Mühldorf (Kärnten)

Mühldorf (Kärnten)
Mühldorf
Wappen von Mühldorf
Mühldorf (Kärnten) (Österreich)
Mühldorf (Kärnten)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Spittal an der Drau
Kfz-Kennzeichen: SP
Fläche: 24,34 km²
Koordinaten: 46° 51′ N, 13° 21′ O46.857513.351944444444613Koordinaten: 46° 51′ 27″ N, 13° 21′ 7″ O
Höhe: 613 m ü. A.
Einwohner: 980 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 40,26 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9814
Vorwahl: 0 47 69
Gemeindekennziffer: 2 06 24
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Nr. 10, 9814 Mühldorf
Website: www.muehldorf-ktn.at
Politik
Bürgermeister: Erwin Angerer (FPK)
Gemeinderat: (2009)
(11 Mitglieder)
5 FPK, 4 SPÖ, 2 ÖVP
Lage der Gemeinde Mühldorf im Bezirk Spittal an der Drau
Bad Kleinkirchheim Baldramsdorf Berg im Drautal Dellach im Drautal Flattach Gmünd in Kärnten Greifenburg Großkirchheim Heiligenblut Irschen Kleblach-Lind Krems in Kärnten Lendorf Lurnfeld Mallnitz Malta Millstatt Mörtschach Mühldorf Oberdrauburg Obervellach Radenthein Rangersdorf Reißeck Rennweg am Katschberg Sachsenburg Seeboden Spittal an der Drau Stall Steinfeld (Kärnten) Trebesing Weißensee (Ort in Kärnten) Winklern KärntenLage der Gemeinde Mühldorf (Kärnten) im Bezirk Spittal an der Drau (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)

Mühldorf ist eine Gemeinde mit 980 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Süden von Österreich im Bezirk Spittal an der Drau in Kärnten.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt im untersten Mölltal und wird nördlich von der Reißeckgruppe und südlich von der Kreuzeckgruppe begrenzt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Mühldorf gliedert sich in drei Ortsteile:

  • Mühldorf (862)
  • Rappersdorf (94)
  • Sachsenweg (7)

Einzige Katastralgemeinde ist Mühldorf.

Gemeinde in Mühldorf
Pfarrkirche Sankt Vitus
Sternhof aus dem Jahr 1470, renoviert 2001
Eine der alten außer Betrieb stehenden Mühlen am Mühldorfer Bach
Mühldorfer Bach
Klinzerschlucht

Geschichte

Der Name Mühldorf wurde erstmals am 6. April 1177 in einer Urkunde von Papst Alexander III. namentlich erwähnt. Vermutlich war der Ort durch sein Salz schon mindestens 100 Jahre früher bekannt, für dessen Reinigung vor ca. 900 Jahren ein Sudwerk errichtet wurde. Der Betrieb wurde von den Millstätter Benediktinern an die Gemeine verschenkt, vermutlich aufgrund der geringen Ergiebigkeit aber bald wieder eingestellt.

Mühldorf erhielt seinen Namen von den zahlreichen Mühlen, die entlang des Mühldorfer Baches errichtet wurden. Von den ursprünglich elf Mühlen arbeiten heute noch zwei der bekanntesten Kunstmühlen Oberkärntens, die Trattner Mühle und die Glanzer Mühle.

1844 wurde in Mühldorf von Johann Hopfgartner die gleichnamige Lodenfabrik errichtet, welche bis heute besteht und weit über die Grenzen hinaus bekannt ist.

Neben der Landwirtschaft gab es auch Bergbau.[1] Bis 1918 bestand ein Hammerwerk in dem Mühldorfer Raffinier- und Tiegelstahl hergestellt wurde. 1920 errichteten die Treibacher Chemiewerken ein Elektrizitätswerk am Seebach. Nach dem 2. Weltkrieg wurde es von den österreichischen Draukraftwerken abgelöst. Früher war auch die Flößerei, der Abbau von Kalk und das Brennen von Ziegel sowie Bergbau (Asbest und Talkum) von Bedeutung. Natürlich bildete die Landwirtschaft nach wie vor ein wichtiges Standbein für die einheimische Bevölkerung. Der Grundbesitz verteilte sich bis 1848 auf die Grundherrschaften Millstatt, Oberfalkenstein, Sommeregg und Sachsenburg.

1850 konstituierte sich die Ortsgemeinde Mühldorf, diese wurde 1865 der Marktgemeinde Obervellach angeschlossen und kam elf Jahre später zur Ortsgemeinde Kolbnitz. Ab 1913 war Mühldorf zunächst bis 1973 selbstständig und wurde dann im Zuge der Gemeindereform in die Gemeinde Reißeck eingemeindet. Im Jahre 1992 erlangte die Gemeinde nach einer Volksabstimmung wieder ihre Eigenständigkeit.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hat Mühldorf 963 Einwohner, davon sind 92,5 % österreichische und 3,4 % kroatische Staatsbürger. 80,8 % der Bevölkerung bekennen sich zur römisch-katholischen und 6,1 % zur evangelischen Kirche, 1,8 % zum Islam. 6,7 % der Einwohner sind ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Pfarrkirche Mühldorf
Die Pfarrkirche wurde 1177 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem hl. Vitus geweiht.
  • Filialkirche Rappersdorf
Die Filialkirche in Rappersdorf liegt etwa 1,5 km östlich von Mühldorf. Sie ist dem hl. Andreas geweiht und wurde 1388 erstmals urkundlich erwähnt.
  • Sternhof
Das profane Bauwerk, direkt am Mühldorfer Bach gelegen, wurde im Jahre 1470 erbaut und jüngst 2001 renoviert. Im Freiheitskampf gegen die Franzosen anno 1809 befand sich darin das Hauptquartier des Kärntner und Tiroler Landsturms unter Kommando des Obrist Johann Baptist Türk, einem Freund und Mitkämpfer von Andreas Hofer.

Naturdenkmäler

  • Barbarossaschlucht (auch Klinzerschlucht genannt)

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Mühldorf hat 11 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Direkt gewählter Bürgermeister ist Erwin Angerer (FPK).

Wappen

Das Wappen wurde Mühldorf nach der neuerlich erlangten Selbständigkeit am 21. Juni 1994 verliehen. Die Blasonierung lautet: „Von Grün und Gold durch einen schrägrechten Wellenbalken in verwechselten Farben gespalten, oben begleitet von einem goldenen Mühlrad, unten von einem grünen M.“[2]

Das grüne M im unteren Teil, dessen Aufnahme von der Gemeinde ausdrücklich erbeten wurde, steht sowohl für den Orts- und Gemeindenamen als auch für die Möll, die zusätzlich im Wellenbalken symbolisiert wird. Im oberen Teil des Wappens befindet sich ein goldenes Mühlrad. Die Fahne von Mühldorf ist Grün-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.

Reisebeschreibung von 1825

Im Herbst 1825 kam der Wiener Alpinist und Hofkammerbeamte Josef Kyselak (1799-1831) bei seiner Österreichwanderung in Mühldorf vorbei.[3] Er schilderte: "Das aus 39 Haus bestehende Mühldorf könnte in der Tat die Wohnung Neptuns und der Tritonen vorstellen. So viele Mühlen und Wasserfälle habe ich so bald nicht in einem Dorfe beisammen gefunden; der Wind peitschte die abstürzenden Gewässer vollends zu einem Gußregen über die Häuser."

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Mühldorf | Geschichte
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 202.
  3. Möllthal In: Goffriller, Gabriele (Hg.): Kyselak. Skizzen einer Fußreise durch Österreich. Salzburg, 2009. S. 129.

Literatur

Weblinks


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