Kerstenhausen

Kerstenhausen
Kerstenhausen
Stadt Borken
Koordinaten: 51° 4′ N, 9° 13′ O51.063829.216538195Koordinaten: 51° 3′ 50″ N, 9° 13′ 0″ O
Höhe: 195 m ü. NN
Fläche: 5,52 km²
Einwohner: 599 (15. März 2011)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Eingemeindet nach: Borken
Postleitzahl: 34582
Vorwahl: 05682

Kerstenhausen ist ein Stadtteil von Borken im Schwalm-Eder-Kreis.

Buntsandsteinboden unmittelbar östlich von Kerstenhausen

Am südlichen Ortsrand fließt die Schwalm vorbei, kurz bevor sie durch die Schwalmpforte in die Schwalmaue bei Borken durchbricht. Kerstenhausen wird durch die Bundesstraße 3 zerschnitten. Im Osten liegt die Anschlussstelle Borken zur Bundesautobahn 49.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahre 1044 als "Christinehysen" in einer in Gandersheim ausgestellte Urkunde, die sich heute im Staatsarchiv von Luzern befindet.

Im Jahr 1344 wird die zum Dorf "Kleinkerstenhausen" gehörende Margarethenkirche erstmals urkundlich erwähnt. Kleinkerstenhausen lag an der heutigen Straße von Arnsbach nach Kerstenhausen. Im Laufe der Jahrhunderte schrumpfte Kleinkerstenhausen zu einem einzelnen Hof zusammen und wurde in 1578 letztmalig erwähnt. Die Margarethenkirche verfiel zur Ruine, und in der Folge wurde in (Groß-)Kerstenhausen eine neue Kirche errichtet. Dokumentiert sind der Kirchenneubau im Jahr 1742 und ein Umbau des Kirchenraumes im Jahr 1864.

Bis zur Eröffnung der Eisenbahnlinie Marburg-Kassel im Jahr 1850 befand sich in Kerstenhausen eine bedeutende Poststation, da der Ort an einer der ältesten deutschen Postrouten liegt. Bereits im Mittelalter war die Cassel-Frankfurter-Straße eine wichtige Nord-Süd-Verbindung. Die Straße von Fritzlar nach Kerstenhausen wurde 1803-1804 gebaut. Von 1807 bis 1814 gehörte Kerstenhausen zum Königreich Westphalen, und das französische Gouvernement ordnete die Errichtung weiterer „Postrelais“ an der Strecke Kassel-Frankfurt an. Nach dem Wiener Kongress wurde der Posthof in Kerstenhausen von der Thurn-und-Taxis-Post übernommen. Mit der Aufnahme des Eisenbahnverkehrs auf der Main-Weser-Bahn verlor die Handels- und Postverbindung auf der Frankfurter Straße an Bedeutung.

Beim Bau der Straße Fritzlar-Kerstenhausen wurden unterhalb der Hundsburg Hünengräber und Graburnen gefunden.

Weblinks

  • Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde (HLGL): Kerstenhausen, Gemeinde Borken. In: Historisches Ortslexikon. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), 8. September 2011, abgerufen am 11. November 2011.
  • Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde (HLGL): Kleinkerstenhausen, Gemeinde Borken. In: Historisches Ortslexikon. Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS), 4. November 2010, abgerufen am 11. November 2011.



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