Ludwig von Edelsheim

Ludwig von Edelsheim

Ludwig Friedrich Wilhelm August Freiherr von Edelsheim (* 24. Oktober 1823 in Karlsruhe; † 23. Februar 1872 in Konstanz) war ein badischer Minister.

Leben

Ludwig, Freiherr von Edelsheim studierte in Heidelberg und Berlin, stand zuerst in kurhessischen Diensten, war 1855–60 als Abgeordneter der Ritterschaft Mitglied der hessischen Ersten Kammer und stand auf seiten der verfassungstreuen Partei. 1861 trat er in badische Dienste, wurde Ministerialresident (Gesandter) in Wien, 1863 außerordentlicher Gesandter daselbst und 1864 zugleich in Dresden.

Im November und Dezember 1863 befand er sich, im Auftrag des badischen Ministers Roggenbach, in Gotha bei dem Herzog Friedrich von Augustenburg als politischer Ratgeber, und im Januar und Februar 1864 erhielt er eine Mission nach München und Dresden, um für eine selbständige Politik der Mittel- und Kleinstaaten in der schleswig- holsteinischen Frage zu wirken.

Am 19. Oktober 1865 übernahm er nach Roggenbachs Rücktritt mit einem entschieden freisinnigen Programm den Vorsitz des neuen badischen Kabinetts und das auswärtige Ministerium, wirkte in dieser Stellung für Widerstand gegen Preußens nationale Pläne, für Unterstützung Österreichs und für enges Zusammenfassen der mittelstaatlichen Kräfte. Die nationalgesinnten Ministerialräte Julius Jolly und Rudolf von Freydorf wurden ihrer Stellen enthoben, Karl Mathy, Präsident des Handelsministeriums, zum Rücktritt genötigt. Baden nahm auf Edelsheims Antrieb am Kriege gegen Preußen teil; als aber nach der Schlacht bei Königgrätz Österreich mit Preußen Friedensverhandlungen ohne seine deutschen Bundesgenossen begann und auch Baden direkt an Preußen sich wenden musste, nahm Edelsheim am 23. Juli 1866 seine Entlassung und zog sich nach Konstanz ins Privatleben zurück.

Aus diesem trat er nur einmal, im Jahre 1869, hervor als Unterzeichner des Programms der „Wahlreformliga“ und als Kandidat für die Abgeordnetenstelle im Bezirk Breisach. Er ward zwar gewählt, die Wahl aber angefochten und von der Kammer nicht bestätigt. Er starb am 23. Februar 1872 in Konstanz.

Literatur

Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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