Friedrich Wilhelm III. (Preußen)

Friedrich Wilhelm III. (Preußen)
Friedrich Wilhelm III.
Friedrich Wilhelm als Kronprinz, um 1793
Das Königspaar Friedrich Wilhelm III. und Luise von Preußen

Friedrich Wilhelm III. (* 3. August 1770 in Potsdam; † 7. Juni 1840 in Berlin) war seit 1797 König von Preußen und als Markgraf von Brandenburg bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 dessen Erzkämmerer und Kurfürst.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Wilhelm wurde 1770 in Potsdam als Sohn von Friedrich Wilhelm II. und Friederike von Hessen-Darmstadt geboren. Er galt als schüchterner und zurückhaltender Junge, was sich besonders in seiner wortkargen Rede bemerkbar machte, die sich durch das Weglassen der Personalpronomina auszeichnete und als Vorbild für die ebenfalls knappe Militärsprache gilt.[1]

Am 24. Dezember 1793 heiratete Friedrich Wilhelm Luise von Mecklenburg-Strelitz, die ihm zehn Kinder gebar. In seinem Kronprinzenpalais Unter den Linden in Berlin führte Friedrich Wilhelm ein eher bürgerliches Leben mit einer problemlosen Ehe. Von seinem Lebensstil wich er auch nach seinem Regierungsantritt als preußischer König am 16. November 1797 nicht ab. Angewidert vom moralischen Zerfall am Hofe seines Vaters (Intrigen und Affären) war er zuerst bemüht, die Sittlichkeit im Königshaus wiederherzustellen. Dieser Eifer ging sogar so weit, dass er Johann Gottfried Schadows Prinzessinnengruppe der Öffentlichkeit fast gänzlich entzog.

Ein Zitat Friedrich Wilhelms III. beschreibt die Pflichtauffassung und dient als Beispiel seiner knappen Sprache:

„Jeder Staatsdiener hat doppelte Pflicht: Gegen den Landesherrn und gegen das Land. Kann wohl vorkommen, daß die nicht vereinbar sind, dann aber ist die gegen das Land die höhere.“

Er vertrat in dieser Zeit zähen Festhaltens an höfisch geprägten Darstellungsformen ungewöhnlich fortschrittliche Kunstansichten: Mit dem Ankauf der „modernsten deutschen Bilder der Zeit“ – Caspar David Friedrichs Der Mönch am Meer und Abtei im Eichwald (1810) – leistete er eine der erstaunlichsten Kulturtaten jener Zeit.[2]

Friedrich Wilhelm III. war auch musikalisch besonders begabt. Bereits als zehnjähriger Prinz komponierte er einen heute noch sehr bekannten Marsch, der allerdings erstmal in Vergessenheit geriet. Aufgeführt wurde dieser Marsch erstmalig 1835 bei der Revue von Kalisch. Der Marsch wurde später von den meisten Regimentern der Armee als Präsentiermarsch genutzt und so erhielt er später einfach den Namen Präsentiermarsch. Auch die Bundeswehr nutzt ihn noch heute.

Seine Politik war, wie er selbst: zurückhaltend und neutral. Reformen liefen nur sehr langsam an, und seine Neutralitätspolitik auf der internationalen Bühne gilt als Fehlschlag. Da Frankreich die linksrheinischen Gebiete beanspruchte, bildete sich um Preußen eine Koalition aus Großbritannien, Russland und Österreich, die am 1. März 1799 einen weiteren der Koalitionskriege gegen die Franzosen begann.

Zwar ging Frankreich aus diesem Krieg geschwächt hervor, aber sein Einfluss auf Preußen wuchs. Deutschland wurde in den darauffolgenden Jahren von Frankreich radikal umgestaltet. So verschwanden in der Folge des Reichsdeputationshauptschlusses viele Kleinstaaten und freie Städte von der Landkarte.

Preußen profitierte zwar durch seine Neutralität mit Gebietsgewinnen – nach Napoleons Willen sollte Preußen das (englische) Hannover erhalten –, geriet aber in eine außenpolitische Isolation. Selbst als Frankreich die Neutralität Norddeutschlands verletzte, blieb Friedrich Wilhelm neutral und trug somit sowohl zum Niedergang des Reiches als auch mittelbar zum Sieg Napoleons gegen Russland und Österreich bei.

Friedrich Wilhelm III., porträtiert von Ernst Gebauer

1806 verpflichtete sich Friedrich Wilhelm gegenüber Russland, Napoleon nicht mit Truppen für einen Überfall auf Russland zu unterstützen. Wenig später ordnete er ein Ultimatum gegen Frankreich an, worin er die Forderung stellte, alle französischen Truppen aus Süddeutschland zurückzuziehen. Dies zu einem Zeitpunkt, als durch die Schlacht von Austerlitz Napoleon Österreich und Russland schon in die Knie gezwungen hatte. Napoleon ignorierte das Ultimatum und erklärte Preußen am 9. Oktober den Krieg. In der Schlacht bei Saalfeld am 10. Oktober fiel der bei Hofe einflussreiche Prinz Louis Ferdinand, ein Neffe Friedrichs II. Bei der darauffolgenden Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde das Heer des Königs vernichtend geschlagen, und Friedrich Wilhelm musste nach Memel in Ostpreußen fliehen. Am 9. Juli 1807 war Friedrich Wilhelm gezwungen, den Frieden von Tilsit anzunehmen, in dem Preußen alle Gebiete westlich der Elbe und einen Großteil der Gewinne aus den Polnischen Teilungen verlor.

Der Zusammenbruch des preußischen Staates war der Anlass für die preußischen Reformen. Der König leitete diese Reformen nur äußerst widerwillig ein. Sie wurden jedoch maßgeblich von Politikern wie Karl August von Hardenberg, dem Freiherrn vom Stein, Wilhelm von Humboldt und Militärs wie August Graf Neidhardt von Gneisenau und Gerhard von Scharnhorst vorangetrieben. Die Lage des Landes, aber auch die Beziehung zwischen Volk und König besserten sich in der Folge spürbar.

1809 verweigerte sich Friedrich Wilhelm dem Drängen Steins, Hardenbergs, Scharnhorsts, Gneisenaus und des Publizisten Heinrich von Kleist, sich dem neuen Feldzug des österreichischen Kaisers Franz I. gegen Napoleon anzuschließen, obwohl die Österreicher bei der Schlacht von Aspern Napoleon seine erste große Niederlage beibrachten. Den Aufstand Ferdinand von Schills verurteilte der König scharf.

Am 24. Februar 1812 wurde Friedrich Wilhelm auf französischen Druck hin Verbündeter im sich abzeichnenden Krieg Napoléon Bonapartes gegen Russland. Preußen stellte ein Truppenkontingent für die Grande Armée. Der Bedarf an Soldaten führte am 9. Februar 1813 zur Einführung der Wehrpflicht im Lande „für die Dauer des Krieges“, die indessen später beibehalten blieb. Nach dem Desaster der napoleonischen Armee im Feldzug gegen Russland erklärte der König am 16. März 1813 Frankreich den Krieg.[3] Historische Bedeutung erlangte hierbei auch der von Friedrich-Wilhelm III. 1813 anlässlich des Beginns der Befreiungskriege gegen Frankreich herausgegebene Aufruf An Mein Volk in der Breslauer „Schlesischen privilegierten Zeitung“ (Schlesische Zeitung) vom 20. März 1813. In dem Aufruf rechtfertigt ein preußischer Regent erstmals vor seinen Untertanen seine Politik; parallel wird die Stiftung des Eisernen Kreuzes bekannt gegeben. Preußen konnte bis 1815 wieder eine Großmachtstellung erlangen.

Statue von Friedrich Wilhelm III. auf der Burg Hohenzollern

Auf das durch das Wehrgesetz von 1814 organisierte Heer wurden große Summen verwendet. So erließ er am 11. März 1815 die „Order zur Neubefestigung der Stadt Coblenz und der Festung Ehrenbreitstein“. In den folgenden Jahren entstand die Festung Koblenz, eines der umfangreichsten Festungssysteme Europas, gebaut nach modernsten Erkenntnissen, der so genannten „Neupreußischen“ oder „Neudeutschen Befestigungsmanier“.

Das Unterrichtswesen wurde auch nicht vernachlässigt. Am 11. August 1806 verfügte er die Gründung der ersten preußischen Blindenanstalt. 1809 wurde unter Wilhelm von Humboldt die Alma Mater Berolinensis, die Universität Berlin (1828–1949 Friedrich-Wilhelms-Universität, danach Humboldt-Universität zu Berlin), 1811 die Schlesische Friedrich-Wilhelms-Universität (Universität Breslau) und zuletzt unter Altensteins Leitung die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn gegründet. Durch die 1817 neu gegründete Union suchte Friedrich Wilhelm zugleich den kirchlichen Sinn zu heben und Einigkeit der Konfessionen zu erzielen, wobei er sich durch friedlichen Widerstand, den er von Seiten des Volkes und der Geistlichkeit erfuhr, zu Zwangsmaßregeln reizen ließ, etwa zur Inhaftierung von Pfarrern, dem Einsatz von Militär gegen friedliche Gläubige, zur Beschlagnahme von lutherischen Kirchen, Enteignung von Grundbesitz, wie die Entstehung der evangelisch-lutherischen (altlutherischen) Kirche und der Agendenstreit belegen. Seine Toleranz endete beim Anliegen der Altlutheraner auf Religions-, Meinungs-, und Versammlungsfreiheit.

Am 11. März 1812 wurden auf Initiative des Königs 30.000 Juden durch das „Judenedikt“ der christlichen Bevölkerung rechtlich weitgehend gleichgestellt.

Thalermünze von 1819 mit Konterfei Friedrich Wilhelm III.

Die Hoffnung, dass der König weitere Reformen vorantreiben könnte, wurde durch seine restaurative Politik zunichte gemacht. Besonders durch den Einfluss von Fürst Metternich, mit dem sich der König am 1. August 1819 im böhmischen Teplitz traf, wurde die Pressezensur eingeführt und die Überwachung der Universitäten forciert. Das im Finanzedikt vom 27. Oktober 1810 vom König gegebene Versprechen einer Verfassung wurde am 11. Juni 1821 durch Vertagen auf unbestimmte Zeit kassiert,[4] die Arbeiten an einer Verfassungsreform beendet.

Statt der Verfassung wurden 1820 zunächst die so genannten Demagogenverfolgungen in Szene gesetzt und am 5. Juni 1823 Provinzialstände berufen, deren Zusammensetzung und Befugnisse dem berechtigten Verlangen des Volkes in keiner Weise genügen konnten, und die, wenn sie zu Ansehen und größerer Macht gelangt wären, nur das Unwesen mittelalterlicher Stände erneuert hätten.

Die Unruhen, welche auch in Deutschland infolge der Julirevolution ausbrachen, bestärkten den König in seiner Abneigung gegen alle volkstümlichen Regungen und verschärften die absolutistischen Tendenzen seiner Regierung, welche sich wiederum in gehässigen Verfolgungen kundgaben. Als solche wurde auch die Verhaftung der Erzbischöfe von Köln und Posen angesehen, und die öffentliche Meinung trat durchaus nicht für die Regierung ein.

Ebenso wenig befriedigt war man von der Außenpolitik des Königs: Durch die Heilige Allianz (26. September 1815) mit den Kaisern von Österreich und Russland hatte er Preußen ganz an die reaktionäre Politik dieser Mächte gekettet.

Kinder von König Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise von Preußen

Er beteiligte sich an den Kongressen von Troppau und Laibach, wo Alexander I. und Metternich die bewaffnete Intervention gegen die freiheitliche Bewegung in Italien und Spanien beschlossen, und schloss sich willig allen Maßregeln dieser Männer an, in Deutschland und Europa jede Änderung der für Preußen wenig günstigen Wiener Verträge zu verhindern. Er erleichterte durch eine strenge Überwachung der Grenze zu Russland die Unterdrückung des polnischen Aufstandes 1831, während er die Trennung Belgiens von den Niederlanden und Frankreichs Intervention geschehen ließ. Da seine Gattin bereits 1810 verstorben war, heiratete Friedrich Wilhelm im Jahre 1824 Auguste Gräfin von Harrach; es handelte sich hierbei um eine morganatische Ehe. In den folgenden Jahren gingen seine politischen Bemühungen zurück.

Eine Idee der Reformzeit war die Zusammenfassung der bisher in den königlichen Schlössern verstreut gezeigten Kunstschätze in einem einens dafür errichteten Museum. Im Jahr 1810 beauftragte Friedrich Wilhelm III. den Bildungsreformer Wilhelm von Humboldt mit der Zusammenstellung einer „gut gewählten Kunstsammlung.“ Dem neuen Verständnis der Kunst gemäß entstand mit dem Königlichen Museum eine Bildungseinrichtung, die sich an den Staatsbürger richtete. Das Gebäude, eines der bedeutendsten Werke des Klassizismus, errichtete Karl Friedrich Schinkel in den Jahren 1824 bis 1830 am Lustgarten in Berlin. Durch weitere Museen, die Friedrich Wilhelms Nachfolger hinzufügten, wurde es als Altes Museum der Auftakt der Berliner Museumsinsel.

Die Meinung der Nachwelt über ihn war von der späten Regierungsphase der Stagnation geprägt und in weiten Teilen der Bevölkerung eher ungünstig.

Denkmäler

Berlin

Standbild Friedrich Wilhelms III. von Friedrich Drake in Berlin
Köln
Königssäule in Wolfshagen
Waterloo-Gedenktafel in Merseburg
Reiterstandbild vor dem Universitätsgebäude in Königsberg, um 1920
  • Im südlichen Großen Tiergarten steht ganz in der Nähe des Denkmals der Königin Luise ein 6,50 Meter hohes Standbild des Königs, das der Bildhauer Friedrich Drake geschaffen hat. Es stellt Friedrich Wilhelm in einfacher Kleidung dar, die Inschrift lautet: Ihrem Könige Friedrich Wilhelm III. Die dankbaren Einwohner Berlins 1849. Das Denkmal entstand als Dank für die Verschönerung des Tiergartens, die vom König veranlasst worden war. Finanziert wurde es durch Spenden aus allen Teilen der Bevölkerung. Termin der Aufstellung war der 3. August 1849. Die Reliefs am Sockel versinnbildlichen einen Lobgesang auf den Tiergarten. Das Denkmal ist eine Kopie, das geschützte Original befindet sich seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau.
  • In der Mitte des Lustgartens stand ein Reiterstandbild des Königs von Albert Wolff, enthüllt am 16. Juni 1871, dem Tag der Heimkehr der siegreichen Truppen aus dem Deutsch-Französischen Krieg. Es gehörte zu einem Ensemble der Reiterstandbilder von schließlich fünf Hohenzollern, die auf das Schloss zu ritten. Das bei der Umgestaltung des Platzes 1936 an den westlichen Platzrand gerückte und im Zweiten Weltkrieg beschädigte Denkmal wurde nach 1945 als Buntmetallschrott eingeschmolzen.[5]
  • Im Jahre 1886 wurde in der Herrscherhalle des Zeughauses ein 2,8 Meter hohes Bronzestandbild Friedrich Wilhelms von Emil Hundrieser aufgestellt. Zuerst 1944 auf die Plassenburg bei Kulmbach ausgelagert, befindet es sich seit 1960 mit den anderen Herrscherstatuen auf der Burg Hohenzollern bei Hechingen (Abbildung siehe oben).[6]
  • Für die Siegesallee schuf der Bildhauer Gustav Eberlein in der Denkmalgruppe 30 ein Marmorstandbild Friedrich Wilhelms III., enthüllt am 30. März 1901. Auf Wunsch Kaiser Wilhelms II., dem Auftraggeber der Monumentalallee, zeigte Eberlein den König nicht als den unglücklichen alten Mann, dessen Politik eher ungünstig in Erinnerung blieb, sondern in schlanker Offiziersgestalt als jungen König, der sich gerne in das fast bürgerliche Familienleben im Sommersitz Paretz zurückgezogen hatte.

Die politisch-militärische Dimension seiner Regierungszeit repräsentierten in der Denkmalgruppe die Nebenbüsten zu Gebhard Leberecht von Blücher und Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein. Das Standbild Friedrich Wilhelms ist erhalten (die rechte Hand und der Stock fehlen) und ruht seit Mai 2009 gleichfalls in der Zitadelle Spandau.[7]

Potsdam

1845 wurde in Potsdam auf dem Wilhelmsplatz (dem heutigen Platz der Einheit) ein aus Spenden von Potsdamer Bürgern finanziertes Bronzedenkmal des Berliner Bildhauers August August Kiß eingeweiht. Es zeigte König Friedrich Wilhelm III. zu Fuß in Generalsuniform mit Mantel und unbedecktem Haupt. Wegen einer Fundamentabsenkung musste es 1928 aus der Mitte an die Südseite des Platzes verlegt werden. Das unbeschädigte Denkmal wurde 1945 nach Kriegsende demontiert und 1950 auf Anordnung der Brandenburgischen Landesregierung als Buntmetallschrott zusammen mit anderen Potsdamer Bronzestandbildern eingeschmolzen.[8]

Kolberg

Die Bürger Kolbergs errichteten Friedrich Wilhelm, der die Stadt wegen ihres erfolgreichen Widerstands gegen die französische Belagerung im Jahre 1807 besonders gefördert hatte, 1860 vor dem Rathaus ein von Friedrich Drake geschaffenes Standbild. Es zeigte auf hohem Podest den barhäuptigen König, mit der Rechten seinen Hermelinmantel raffend, die Linke gestützt auf ein Schwert, in angedeuteter Schrittstellung. Das Denkmal wurde 1945 nach der Inbesitznahme Kolbergs durch Polen beseitigt.[9]

Köln

Gustav Blaeser führte ein aus Bürgerspenden finanziertes Kolossaldenkmal für den Heumarkt in Köln aus, das 1878 eingeweiht wurde. Nachdem das Denkmal im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde, blieb der Platz bis 1990 ohne Preußenkönig. Ein Teil-Nachguss mit Originalstücken schmückte anschließend den innerstädtischen Platz bis 2007. Durchgerostete Stellen mussten bearbeitet werden, um die Standfestigkeit zu sichern. Am 6. Oktober 2009 wurde das Reiterstandbild wieder auf den unverkleideten Sockel gehoben. Die Kosten von rund 200.000 Euro wurden hälftig von der Stadt und Spendern aufgebracht.

Königsberg

Als Friedrich Wilhelm IV. mit Friedrich August Stüler ein Zentrum für Kunst und Wissenschaft in Königsberg plante, errichteten die dankbaren Preußen, die Stände der Provinz Preußen, im Jahre 1851 Friedrich Wilhelm III. bereits vor dem Neubau der Universität (1857-1862) ein bronzenes Reiterstandbild. Modelliert von August Kiß und gegossen aus erbeuteten französischen Geschützen, zeigte die fünf Meter hohe Figur den lorbeerbekränzten König im Purpurmantel. Sie erhob sich auf einem sechs Meter hohen Sockel, geschmückt mit sechs Frauenfiguren die Glauben, Tapferkeit, Gerechtigkeit, Liebe, Friede und Weisheit darstellten. Das Denkmal galt als das repräsentativste der Stadt. Im nunmehr sowjetischen Kaliningrad wurde es in den 1950er Jahren beseitigt und eingeschmolzen.

Merseburg

Reiterdenkmal im Schlosspark, Bronzeguss 1918, aufgestellt 1935, letztes Werk von Louis Tuaillon.

Nachkommen

Alle Kinder stammen aus der ersten Ehe mit Luise von Mecklenburg-Strelitz (1776–1810).

  1. ∞ 1830–1849 Prinzessin Marianne der Niederlande (1810–1883), eine Schwester von Friedrich, Prinz der Niederlande
  2. ∞ 1853 Rosalie von Rauch, eine Tochter des Generals Gustav von Rauch, spätere Gräfin von Hohenau (1820–1879)

Die zweite Ehe mit Gräfin Auguste von Harrach, spätere Fürstin von Liegnitz, blieb kinderlos.

Ahnentafel

Ahnentafel Friedrich Wilhelm III. (Preußen)
Ururgroßeltern

König Friedrich I. (Preußen) (1657-1713)
∞ 1684
Sophie Charlotte von Hannover (1668-1705)

Herzog Ernst August (Hannover) (1629-1698)
∞ 1658 Prinzessin Sophie von der Pfalz (1630-1714)

Herzog Ferdinand Albrecht I. (Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern) (1636-1687)
∞ 1667
Landgräfin Christine von Hessen-Eschwege (1648–1702)

Herzog Ludwig Rudolf (Braunschweig-Wolfenbüttel) (-1735)
∞ 1690
Prinzessin Christine Luise von Oettingen-Oettingen (1671-1747)

Landgraf Ernst Ludwig (Hessen-Darmstadt, Landgraf) (1667-1739)
∞ 1687
Prinzessin Dorothea Charlotte von Brandenburg-Ansbach (1661-1705)

Landgraf Johann Reinhard III. (Hanau) (1665-1736)
∞ 1699
Prinzessin Dorothea Friederike von Brandenburg-Ansbach (1676-1731)

Pfalzgraf Christian II. (Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld) (1637-1717)
∞ 1667
Gräfin Katharina Agathe von Rappoltstein (1648–1683)

Graf Ludwig Kraft (Nassau-Saarbrücken) (1663-1713)
∞ 1699
Gräfin Philippine Henriette zu Hohenlohe-Langenburg (1679-1751)

Urgroßeltern

König Friedrich Wilhelm I. (Preußen) (1688–1740)
∞ 1706
Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg (1687–1757)

Herzog Ferdinand Albrecht II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)
(1680–1735)
∞ 1712
Antoinette Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel
(1696–1762)

Landgraf Ludwig VIII. (Hessen-Darmstadt) (1691–1768)
∞ 1717
Charlotte Christine Magdalene Johanna von Hanau-Lichtenberg (1700–1726)

Herzog Christian III. (Pfalz-Zweibrücken) (1674–1735)
∞ 1719
Karoline von Nassau-Saarbrücken (1704–1774)

Großeltern

Prinz August Wilhelm von Preußen (1722–1758)
∞ 1742
Luise Amalie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1722–1780)

Landgraf Ludwig IX. (Hessen-Darmstadt) (1719–1790)
∞ 1741
Henriette Karoline von Pfalz-Zweibrücken (1721–1774)

Eltern

König Friedrich Wilhelm II. (Preußen) (1744–1797)
∞ 1769
Friederike von Hessen-Darmstadt (1751–1805)

König Friedrich Wilhelm III. (Preußen) (1770–1840)

Sonstiges

  • In seiner Regierungszeit wirkte der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel, der von ihm nachhaltig und umfangreich gefördert worden ist.
  • Friedrich Wilhelm III. stiftete am 10. März (Geburtstag seiner Frau Luise) 1813 das Eiserne Kreuz, den ersten Orden, den nicht nur Offiziere erhalten konnten. Obwohl die auf den Geburtstag Königin Luises (rück-)datierte Stiftungsurkunde ausdrücklich die einmalige und ausschließliche Verleihung für die Befreiungskriege vorsieht, wurde es in späteren Kriegen immer wieder neu aufgelegt.
  • Er führte den Pour le Mérite mit Eichenlaub ein. Das L auf der Blattader steht für seine verstorbene Frau Luise, die Blattenden stehen für seine zu dieser Zeit nur noch sieben lebenden Kinder.
  • Ihm ist die 9. Sinfonie Beethovens gewidmet.
  • Er komponierte in seiner Freizeit viel Militärmusik, darunter den noch heute häufig gespielten Präsentiermarsch sowie den Marsch Bataillon Garde.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Friedrich Wilhelm III. – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vgl. Franz Blei: Königin Luise von Preußen. In: Gefährtinnen. Berlin 1931, S. 68 f.
  2. Preussen, die Kunst und das Individuum: Beiträge gewidmet Helmut Börsch-Supan Von Hans Dickel,Christoph Martin Vogtherr, Berlin 2003
  3. Klaus Wiegrefe: Die gute Revolution. In: Der Spiegel. Nr. 33, 2007, S. 37 (online).
  4. Spiegel 33/2007, Seite 36/37
  5. Peter Bloch, Waldemar Grzimek: Die Berliner Bildhauerschule im neunzehnten Jahrhundert. Propyläen, Frankfurt am Main / Berlin / Wien 1978, S. 154, Abbildung der Trümmer im Eosanderhof des Berliner Schlosses S. 249
  6. Regina Müller: Das Berliner Zeughaus. Die Baugeschichte, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1994, S. 248
  7. Uta Lehnert: Der Kaiser und die Siegesallee. Réclame Royale. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 1998, S. 210f, ISBN 3-496-01189-0
  8. Frank Bauer, Hartmut Knitter, Heinz Ruppert: Vernichtet.Vergessen.Verdrängt. Militärbauten und militärische Denkmäler in Potsdam, E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Bonn, Herford 1993, S. 139f., Dokumente des behördlichen Schriftverkehrs zur Denkmalvernichtung 1945–1950 S. 186–196
  9. Otto Schmitt: Ostpommern. Pommern östlich der Rega, Deutscher Kunstverlag, Berlin 1927, S. 21, Abb. Tafel 78


Vorgänger Amt Nachfolger
Friedrich Wilhelm II. König von Preußen
1797–1840
Friedrich Wilhelm IV.

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