Kaufmann für Tourismus und Freizeit

Kaufmann für Tourismus und Freizeit

Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, der aufgrund vielfältiger Entwicklungen der Tourismus- und Freizeitbranche entstanden ist. Die Ausbildungsdauer beträgt in der Regel 3 Jahre.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Seit Jahrzehnten im Aufwind: Urlaub und Freizeit

Während in früheren Zeiten Bildungs- und Erholungsreisen einer kleinen Gruppe von begüterten Menschen vorbehalten waren, begannen Urlaubsreisen spätestens seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts für breite Schichten der Bevölkerung interessant und bezahlbar zu werden. Hinzu kam die gestiegene Mobilität auch im Privatverkehr, die Ausflugsziele im Umland schnell erreichbar machte. Von Pauschalangeboten bis zu spezialisierten Abenteuer-, Sport- oder Studienreisen differenzierte sich das Angebot immer weiter aus. Freizeit und Tourismus haben heute einen sehr viel höheren Stellenwert als noch vor einigen Jahren. Regionen und Städte bauen ihr touristisches Angebot aus und profilieren sich durch geeignete Werbemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit.

Dementsprechend braucht die Tourismus- und Freizeitbranche qualifizierte Fachleute, die Kunden und Gäste fachkundig beraten, ihnen touristische Dienstleistungen verkaufen, Marketing- und Werbemaßnahmen wirkungsvoll planen und Veranstaltungen inszenieren. Dies gilt für eine Region oder Stadt genauso wie beispielsweise für Freizeitbäder oder Themenparks. So wurde mit dem Kaufmann bzw. der Kauffrau für Tourismus und Freizeit ein Beruf geschaffen, dessen Fachkräfte - je nach Schwerpunktsetzung - in Tourismusunternehmen ebenso wie in freizeitwirtschaftlichen Betrieben tätig sein können.

Vom Reisebürogehilfen zum Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit

Die Anfänge der Ausbildung für Fachleute im Reiseverkehr reichen zurück bis ins Jahr 1940. Der damals geschaffene Beruf Reisebürogehilfe galt - mit einer zwischenzeitlichen Neufassung und Änderung des Berufsbildes - bis ins Jahr 1962, als er vom Beruf Reisebürokaufmann abgelöst wurde.

Nachfolgeberuf des Reisebürokaufmanns war 1974 die Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann/zur Reiseverkehrskauffrau. Der Ausbildungsberuf war nunmehr nach dem Berufsbildungsgesetz anerkannt. Nach einer weiteren Neuordnung 1979 wurde der Beruf mit den zwei Fachrichtungen Reisevermittlung und Reiseveranstaltung sowie Kur- und Fremdenverkehr ausgestattet.

Im Jahr 1998 wurde die Ausbildungsordnung abermals reformiert. Die Fachrichtungen hießen nun Touristik sowie Kuren und Fremdenverkehr. Die Reform war notwendig geworden, um einigen Veränderungen des Berufsbilds Rechnung zu tragen: Moderne Informations- und Kommunikationssysteme für Reisebuchungen waren inzwischen aus dem Arbeitsgebiet genauso wenig wegzudenken wie zeitgemäße Methoden des Marketings für Reiseziele. Vor allem aber ermöglichte sie durch die Wahl von Einsatzgebieten innerhalb der Fachrichtungen eine noch stärkere Spezialisierung im Vergleich zu vorhergehenden Ausbildungsregelungen.

Aufgrund der gewandelten Bedingungen in der Reise-, Tourismus- und Freizeitbranche wurde 2005 der neue Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Tourismus und Freizeit entwickelt.[1]

Ausbildung

Duale Ausbildung

Die Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit ist eine duale Ausbildung. Duale bedeutet, dass die Ausbildung zum Teil in einem Ausbildungsbetrieb und zum Teil in der Berufsschule stattfindet. Sie ist nach dem Berufsbildungsgesetz bundesweit einheitlich geregelt.

Ausbildungsbetriebe sind Unternehmen aus der Freizeit- und Tourismusbranche.

Während der Ausbildung sind die Auszubildenden in Verkaufs-, Informations- oder Büroräumen tätig, helfen bei der Planung und Umsetzung diverser Veranstaltungen oder Projekte auch vor Ort. Kommunikatives und organisatorisches Geschick, sowie gute Umgangsformen sind eine Selbstverständlichkeit.

In der Berufsschule wird der theoretische Hintergrund erarbeitet, den eine Kauffrau / ein Kaufmann für Tourismus und Freizeit für die erfolgreiche Ausübung des Berufs benötigt. Der Unterricht findet in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt.[2]

Berufliche Schulen an denen der Beruf ausgebildet wird

[3]

Bundesland Schule Website
Baden-Württemberg Robert-Schuman-Schule www.rsb.bad.schule-bw.de
Bayern Berufliches Schulzentrum Gunzenhausen www.bsz-gun.de
Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land www.bsbgl.de
Staatliche Berufsschule Ostallgäu Außenstelle Füssen www.bsoal.de
Berlin BFT Berufsschule für Tourismus Berlin gGmbH www.berufsschule-tourismus.de
Brandenburg Oberstufenzentrum II www.osz2-potsdam.de
Bremen Kaufmännische Lehranstalten Bremerhaven www.kla-bremerhaven.de
Hessen Julius-Leber Schule www.julius-leber-schule.de
Mecklenburg-Vorpommern Berufliche Schule der Hansestadt Rostock – Wirtschaft www.bs-wirtschaft-rostock.de
Berufliche Schule der Landeshauptstadt Schwerin WV www.bswv-sn.de
Berufliche Schule der Universitäts- und Hansestadt Greifswald www.bs-greifswald.de
Berufliche Schule des Landkreises Müritz www.bs-mueritz.de
Niedersachsen Berufsbildende Schule 14 der Region Hannover www.bbs14.de
Berufsbildende Schulen Wechloy der Stadt Oldenburg www.bbs-wechloy.de
Conerus-Schule www.bbs-norden.de
Nordrhein-Westfalen Alfred-Müller-Armack-Berufskolleg www.berufskolleg1.de
Berufskolleg der Stadt Hagen Kaufmannschule I www.k1-hagen.de
Rheinland-Pfalz Berufsbildende Schule Cochem www.bbs-cochem.de
Berufsbildende Schule Neustadt www.bbs-nw.de
Europäisches Berufsbildungswerk Bitburg www.euro-bbw.drk.de
Saarland Kaufmännisches Berufsbildungszentrum Saarbrücken Halberg www.kbbz-halberg.de
Sachsen Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft III www.sn.schule.de
Sachsen-Anhalt Berufsbildende Schule I Magdeburg „Eike von Repgow“ www.bbs1-magdeburg.bildung-lsa.de
Berufsbildende Schule Salzwedel www.bbs-saw.de
Schleswig-Holstein Berufliche Schule des Kreises Ostholstein in Eutin www.bs-eutin.de
Thüringen SBBS Wirtschaft/Verwaltung und Ernährung Weimar www.th.schule.de

Voraussetzungen

Letztendlich entscheidet der Ausbildungsbetrieb mit der Vergabe eines Ausbildungsvertrages über die Einstellung zum/zur Kaufmann / Kauffrau für Tourismus und Freizeit.

Bestimmte Qualifikationen werden von den meisten Betrieben vorausgesetzt und geprüft.

Wesentlich:

  • Kontakt- und Anpassungsfähigkeit (im Umgang mit Kunden und Kollegen)
  • Belastbarkeit (z.B. in der Hauptsaison oder kurz vor einer größeren Veranstaltung)
  • Kreativität (z.B. bei der Erstellung neuer Produkte, Werbebriefen, etc.)

Förderlich:

  • gute Umgangsformen, Höflichkeit, freundliches Wesen
  • gepflegtes Äußeres (vor allem bei Tätigkeiten mit unmittelbarem Kundenkontakt)
  • Einfühlungsvermögen (Umgang mit anspruchsvollen Kunden)
  • Begeisterungsfähigkeit, Überzeugungskraft (z.B. um Gäste von den Angeboten einer Tourismusregion zu überzeugen)
  • Beratungsfähig (z.B. Beraten der Feriengäste hinsichtlich der Angebote am Urlaubsort...)
  • Neigung zu schriftlicher Tätigkeit, zu Büro- und Verwaltungsarbeiten, zum Umgang mit Daten und Zahlen (z.B. Finanzierungspläne für Veranstaltungen ausarbeiten ...)
  • Neigung am kaufmännischen und wirtschaftlichen Erfolg orientierten Denken
  • Freude am planen und organisieren (z.B. bei Veranstaltungen...)

Schulisch:

Der Großteil der auszubildenden Kaufleute für Tourismus und Freizeit hat den mittleren Bildungsabschluss, allgemeine Hochschulreife (Abitur) bzw. Fachhochschulreife (Fachabitur). Der Anteil an Hauptschulabsolventen, die einen Ausbildungsplatz in diesem Beruf bekommen, sinkt von Jahr zu Jahr. [4]

Inhalte und Schwerpunkte der Ausbildung

Kaufleute für Tourismus und Freizeit beraten und informieren Kunden über touristische Leistungen und Attraktionen. Sie organisieren Veranstaltungen und setzen Verkaufs- und Marketingkonzepte zur Förderung des regionalen Tourismus um.

bitte straffen!


Wo kann man abends gemütlich die regionalen Spezialitäten genießen? Wo ist die nächste Skaterbahn zu finden? Gibt es noch freie Plätze auf dem Campingplatz? Bei jungen Leuten sind z.B. Wellness- und Health-Care-Kurzurlaube oder ein Wochenende im Spaßbad attraktiv. Kaufleute für Tourismus und Freizeit kennen sich mit dem Angebot vor Ort aus. Ob Veranstaltungstermine, Sehenswürdigkeiten, Unterkünfte, Einkaufsmöglichkeiten, Ausflugsziele, Eintrittspreise oder Öffnungszeiten - sie geben Kunden, Ferien- oder Kurgästen im Büro des lokalen Fremdenverkehrsvereins oder in einer Freizeiteinrichtung zuverlässig Auskunft - wenn nötig auch in Englisch oder einer anderen Fremdsprache. Außerdem vermitteln oder verkaufen sie Dienstleistungen und Eintrittskarten, buchen Fahrten oder reservieren Plätze und weisen dabei auch auf Vergünstigungen oder Zusatzangebote hin, beispielsweise auf Familienermäßigungen, den im Eintrittspreis enthaltenen Saunabesuch oder die Möglichkeit, mit der Theaterkarte die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Prospektmaterial und Literatur, mit deren Hilfe sich die Kunden weiter informieren können, haben sie an der Hand. Da sie die Bedürfnisse, Wünsche und Fragen der Gäste und Kunden gut kennen, wirken sie auch bei der Entwicklung neuer Angebote und Dienstleistungen mit.

Wie findet der Skiort oder das Freizeitbad seine Gäste? Auch dazu tragen Kaufleute für Tourismus und Freizeit bei. Sie kümmern sich mit zielgruppenspezifischen Werbemitteln um das Marketing, damit die Einrichtung, der Ort oder die Region in der Öffentlichkeit bekannt wird oder bleibt - beispielsweise durch eine interessant gestaltete Broschüre, einen witzigen Radiospot oder eine stets aktuelle Website.

Kaufleute für Tourismus und Freizeit organisieren auch Veranstaltungen und tragen so zum Erfolg einer Tourismusregion, eines Kurortes oder einer Freizeiteinrichtung bei. Zuerst entwickeln sie die richtige Idee für die anvisierte Zielgruppe. Dann geht es ans Organisatorische: Sie stellen Finanzierungspläne auf und koordinieren Räumlichkeiten, Mitwirkende und Technik. Schließlich machen sie die Veranstaltung durch Plakate, Prospekte, Werbespots oder andere geeignete Werbemaßnahmen bekannt. Nach der Veranstaltung führen sie eine Erfolgskontrolle durch und erstellen die Endabrechnung.

Wenn sie in der Destinationsgestaltung tätig sind, gestalten sie das Profil einer Region oder einer Stadt mit und vermarkten es. Kaufleute für Tourismus und Freizeit ermitteln dazu die Stärken und Schwächen des touristischen Angebots vor Ort und unterstützen die Bildung von regionalen und überregionalen Netzwerken. Sie koordinieren oder entwickeln touristische und freizeitwirtschaftliche Produkte und machen die jeweiligen Attraktionen und Besonderheiten durch Marketingmaßnahmen bekannt. So sorgen sie dafür, dass sich die Kunden jederzeit informieren und die Angebote buchen können. Customer Relationship Management (CRM)-Systeme z.B. ermöglichen es ihnen, individuelle Kundenprofile zu erstellen und die Kunden mit maßgeschneiderten Urlaubsangeboten anzusprechen.

Ob in einer Tourismusorganisation, einem Verkehrsunternehmen, einem Freizeitpark oder einer Kureinrichtung: Schreibtisch- und Verwaltungsarbeit gehört immer dazu. Kaufleute für Tourismus und Freizeit kümmern sich um die Materialwirtschaft, entwickeln und kalkulieren neue Angebote oder bearbeiten den Zahlungsverkehr. Im Büro erfassen sie am Computer auch betriebliche Kennzahlen sowie Statistiken und führen den Schriftverkehr. In Freizeiteinrichtungen sorgen sie dafür, dass Betriebssicherheit, Hygiene- und Umweltstandards stets eingehalten werden und der Betrieb störungsfrei ablaufen kann. Damit die Geräte und Anlagen jederzeit funktionieren, koordinieren die Kaufleute die Pflege und Wartung der technischen Einrichtungen wie auch der Außenanlagen. Auch wenn sie diese Aufgaben nicht selbst durchführen, ist dafür ein gewisses technisches Verständnis nötig.

Kaufleute für Freizeit und Tourismus benötigen ein gutes Gespür für den Umgang mit Menschen. Bei der Beratung von Kunden und Gästen ist ebenso kommunikatives Geschick gefragt wie bei der Organisation von Veranstaltungen, im Marketingbereich oder beim Aufbau eines regionalen Netzwerks: Stets müssen Kaufleute für Freizeit und Tourismus eine Vielzahl an Kontakten pflegen. Dabei behalten sie auch unter Zeitdruck immer den Überblick - beispielsweise in der Hauptsaison oder kurz vor einem größeren Event.[1]

Ausbildungsziele

Ziel des Kaufmanns / der Kauffrau für Tourismus und Freizeit ist es, zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades, zur Verbesserung des Images und der Steigerung des Besucheraufkommens einer Destination beizutragen.

Kundenzufriedenheit und Servicequalität sind die obersten Prinzipien des Berufsbildes, die entsprechend nachhaltig im Unterricht berücksichtigt werden.

Um dies zu gewährleisten, bedarf es einer fundierten kaufmännischen Grundbildung, die vor allem als Schwerpunkt einen ganzheitlichen Marketing-Ansatz beinhaltet. Aktuelle Trends erkennen, sich mit wichtigen Zielgruppen der Zukunft auseinander zusetzen, die Stärken und Schwächen der eigenen Region erkennen, Möglichkeiten der Umsetzung von Strategien im Rahmen des Marketing-Mix erarbeiten - bedeutende Themen für den Erfolg einer Destination, deren Grundlagen im Rahmen der Berufsausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit vermittelt werden.[5]

Die Prüfung

Zwischenprüfung

Zur Ermittlung des Ausbildungsstandes wird zur Mitte des 2. Ausbildungsjahres eine schriftliche Zwischenprüfung durchgeführt.

Diese dauert höchstens 180 Minuten und besteht aus praxisbezogenen Aufgaben oder Fällen aus den Gebieten Leistungserstellung, Rechnungswesen, Arbeits- und Ablauforganisation sowie Wirtschafts- und Sozialkunde.

Die Teilnahme an der Zwischenprüfung ist Zulassungsvoraussetzung für die IHK-Abschlussprüfung.

Abschlussprüfung

Die Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen und einen mündlichen Teil und erstreckt sich auf die Inhalte der betrieblichen Ausbildung und den Lernstoff des Berufsschulunterrichts, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist.

Schriftlicher Teil

Im Prüfungsbereich Produkte und Leistungen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft bearbeiten die Prüflinge in höchstens 150 Minuten schriftliche Aufgaben aus folgenden Gebieten:

  • Gestaltung von Produkten und Leistungen
  • Marketing
  • Organisation von Betriebsabläufen

Dieser Teil der Prüfung geht zu einem Drittel in das Gesamtergebnis der Prüfung ein.

Im Prüfungsbereich Kaufmännische Steuerung und Kontrolle werden- ebenfalls in schriftlicher Form in höchstens 90 Minuten Aufgaben zu folgenden Aufgaben gestellt:

  • Betriebliches Rechnungswesen
  • Kosten- und Leistungsrechnung
  • Controlling und Statistik

Im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde sollen die Prüflinge in einer höchstens 90- minütigen schriftlichen Arbeit zeigen, dass sie wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen sowie die Tourismus- und Freizeitwirtschaft als Wirtschaftsfaktor darstellen und beurteilen können.

Die Prüfungsbereiche Kaufmännische Steuerung und Kontrolle sowie Wirtschafts- und Sozialkunde gehen zu je einem Sechstel in das Gesamtergebnis der Prüfung ein.[6]

Mündlicher Teil

Im Prüfungsbereich Fallbezogenes Fachgespräch (mündlicher Teil) wählen die Prüflinge eine von zwei praxisbezogenen Aufgaben aus. Nach einer Vorbereitungszeit von max. 15 Minuten zeigen die Prüflinge in einem bis zu 20- minütigen Fachgespräch, dass sie Kunden- und Serviceorientiert kommunizieren und handeln sowie Arbeitsabläufe selbstständig planen, durchführen und kontrollieren können.

Das fallbezogene Fachgespräch geht ebenfalls zu einem Drittel in das Gesamtergebnis der Prüfung ein.

Mündliche Ergänzungsprüfung

Unter bestimmten Voraussetzungen kann in einem der schriftlichen Fächer eine ergänzende mündliche Prüfung durchgeführt werden, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann.

Bestehensregelung und Wiederholungsmöglichkeiten

Die Prüfung ist bestanden, wenn im Gesamtergebnis sowie in zwei der schriftlichen Prüfungsbereiche und im fallbezogenen Fachgespräch mindestens ausreichende Leistungen erbracht sind.

Prüfungswiederholung: Nicht bestandene Prüfungen können nach dem Berufsbildungsgesetz zweimal wiederholt werden.

Prüfende Stelle: Die Prüfung wird bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt.

Abschlussbezeichnung: Kaufmann für Tourismus und Freizeit / Kauffrau für Tourismus und Freizeit[7]

Ausbildungsvergütung

Die Auszubildenden können in den einzelnen Ausbildungsjahren monatlich folgende Ausbildungsvergütungen erhalten:

Westen:

  1. Ausbildungsjahr: € 687
  2. Ausbildungsjahr: € 736
  3. Ausbildungsjahr: € 781

Osten:

  1. Ausbildungsjahr: € 402
  2. Ausbildungsjahr: € 465
  3. Ausbildungsjahr: € 523

Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gestaffelt und kann so zu Abweichungen führen.[1]

Ausbildungsbetriebe

  • Tourismusorganisationen und -verbände
  • Stadt-, Gemeinde- und Kurverwaltungen, Touristinformationszentren
  • Kultur- und Freizeitagenturen
  • Camping- und Freizeitplätze
  • Reise- und Touristikveranstalter
  • Freizeit- und Erlebnisparks
  • Kur-, Bäder- und Wellnessbetriebe
  • Indooranlagen
  • Hotel
  • Maritim-touristische Unternehmen (Marinas)
  • weitere Unternehmen zur Vermarktung touristischer Attraktionen
  • touristisch orientierte Verkehrsunternehmen
  • regionale Verkehrsämter
  • Eventagenturen[8]

Weiterbildungsmöglichkeiten

Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit zur Weiterbildung zum Betriebswirt oder Fachwirt. Diejenigen, die eine Hochschulzugangsberechtigung besitzen, können sogar ein Studium im Bereich Tourismusmanagement anstreben.

Abgrenzung Reiseverkehrskaufmann/-frau

Neben den überwiegend identischen Inhalten beider Berufsbilder hinsichtlich kaufmännischer Grundfragen unterscheiden sich die beiden Ausbildungsberufe in ihren Schwerpunktfächern Tourismus- und Freizeitwirtschaftliche Prozesse sowie Reiseverkehrsspezifische Prozesse.

In den deutschen Reisebüros sitzen nach wie vor Reiseverkehrskaufleute, die darauf spezialisiert sind optimal, bezogen auf unterschiedliche Zielgebiete, zu beraten und zu vermitteln. Dabei wird neben dem Reiseland Deutschland auch auf Fernreiseziele eingegangen. Reiseverkehrskaufleute befassen sich mit dem Outgoing- bzw. Auslandstourismus.

In der Kur- und Freizeitorganisation jedoch werden vor Ort Menschen benötigt, die als unmittelbarer Ansprechpartner für die Gäste fungieren, die touristische Events organisieren, die teilweise sogar Gäste animieren die direkt touristische Leistungen vor Ort verkaufen und vermarkten. Kaufleute für Tourismus und Freizeit befassen sich mit dem Incoming- bzw. Inlandstourismus.

Man kann sagen, die Kauffrau für Tourismus und Freizeit ist dort, wo die Touristen sind, nachdem sie von der Reiseverkehrskauffrau beraten wurden. Für die Reiseverkehrskauffrau endet in der Regel der Kontakt nach erfolgreicher Reisebuchung und für die Kauffrau für Tourismus und Freizeit fängt jetzt der Kontakt zum Kunden erst an.

Die größere Spezialisierung erlaubt es der Tourismusbranche, in jedem Bereich die besten Fachkräfte einzusetzen.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c Kaufmann für Tourismus und Freizeit im BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit
  2. Ausbildungsform. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010
  3. Überblick Berufsschulen Kaufleute für Tourismus und Freizeit auf der Website des Deutschen Tourismusverbands (PDF-Datei; 57 KB)]
  4. Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010.
  5. Ausbildungsziel. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010.
  6. Zwischenprüfung und Abschlussprüfung
  7. Zwischenprüfung. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010
  8. Mögliche Ausbildungsbetriebe. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010
  9. Unterschied zu Reiseverkehrskauffrau / -mann. Autor: Staatliche Berufsschule Berchtesgadener Land mit Berufsfachschule für gastgewerbliche Berufe. Jahr: 2007. Abgerufen am: 23. April 2010

Weblinks


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