Die Wanderhure (Film)

Die Wanderhure (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Die Wanderhure
Produktionsland Deutschland, Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 121 Minuten
Altersfreigabe FSK 12 [1]
Stab
Regie Hansjörg Thurn
Drehbuch Gabriele Kister
Produktion Josef Aichholzer Filmproduktion
Musik Stephan Massimo
Kamera Gerhard Schirlo
Schnitt Andreas Radke
Besetzung

Hauptdarsteller

Weitere Darsteller in alphabetischer Reihenfolge

Die Wanderhure ist ein Fernsehfilm von Regisseur Hansjörg Thurn aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch schrieb Gabriele Kister nach dem gleichnamigen Roman von Iny Lorentz. Die Erstausstrahlung erfolgte am 5. Oktober 2010 in Sat.1 und dem ORF.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film hält sich im Wesentlichen an die Romanvorlage. Im mittelalterlichen Süddeutschland soll die schöne Marie gegen ihren Willen den unehelichen Sohn des Grafen von Keilburg heiraten. Infolge von Intrigen wird Marie vergewaltigt, eingekerkert, gefoltert und ausgepeitscht. Später wird sie von Wanderhuren aufgenommen und gesund gepflegt. Marie will Rache. Sie verdient ihren Lebensunterhalt durch Prostitution und gerät dabei dank ihrer Schönheit an den einflussreichen Grafen von Arnstein. Mithilfe des Grafen und dessen Frau findet Marie sogar ins Bett des Königs, den sie zur Verfolgung ihres Racheplans braucht. Als es zum Aufstand der Prostituierten wegen schlechter Lebens- und Arbeitsbedingungen kommt, gelingt es Marie, ihre Unschuld zu beweisen.

Hintergrund

Schon im April 2009 wurde bekannt, dass Sat.1 die Verfilmung von Die Wanderhure mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle plane.[2] Teile des Filmes wurden auf der Burg Rappottenstein im Waldviertel gedreht.[3] Die Filmproduktion erfolgte unter anderem in Zusammenarbeit mit Új Budapest Filmstudio.[4]

Am 5. Oktober 2010 wurde die Koproduktion von Sat.1 und ORF das erste Mal ausgestrahlt und erreichte 9,75 Millionen Zuschauer in Sat.1 (31,2 Prozent Marktanteil)[5] sowie 0,96 Millionen Zuschauer auf ORF 1 (34 Prozent Marktanteil).[6] Der ehemalige Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten sieht die Verfilmung von Die Wanderhure als Teil des Programms, dem Publikum am Dienstagabend „große TV-Events“ zu bieten.[7]

Schon kurz nach der Ausstrahlung des Films wurde über dessen Fortsetzung spekuliert. Die Dreharbeiten zur Verfilmung des Romans „Die Kastellanin“ finden seit dem 23. August 2011 unter dem Titel Die Rache der Wanderhure statt.[8] Der Film werde voraussichtlich 2012 im Fernsehen zu sehen sein.[9]

Kritik

„[…] Ein Tor, wer sich von den Lorentz-Schmökern ein realistisches Bild des Mittelalters erwartet. Auf seine Weise durchaus stringent, folgt der Film dem Roman darin, in alten Kulissen aktuelle Mentalitäten auftreten zu lassen, um das Ganze dann einem irrealen Universalismus menschlichen Fühlens anheimzugeben. […] „Die Wanderhure“, das „Film-Event“ von Sat.1, ist in toto besser als befürchtet und zugleich der Auftakt für einen heißen Historienherbst des Senders […]“

Jochen Hieber[10]

„[…] Filme oder Bücher, die in der Vergangenheit spielen, nennt der Volksmund Historienschinken. Bei der "Wanderhure" muss man aber schon fast von Geschichtspressfleisch sprechen, auch wenn der Film sehr aufwendig produziert ist. […] Und so bleibt auch in der "Wanderhure" alles beim Alten: Die Welt ist Männerland, und auch die goldigste Zuckerschnute macht das Leben als Frau nicht einfacher. […]“

Meredith Haaf[11]

„[…] Einander in inniger Freundschaft verbundene leichte Mädchen bewegen sich durch schlammige Landschaften, lassen böse Männer über sich ergehen – und sich am Ende von der Kirche wieder in den Unschuldszustand versetzen. Wenn es das ist, was Zuschauer sehen wollen, bitteschön.“

Wiener Zeitung[12]

„[…] der Film war erschütternd schlecht. Oscar-reif muteten lediglich die Ziegen an, die den Leiterwagen – so, und jetzt trauen wir uns was – der Nutten zogen.“

Kurier[13]

Sonstige Veröffentlichungen

Am 8. Oktober 2010 erschien Die Wanderhure auf DVD und am 10. Dezember 2010 auch auf Blu-ray Disc. Beide Datenträger enthalten 30 Minuten Bonusmaterial mit Interviews mit Alexandra Neldel, Götz Otto sowie Iny Lorentz.[14]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung. FSK, 27. Mai 2010, abgerufen am 14. Oktober 2010 (PDF, 33 KB).
  2. Neldel wird Wanderhure. Spiegel Online, 6. April 2009, abgerufen am 11. Oktober 2010.
  3. Gerhard Rehak: Hautnah dabei - Verfilmung der Wanderhure auf Burg Rapottenstein. huscarl.at, 6. Oktober 2009, abgerufen am 11. Oktober 2010.
  4. Die Wanderhure (The Whore). Abgerufen am 11. Oktober 2010 (englisch).
  5. 10 Millionen Zuschauer sahen „Die Wanderhure“. (Nicht mehr online verfügbar.) Spiegel online, 6. Oktober 2010, ehemals im Original, abgerufen am 7. Oktober 2010.
  6. ORF-Quoten. Medienforschung ORF, 5. Oktober 2010, abgerufen am 11. Oktober 2010.
  7. Michael Hanfeld: Wer ist die Frau mit dem „Star-Gen“? Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Juli 2009, abgerufen am 11. Oktober 2010 (Interview mit Guido Bolten).
  8. «Die Rache der Wanderhure»: Dreharbeiten haben begonnen
  9. Sven Kuschel: Der Wandel der Alexandra Neldel. Bild.de, 6. Oktober 2010, abgerufen am 7. Oktober 2010: „Wie BILD.de erfuhr, ist die Verfilmung der Roman-Fortsetzung „Die Kastellanin“ beschlossene Sache.“
  10. Jochen Hieber: Die verlorene Ehre der Marie Schärer. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Oktober 2010, abgerufen am 12. Mai 2011.
  11. Meredith Haaf: Zuckerschnute in finsterer Zeit. Spiegel Online, 4. Oktober 2010, abgerufen am 12. Mai 2011.
  12. Leichte Mädchen im Schlamm. Wiener Zeitung, 6. Oktober 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010.
  13. Nachtrag zur "Wanderhure": Oscar-reif muteten lediglich die Ziegen an, die den Leiterwagen der Nutten zogen. (Nicht mehr online verfügbar.) Kurier, 6. Oktober 2010, ehemals im Original, abgerufen am 8. Oktober 2010.
  14. Die Wanderhure. Universum Film, abgerufen am 8. Oktober 2010.

Weblinks


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