Gasterfeld

Gasterfeld
Gasterfeld
Stadt Wolfhagen
Koordinaten: 51° 20′ N, 9° 8′ O51.3396472222229.1294694444445280Koordinaten: 51° 20′ 23″ N, 9° 7′ 46″ O
Höhe: 280–315,6 m ü. NHN
Einwohner: 213 (1. Apr. 2010)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 34466
Vorwahl: 05692

Gasterfeld, aus den Ortsteilen Philippinendorf und Schanze bestehend, ist ein nordwestlicher Stadtteil von Wolfhagen im Landkreis Kassel in Nordhessen.

Nahe der Ortschaft befand sich seit 1936 bis zum Zweiten Weltkrieg eine Luftwaffen-Hauptmunitionsanstalt (Muna) und von 1959 bis 2008 die Pommernkaserne.

Geographische Lage

Gasterfeld liegt am Nordostrand des Langen Walds im Dreieck zwischen der Wolfhager Kernstadt im Südosten, dem südwestlich gelegenen Bühle (zu Bad Arolsen) und dem Wolfhager Stadtteil Viesebeck im Norden. Nördlich wird die Ortschaft, die sich am Westrand des Naturparks Habichtswald auf 280 bis 315,6 m ü. NN befindet, vom Viesebeckerbach passiert, nach Süden fällt die Landschaft zum Dusebach ab.

Gasterfeld besteht aus den örtlich etwas versetzten Siedlungen Philippinendorf (siehe hierzu Philippinenburg und -thal) und Schanze, die von der durch das Dorf führenden Bundesstraße 450 voneinander getrennt sind. Philippinendorf liegt südlich und Schanze nördlich dieser Straße, die Wolfhagen im Südosten und Landau (zu Bad Arolsen) im Westen miteinander verbindet.

Geschichte

Der Ort Gasterfeld, eigentlich die Siedlung Philippinendorf, wurde am 23. März 1778 im Rahmen der Siedlungspolitik des hessischen Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel von Siedlern aus dem Darmstädter Raum errichtet und nach Friedrichs II. Gattin Philippine von Brandenburg-Schwedt benannt.

1936 begann man mit dem Bau einer Luftwaffen-Hauptmunitionsanstalt (Muna) im nahegelegenen Gasterfelder Holz, einem Teil des Langen Walds. Zeitgleich erfolgte der Bau der "Sackgassen"-Eisenbahnstrecke Wolfhagen−Gasterfelder Holz, die in Wolfhagen von der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar abzweigt. Am Südwestrand der Schanze entstanden zudem vier Häuser für Offiziere der Muna.

Ab 1948 wurden auf der Schanze weitere Häuser erbaut, damit entstand in den 1950er-Jahren eine eigenständige Siedlung nördlich von Philippinendorf. Im Rahmen der hessisischen Gebiets- und Gemeindereform wurden Philippinendorf und Schanze im Jahr 1972 unter dem Namen Gasterfeld (nach dem Namen der ehemaligen Wüstung Gasterfeld benannt) zusammengefasst.

Von der 1989 errichteten Grillhütte, die am Südrand des Ortsteils Schanze steht, kann man einen bemerkenswerten Blick über das Wolfhager Land genießen. Die Reservistenkameradschaft Wolfhagen, 1983 gegründet, besitzt ein eigenes Vereinshaus auf dem Gelände der ehemaligen Pommernkaserne. Ein 2001 gründeter Verein „Zur Förderung der Dorfentwicklung und -Erneuerung“ hat sich zum Ziel gesetzt, einen Kinder- und Jugendfreizeitplatz in Eigenleistung zu errichten.

Die Luftwaffen-Hauptmunitionsanstalt (Muna) wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt. Die später neu entstandene Bundeswehr nutzte die wenigen verbliebenen Gebäude und erbaute ab 1959 im Bereich neben und auf diesem die Pommernkaserne. Diese beherbergte bis zur Schließung am 30. Juni 2008 zunächst das Panzerbataillon 54 und die Panzerjägerkompanie 50, dann das Panzerbataillon 64 („Die Wölfe“). Bis zur Schließung war die Kaserne ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die nahegelegene Stadt Wolfhagen. Nach der Demilitarisierung sollen hier zukünftig eine Bildungseinrichtung und mehrere mittelständische Unternehmen angesiedelt werden.

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