wagenbauer, Joseph Wenglein, Johann Jakob Dorner der Jüngere, Simon Warnberger, Franz Xaver von Meixner) waren stilistisch richtungsweisend für die Entwicklung der im Umkreis dieser Akademie beheimateten Münchner Schule, sind jedoch nicht so bekannt geworden wie ihre Nachfolger.

Akademie der Bildenden Künste München

Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Münchner Akademie einen weltweit führenden Ruf. Es lehrten hier z. B. die Maler Franz von Defregger und Franz von Stuck sowie die Bildhauer Adolf von Hildebrand und Ludwig Schwanthaler. Student zu dieser Zeit war Franz von Lenbach. Eine Blütezeit erlebte die Akademie unter Wilhelm von Kaulbach († 1874) und seinem Nachfolger Karl Theodor von Piloty († 1886).

Vor allem das spätere Ansehen ihrer Studenten zeigt Münchens Bedeutung um die Jahrhundertwende: Zu den Studenten zählten Lovis Corinth, Otto Mueller, Wassily Kandinsky, Alfred Kubin, Paul Klee, Franz Marc, Richard Riemerschmid, Otto Greiner, Bruno Paul, Giorgio De Chirico und Fritz Schaefler.

Nach dem Ersten Weltkrieg büßte die Akademie rasch ihre Bedeutung ein. Nach der Niederschlagung der Räterepublik in Bayern herrschte in München ein repressives Klima. Für die nationalsozialistische Kulturpolitik war die Akademie nach 1933 eine wichtige Betätigungsstätte. Nationalsozialistische Künstler wie Adolf Ziegler und der Bildhauer Josef Thorak wurden an die Akademie berufen.

Ansicht der Akademie aus der Akademiestraße

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Akademiegebäude weitgehend zerstört, wobei umfangreiche Sammlungen von Kunstwerken, Gipsabgüssen und Kostümen sowie das Archiv verloren gingen. Die ausgelagerte Kunstbibliothek blieb weitgehend erhalten und ist heute mit rund 90.000 Bänden eine der besten ihrer Art, allerdings nur zum internen Gebrauch.

1946 wurde die Staatsschule für angewandte Kunst eingegliedert.

Nach 1946 wurde die Akademie durch die Berufung von Franz Xaver Fuhr, Sep Ruf, Toni Stadler (alle drei 1946), Charles Crodel (1952) und Georg Meistermann (1964) erneuert. 1953 erhält die Akademie ihren heutigen Namen. In den Nachkriegsjahren fiel es der Münchner Akademie dennoch schwer, sich von ihrer nationalsozialistischen Prägung zu lösen und sich der internationalen Moderne anzuschließen. Die Akademie hat dank der Bemühungen von Ben Willikens als Rektor, der sich sowohl um die historische Substanz des Altbaus bemühte als auch für die Realisierung eines Neubaus einsetzte, an die Bedeutung früherer Tage wieder anknüpfen können.

In den 1950er Jahren bildete sich an der Akademie die Künstlergruppe SPUR. 1968 wurden in der Akademie mehrere Stücke des Anti-Theaters um Rainer Werner Fassbinder aufgeführt.

Der Erweiterungsbau der Akademie

Momentaner Präsident der Akademie ist seit 2010 Dieter Rehm als Nachfolger von Nikolaus Gerhart, Ben Willikens und Wieland Schmied.

Am 26. Oktober 2005 wurde der moderne Erweiterungsbau der Architekten Coop Himmelb(l)au offiziell eröffnet. Dank der von Ben Willikens ins Leben gerufenen „Stiftung der Kunstakademie München“ konnte die Realisierung des Neubaus und die Restaurierung des Altbaus ermöglicht werden.

Lehrangebot

Neben dem klassischen Angebot der Akademie im Bereich Malerei und Bildhauerei wurde das Lehrangebot der Akademie nach dem Zweiten Weltkrieg erheblich erweitert. Die Kunstgewerbeschule und die Ausbildung für das Lehramt an Gymnasien wurden eingegliedert. Seit 1978 werden Innenarchitektur als Diplom-Studiengang, ab dem WS 2010/11 auch als Bachelor-Studiengang Innenarchitektur und ab dem WS 2013/14 zusätzlich als Master-Studiengang Innenarchitektur angeboten. Ferner gibt es zwei Aufbaustudiengänge (Architektur sowie Bildnerisches Gestalten und Kunsttherapie).

Ausstellungsraum

In der AkademieGalerie im U-Bahnhof Universität stellen Studenten und Absolventen der Akademie ihre Werke aus.

Träger des Debütantenpreises

Der Debütantenpreis ist eine Förderung des bayerischen Staatsministeriums für Forschung, Wissenschaft und Kunst

Preisträger der Stiftung Kunstakademie München

Lothar-Späth-Preis

  • 2002 Farida Heuck mit Schleusernet
  • 2003 Nick Boetticher
  • 2004 Alexander Laner
  • 2005 Shirin Damerji
  • 2006 Franka Kaßner

Manfred-Bischoff-Preis

  • 2003 Bernhard Bindl
  • 2004 Uta-D. Zimmermann
  • 2005 Katharina Gaenssler
  • 2006 Frank Hutter
  • 2007 Inga Charlotte Taubert

Laura-und-Lorenz-Reibling-Preis

  • 2006 Zhao Bin
  • 2007 Uta Gruber-Ballehr
  • 2008 Till Schilling

Graf-Ingram-von-Königsdorff-Gedächtnispreis

  • 2006: Susanne Uhl
  • 2007: Martha Diglio Hupfer
  • 2008: Masayo Oda-Sachs
  • 2009: nicht verliehen

Examenspreis (für herausragende künstlerische Leistung)

  • 2007: Kathrin Thalmann
  • 2008: Franz Wanner

Bekannte Studenten und Professoren

Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Eine Übersicht befindet sich in der Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München.

Siehe auch

Literatur

  • 200 Jahre Kunstakademie München, Nikolaus Gerhart (Hrsg.), Walter Grasskamp (Hrsg.), Florian Matzner, 2008, ISBN 3-7774-4205-4
  • Walter Grasskamp und Birgit Jooss (Hrsg.): Branko Senjor. 60er Jahre – Umbruchsjahre. Fotografien aus der Münchener Kunstakademie. München / Berlin 2006
  • 190 Jahre Akademie der Bildenden Künste München. Herausgegeben vom Rektor der Akademie der Bildenden Künste München, Text von Walter Grasskamp. Leicht gekürzte Fassung im PDF-Format
  • Anna Mary Howitt: An Art-Student in Munich. London 1853 Digitalisat Bd. 1
  • Birgit Jooss: Die „verhängnisvolle Verquickung von produzierendem und lehrendem Künstler“ - der Akademiedirektor Peter Cornelius und die „Cornelius-Schule“. In: Cornelius – Prometheus – Der Vordenker. Hrsg. von León Krempel und Anthea Niklaus. München 2005, S.18–31
  • Birgit Jooss und Christian Fuhrmeister (Hrsg.): Nationale Identitäten – Internationale Avantgarden. München als europäisches Zentrum der Künstlerausbildung, in: zeitenblicke 5 (2006), Nr. 2, [19. September 2006], URL: http://www.zeitenblicke.de/2006/2/
  • Birgit Jooss: Die „freudige Mitarbeit“ der Münchner Kunstakademie an der „nationalen Erhebung des Volkes“. Die Jahre 1924 bis 1944. In: „Gestalt – Form – Figur. Hans Wimmer und die Münchner Bildhauerschule“. Hrsg. von Volker Probst, Max Brunner und Adolf Hofstetter, Passau/Güstrow/Berlin 2008, S. 49–60
  • Wolfgang Kehr: Geschichte der Münchner Kunstakademie in Bildern. München 2008. ISBN 978-3-940666-03-1
  • Monika Meine-Schawe: „... alles zu leisten, was man in Kunstsachen nur verlangen kann“. Die Münchner Akademie der bildenden Künste vor 1808. In: Oberbayerisches Archiv 128 (2004), S. 125–181 Text im PDF-Format
  • Karl Heinz Meißner: Zur Geschichte der Akademie der bildenden Künste. In: Die zwanziger Jahre in München. Hrsg. von Christoph Stölzl. München 1979, S. 141–149
  • Wolfgang Ruppert: Der moderne Künstler. Zur Sozial- und Kulturgeschichte der kreativen Individualität in der Kulturellen Moderne im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Frankfurt (Main) 1998
  • Wolfgang Ruppert und Christian Fuhrmeister (Hrsg.): Zwischen deutscher Kunst und internationaler Modernität. Formen der Künstlerausbildung 1918 bis 1968. Weimar 2007
  • Eugen von Stieler: Die königliche Akademie der bildenden Künste zu München. Festschrift zur Hundertjahrfeier. München 1909
  • Thomas Zacharias (Hrsg.): Tradition und Widerspruch. 175 Jahre Kunstakademie München. München 1985

Weblinks

 Commons: Akademie der Bildenden Künste München – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bernhard Lypp (Hrsg.): Schelling und die Akademie der Bildenden Künste. Schriftenreihe der Akademie der Bildenden Künste München, Band 6, 2002, ISBN 3-935515-02-2

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