Hamburg-Sülldorf

Hamburg-Sülldorf
Wappen von Hamburg

Sülldorf
Stadtteil von Hamburg

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Über dieses Bild
Koordinaten 53° 35′ 6″ N, 9° 47′ 39″ O53.584999.79411Koordinaten: 53° 35′ 6″ N, 9° 47′ 39″ O
Fläche 5,7 km²
Einwohner 8924 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 1566 Einwohner/km²
Postleitzahl 2....
Vorwahl 040
Bezirk Bezirk Altona
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein

Sülldorf ist ein Stadtteil Hamburgs im Bezirk Altona.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Nachbargemeinden

Der Stadtteil grenzt westlich an Hamburg-Rissen, nördlich an Schenefeld (Kreis Pinneberg) in Schleswig-Holstein, südlich an Hamburg-Blankenese und östlich an Hamburg-Iserbrook.

Untergliederung

Nördlich der Bundesstraße 431 und der S-Bahn-Strecke nach Wedel/Holstein (S1) ist teilweise noch das alte Bauerndorf erhalten, eingebettet in die weitläufigen landwirtschaftlichen Nutzflächen der Sülldorf-Rissener Feldmark. Diese geht nach Nordwesten in den Forst Klövensteen über. Es gibt auch noch einige aktive bäuerliche Betriebe, deren Mehrzahl in jüngerer Zeit aber zunehmend Dienstleistungen für Pferdebesitzer („Pferdepensionen“) anbietet. Die Feldmark wird von der Wedeler Au durchflossen. In der Feldmark nördlich der Straße Ellernholt gibt (oder gab?) es Reste einer Flakstellung.

Südlich der Feldmark finden sich überwiegend neuere Wohngebiete mit Einzel- und Reihenhäusern, am S-Bahnhof Iserbrook und an der Straße Op'n Hainholt auch höherer Geschosswohnungsbau größtenteils aus den 1960er- und 70er-Jahren. Zwischen der Straße Op'n Hainholt und der S-Bahn im Süden liegt eine geschlossene Mietwohnungssiedlung aus den 1950er Jahren der SAGA mit zweigeschossigen Reihenhäusern aus vorgefertigten Betonplatten. Die schlichten, kohlebeheizten, dafür mit einem kleinen Garten ausgestatteten Wohnungen wurden erst Mitte der 1990er Jahre an das Fernwärmenetz angeschlossen.

Ursprünglich befand sich in dieser Siedlung alles für den täglichen Bedarf (je ein Supermarkt der Ketten Pro (Langname: Konsum-, Bau- und Sparverein „Produktion“) und Spar, Schuster, Arztpraxis, Gaststätte, …). Im zentralen eingeschossigen Mittelbau waren anfänglich ein Gemeinschaftswaschhaus, eine Heißmangel, eine Polizeistation, eine Stadtbücherei der Hamburger Öffentlichen Bücherhallen untergebracht. Die Polizeistation wurde zunächst durch eine blaue Polizeinotrufsäule an der Straße Op'n Hainholt ersetzt, worauf die Station zu einer Wohnung umgebaut wurde. Später verschwand auch diese Säule. Weitere Straßennamen in dieser Siedlung: Fuhlendorfweg, Mestorfweg, Spliethweg. Bevor die im vorherigen Absatz genannten Neubauten hochgezogen wurden, gab es zwischen diesen Häusern und Thesdorf eine freie Sichtverbindung über Wiesen und Äcker.

Geschichte

Die Siedlungsgeschichte Sülldorfs geht bereits auf die vorrömische Zeit zurück. Noch heute zeugen davon etliche Hügelgräber in der Umgebung sowie ein Urnenfriedhof, von dem ein kleiner Nachbau nahe der S-Bahn-Station sichtbar ist. 1256 wird Sülldorf als Suldorpe erstmals urkundlich erwähnt. Abgeleitet ist der Name vermutlich von Suhle und verweist auf die vielen Wasserlöcher, die sich rund um die Ansiedlung befanden.[1] Im Mai 2006 wurde das 750-jährige Bestehen gefeiert. Sülldorf lag bis 1927 im Kreis Pinneberg, wurde dann durch das Groß-Altona-Gesetz Stadtteil von Altona/Elbe und fiel mit diesem zusammen 1938 an Hamburg.

Einwohnerentwicklung

Noch 1925 hatte Sülldorf nur 1.046 Einwohner. 2008 erfasste das Statistische Landesamt hingegen bereits 8.924 Menschen, die zu diesem Zeitpunkt in Sülldorf wohnten. Seit 2000 hat die Bevölkerung um 7,0 Prozent zugenommen, womit Sülldorf zu den wachstumsstärkeren Stadtteilen Hamburgs zählt.[2][3]

1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
7.400 7.396 7.448 7.516 7.543 7.467 7.405 7.788 7.703 7.606 7.730 7.886 8.196
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
8.337 8.373 8.376 8.532 8.598 8.953 8.980 8.986 8.924

Politik

Für die Bürgerschaftswahl und die Wahl der Bezirksversammlung gehört Sülldorf zum Wahlkreis Blankenese. Bei den Wahlen zur Hamburgischen Bürgerschaft 2008 entfielen in Sülldorf auf die SPD 50,5% (+19,2), auf die CDU 21,9% (-23,9), auf die GAL 10,0% (+1,5), auf die FDP 8,3% (+0,9) und auf Die Linke 4,9% (+1,2) der abgegebenen gültigen Stimmen. Alle übrigen Parteien zusammen erhielten 4,4% (+2,7) der Stimmen.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Die Kirche St. Michael wurde am 29. September 1957 geweiht. Zum 1. April 1958 wurde Sülldorf als Pfarrbezirk Blankeneses selbstständig.[5] Inzwischen ist die Gemeinde mit der Martin-Luther-Kirche in Iserbrook zusammengelegt. Vor der Sülldorfer Kirche ist ein Findling mit den Namen der im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten des Ortes aufgestellt.

Nördlich der Bahnstrecke zeigt Sülldorf noch heute den typischen Charakter eines Geestdorfes mit mehreren noch intakten Bauernhöfen und zahlreichen Reetdachkaten. Der Verein Erhaltet Sülldorf! macht sich seit den 1980er Jahren für die Bewahrung des Dorfkerns und gegen Begehrlichkeiten stark, Teile der Feldmark als Bauland auszuweisen.

Parks

Neben Feldmark und Klövensteen mit zahlreichen Wander-, Feld- und Wirtschaftswegen liegen auch Teile des Waldparks Marienhöhe (mit Freibad) und der Rissener Kiesgrube (allesamt beliebte Naherholungsgebiete) sowie der Blankeneser Friedhof in Sülldorf – trotz der irreführenden Benennungen.

Sport

Der TSV Sülldorf von 1925 hat nach eigenen Angaben über 500 Mitglieder.

Zu Sülldorf gehört das Freibad im Waldpark Marienhöhe.

Regelmäßige Veranstaltungen

Eine gewisse Bekanntheit hat das seit 1970 organisierte, alljährliche Sülldorfer Feuerwehrfest erlangt, das in früheren Jahren gelegentlich einen größeren Polizeieinsatz zwecks Streitschlichtung erforderte; davon abgesehen ist dieses Feuerwehrfest aber vor allem ein gesellschaftliches Ereignis für die Bewohner Sülldorfs und angrenzender Stadtteile.

Am Erntedankumzug nehmen Schule und Kindergarten, Bauern und ortsansässige Betriebe mit selbstgeschmückten Fahrzeugen teil. Am Erntedanksonntag 2007, dem 30. September, wurde auch das 50-jährige Kirchweihfest gefeiert.

Wirtschaft und Infrastruktur

S-Bahnhof Sülldorf. Der Zugang erfolgt ebenerdig über eine Fußgängerschranke.

Verkehr

In West-Ost-Richtung durchquert die B 431 den Stadtteil. Deren vierspuriger Ausbau bis 1978 veränderte den alten Dorfkern stark, da hierzu einige Gebäude abgerissen werden mussten. Seit dem 1. Dezember 1883 besteht die S-Bahn-Strecke nach Wedel (S1, mit dem Bahnhof Sülldorf; auch der Haltepunkt Iserbrook liegt unmittelbar auf der Grenze zu Sülldorfer Gebiet) den Stadtteil. Seit dem 14. Mai 1950 ist die Strecke bis Sülldorf elektrifiziert.

Bis zur Einführung der elektrischen S-Bahn verfügte der Bahnhof Sülldorf auch über ein drittes Gleis, das nördlich der heutigen Gleise gelegen war und von Güterzügen genutzt wurde.[6] Neben den Gleisen ist das mechanische Stellwerk „Sdf“ gelegen, von dem aus noch heute Formsignale und Bahnschranken im Sülldorfer Bahnhofsbereich gesteuert werden.

Durch HVV-Busse besteht eine direkte Verbindung nach Blankenese. Auch die Nachtbuslinie 621 hält direkt vor dem Bahnhof.

Ansässige Unternehmen

Hochhaus des Bauvereins der Elbgemeinden in Sülldorf, nahe dem S-Bahnhof Iserbrook.
  • Der 1899 gegründete Bauverein der Elbgemeinden eG (BVE), ein genossenschaftliches Wohnungsunternehmen mit ca. 13.000 Wohneinheiten, beschäftigt in seiner Hauptverwaltung an der Straße Heidrehmen gut 100 Mitarbeiter.
  • Im alten Dorf liegt am Sülldorfer Kirchenweg Timmermanns Hofladen, in dem Produkte aus ökologischem (überwiegend eigenem) Anbau verkauft werden.
  • An der Sülldorfer Landstraße finden sich einige Gastronomie-Betriebe und verschiedenes Klein- und Einzelhandelsgewerbe.

Öffentliche Einrichtungen

An der Grenze zu Rissen liegt ein Wohndorf für Flüchtlinge und Obdachlose.

Bildung

Das Hamburger Konservatorium, das bereits 1908 in Blankenese gegründet wurde, ist eine alteingesessene Hamburger Musikausbildungsstätte. 1977 erhielt es am Sülldorfer S-Bahnhof einen Neubau.

In Sülldorf gibt es darüber hinaus vier Kindergärten und eine Grundschule (Lehmkuhlenweg), die 2007 von 227 Schülern besucht wurde.[3]

Literatur

  • Das alte Sülldorf. Geschichtliches von seinen Bewohnern und Höfen. 2 Bde., Schröder, Hamburg 1986.
  • Markus Krohn (Hrsg.): Jubiläumsbuch 750 Jahre Sülldorf. MK Medien, Hamburg 2006.

Weblinks

 Commons: Hamburg-Sülldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Stadtteil-News unter www.DorfStadt.org

Einzelnachweise

  1. Horst Beckershaus: Die Namen der Hamburger Stadtteile. Woher sie kommen und was sie bedeuten, Hamburg 2002, ISBN 3-434-52545-9, S. 120
  2. Statistik Nord: Sonderinformation Einwohnerentwicklung in den Hamburger Stadtteilen, abgerufen 15. Oktober 2009.
  3. a b Webseite Statistik Nord, abgerufen 15. Oktober 2009.
  4. http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=77&frame=true
  5. Kirchengeschichte auf www.750-jahre-suelldorf.de.
  6. Lars Brüggemann, Die Hamburger S-Bahn, Freiburg 2007, S. 47.

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