Heinrichplatz

Heinrichplatz
Westseite des Heinrichplatzes

Der Heinrichplatz ist ein zentraler Platz im als SO 36 bezeichneten Teil des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg.

Der Platz liegt an der Kreuzung der Oranienstraße mit der Mariannenstraße, südlich des Mariannenplatzes. Seit dem 7. April 1849 ist der Platz nach Prinz Heinrich von Preußen, Großmeister der preußischen Johanniter, einem jüngeren Bruder von König Friedrich Wilhelm III., benannt.

Blick von der Südseite auf die Häuser Oranienstraße 10–14 und 196–198

Die an den Heinrichplatz angrenzenden Mietshäuser (Oranienstraße 12–18 auf der Nord- und 191–198 auf der Südseite) wurden (bis auf das in den 1980er Jahren neu errichtete Haus Oranienstraße 195) zwischen 1860 und 1866 erbaut. Alle Gebäude gehören zum unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeensemble Oranienstraße.[1] Ebenfalls unter Denkmalschutz steht der um 1905 nach einem Entwurf von Alfred Grenander erbaute Kiosk auf dem Platz.[2] Schräg gegenüberliegend vom Kiosk befand sich ein historisches Café Achteck, das 1989/1990 zur Instandsetzung abgetragen wurde; eine Wiederaufstellung erfolgte allerdings nicht.

Der Heinrichplatz und die angrenzenden Abschnitte der Oranienstraße bildeten von Ende der 1990er bis Ende der 2000er Jahre den Mittelpunkt der Kreuzberger Ausschreitungen am 1. Mai, seit 2003 außerdem ein Zentrum des als kulturelles Gegenprogramm entwickelten Myfests. Auch die erste Gemüseschlacht zwischen Friedrichshain und Kreuzberg, die seit 1998 jährlich auf der Oberbaumbrücke durchgeführt wird, fand 1995 auf dem Heinrichplatz statt und wurde von den Kämpfern der KPD/RZ gewonnen.

Überregionale Bekanntheit erreichte der Platz auch durch seine traditionsreichen Cafés und Kneipen. Zentrale Szenen des Romans Herr Lehmann und seiner Verfilmung spielen sich in der Kneipe „Zum Elefanten“ am Heinrichplatz ab. Der ebenfalls am Heinrichplatz ansässigen Kneipe „Zum goldenen Hahn“ setzte Bernd Kramer in zwei Büchern[3] ein Denkmal; Kramer und Thomas Kapielski hatten bei der UNESCO beantragt, die Kneipe auf die Liste des Weltkulturerbes zu setzen. Das traditionsreiche „Café Jenseits“ des Künstlers Clement de Wroblewsky schloss Ende 2009 aufgrund von extremen Mieterhöhungen des neuen Hausbesitzers und Vorschriften des Rauchverbotes.[4]

Weblinks

 Commons: Heinrichplatz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eintrag des Ensembles Oranienstraße in der Berliner Landesdenkmalliste
  2. Eintrag des Kiosks Heinrichplatz in der Berliner Landesdenkmalliste
  3. Geschichte & Geschichten „Zum Goldenen Hahn“ (3. Auflage 2007) und Mit dem Flachmann auf Tuchfühlung (2007)
  4. Artikel in der taz
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