Taubertalbahn

Taubertalbahn
Crailsheim–Wertheim
Strecke der Taubertalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 782
Streckennummer (DB): 4953 (Crailsh.–Bad Mergenth.)
4922 (Königshofen–Bad Mergenth.)
4120 (Neckarelz–Heidingsfeld)
4920 (Lauda–Wertheim)
Streckenlänge: 100,3 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
Obere Jagstbahn von Goldshöfe
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Hohenlohebahn von Heilbronn
Bahnhof, Station
0,0 Crailsheim 409 m
Brücke über Wasserlauf (groß)
0,4 Jagst
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Nürnberg
Bahnhof, Station
5,1 Satteldorf
   
9,0 Wallhausen (Württ) Reaktivierung geplant
Bahnhof, Station
14,5 Rot am See
   
16,2 Brettenfeld
   
von Langenburg Reaktivierung geplant
Bahnhof, Station
22,2 Blaufelden 462 m
   
26,8 Kälberbach
Bahnhof, Station
29,1 Schrozberg
   
34,4 Oberstetten
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
37,8 Niederstettener Tunnel (273 m)
Bahnhof, Station
38,6 Niederstetten
   
40,9 Vorbachzimmern
Haltepunkt, Haltestelle
44,7 Laudenbach (Württ)
Bahnhof, Station
47,9 Weikersheim Keilbahnhof 236 m
   
nach Ochsenfurt (bis 1992)
Brücke über Wasserlauf (groß)
49,3 Tauber
Haltepunkt, Haltestelle
50,7 Elpersheim
Bahnhof, Station
53,5 Markelsheim
Haltepunkt, Haltestelle
56,0 Igersheim
   
57,8 Kurpark
Brücke über Wasserlauf (groß)
58,4 Tauber
Bahnhof, Station
59,0 Bad Mergentheim 205 m
Kilometer-Wechsel
60,3
6,1
ehemalige Grenze K.W.St.E. / BadStB
Bahnhof, Station
3,9 Edelfingen 203 m
Grenze
2,5 ehemalige Grenze Württemberg/Baden
   
2,4 Unterbalbach
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
0,0
113,6
von Stuttgart und Heidelberg
Bahnhof, Station
113,6 Königshofen (Baden) 192 m
Bahnhof, Station
116,1 Lauda 192 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
116,1
0,0
nach Würzburg
Haltepunkt, Haltestelle
4,1 Distelhausen 186 m
Straßenbrücke
4,4 A 81
Haltepunkt, Haltestelle
5,4 Dittigheim
   
von Königheim (bis 1968)
Bahnhof, Station
7,6 Tauberbischofsheim 190 m
Haltepunkt, Haltestelle
12,5 Hochhausen (Tauber) 181 m
Haltepunkt, Haltestelle
17,5 Niklashausen
Brücke über Wasserlauf (groß)
18,8 Tauber (95 m)
Bahnhof, Station
19,0 Gamburg (Tauber) 168 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
19,3 Gamburger Tunnel (203 m)
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
21,5 Bronnbacher Tunnel (349 m)
Brücke über Wasserlauf (groß)
22,8 Tauber (81 m)
Haltepunkt, Haltestelle
23,8 Bronnbach (Tauber) 161 m
Haltepunkt, Haltestelle
26,7 Reicholzheim 157 m
Tunnel – bei mehreren Tunneln in Folge
28,2 Reicholzheimer Tunnel (542 m)
   
von Lohr (bis 1979)
Bahnhof, Station
31,4 Wertheim 141 m
Strecke – geradeaus
Maintalbahn nach Aschaffenburg

Die Taubertalbahn ist eine eingleisige nicht elektrifizierte normalspurige Bahnstrecke zwischen Wertheim und Crailsheim. Sie verläuft entlang der Tauber bis Weikersheim, danach entlang von Vorbach und Blaubach. Im Kursbuch ist die Strecke unter Nummer 782 verzeichnet. Bis zum 9. Dezember 2006 wurde sie unter der Nummer 788 verzeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach Abschluss von Bodenuntersuchungen im Jahr 1858 wurde 1864 mit den Vermessungsarbeiten zur Taubertalbahn begonnen. Der eigentliche Bau der Taubertalbahn begann im Oktober 1866 mit dem Streckenabschnitt Lauda–Wertheim, im August 1868 begannen die Bauarbeiten für den Streckenabschnitt Mergentheim–Crailsheim, der fast 16 Millionen Gulden kostete. Als erster Teil wurde 1867 die Teilstrecke Lauda–Hochhausen freigegeben, die übrige Strecke folgte im Jahr darauf. Am 23. Oktober 1869 nahmen die königlich-württembergischen und großherzoglich-badischen Regierungen den Streckenabschnitt Lauda–Mergentheim bzw. Mergentheim–Crailsheim in Betrieb – an jenem Tag konnte die Strecke erstmals vollständig von Wertheim bis Crailsheim befahren werden. Für den Kurbetrieb in Bad Mergentheim hatte die Taubertalbahn von Beginn an eine große Bedeutung, so gab es ab Sommer 1939 eine Kurswagenverbindung von Berlin nach Bad Mergentheim. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Taubertalbahn mit Ausnahme von kleineren Zerstörungen in Lauda und Crailsheim von Angriffen verschont. In den 1950er Jahre fuhren auf der Taubertalbahn Eilzüge, die von Frankfurt nach Ulm verkehrten. Auch Bad Mergentheim wurde wieder für den Kurbetrieb ab 1968 mit ganzjährigen Kurswagen aus Hamburg und Duisburg bzw. Dortmund bedient. Diese Kurswagen wurden erst 1988 bzw. 1989 eingestellt.[1][2]

Aktuelle Situation

Die Taubertalbahn war mehrfach durch Stilllegungspläne der Deutschen Bahn AG bedroht, die aber bisher nie verwirklicht wurden. Im Jahr 2003 begannen umfangreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an der Strecke, so wurden teilweise neue Schienen verlegt, Bahnübergänge erneuert, das Gleisbett gereinigt und ein eingebrochener Bahndamm bei Laudenbach wiederhergestellt. Diese Maßnahmen kosteten ca. 15 Millionen Euro. Seit Oktober 2009 werden der Tunnel Niederstetten aufwendig saniert und die Strecke zwischen Niederstetten und Schrozberg überholt. Seit dem 1. Januar 2006 wird die Taubertalbahn von der DB-Tochter Westfrankenbahn sowohl als Eisenbahninfrastrukturunternehmen als auch als Eisenbahnverkehrsunternehmen betrieben.

Personenverkehr

Durch den Radfahrtourismus im Taubertal und im benachbarten Maintal nutzen viele Radfahrer die Bahn als Transportmittel. So setzt die Bahn auf Maintal- und Taubertalbahn von März bis Oktober besondere Wagen zur Fahrradbeförderung ein. Jeweils am zweiten Sonntag im August gibt es im Taubertal einen autofreien Sonntag, der jährlich zwischen südlichem und nördlichem Taubertal wechselt. An diesem Tag ist die Taubertalstraße für den Autoverkehr gesperrt, sie darf nur von Fahrrädern und Inline-Skatern befahren werden. Außerdem verkehren an diesem Tag auf der Taubertalbahn Sonderzüge mit sehr günstigen Sonderfahrscheinen und einer hervorragenden Fahrradbeförderung, die rege genutzt werden.

Reaktivierter Bahnhof Satteldorf

Seit 10. September 2007 halten am Satteldorfer Bahnhof im Industriegebiet wieder Züge. Gleichzeitig wurde der Busverkehr weiter auf die Tauberbahn ausgerichtet und stark umstrukturiert sowie noch vorhandener Parallelverkehr abgebaut.[3]

Eine Interessengemeinschaft kämpft nach dem Erfolg in Satteldorf für die Reaktivierung des Haltepunktes in Wallhausen (ca. 3.500 Einwohner).

Auf der Strecke werden überwiegend Dieseltriebwagenzüge der Baureihe 628 eingesetzt.

Güterverkehr

Für gelegentlichen Güterverkehr entlang der Strecke sorgen ein Baumittelhersteller in Gamburg (Tauber) und der Wertheimer Mainhafen, der mit Ganzzügen bedient wird.[4] Daneben verkehren auf der Strecke Züge in der Relation Nürnberg–Aschaffenburg mit Lademaßüberschreitung, um den Engpass des Schwarzkopftunnels auf der Main-Spessart-Bahn zwischen Würzburg und Aschaffenburg zu umfahren.

Zugunglück bei Schrozberg

Bei einem Zusammenstoß zweier Regionalexpress-Züge am 11. Juni 2003 wurden sechs Menschen getötet, weitere Menschen wurden verletzt. Nachdem kurz zuvor eine Störung an einem Bahnübergang aufgetreten war, war der Betrieb vorübergehend mit Fahrten auf Ersatzsignal (Zs1) und Rückmeldeverfahren abgewickelt worden. In Folge eines Fehlers des Fahrdienstleiters in Schrozberg wurde dabei dem Regionalexpress Richtung Niederstetten Ausfahrt gegeben, obwohl der verspätete Gegenzug noch nicht eingetroffen war.[5]

Literatur

  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5766-4.
  • Hans-Wolfgang Scharf: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 2: Ausgestaltung, Betrieb und Maschinendienst. EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5768-0.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 140 Jahre Tauberbahn. In: Wertheimer Zeitung vom 5./6. September 2009.
  2. Die Linie hat durchaus eine Zukunft. In: Fränkische Nachrichten vom 17. Oktober 2009.
  3. Stärkung und Erhaltung der Tauberbahn – Neue Fahrpläne im Nördlichen Landkreis ab 10. September 2007 Webseite des Verkehrsverbundes Kreisverkehr Schwäbisch Hall
  4. der schienenbus. 6/2005, S. 81.
  5. Meldung Barrierenstörung mit tragischen Folgen. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 8-9/2003, ISSN 1421-2811, S. 339.

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