K.D.St.V. Rappoltstein (Straßburg) Köln

K.D.St.V. Rappoltstein (Straßburg) Köln
Wappen Karte
Köln (Deutschland)
Köln
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Universität: Köln
Gründung: 17.02.1905 in Straßburg
Verband: CV
Eintritt in den CV: 1905
Kürzel: Rap!
Wahlspruch: Treu und Wahr!
Wappen: W rapwap-weiss.jpg
Zirkel: W RapZirkel.jpg
Adresse: Karl-Schwering-Platz 2
50931 Köln
Website: www.rappoltstein.de

Die Katholische Deutsche Studentenverbindung Rappoltstein Straßburg zu Köln im CV ist eine farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung, die dem größten Akademikerverband Deutschlands, dem Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) angehört.

Die Verbindung entstand 1905 im Zuge einer katholischen Gegenbewegung zu den Corps und Burschenschaften.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

Die KDStV Rappoltstein Straßburg zu Köln im CV wurde am 17. Februar 1905 als AV Rappoltstein und Tochterverbindung der Straßburger K.D.St.V. Badenia (damals AV Badenia) in Straßburg gegründet, um Studenten aus dem damaligen Reichsland Elsaß-Lothringen eine korporative Heimat zu bieten. Ihr Name leitet sich von dem während des Mittelalters im Elsass einflussreichen Adelsgeschlecht der Herren zu Rappoltstein ab.

Die Straßburger Jahre von 1905 bis 1918

Der erste Senior der Verbindung war der stud. med. Alfons Maria Jakob, nach dem später die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit benannt wurde. Der erste Fuchs der Verbindung war Irville Charles LeCompte, US-Amerikaner und Mitglied der anglikanischen Kirche, späterer Professor für Romanistik an den Universitäten Yale und Minneapolis..

Nach Jahren der Etablierung in der Straßburger Verbindungslandschaft wurden im Jahre 1914 nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges der Verbindungsbetrieb eingestellt. Die Mitglieder trafen sich jedoch weiterhin regelmäßig in ihrem Verkehrslokal "Münchner Kindl". Im November 1918 wurde der AV Rappoltstein durch Beschluss des Cumulativconvents aufgelöst.

Wiedergründung in Köln 1919

Im Juni 1919 wurde die Kölner Universität durch den damaligen Oberbürgermeister Konrad Adenauer wiederbegründet. Bereits am 30. Mai 1919 hatte sich Rappoltstein als AV Rhein-Rappoltstein in Köln rekonstituiert. 1924 wurde die Verbindung in KDStV Rappoltstein umbenannt. 1925 erfolgt die Ausgründung der Tochterverbindung Rheinstein, da durch den enormen Mitgliederzuwachs ein geregelter Verbindungsbetrieb immer schwieriger wurde.

Ab dem Zeitpunkt der Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933 sah sich die KDStV Rappoltstein, wie alle anderen demokratischen Studentenorganisationen, Repressalien seitens des nationalsozialistischen Regimes ausgesetzt.

1936 wurde der Verbindungsbetrieb unter dem Druck der Nationalsozialisten schließlich eingestellt und 1938 auch der Altherrenverband aufgelöst.

Die Nachkriegszeit, 1946 bis heute

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst zusammen mit der Tochterverbindung Rheinstein 1946 der Albertus-Club gegründet, aber bereits im Frühjahr 1947 trennte man sich wieder voneinander. Die Rappoltsteiner Alten Herren gründeten schließlich am 1. Mai 1947 zunächst für kurze Zeit die Rhenania mit drei Aktiven. Auf der Abschlusskneipe waren es bereits 15 neue Bundesbrüder, die im noch heute existierenden Haus Töller mit den Alten Herren gemeinsam feierten. Das von den Besatzungsmächten gestaltete Universitätsrecht ließ eine Gründung unter dem alten Namen zunächst nicht zu.

1951 wurden anlässlich der Fronleichnamsprozession erstmalig wieder die Farben Rappoltsteins in der Öffentlichkeit getragen, was zunächst zu Auseinandersetzungen mit dem Senat der Universität führte, mittlerweile aber erlaubt ist.

1959 wurde das heutige Verbindungshaus am Karl-Schwering-Platz eingeweiht, das teilweise in Eigenarbeit der Bundesbrüder errichtet wurde.

1977 erfolgte die Fusion des Altherrenverbandes der VKDSt Eckart mit dem Altherrenvernband Rappoltstein. Durch diese Fusion wurde Rappoltstein zu einer der mitgliederstärksten CV-Korporationen.

Die klassischen Verbindungsveranstaltungen wurden ergänzt durch die noch heute durchgeführten Forumsveranstaltungen. In den 1970er und 1980er Jahren waren u.a. Johannes Rau, Otto Graf Lambsdorff, Hans-Jürgen Wischnewski und Ignatz Bubis als Vortragende Gast auf dem Rappoltsteiner Haus.

Im Jahre 2005 wurde mit über 120 Chargierten und mehr als 800 Gästen im Kölner Gürzenich der Kommers zum 100. Stiftungsfest begangen. Das feierliche Pontifikalamt in Gross St. Martin zelebrierte Ehrenmitglied Joseph Criqui zusammen mit den Bundesbrüdern Carl Scharfenberger, Theo Schäfer, Siegbert Ising, Winfried Hamelbeck und Bernhard Lerch.

Couleur

Die KDStV Rappoltstein Straßburg zu Köln hat die Farben „hellblau-rot-silber“. Die Fuxenfarben sind silber-rot. Der Wahlspruch lautet „Treu und wahr!“

Bekannte Rappoltsteiner

  • Alfons Maria Jakob (1884–1931), Neurologe, Entdecker der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
  • Irville Charles LeCompte (1872–1957), Romanist, Professor in Yale und Minneapolis
  • Franz Xaver Hoën (1864–1935), Politiker (Zentrum), 1907 bis 1912 Mitglied des Reichstages
  • Adam Wrede (1875–1960), Philologe, Sprachwissenschaftler und Volkskundler, Autor des "Neuer kölnischer Sprachschatz"
  • Heinrich Brüning (1885–1970), Politiker (Zentrum), Reichskanzler von 1930 bis 1932
  • Heinrich Hirtsiefer (1874–1941), Politiker (Zentrum), stellvertretender preußischer Ministerpräsident von 1925 bis 1932
  • Adolf Süsterhenn (1905–1974), Politiker (CDU), Minister in Rheinland-Pfalz von 1946 bis 1951
  • Fritz Burgbacher (1900-1978), Wirtschaftswissenschaftler, Politiker (CDU)
  • Francis Jean Joseph Rapp (* 1926), Mediävist, Chevalier de la Légion d’Honneur, Mitglied der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres
  • Kajo Schommer (1940–2007), Politiker (CDU), Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen
  • Manfred P. Dierich (* 1941), Mediziner und Hygieniker; Prof. em. der Universität Innsbruck
  • Georg Zaum (* 1945), Vorstandsvorsitzender Mecklenburgische Versicherungsgruppe, Hannover; Vorsitzender des C.o.E. (Club ohne Erwerbssinn)
  • Jürgen Rüttgers (* 1951), Politiker (CDU), 1994 bis 1998 Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, von 2005 bis 2010 Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Anselm Hertz OP (* 1942), Dominikaner, Professor an der Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin (Angelicum)

Literatur

Weblinks


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