Universität Augsburg

Universität Augsburg

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Universität Augsburg
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Motto Scientia et conscientia
Gründung 1970
Trägerschaft staatlich
Ort Augsburg
Bundesland Bayern
Staat Deutschland
PräsidentIn Sabine Doering-Manteuffel
Studenten 17.300[1] (WS 2010/11)
Website www.uni-augsburg.de

Die 1970 gegründete Universität Augsburg hat sieben Fakultäten und befindet sich mit ihrem Campus im Augsburger Universitätsviertel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprünge und Vorläuferinstitutionen

Eine der historischen Wurzeln der Universität Augsburg liegt in Dillingen an der Donau. Dorthin war spätestens nach der Einführung der Reformation in Augsburg in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Sitz der Regierung des Hochstifts Augsburg, also des weltlichen Herrschaftsbereichs der Augsburger Fürstbischöfe verlegt worden. Schon seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts waren die Bischöfe dem zunehmenden Machtanspruch der aufstrebenden Augsburger Kaufleute und Patrizier in die beschauliche Kleinstadt an der Donau ausgewichen. Als der Augsburger Bischof Kardinal Otto Truchsess von Waldburg 1551 in Dillingen eine Universität errichtete, um dort vor allem für seine Diözese gut ausgebildete Kleriker für den Kampf gegen die Reformation heranziehen zu können, war dies also im Grunde genommen die Augsburger Universität, die nur aufgrund der besonderen historischen Umstände ihren Standort nicht in der alten Bischofsstadt selbst, sondern in der rund 50 km entfernten Residenzstadt hatte. Im Zuge der Säkularisation wurde die Dillinger Universität 1803 geschlossen. An ihre Stelle trat 1804 ein Lyzeum mit akademischem Rang, das 1923 wie alle anderen bayerischen Lyzeen in eine Philosophisch-Theologische Hochschule umbenannt wurde. Im April 1971 wurde die Philosophisch-Theologische Hochschule Dillingen schließlich zugunsten des neu errichteten Katholisch-Theologischen Fachbereichs an der jungen Universität Augsburg aufgelöst.[2] Da mehrere Professoren sowie die meisten Studierenden aus Dillingen nach Augsburg überwechselten, steht die Universität Augsburg durchaus in gewisser Weise in der Tradition der ersten Universitätsgründung im Gebiet des heutigen Bayerisch-Schwaben.

Eine weitere Vorläufereinrichtung der Universität Augsburg stellt das 1824 ebenfalls in Dillingen gegründete, 1841 nach Lauingen verlegte Königliche Schullehrerseminar (seit 1903 Lehrerbildungsanstalt) dar, das für die Ausbildung aller männlichen Volksschullehrer im Gebiet Bayerisch-Schwabens zuständig war. 1956 wurde die Institution als „Institut für Lehrerbildung“ aus Lauingen nach Augsburg verlegt und dort seit 1958 als Außenstelle der Ludwig-Maximilians-Universität München unter der Bezeichnung „Pädagogische Hochschule Augsburg“ betrieben. 1972 wurde diese als Erziehungswissenschaftlicher Fachbereich der Universität Augsburg eingegliedert.

Gründung

Rektoren bzw. Präsidenten
1970–1973 Louis Perridon
1973–1979 Franz Knöpfle
1979–1983 Karl M. Meessen
1983–1991 Josef Becker
1991–1999 Reinhard Blum
1999–2010 Wilfried Bottke
2010–2011 Alois Loidl
seit 2011 Sabine Doering-Manteuffel

Bereits 1948/49 schien für kurze Zeit die Chance einer Universitätsgründung in Augsburg zu bestehen, als einige ehemalige Professoren der deutschen Karl-Ferdinands-Universität zu Prag, die es nach Kriegsende nach Bayern verschlagen hatte, für eine Fortführung beziehungsweise Wiederbegründung der Prager Universität in Augsburg warben. Höhe- und zugleich Endpunkt dieser Bemühungen waren die „Augsburger Hochschulwochen“ im Sommer 1949.[3]

In der weiteren Folge konzentrierten sich die Augsburger Hochschulpläne auf die Gründung einer Medizinischen Akademie, die schließlich auch der Bayerische Landtag 1962 beschloss. Dieser Beschluss wurde jedoch nie verwirklicht, stattdessen eine zweite Medizinische Fakultät in München errichtet.

Quasi als Kompensation und mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen favorisierte der bayerische Kultusminister Ludwig Huber stattdessen die Gründung einer Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Hochschule in Augsburg. Unterstützt und befördert wurde dieser Plan von dem aus Augsburger und schwäbischen Honoratioren bestehenden Schwäbischen Hochschulkuratorium, das seit 1969 als Gesellschaft der Freunde der Universität Augsburg fortbesteht. Grundlage dieser Planungen war das Konzept für eine moderne Business School internationalen Formats, die der Wirtschaftswissenschaftler und spätere Gründungspräsident der Universität Augsburg, Louis Perridon, Mitte der 1960er Jahre erarbeitet und dem bayerischen Kultusministerium vorgelegt hatte. Perridon trat dabei unter anderem dafür ein, den Unterricht in Kleingruppen abzuhalten sowie Ökonomie und Sozialwissenschaften konsequent in Forschung und Lehre zu integrieren.[4]

Die Neuorientierung der bayerischen Hochschulpolitik in den späten 1960er Jahren, die sich eine Regionalisierung des Hochschulwesens zum Ziel gesetzt hatte, um gleiche Bildungschancen für die Bewohner aller Regierungsbezirke zu ermöglichen, begünstigte ebenfalls den Plan einer Neugründung, da sich Augsburg als geeigneter Standort für den Regierungsbezirk Bayerisch-Schwaben anbot.

Auch bestand die Notwendigkeit, die überfüllte Fakultät für Rechtswissenschaften an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität zu entlasten; zudem wurde die Auffassung vertreten, die damals aktuellen Konzepte für eine reformierte Juristenausbildung würden sich an einer neu zu gründenden Universität besonders gut umsetzen lassen. Grundsätzliche Überlegungen, die Ausbildung der Lehrer insbesondere für Gymnasien und Realschulen zu dezentralisieren und dabei zugleich die bestehenden Pädagogischen Hochschulen in die bayerischen Universitäten zu integrieren, kamen dem Augsburger Vorhaben ebenfalls zugute. Initiierende Wirkung ging ferner von allgemeinen Diskussionen um eine Universitätsreform aus, die sich im Zuge der Auseinandersetzung mit den Ideen der studentischen Protestbewegung der späten 1960er Jahre ergaben.[5]

Unterstützung fand das Gründungsvorhaben schließlich ebenfalls durch die Bemühungen des Augsburger Bischofs Josef Stimpfle, im Rahmen einer Integration der bestehenden Philosophisch-Theologischen Hochschule in Dillingen, die kein Promotions- und Habilitationsrecht besaß, in eine neue Augsburger Fakultät die Ausbildung des Klerikernachwuchses weiterhin innerhalb der Augsburger Diözese zu ermöglichen und gleichzeitig akademisch aufzuwerten.

Der Bestellung von Louis Perridon zum Gründungsbeauftragten der geplanten Hochschule im Mai 1969 folgte am 18. Dezember 1969 ein Gesetzesbeschluss des Bayerischen Landtags über die Errichtung der Universität Augsburg mit zunächst zwei Fachbereichen (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Rechtswissenschaften), der zum 1. Januar 1970 in Kraft trat. Am 16. Oktober 1970 wurde die Universität vom bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus, Ludwig Huber, eröffnet. Mit dem Herbsttrimester 1970 begann die Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Augsburg im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fachbereich.[6]

Ausbau zur Volluniversität

Vorlesung im Jura-Gebäude

Im April 1971 nahm der neue Katholisch-Theologische Fachbereich seinen Betrieb auf; im Oktober 1971 kam der Fachbereich für Rechtswissenschaft hinzu. Im August 1972 erfolgte die Gründung des Erziehungswissenschaftlichen Fachbereichs, im Oktober 1972 die Errichtung von zunächst drei Philosophischen Fachbereichen, deren Zahl jedoch bald auf zwei reduziert wurde. 1977 kam es zur Auflösung des Erziehungswissenschaftlichen Fachbereichs; dessen bisherige Lehrstühle und Fachvertretungen wurden auf die nunmehr so benannten Philosophischen Fakultäten I (heute: Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät) und II (heute: Philologisch-Historische Fakultät) sowie die Katholisch-Theologische Fakultät aufgeteilt.

Im Oktober 1981 kam die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät hinzu, zunächst nur mit dem Fach Mathematik, seit 1989 auch mit dem Fach Physik. Seit 2003 gibt es eine eigene Fakultät für Angewandte Informatik, nachdem bereits seit 1997 ein fakultätsübergreifendes Institut für Interdisziplinäre Informatik bestanden hatte. Eine immer wieder zur Diskussion stehende Erweiterung war die Gründung einer Medizinischen Fakultät, die jedoch vor allem in Hinblick auf die beiden Universitäten im nahe gelegenen München verworfen wurde.

Seit Mitte der 1980er Jahre kam es zur Gründung einer Reihe weiterer, fakultätsübergreifender Institute, unter anderem für Kanada- und Lateinamerikastudien (1985/86), für Europäische Kulturgeschichte (1990) und für Material- und Umweltforschung (2000). Die jüngste fakultätsübergreifende Institution ist das im April 2005 gebildete Forschungs- und Kooperationszentrum Russland, Mittel-, Ost- und Südosteuropa („ForumOst“).

Bau des neuen Campus

Luftaufnahme des Augsburger Campus
Rektoratsgebäude der Universität Augsburg (Neubau von 1984)

Da der Lehrbetrieb an der Universität bereits wenige Monate nach ihrer Gründung aufgenommen werden sollte, mussten innerhalb kürzester Zeit geeignete Objekte ausgewählt, angemietet beziehungsweise angekauft und für die Zwecke der Universität umgebaut werden. Diese Provisorien lagen vorwiegend im Industriegebiet zwischen Memminger Straße und Eichleitnerstraße (vormals Hessingstraße) im Augsburger Antonsviertel. Der Katholisch-Theologische Fachbereich nutzte anfänglich Räumlichkeiten im Kloster Heilig Kreuz in der Innenstadt sowie im Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern im Stadtteil Göggingen.

Bereits im Rahmen der Überlegungen für die Unterbringung der ursprünglich geplanten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Hochschule war ein Standort auf dem Gelände des Flugplatzes der ehemaligen Messerschmitt-Werke im Süden Augsburgs ausgewählt worden, auf den sich dann auch die Planungen für die Errichtung der Neubauten für die Universität bezogen. Einer Empfehlung des Strukturbeirats der Universität Augsburg folgend wurde auf dem künftigen Campus am 23. Oktober 1974 der Grundstein für die Neubauten gelegt. Der erste Bauabschnitt für die beiden Philosophischen Fakultäten sowie die Katholisch-Theologische Fakultät konnte am 27. Oktober 1977 bezogen werden.

Entgegen den ursprünglichen Planungen zog sich der Umzug der noch in Provisorien untergebrachten Fakultäten und Einrichtungen auf den Campus aus Kostengründen über viele Jahre hin. 1983 wurde die neue Mensa im Süden des Universitätsgeländes in Betrieb genommen, 1984 das neue Rektoratsgebäude bezogen, 1985 das neue Gebäude der Zentralbibliothek eröffnet. Seit dem Wintersemester 1993 verfügt die Universität zudem über ein Sportzentrum mit etlichen Sportfeldern und Laufbahnen.

1995 wurden die neuen Fakultätsgebäude der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät auf dem Campus eingeweiht. 1996 konnte das erste Physik-Institutsgebäude eröffnet werden; 1998 kam ein zweites mit Hörsälen und der Physik-Teilbibliothek hinzu. Am 22. Juli 1999 konnte die seit ihrer Gründung 1971 nur provisorisch untergebrachte Juristische Fakultät ihren Neubau auf dem Campus beziehen. Seit 2004 stehen direkt auf dem Campus Gästewohnungen zur Verfügung.

Am 29. Mai 2006 fand der Spatenstich für das neue Informatik-Fakultätsgebäude statt. Zum Wintersemester 2009/2010 zogen die vorher verstreut untergebrachten Informatik-Lehrstühle in das fertiggestellte Gebäude einziehen. Der Umzug der Musik- und Kunstpädagogik aus den Räumen in der Schillstraße (ehemalige Pädagogische Hochschule) im Nordosten der Stadt ist für 2011 geplant.

Der Campus der Universität ist bekannt für seine Grünanlage mit zwei großen Teichen und für seine Weitläufigkeit, die sich durch die Verstreuung der einzelnen Gebäude auf dem Gelände ergibt. Kunst am Campus beschreibt darin fünf Rundgänge mit zeitgenössischen Kunstwerken. Durch eine Haltestelle der Straßenbahnlinie 3 der Stadtwerke Augsburg direkt auf dem Campus ist die Innenstadt innerhalb von 15 Minuten zu erreichen.

Proteste und Besetzung 2009

Am 17. November wurde im Rahmen des Aktionstages „Bundesweiter Bildungsstreik 2009“ der Hörsaal 1 in der Universität Augsburg von über 500 Studierenden besetzt, um auf die Missstände in vielen Studiengängen und im gesamten deutschen Bildungssystem hinzuweisen.[7]

Bis 22. Dezember übernachteten die Studierenden dort, veranstalteten Plena, Podiumsdiskussionen, Theater, Konzerte, zeigten Filme und stellten ihre Forderungen an die Universitätsleitung und den bayerischen Staat. Die Protestierenden gaben den Hörsaal kurz vor Weihnachten frei, als das Universitätspräsidium versprach, sich um die vorgebrachten Mängel zu kümmern, sofern das im Ermessen der Universität selbst läge.[8]

Am 11. Februar 2010 eskalierte eine Podiumsdiskussion mit dem Kanzler der Universität Augsburg derartig, so dass sich die Studierenden im Anschluss dazu entschieden, den Hörsaal 1 erneut zu besetzen. Am nächsten Morgen nahmen die Studierenden dann für einige Stunden den Senatssaal in Beschlag, um dort verstärkt für ihre Forderungen einzutreten. Nach einem Gespräch mit dem damaligen Vizepräsidenten Alois Loidl, der daraufhin einen Zeitplan für die geplanten Veränderungen vorlegte, verließen die Protestierenden den Raum.[9]

Gegenwart

Heute studieren an den sieben Fakultäten der Universität Augsburg und den angeschlossenen Instituten rund 17.300[1] Studenten, die von etwa 160 Professoren und Lehrkräften unterrichtet und betreut werden. In den letzten Jahren wurde die Universität mehrfach vor allem für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten sowie den Bachelor- und Masterstudiengang „Medien und Kommunikation“ ausgezeichnet.

Am 1. Oktober 2011 übernahm Sabine Doering-Manteuffel das Amt der Präsidentin, nachdem sie am 8. Juni 2011 als erste Frau an die Spitze einer bayerischen Universität gewählt wurde.

Fakultäten

Die Universität Augsburg besteht seit 2003 aus insgesamt sieben Fakultäten (bis 1977 „Fachbereiche“ genannt):

Die Lehrstühle für Kunstpädagogik, Musikpädagogik und Musikwissenschaft befinden sich in der ehemaligen Pädagogischen Hochschule im Stadtteil Lechhausen.

Fakultätsübergreifende Institute

Kunst auf dem Campus

Die fakultätsübergreifenden Institute der Universität Augsburg befinden sich größtenteils auf dem Campus im Universitätsviertel, lediglich das Institut für Interdisziplinäre Informatik und das Institut für Europäische Kulturgeschichte sind im Gebäude der Alten Universität im Antonsviertel (Eichleitnerstraße) zu finden.

  • Anwenderzentrum für Material- und Umweltforschung (seit Oktober 2000)
  • Forschungs- und Kooperationszentrum Russland, Mittel-, Ost- und Südosteuropa („ForumOst“, seit April 2005)
  • Institut für Europäische Kulturgeschichte (seit Oktober 1990)
  • Institut für Interdisziplinäre Informatik (seit April 1997)
  • Institut für Kanada-Studien (seit Dezember 1985)
  • Institut für Materials Resource Management
  • Institut für Philosophie
  • Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerika-Studien (seit Januar 1986)
  • Interdisziplinäre Initiative Erlebnispädagogik
  • Wissenschaftszentrum Umwelt
  • Zentralinstitut für Didaktische Forschung und Lehre (seit April 1999)
  • Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) (seit 1974)

Forschung

Selbstständige Einrichtungen

Die Universität Augsburg betreibt Kooperationen unter anderem mit den folgenden selbständigen Instituten und Forschungseinrichtungen:

Elitestudiengänge

Studiengänge im Rahmen des Elitenetzwerkes Bayern:

  • Advanced Materials Science
    Absolventenfeier Elitestudenten
  • Finance and Information Management
  • Ethik der Textkulturen
  • Global Change Ecology
  • Historische Kunst- und Bilddiskurse
  • Software Engineering
  • TopMath

Im Rahmen des EU-Exzellenznetzwerkes:

  • Functionalized Advanced Materials and Engineering

Internationale Zusammenarbeit

Internationale Studierende

Die erste Hochschulpartnerschaft Augsburgs kam 1978 auf Initiative des Althistorikers Gunther Gottlieb mit der Universität Osijek zustande. Heute unterhält die Universität Augsburg fünf Partnerschaften und 56 Kooperationen mit Universitäten aus insgesamt 28 Ländern. Die fünf Partneruniversitäten sind:

Flag of Croatia.svg Josip-Juraj-Strossmayer-Universität Osijek (Kroatien), seit 1978
Flag of the United States.svg University of Pittsburgh (USA), seit 1980
Flag of Romania.svg Alexandru-Ioan-Cuza-Universität Iași (Rumänien), seit 1992
Flag of Russia.svg Staatliche Geisteswissenschaftliche Universität des Fernen Ostens in Chabarowsk (Russland), seit 1998
Flag of South Africa.svg University of Johannesburg (Südafrika), seit 2008

Universitätsbibliothek

Hauptartikel: Universitätsbibliothek Augsburg

Auf dem Campus der Universität befindet sich auch die Universitätsbibliothek, die sich aus der Zentralbibliothek sowie den Teilbibliotheken für Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften zusammensetzt. Die Bibliothek existiert seit der Gründung der Universität im Jahr 1969 und befand sich zunächst im Fronhof. 1970 erhielt die Bibliothek neue Räumlichkeiten auf dem Gelände der alten Universität an der Memminger Straße und wurde mit umfangreichen Buchbeständen der Universitätsbibliothek Regensburg ausgestattet. Ende der 1970er wurde das neue Universitätsgelände im Augsburger Süden eingeweiht und im Zuge dessen auch die neue Universitätsbibliothek. Über die Jahre wurden ständig Erweiterungen bei den Räumlichkeiten und bei den Buchbeständen vorgenommen.

Besondere Aktivitäten der Hochschule

Universitätspreise

Die Universität vergibt alle zwei Jahre den Augsburger Universitätspreis für Versöhnung und Völkerverständigung an Personen, die sich durch ihre Lebensleistung besondere Verdienste um die Versöhnung von Völkern, Volksgruppen und Glaubensgemeinschaften erworben haben.[10] Bisher wurden unter anderem Carla Del Ponte, eine Schweizer Juristin und Botschafterin, und Richard Holbrooke, ein US-amerikanischer Diplomat, ausgezeichnet.

Alle zwei bis drei Jahre wird daneben der Augsburger Universitätspreis für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien für hervorragende Leistungen in der Forschung über spanisch- oder portugiesischsprachige Länder oder in der Vermittlung von Kenntnissen über diese Region vergeben. Diese Auszeichnung haben bisher unter anderem der Journalist Walter Haubrich, der Wirtschaftsgeograph Gerd Kohlhepp und der Politologe Dieter Nohlen erhalten.[11]

Kanal C – Das Campusradio

Kanal C ist das Hochschulradio der Universität, das sich als unabhängiges Aus- und Fortbildungsprogramm versteht und als nichtkommerzieller Rundfunksender von dem eingetragenen Verein „Kanal C – Studentisches Aus- und Fortbildungsradio Augsburg“ getragen wird.[12] In einem dreistündigen Programm berichten Studenten einmal pro Woche über hochschulrelevante Themen aus Augsburg.

eMAG - englischsprachiges Magazin des Sprachenzentrums

eMAG ist das englischsprachige Magazin des Sprachenzentrums der Universität Augsburg. Im Rahmen des Begleitstudiums können Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen hier auf Englisch Erfahrungen in journalistischen Arbeitsbereichen sammeln. Das Magazin wird als nichtkommerzielle Publikation veröffentlicht und erscheint immer am Ende eines jeden Semesters [13].

Kinderuni

Seit 2005 gibt es an der Universität Augsburg eine „Kinderuni“. Zu diesen Vorlesungen sind ausschließlich Kinder zugelassen. Wissenschaftliche Themen werden hier kindergerecht präsentiert. Jeweils zwei Vorlesungen finden hierzu im Winter- und drei im Sommersemester statt. Neben Professoren der Universität Augsburg referieren bei der Kinderuni prominente Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik.

Augsburg Innovationspark

Hauptartikel: Augsburg Innovationspark

Der Augsburg Innovationspark, in den Anfangsjahren auch als Innovationspark/Science Park bezeichnet, ist ein Projekt der Stadt Augsburg und des Freistaates Bayern, durch das Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Faserverbund, ressourceneffiziente Technologien, Mechatronik, IT und Umwelt in Augsburg angesiedelt werden sollen. Im Rahmen dieses Projektes soll ein mindestens doppelt so großer Campus entstehen und vor allem Wirtschaftsunternehmen stärker mit der Universität Augsburg verzahnen. Der Spatenstich für den 60 Millionen Euro teuren Bau von Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft, sowie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR fand im Süden des Campus im Oktober 2009 statt.[14] Nach Auskunft des Präsidenten Alois Loidl der Universität Augsburg, soll das Zusammenspiel zwischen Innovationspark und Universität Augsburg direkt gegeben sein: Die Institutsleiter von Fraunhofer und DLR sollen als Professoren an der Uni lehren.[15] Loidl spricht auch von der Planung einer achten Fakultät an der Universität für Ingenieure in Verbindung mit dem Innovationspark.[16] Als ersten Schritt sieht er den Einstieg in das neue Bachelor-Studium „Wirtschaftsingenieur“. Dieses Angebot startet zum Wintersemester 2011/12 und später soll das an der Universität neu gegründete Institute for Materials Ressource Management (IMRM) mit einbezogen werden.[17]

Während den Hochschulwahlen 2011 sprachen sich erstmals mehrere Hochschulgruppen ausdrücklich gegen Rüstungsforschung auf dem Campusgelände und für die Aufnahme einer Zivilklausel in die Satzung der Universität aus. [18]

Siehe auch

Literatur

  • Werner Lengger, Stefan Paulus, Wolfgang E.J. Weber (Hrsg.): Stätte des Wissens. Die Universität Augsburg 1970-2010: Traditionen, Entwicklungen, Perspektiven. Schnell und Steiner Verlag, Regensburg 2010, ISBN 978-3-7954-2229-5
  • Werner Lengger: Eine kleine Geschichte der Universität Augsburg, Augsburg 2004 (auch online als PDF-Datei) (abgerufen am 4. Februar 2009).

Weblinks

 Commons: Universität Augsburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Augsburger Allgemeine: Semesterbeginn: Universität Augsburg meldet neuen Rekord – Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  2. Vgl. Ingo Schröder: Philosophisch-theologische Hochschulen, in: Historisches Lexikon Bayerns (abgerufen am 4. Februar 2009); ferner: Geschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Augsburg auf den Webseiten der Fakultät (abgerufen am 4. Februar 2009).
  3. Vgl. dazu und zum folgenden: Geschichte und Entwicklung der Universität Augsburg auf den Webseiten der Uni Augsburg (abgerufen am 4. Februar 2009); ausführlicher Werner Lengger: Eine kleine Geschichte der Universität Augsburg, Augsburg 2002, hier S. 2f. (online als PDF-Datei) (abgerufen am 4. Februar 2009).
  4. Vgl. Louis Perridon: Die WISO-Fakultät: Träume und Wirklichkeit, in: Universität Augsburg 1970-1980. Zum zehnjährigen Bestehen der Universität Augsburg, hg. von der Universität Augsburg, Augsburg 1980, S. 175-180.
  5. Vgl. die Ansprache des Präsidenten der Universität Augsburg, Josef Becker, zur 20-Jahr-Feier der Universität, abgedruckt in: Jahrbuch der Universität Augsburg 1990, Augsburg 1991, S. 21-25.
  6. Vgl. Datentafel zur Geschichte der Universität Augsburg auf den Webseiten der Uni Augsburg (abgerufen am 4. Februar 2009).
  7. Vgl. Augsburger Hörsaal fest in Studentenhand Artikel in der Augsburger Allgemeinen vom 17. November 2009 (abgerufen am 21. Februar 2011).
  8. Vgl. Dominik Mai: Augsburger Studenten räumen besetzten Hörsaal Artikel in der Augsburger Allgemeinen vom 22. Dezember 2009 (abgerufen am 21. Februar 2011).
  9. Vgl. Augsburger Allgemeine: Studenten besetzen Uni-Rektorat (abgerufen am 4. Juli 2010) .
  10. Informationsdienst Wissenschaft: Dr. Georg Haindl initiiert einen „Augsburger Universitätspreis für Versöhnung und Völkerverständigung“ – Abgerufen am 23. Februar 2011.
  11. Universität Augsburg: Augsburger Universitätspreis für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien – Abgerufen am 8. Juli 2011.
  12. Kanal C: Impressum
  13. eMAG [1]
  14. vgl. A3 Sonderausgabe - Standort Wirtschaftsraum Augsburg 02/10
  15. Augsburger Allgemeine vom 4. April 2011: Schritt für Schritt zum großen Ziel
  16. vgl. Augsburger Allgemeine vom 31. Mai 2011: Pragmatiker mit Kampfgeist an der Uni Augsburg
  17. Augsburger Allgemeine vom 26. April 2011: Neue Kaderschmiede? Uni Augsburg will junge Ingenieure ausbilden
  18. Forum solidarisches und friedliches Augsburg: 'Hochschulwahlen an der Universität Augsburg - Zivilklausel gegen Rüstungsforschung gefordert

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