Kirchenbezirk Münsingen

Kirchenbezirk Münsingen
Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Reutlingen
Fläche: km²
Gliederung: 28 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 23.700 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Karlstr. 30
72525 Münsingen
Dekan: Michael Scheiberg
Karte
Lage des Kirchenbezirks Münsingen innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Münsingen ist einer von 48 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Münsingen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Kirchenbezirk Münsingen liegt im Süden der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst den Südosten des Landkreises Reutlingen also die Städte und Gemeinden Engstingen, Gomadingen, Hayingen, Hohenstein, Mehrstetten, Münsingen, Trochtelfingen (nur Stadtteil Wilsingen) und Zwiefalten sowie die Städte und Gemeinden Heroldstatt, Laichingen (ohne Stadtteile Machtolsheim und Suppingen), Lauterach und Schelklingen (ohne Kernstadt und Stadtteile Hausen ob Urspring und Schmiechen) und den Stadtteil Mundingen der Stadt Ehingen (Donau) im Alb-Donau-Kreis.

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Münsingen grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten): Geislingen an der Steige, Blaubeuren und Biberach (alle Prälatur Ulm), Reutlingen und Bad Urach (beide Prälatur Reutlingen) sowie Kirchheim unter Teck (Prälatur Stuttgart).

Geschichte

Das Gebiet des heutigen Dekanats bzw. Kirchenbezirks Münsingen gehört zum Großteil zum alten Kernland Württemberg, wo ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Das Gebiet ist daher mehrheitlich evangelisch geprägt und es gibt auch in fast jedem Dorf auch eine meist alte evangelische Kirche. Der Süden des Kirchenbezirks Münsingen gehörte zum Kloster Zwiefalten. Dieses Gebiet blieb nach der Reformation katholisch. Hier zogen überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg evangelische Bewohner zu und es wurden evangelische Kirchengemeinden gegründet.

Das Gebiet um Münsingen gehörte nach Einführung der Reformation 1534 zur Specialsuperintendentur Urach. Im 18. Jahrhundert wurde Münsingen zwar Sitz eines eigenen Oberamts, kirchlich gehörte es jedoch zum Dekanat Blaubeuren. Der Dekan von Blaubeuren kam jedoch jährlich einmal nach Münsingen, um die dortigen Gemeinden zu visitieren. Am 27. Dezember 1817 wurde dann Münsingen Sitz eines eigenen Dekanats. Zum Dekan wurde der Stadtpfarrer von Münsingen ernannt. Zum Dekanatsbezirk kamen alle Gemeinden des Oberamts Münsingen sowie die Pfarreien Mundingen und Pflummern, wobei letztere später dem Dekanat Biberach zugeordnet wurde. Das Dekanat Münsingen gehörte zunächst zum Generalat Urach und ab 1824 zum Generalat Reutlingen, aus dem 1924 die heutige Prälatur Reutlingen hervorging.

Infolge der Auflösung einiger Kreise bzw. Oberämter in Württemberg 1939 wurden auch die kirchlichen Verwaltungsbezirke teilweise neu gegliedert. So wurde mit Wirkung vom 1. April 1939 die Kirchengemeinde Trailfingen vom Kirchenbezirk Bad Urach in den Kirchenbezirk Münsingen umgegliedert.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Dekan war von 1995 bis 2007 Ulrich Poguntke, der zugleich einer der Pfarrer an der Martinskirche in Münsingen war.

Dekane des Kirchenbezirks Münsingen seit 1817

noch nicht komplett

  • 1817–1823: Johann Ludwig Ziegler; bereits seit 1813 Stadtpfarrer in Münsingen
  • 1823–1828: Gottlob Eberhard Hafner
  • 1828–1834: Johann Gottlieb David Erhart
  • 1834–1843: Josias Schüle
  • 1843–1847: Sixt Karl Kapff (1805–1879)
  • 1848–1865: Christoph Eberhard Elwert (1810–1883)
  • 1865–1871: Wilhelm Paul Christoph Schüz
  • 1871–1879: Rudolf Georg Ludwig Rooschütz (1827–1890)
  • 1880–1890: Christian Niethammer
  • 1890–1897: D. Johann August Friedrich Baur
  • 1898–1907: Georg Dieterle (1856–1948)
  • 1907–1913: Eugen Häcker
  • 1914–1918: Albert Dierolf
  • 1919–1935: Philipp Eugen Seitz (1870–1950)
  • 1935–1950: Gregor Rapp
  • 1950–1963: Bernhard Mildenberger (1898–1985)
  • 1963–1970: ?
  • 1970–1980: Walter Gölz (1915–1988)
  • 1980–1994: Eduard Seng (* 1930)
  • 1995–2007: Ulrich Poguntke (* 1948)
  • 2007-heute: Michael Scheiberg

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Münsingen gibt es insgesamt 28 Kirchengemeinden, von denen sich 12 zu insgesamt sechs Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen haben, bleiben aber weiterhin eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Münsingen ist im Norden überwiegend evangelisch, im Süden jedoch überwiegend katholisch geprägt. Alte evangelische Kirchen bzw. Kirchengemeinden gibt es daher nur in den Orten, die schon früh die Reformation eingeführt haben, also überwiegend im altwürttembergischen Teil. In den mehrheitlich katholischen Orten des Klosters Zwiefalten zogen evangelische Bewohner erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu, so dass es dort meist jüngere evangelische Kirchengemeinden gibt.

Kirchengemeinde Apfelstetten

Die Kirchengemeinde Apfelstetten (ca. ) umfasst den Stadtteil Apfelstetten der Stadt Münsingen. Kirchlich war Apfelstetten vor der Reformation eine Filiale von Buttenhausen. Dann wurde Apfelstetten der Pfarrei Münsingen, später Hundersingen zugeordnet. Nachdem auch in Buttenhausen die Reformation eingeführt wurde, wurde Apfelstetten wieder der Pfarrei Buttenhausen zugeordnet, so dass die Kirchengemeinde Apfelstetten bis heute vom Pfarramt Buttenhausen betreut wird. Die Barbarakirche in Apfelstetten wurde im 17. Jahrhundert erbaut und 1969 bis 1972 restauriert. Dabei wurden noch Reste des romanischen Vorgängerbaus freigelegt.

Kirchengemeinde Auingen

Die Kirchengemeinde Auingen (ca. 1.350) umfasst den Stadtteil Auingen der Stadt Münsingen. Ursprünglich war Auingen Filiale von Münsingen. 1360 wurde eine Kapelle St. Pankratius geweiht. Sie wurde um 1600 durch einen Neubau ersetzt. 1947 wurde Auingen eigene Pfarrei. Das Langhaus der Kirche wurde 1957 neu erbaut. Die Kirchengemeinde ist auch Träger von zwei Kindergärten. [1]

Gesamtkirchengemeinde Bernloch-Meidelstetten

Die Gesamtkirchengemeinde Bernloch-Meidelstetten (ca. 1.230) umfasst die Ortsteile Bernloch, Meidelstetten und Oberstetten der Gemeinde Hohenstein. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Bernloch und Meidelstetten.

Kirchengemeinde Bernloch

Die Kirchengemeinde Bernloch (ca. 610) umfasst den Ortsteil Bernloch der Gemeinde Hohenstein. Eine Kapelle zu Ehren Jesus, Mariä, St. Georg und allen Heiligen wurde im 12. Jahrhundert erwähnt. Sie war im Besitz des Klosters Weißenau. 1460 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben. 1537 führte Württemberg die Reformation ein. Die alte Georgskapelle wurde 1774 durch einen Neubau im ummauerten Friedhof ersetzt. Diese Kirche brannte 1929 bis auf den Chor durch einen Blitzschlag ab. Sie wurde danach neu aufgebaut, dabei wurde der alte Chor weiterverwendet. Die Kirchengemeinde Bernloch ist auch Träger eines Kindergartens.

Bis 1925 wurde auch die Filialkirchengemeinde Pfronstetten vom Pfarramt Bernloch betreut. Mit Wirkung vom 1. Juli 1925 (Bekanntmachung vom 18. Mai 1925) wurde Pfronstetten mit Wilsingen dem Pfarramt Ödenwaldstetten zugeordnet.

Kirchengemeinde Meidelstetten

Die Kirchengemeinde Meidelstetten (ca. 620) umfasst die Ortsteile Meidelstetten und Oberstetten der Gemeinde Hohenstein. Kirchlich war Meidelstetten zunächst Filiale von Trochtelfingen. Nach der Reformation wurde Meidelstetten 1587 der Pfarrei Bernloch zugeordnet, zu dem Meidelstetten bis heute gehört, allerdings ist der Ort eine eigene Kirchengemeinde, die mit Bernloch eine Gesamtkirchengemeinde bildet. 1775/77 erhielt Meidelstetten eine kleine Kirche im ummauerten Friedhof.

Oberstetten blieb nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Meidelstetten zugeordnet.

Gesamtkirchengemeinde Böttingen-Magolsheim

Die Gesamtkirchengemeinde Böttingen-Magolsheim (ca. 650) umfasst die Stadtteile Böttingen und Magolsheim der Stadt Münsingen. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Böttingen und Magolsheim.

Kirchengemeinde Böttingen

Die Kirchengemeinde Böttingen (ca. ) umfasst den Stadtteil Böttingen der Stadt Münsingen. Ursprünglich war Böttingen Filiale von Münsingen. 1496 wurde der Ort eigene Pfarrei. Eine Kapelle St. Petrus wird bereits 1360 erwähnt und 1511 durch einen Neubau ersetzt. Die heutige Pfarrkirche wurde 1958 anstelle der alten Kirche neu erbaut.

Kirchengemeinde Magolsheim

Die Kirchengemeinde Magolsheim (ca. ) umfasst den Stadtteil Magolsheim der Stadt Münsingen. Eine Kirche und Pfarrei St. Dionysius wurde 1275 erstmals erwähnt. Das Patronat wechselte mehrfach mit der Ortsherrschaft. Ein Teil des Ortes war früh württembergisch und wurde 1595 evangelisch, der Rest des Ortes blieb aber katholisch. Daher wurde die Kirche in Magolsheim simultan genutzt, bis sie 1870 einstürzte. An gleicher Stelle wurde die heutige evangelische Kirche im neoromanischen Stil erbaut. Im selben Jahr erbaute sich die katholische Gemeinde eine eigene Kirche, die 1936 durch den heutigen Bau ersetzt wurde. Die Kirchengemeinde Magolsheim wird vom Pfarramt Böttingen mit betreut. Mit der dortigen Kirchengemeinde bildet sie die Gesamtkirchengemeinde Böttingen-Magolsheim.

Kirchengemeinde Buttenhausen

Die Kirchengemeinde Buttenhausen (ca. 800) umfasst den Stadtteil Buttenhausen der Stadt Münsingen. Eine Kirche und Pfarrei St. Michael wurde 1275 erstmals erwähnt. 1508 wird auch eine Nikolauskapelle beim Schloss erwähnt. Das Patronatsrecht hatten wechselnde Herrschaften. 1569 wurde die Reformation eingeführt. Die heutige Kirche ist ein neogotischer Bau aus dem 19. Jahrhundert. Dabei wurde der Turm des Vorgängerbaus übernommen. Das Pfarramt Buttenhausen betreut auch die Kirchengemeinde Apfelstetten.

Kirchengemeinde Dapfen

Die Kirchengemeinde Dapfen (ca. 500) umfasst den Ortsteil Dapfen mit den zugehörigen Weilern der Gemeinde Gomadingen. Bereits 904 wurde im Königsgut eine Martinskirche in Dapfen, 1275 eine Pfarrei erwähnt. 1407 wurde der Kirchensatz durch Speth von Ehestetten an Württemberg verkauft, das die Reformation einführte. Die Kirche hat einen gotischen Turm. Der Chor wurde 1727 erweitert, das Schiff 1852/57 neu erbaut. [2]

Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 23. Oktober 1953 wurden die evangelischen Bewohner von Ehestetten, die bis dahin zur Kirchengemeinde Ödenwaldstetten gehörten, der Kirchengemeinde Dapfen zugeordnet. Da Ehestetten jedoch heute politisch zu Hayingen gehört, wurde der Ort mit Wirkung vom 1. Dezember 1983 auch kirchlich in die Kirchengemeinde Hayingen umgegliedert. Bis 1987 gehörten auch die evangelischen Bewohner des überwiegend katholischen Ortsteils Eglingen der Gemeinde Hohenstein zur Kirchengemeinde Dapfen, die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogen sind. Sie wurden gemäß Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 26. Februar 1987 jedoch der Evangelischen Kirchengemeinde Ödenwaldstetten zugeordnet, da dieser Ort politisch ebenfalls zur Gemeinde Hohenstein gehört.

Kirchengemeinde Dottingen

Die Kirchengemeinde Dottingen (ca. 1.300) umfasst den Stadtteil Dottingen der Stadt Münsingen. Kirchlich war Dottingen zwischen den Pfarreien Münsingen und Steingebronn (heute zu Gomadingen gehörig) geteilt. 1360 wurde in Dottingen eine eigene Kapelle erwähnt. Die heutige Kirche in Dottingen wurde 1605 im spätgotischen Stil erbaut. 1938 wurde der Pfarrsitz von Steingebronn nach Dottingen verlegt und Steingebronn der Pfarrei Gomadingen zugeordnet. Das Pfarramt Dottingen betreut heute auch die Kirchengemeinde Rietheim, welche durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Januar 1957 von der Pfarrei Seeburg (Kirchenbezirk Bad Urach) hierher zugeordnet wurde.

Kirchengemeinde Ennabeuren

Die Kirchengemeinde Ennabeuren (ca. 640) umfasst den Ortsteil Ennabeuren der Gemeinde Heroldstatt, die Stadtteile Ingstetten und Justingen der Stadt Schelklingen sowie den Wohnplatz Berghülen des Gutsbezirks Münsingen. Eine Kirche und Pfarrei St. Kosmas und Damian wurde 1275 erstmals erwähnt. Sie wurde durch Ritter Hans Harscher an das Kloster Urspring verkauft, dem sie 1419 inkorporiert wurde. Der Ort war politisch dreigeteilt. Ein Teil war württembergisch, ein Teil helfensteinisch (später fürstenbergisch), der dritte Teil grafeneckisch, der bis zum 17. Jahrhundert von Württemberg Zug um Zug abgekauft wurde. Württemberg führte in seinem Teil bereits 1534 die Reformation ein und errichtete eine Pfarrei, so dass es eine evangelische und eine katholische Pfarrei gab. 1603 wurde die Parität beschlossen, die Kirche daraufhin simultan genutzt. 1754 wurde die alte Kirche durch einen Neubau ersetzt, lediglich die Eckstrebepfeiler des Vorgängerbaus blieben erhalten. 1936 erbaute sich die katholische Gemeinde eine eigene Kirche. Seither dient die bisherige Kirche der Evangelischen Kirchengemeinde Ennabeuren als Gottesdienstraum. Die Kirchengemeinde Ennabeuren ist Träger des Kindergartens Farbenklecks.

Ingstetten und Justingen blieben nach der Reformation katholisch oder wurden wieder rekatholisiert. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden, ebenso wie die evangelischen Bewohner des Wohnplatzes Berghülen des 1942 gebildeten Gutsbezirks Münsingen, der Kirchengemeinde Ennabeuren zugeordnet, wobei Justingen zunächst noch zur Filialkirchengemeinde Sondernach gehörte und erst durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. April 1955 in die Kirchengemeinde Ennabeuren umgegliedert wurde.

Kirchengemeinde Feldstetten

Die Kirchengemeinde Feldstetten (ca. 800) umfasst den Stadtteil Feldstetten der Stadt Laichingen. Kirchlich war Feldstetten zunächst Filiale von Laichingen. Eine Kirche St. Gallus mit eigener Pfarrei wurde 1453 erstmals erwähnt. Das Patronat hatte das Kloster Blaubeuren. Württemberg führte die Reformation ein. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort wieder von Laichingen betreut, wurde aber 1653 wieder eigene Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1737 erbaut, dabei wurde der gotische Chor des Vorgängerbaus mitverwendet. In ihm sind Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert zu sehen. Sie wurden erst 1895 entdeckt und 1898 restauriert.

Gesamtkirchengemeinde Gomadingen

Die Gesamtkirchengemeinde Gomadingen (ca. 1.000) umfasst den Hauptort (mit Offenhausen) und den Ortsteil Steingebronn der Gemeinde Gomadingen. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Gomadingen und Steingebronn.

Kirchengemeinde Gomadingen

Die Kirchengemeinde Gomadingen (ca. ) umfasst den Hauptort mit dem zugehörigen Weiler Offenhausen der Gemeinde Gomadingen. Eine Martinskirche wurde in Gomadingen 1180 erwähnt. 1275 war der Ort Sitz einer Pfarrei und eines Dekanats. Herzog Eberhard im Bart übergab den Kirchensatz 1496 das Patronat an das Kloster Offenhausen. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche abgebrochen und 1760 an gleicher Stelle die heutige Kirche erbaut.

Im zugehörigen Weiler Offenhausen bestand ein Dominikanerkloster St. Maria Gnadenzell. Im 15. Jahrhundert gelangte es unter württembergische Oberhoheit. 1575 wurde es aufgehoben und ein Gestüt eingerichtet. 1812 kam die Siedlung zur Gemeinde Gomadingen. Neben dem Kloster mit einer Klosterkirche bestand auch eine Marienkapelle. Bis ins 15. Jahrhundert bestanden beide Kirchen nebeneinander. Die Klosterkirche diente ab 1690 als evangelische Kirche und wurde 1812 profaniert.

Kirchengemeinde Steingebronn

Die Kirchengemeinde Steingebronn (ca. ) umfasst den Ortsteil Steingebronn der Gemeinde Gomadingen. Eine Pfarrkirche wurde in Steingebronn 1275 erstmals erwähnt. Sie war den Heiligen Philipp, Walpurg und den Heiligen Drei Königen geweiht. Der Kirchensatz befand sich bei den Speth und kam dann 1420 an die Propstei Güterstein und schließlich an Württemberg, das die Reformation einführte. Die heutige Kirche wurde im Wesentlichen im 17. Jahrhundert erbaut. Die Pfarrei Steingebronn wurde 1938 nach Dottingen verlegt. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Januar 1959 wurde Steingebronn Filialkirchengemeinde von Gomadingen, mit dessen Kirchengemeinde sie heute die Gesamtkirchengemeinde Gomadingen bildet.

Kirchengemeinde Hundersingen

Die Kirchengemeinde Hundersingen (ca. 400) umfasst die Stadtteile Hundersingen, Bichishausen, Bremelau und Gundelfingen der Stadt Münsingen, wobei Bremelau bis 1949 noch zur Kirchengemeinde Mehrstetten gehörte und erst durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. März 1949 in die Kirchengemeinde Hundersingen umgegliedert wurde. Eine Kirche und Pfarrei wurde in Hundersingen 1275 erstmals erwähnt. Das Patronat hatten die Ortsherren. Die Reformation wurde durch Württemberg 1534 eingeführt. Die heutige Pfarrkirche ist ein einfacher Saalbau von 1611.

Bichishausen blieb infolge der Zugehörigkeit zum Fürstentum Fürstenberg ebenso wie Bremelau, das unter anderem zur Grafschaft Lichtenstein gehörte und Gundelfingen, das zu verschiedenen Herrschaften gehörte, nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen Bewohner dieser Orte wurden der Kirchengemeinde Hundersingen, bzw. im Falle Bremelaus zunächst der Kirchengemeinde Mehrstetten zugeordnet.

Kirchengemeinde Kleinengstingen

Evang. Blasiuskirche Engstingen-Kleinengstingen
Evang. Kirche Engstingen-Kleinengstingen – Innenansicht

Die Kirchengemeinde Kleinengstingen (ca. 1.950) umfasst die Ortsteile Kleinengstingen und Großengstingen der Gemeinde Engstingen. Kirchlich war Kleinengstingen zunächst Filiale von Großengstingen, das nach der Reformation aber katholisch blieb. In Kleinengstingen wurde hingegen durch Württemberg, zu dem Kleinengstingen seit 1454 gehörte, die Reformation eingeführt. Es wurde dann der Pfarrei Kohlstetten zugeordnet. Eine eigene Kirche erhielt Kleinengstingen 1770. Heute hat Kleinengstingen eine eigene Pfarrei. Der Ortsteil Großengstingen blieb nach der Reformation katholisch. Überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner nach Großengstingen. Sie wurden der Evangelischen Kirchengemeinde Kleinengstingen zugeordnet. Die Kirchengemeinde Kleinengstingen ist auch Träger eines Kindergartens.

Bis 1989 bildete die Kirchengemeinde Kleinengstingen mit der Kirchengemeinde Kohlstetten die Gesamtkirchengemeinde Kohlstetten, bevor diese nach Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1989 aufgelöst wurde.[3]

Kirchengemeinde Kohlstetten

Die Kirchengemeinde Kohlstetten (ca. 550) umfasst den Ortsteil Kohlstetten der Gemeinde Engstingen. Eine Kirche Zu Unserer Lieben Frau wurde in Kohlstetten bereits 1161 erwähnt. 1275 wurde sie als Pfarrkirche bezeichnet. Das Patronat hatte Württemberg. 1496 kam es an das Kloster Offenhausen. Nach der Reformation wurde Kohlstetten evangelische Pfarrei. Die heutige Kirche wurde 1760 ohne Chor erbaut und 1787 erweitert.

Bis 1989 bildete die Kirchengemeinde Kohlstetten mit der Kirchengemeinde Kleinengstingen die Gesamtkirchengemeinde Kohlstetten, bevor diese nach Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1989 aufgelöst wurde.

Kirchengemeinde Laichingen

Evang. St. Albankirche Laichingen

Die Kirchengemeinde Laichingen (ca. 4.200) umfasst die Kernstadt von Laichingen. Der Stadtteil Feldstetten bildet eine eigene Kirchengemeinde. Die Stadtteile Machtolsheim und Suppingen bilden ebenfalls eigene Kirchengemeinden, jedoch innerhalb des Kirchenbezirks Blaubeuren. Seit 2009 ist aus Suppingen und Machtolsheim eine gemeinsame Kirchengemeinde geworden. Eine Kirche und Pfarrei St. Alban wurde bereits um 1100 erwähnt. Der Kirchensatz gelangte über die Pfalzgrafen von Tübingen an das Kloster Blaubeuren, dem sie mit dem gesamten Umland 1421 inkorporiert wurde. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die spätgotische Wehrkirche erhielt 1632 einen Turm durch Heinrich Schickhardt, der aber nicht erhalten ist. Der heutige Turm wurde 1696 erbaut. Das Pfarrhaus ist noch aus vorreformatorischer Zeit und war früher ein Kapuzinerhaus. Heute gibt es zwei Pfarrämter in der Kirchengemeinde Laichingen. Sie tragen die Bezeichnungen West und Ost.

Gesamtkirchengemeinde Mehrstetten-Sondernach

Die Gesamtkirchengemeinde Mehrstetten-Sondernach (ca. 1.230) umfasst die Gemeinde Mehrstetten sowie die Stadtteile Gundershofen, Hütten und Sondernach der Stadt Schelklingen. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Mehrstetten und Sondernach.

Kirchengemeinde Mehrstetten

Evangelische Kirche in Mehrstetten

Die Kirchengemeinde Mehrstetten (ca. ) umfasst die Gemeinde Mehrstetten. Kirchlich gehörte Mehrstetten zunächst zu Münsingen. Eine Pfarrei wurde vermutlich im 15. Jahrhundert errichtet. 1534 wurde die Reformation eingeführt. Die Kirche ist eine Chorturmanlage aus dem 15. Jahrhundert, das Schiff wurde 1577 und 1828 nochmals erweitert.

Bis 1949 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Bremelau zur Kirchengemeinde Mehrstetten. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. März 1949 wurden diese in die Kirchengemeinde Hundersingen umgegliedert.

Kirchengemeinde Sondernach

Die Kirchengemeinde (ca. ) umfasst die Stadtteile Sondernach, Gundershofen und Hütten der Stadt Schelklingen sowie seit 1934 den zu Frankenhofen (heute Stadt Ehingen) gehörigen Karlshof. Die Kernstadt Schelklingen bildet mit den Stadtteilen Hausen ob Urspring und Schmiechen eine eigene Kirchengemeinde im Kirchenbezirk Blaubeuren. Die Stadtteile Ingstetten und Justingen gehören zur Kirchengemeinde Ennabeuren, wobei Justingen erst durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. April 1955 von der Kirchengemeinde Sondernach in die Kirchengemeinde Ennabeuren umgegliedert wurde.

Kirchlich gehörte Sondernach zunächst zu Gundershofen. Nach der Reformation wurde es Filiale von Mehrstetten. 1599 erhielt der Ort eine eigene Kirche, die im spätgotischen Stil erbaut wurde. 1781 wurde die Kirche renoviert.

Gundershofen und Hütten blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Sondernach zugeordnet.

Der Karlshof gehörte bis 1934 noch zur Kirchengemeinde Weilersteußlingen im Kirchenbezirk Blaubeuren. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. März 1934 wurde dieser jedoch in den Kirchenbezirk Münsingen umgegliedert und der Kirchengemeinde Sondernach zugeordnet.

Kirchengemeinde Münsingen

Die Kirchengemeinde Münsingen (ca. 3.850) umfasst die Kernstadt von Münsingen. Eine Kirche („Basilica“) wurde in Münsingen bereits 804, eine Pfarrei 1228 erwähnt. Das Patronat hatten die Grafen von Urach und dann Württemberg als deren Nachfolger. Die heutige Martinskirche ist ein Bau aus dem 13. Jahrhundert. Das dreigeschossige Langhaus mit spätgotischem Chor wurde von Peter von Koblenz erbaut. Der Turm hat eine neogotische Bekrönung aus dem Jahr 1887. Die Kirche ist heute Dekanatskirche des Kirchenbezirks Münsingen, in der es drei Pfarrämter gibt. Sie tragen die Bezeichnungen I, II und III. Das Pfarramt II betreut auch die Kirchengemeinde Trailfingen.

Kirchengemeinde Mundingen

Die Kirchengemeinde Mundingen (ca. 530) umfasst die Stadtteile Mundingen, Dächingen, Erbstetten, Granheim und Kirchen der Stadt Ehingen (Donau) sowie die Gemeinde Lauterach. Die anderen Stadtteile Ehingens gehören überwiegend zum Kirchenbezirk Blaubeuren. Eine Kapelle wurde in Mundingen bereits 854 erwähnt, eine Kirche und Pfarrei 1208. Der Kirchensatz gelangte 1383 an Württemberg, das die Reformation einführte. Die heutige Kirche wurde 1790 erbaut, der Turm ist aber älter.

Dächingen, Erbstetten, Granheim und Kirchen sowie Lauterach blieben nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogenen evangelischen Bewohner wurden der Kirchengemeinde Mundingen zugeordnet.

Gesamtkirchengemeinde Ödenwaldstetten

Die Gesamtkirchengemeinde Ödenwaldstetten (ca. 700) umfasst die Ortsteile Ödenwaldstetten und Eglingen der Gemeinde Hohenstein, den Hauptort und die Ortsteile Aichelau und Aichstetten der Gemeinde Pfronstetten sowie den Stadtteil Wilsingen der Stadt Trochtelfingen. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Ödenwaldstetten und Pfronstetten. [4]

Kirchengemeinde Ödenwaldstetten

Die Kirchengemeinde Ödenwaldstetten (ca. ) umfasst die Ortsteile Ödenwaldstetten und Eglingen der Gemeinde Hohenstein. Eine Kirche und Pfarrei St. Nikolaus wurde in Ödenwaldstetten bereits 1275 erwähnt. Sie wechselte mehrfach den Besitzer und blieb schließlich bei Württemberg, das die Reformation einführte, obgleich der Ort zum Kloster Zwiefalten gehörte. Erst 1778 kaufte Württemberg die Rechte an Ödenwaldstetten vom Kloster Zwiefalten ab. Die Nikolauskirche ist teilweise noch gotisch. Im 17. Jahrhundert wurde sie erweitert und 1778 und 1849 renoviert. In Ödenwaldstetten gab es im 16. Jahrhundert wohl eine weitere Kirche, die Martinskirche. Sie ist aber abgegangen.

Bereits durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. Mai 1925 wurde die damalige Filialkirchengemeinde Pfronstetten zusammen mit Wilsingen vom Pfarramt Bernloch dem Pfarramt Ödenwaldstetten zugeordnet.

Der Ortsteil Eglingen blieb nach der Reformation katholisch. Die überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zugezogen Bewohner wurden zunächst der Kirchengemeinde Dapfen zugeordnet. Infolge der politischen Zugehörigkeit zur Gemeinde Hohenstein wurde Eglingen durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 26. Februar 1987 jedoch der Evangelischen Kirchengemeinde Ödenwaldstetten zugeordnet.

Bis 1953 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Ehestetten zur Kirchengemeinde Ödenwaldstetten. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 23. Oktober 1953 wurden diese jedoch der Kirchengemeinde Dapfen zugeordnet und seit 1983 gehören sie zur Kirchengemeinde Hayingen.

Kirchengemeinde Pfronstetten

Die Kirchengemeinde Pfronstetten (ca. ) umfasst den Hauptort und die Ortsteile Aichelau und Aichstetten der Gemeinde Pfronstetten (die anderen Ortsteile gehören zur Kirchengemeinde Zwiefalten) sowie den Stadtteil Wilsingen der Stadt Trochtelfingen (die anderen Stadtteile gehören zum Kirchenbezirk Reutlingen). Alle Orte blieben nach der Reformation katholisch. Seit dem 19. Jahrhundert und vermehrt nach dem Zweiten Weltkrieg zogen auch evangelische Bewohner zu, so dass in Pfronstetten eine eigene Kirchengemeinde gebildet wurde. Sie wurde anfangs durch den Pfarrer aus Zwiefalten, dann von Bernloch aus mit betreut. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 18. Mai 1925 wurde die damalige Filialkirchengemeinde Pfronstetten zusammen mit Wilsingen mit Wirkung vom 1. Juli 1925 vom Pfarramt Bernloch dem Pfarramt Ödenwaldstetten zugeordnet.

1939 konnte in Pfronstetten dann eine eigene Kirche, die Christuskirche erbaut werden. Seit 1972 bildet die Kirchengemeinde Pfronstetten mit der Kirchengemeinde Ödenwaldstetten die Gesamtkirchengemeinde Ödenwaldstetten.

In den 1990er Jahren wurde die Christuskirche verschiedentlich renoviert. Dabei erhielt die Kirche neue Kirchenfenster durch Frau Nollau aus Zwiefalten.

Kirchengemeinde Rietheim

Die Kirchengemeinde Rietheim (ca. ) umfasst den Stadtteil Rietheim der Stadt Münsingen. Kirchlich war Rietheim zunächst Filiale von Seeburg (Kirchenbezirk Bad Urach), hatte aber seit 1525 eine Kapelle, die 1768 durch die heutige Kirche ersetzt wurde. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 7. Januar 1957 wurde die Filialkirchengemeinde Rietheim der Pfarrei Dottingen zugeordnet, zu der die sie bis heute gehört.

Kirchengemeinde Sontheim

Die Kirchengemeinde Sontheim (ca. 1.000) umfasst den Ortsteil Sontheim der Gemeinde Heroldstatt. Eine Kirche wurde wohl um 1100 erwähnt. Sie war im Besitz des Klosters Blaubeuren. 1365 wurde sie Filiale von Laichingen. Im 15. Jahrhundert wurde sie Peterskapelle genannt. Nach der Reformation wurde sie zur Pfarrkirche St. Peter und Paul erhoben. 1767 wurde sie umgebaut und erweitert und ab 1883 erneuert. Die Kirchengemeinde Sontheim ist Träger des Kindergartens Tigerentenvilla.

Kirchengemeinde Trailfingen

Die Kirchengemeinde Trailfingen (ca. ) umfasst den Stadtteil Trailfingen der Stadt Münsingen. Eine Kirche St. Andreas wurde in Trailfingen bereits 770 erwähnt. Sie war Filiale von Seeburg, dann von Gruorn, seit den 1930er Jahren von Münsingen. Die Kirche ist von einer Wehrmauer umgeben. Sie hat einen spätgotischen Chor, der Turm wurde um 1480 erbaut. Das Schiff wurde 1908 von Martin Elsässer neu erbaut. 1972/73 wurde die Kirche renoviert. Der Innenraum hat noch Jugendstilcharakter. Heute wird die Kirchengemeinde Trailfingen vom Pfarramt Münsingen II betreut.

Bis 1939 gehörte die Kirchengemeinde Trailfingen zum Kirchenbezirk Bad Urach. Mit Wirkung vom 1. April 1939 wurde sie in den Kirchenbezirk Münsingen umgegliedert.

Gesamtkirchengemeinde Zwiefalten

Die Gesamtkirchengemeinde Zwiefalten (ca. ) umfasst die Städte Zwiefalten und Hayingen sowie die Ortsteile Geisingen, Huldstetten und Tigerfeld der Gemeinde Pfronstetten. Sie besteht aus den beiden nachfolgenden Kirchengemeinden Hayingen und Zwiefalten.

Kirchengemeinde Hayingen

Die Kirchengemeinde Hayingen (ca. 450) umfasst die Stadt Hayingen. Hayingen blieb nach der Reformation katholisch. Nach dem Übergang an Württemberg zogen seit dem 19. Jahrhundert auch evangelische Bewohner zu. 1884 wurde eine Filialgemeinde von Zwiefalten gegründet. In Hayingen fanden die evangelischen Gottesdienste zunächst in einem Betsaal im alten Fruchtkasten am Karlsplatz statt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde stark an. 1953 schenkte die Stadt Hayingen der Evangelischen Kirchengemeinde Hayingen eine aus dem 15. Jahrhundert stammende seit dem 19. Jahrhundert säkularisierte Kapelle am Ortsausgang Richtung Indelhausen, die ursprünglich Katharina von Alexandria geweiht war. Die Kirchengemeinde baute diese Kapelle 1953/54 zur heutigen Kirche mit etwas 120 Plätzen aus. Seither dient die Kapelle als Chorraum der Kirche, Sakristei und Schiff wurden angebaut. 1988 wurde die Kirche grundlegend renoviert. Der evangelischen Bewohner des Hayinger Stadtteils Ehestetten gehörten bis 1983 zur Kirchengemeinde Dapfen. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1983 wurden sie in die Kirchengemeinde Hayingen umgegliedert.

Neben der Kirche hat die Kirchengemeinde Hayingen auch ein Gemeindehaus mit Saal und Jugendräumen, Bücherei und Pfarrerwohnung.

Kirchengemeinde Zwiefalten

Die Kirchengemeinde Zwiefalten (ca. 470) umfasst die Stadt Zwiefalten mit den zugehörigen Stadtteilen, die Ortsteile Geisingen, Huldstetten und Tigerfeld der Gemeinde Pfronstetten sowie die Stadtteile Bechingen, Zell und Zwiefaltendorf der Stadt Riedlingen im Landkreis Biberach (die anderen Riedlinger Stadtteile gehören zum Kirchenbezirk Biberach). Das gesamte Gebiet um Zwiefalten blieb nach der Reformation katholisch. Nach dem Übergang an Württemberg Anfang des 19. Jahrhunderts zogen auch evangelische Bewohner zu. 1844 wurde in Zwiefalten eine Pfarrverweserei und 1860 eine eigene Pfarrei errichtet. Die Gottesdienste der Gemeinde finden im Kapitelsaal des Klosters Zwiefalten, der 1668 von Peter Thumb erbaut wurde, statt. Eine eigene Kirche wurde nicht erbaut. 1884 wurde in Hayingen eine Filialgemeinde gegründet, die 1953 ein eigenes Kirchengebäude erhielt und heute mit der Kirchengemeinde Zwiefalten eine Gesamtkirchengemeinde bildet.

Der Zwiefaltener Stadtteil Upflamör wurde erst mit Wirkung vom 1. Dezember 1983 in die Kirchengemeinde Zwiefalten umgegliedert. Zuvor gehörten die evangelischen Bewohner von Upflamör zur Kirchengemeinde Pflummern im Kirchenbezirk Biberach.

Bis 1951 gehörten auch die evangelischen Bewohner von Uigendorf zur Kirchengemeinde Zwiefalten. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 31. Mai 1951 wurde Uigendorf in den Kirchenbezirk Biberbach umgegliedert und der Kirchengemeinde Riedlingen zugeordnet. Bis 1983 gehörten ferner die evangelischen Bewohner der Gemeinde Emeringen sowie der Obermarchtaler Ortsteile Datthausen und Reutlingendorf zur Kirchengemeinde Zwiefalten. Mit Wirkung vom 1. Dezember 1983 wurden diese in den Kirchenbezirk Blaubeuren umgegliedert und der Kirchengemeinde Munderkingen zugeordnet.

Literatur

  • Das Evangelische Württemberg – Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910.
  • Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band VII: Regierungsbezirk Tübingen, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4.

Quellen und weitere Informationen

  1. Internetauftritt der Kirchengemeinde Auingen
  2. Internetauftritt der Kirchengemeinde Dapfen
  3. Internetauftritt der Kirchengemeinde Kleinengstingen
  4. Internetauftritt der Gesamtkirchengemeinde Ödenwaldstetten

Weblinks


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