Michelsberg (Schwalmstadt)

Michelsberg (Schwalmstadt)
Michelsberg
Koordinaten: 50° 58′ N, 9° 14′ O50.9638527777789.2393305555556219Koordinaten: 50° 57′ 50″ N, 9° 14′ 22″ O
Höhe: 219 m ü. NN
Fläche: 6,35 km²
Einwohner: 251 (1. März 2010)
Eingemeindung: 1. Aug. 1972
Postleitzahl: 34613
Vorwahl: 06691

Michelsberg ist ein Ortsteil von Schwalmstadt im Norden von Hessen. Der Ort hat 251 Einwohner (Stand 2010) und liegt etwa sieben Kilometer nördlich von Treysa bzw. Ziegenhain sowie etwa 18 Kilometer südwestlich von Homberg (Efze) und etwa 15 Kilometer südlich von Borken.

Michelsberg liegt auf 218 m ü. NN (an der Kirche) am Fuße seines „Hausberges“ Landsburg in einem kleinen Seitental der Gers, einem rechten Nebenfluss der in der Nähe vorbeifließenden Schwalm.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Michelsberg wurde erstmals 1256 nachweislich in einer Urkunde des Klosters Immichenhain erwähnt. Die Dorfkirche war ursprünglich ein romanischer Saalbau und ist daher wohl in der Mitte des 12. Jahrhunderts entstanden. Sie gehört damit zu den ältesten Kirchen in der Umgebung. Es ist daher anzunehmen, dass das Dorf um einiges älter ist.

Michelsberg
Kirche

Auf dem nahegelegenen Gerstenberg errichtete Graf Johann I. von Ziegenhain 1343 eine Festung, die Landsburg. Sie diente als Schutz gegen die mainzische Burg Jesberg. Der Gerstenberg war bereits in der keltischen Zeit besiedelt, als dort eine Fliehburg stand.

Die Landsburg wechselte nach 1450, dem Ende der Grafschaft Ziegenhain, mehrmals den Besitzer, ehe sie 1544 wieder endgültig Teil der Landgrafschaft Hessen wurden. Nach Streitigkeiten verfiel die Burg jedoch noch im selben Jahrhundert. Doch dem ehemaligen Gerstenberg gibt sie bis heute ihren Namen. Die Landsburg gehört heute zur Gemarkung von Michelsberg.

Im Dreißigjährigen Krieg erfuhr Michelsberg eine große Zerstörung, viele Häuser wurden vernichtet und die Zahl der Dorfbewohner stark dezimiert. Nur langsam konnte sich das Dorf von diesem schweren Schicksalsschlag erholen.

Bedeutung erlangte Michelsberg schon sehr früh durch sein Töpferhandwerk und seine Ziegelproduktion, was auf die reichlich vorhandenen Tonvorkommen in der näheren Umgebung zurückgeht. Zur Hochzeit dieses Handwerks lebten fast 70 Prozent der Einwohner von diesem Erwerbszweig. 1905 schloss der letzte Töpferofen.

Ein anderer Michelsberger Bodenschatz, das Basaltgestein der Landsburg, übernahm im Laufe des 20. Jahrhundert die Funktion einer wichtigen Erwerbsquelle für den Ort. Bis heute ist der Michelsberger Basalt sowohl auf Baustellen als auch in der modernen Kunst ein bekannter Begriff.

1972 verlor Michelsberg im Zuge der Gemeindereform seine politische Eigenständigkeit und wurde mit 13 anderen Ortsteilen zur Stadt Schwalmstadt zusammengefasst. Zu Beginn der neunziger Jahre wurde Michelsberg in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen, infolgedessen einige größere bauliche Veränderungen im Dorf vorgenommen worden sind.

Im Jahr 2006 fand mit der 750-Jahrfeier das größte Ereignis der letzten Jahre in Michelsberg statt.

Politik

Ortsbeirat

Bei der Wahl zum Ortsbeirat am 27. März 2011 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften Anteil in % Sitze
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 44,90 2
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 55,10 3
gesamt 100,0 5

Mitglieder (Juni 2011)[1]
Ortsvorsteher: Lothar Pfannkuch (SPD)
Stellv. Ortsvorsteher: Andreas Göbel (CDU)
Günther Kirchhoff (SPD)
Horst Köhler (CDU)
Uwe Trescher (SPD)
Schriftführer: Jochen Böttger (nicht stimmberechtigt)

Einzelnachweise

  1. Webseite Ortsbeirat von Michelsberg

Weblinks


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