Neustrelitzer Rathaus

Neustrelitzer Rathaus
Neustrelitzer Rathaus

Das Rathaus von Neustrelitz wurde 1843 eingeweiht. Es befindet sich im Stadtkern von Neustrelitz, direkt am Marktplatz in unmittelbarer Nähe zur Stadtkirche.

Chronik

Neustrelitz entstand als Stadtteil von Strelitz erst ab 1712, als der Herzog von Mecklenburg-Strelitz hier seine Residenz aufbaute. Da die Entwicklung der neuen Stadt dem Herzog Adolf Friedrich III. nicht zügig genug voranschritt, förderte er ab 1733 die Ansiedlung durch kostenfreie Bauplätze, Bauholz und Steuerfreiheit.

Das erste Rathaus – ein barocker Fachwerkbau – wurde 1755 angekauft. Es diente als Stadt-, Gerichts- und Rathaus und es erhielt zusätzlich einen Fachwerkturm. Es wurde im 19. Jahrhundert für einen neuen Rathausbau abgerissen.

Das zweite Rathaus wurde nach Plänen des Schinkelschülers Friedrich Wilhelm Buttel von 1841 bis 1843 erstellt. Der zweigeschossige massive Putzbau im Stil des Klassizismus ist zur Marktplatzseite dreiteilig. Der Mittelrisalit ist in beiden Geschossen durch rundbogige Pfeiler-Arkaden geöffnet und er wird darüber durch eine mächtige Balustrade abgeschlossen. Senkrechte, zweigeschossige Pfeilervorlagen (Pilaster) gliedern das Haus.

Schon nach wenigen Jahren wurde das Rathaus zur Strelitzer Straße hin erweitert. 1891 brannte das Haus teilweise ab, es wurde aber unverändert wieder aufgebaut.

Neustrelitz blieb bis 1918 fürstlicher Grundbesitz. Die Übertragung von kommunalen Selbstbestimmungs- und Selbstverwaltungsrechten unterblieb und es gab keine gewählten Repräsentanten. Erst nach dem Ende der Monarchie gewann die kommunale Selbstverwaltung – und damit das Rathaus – die übliche Bedeutung.

Das Rathaus wurde von 1996 bis 1998 im Rahmen der allgemeinen Stadterneuerung grundlegend saniert. Das strahlend gelbe Rathaus ist mit der barocken Stadtkirche von 1778 und den anderen Gebäuden Teil des Ensembles am barocken, neu gestalteten Marktplatz mit seinen acht, strahlenförmig abgehenden Straßen.

Literatur

  • Hartmut Brun, Theodor Müller: Rathäuser in Mecklenburg-Vorpommern. Hinstorff-Verlag, Rostock 2001, ISBN 3-356-00912-5
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Mecklenburg. Deutscher Kunstverlag, München und Berlin 1980

Weblinks

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