Anastacia

Anastacia
Anastacia bei den Women’s World Awards in Wien, Österreich (2009)

Anastacia Lyn Newkirk [ænəsˈteɪʒə] (* 17. September 1968 in Chicago) ist eine US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin.

Inhaltsverzeichnis

Privatleben

Anastacias Vater ist der Sänger Robert Newkirk, ihre Mutter die Broadway-Schauspielerin Diane Hurley. Das Ehepaar bekam drei Kinder, Anastacia hat eine ältere Schwester Shawn und einen jüngeren, autistischen Bruder Brian.[1] Nach der Scheidung ihrer Eltern zog Anastacia mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach New York City, wo sie zunächst die Professional Children’s School in Manhattan besuchte.

Obwohl Anastacia aufgrund von Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, bereits in jungen Jahren mit Einschränkungen umzugehen wusste, entwickelte sie als Jugendliche großes Interesse am Tanz. Engagements als Tänzerin erhielt sie bereits 1988 für die Musikvideos zu Everybody Get Up und Twist and Shout von Salt’N’Pepa und später bei Club MTV. Anastacia begann eine Ausbildung zur Friseurin und jobbte parallel dazu als Studiosängerin für Künstler wie Jamie Foxx und Omar Sosa.

Im Januar 2003 wurde bei Anastacia Brustkrebs diagnostiziert, der mit einer Operation am 10. Februar 2003 und mit Bestrahlungen behandelt wurde.

Am 21. April 2007 heiratete sie ihren Leibwächter Wayne Newton in Mexiko. Am 26. April 2010 wurde bekannt, dass Anastacia die Scheidung von Newton eingereicht habe.[2] Bis Ende August 2008 hielt sie ihr wahres Alter geheim und gab gegenüber den Medien 1973 als Geburtsjahr an.[3]

Musikalische Karriere

Anastacia live (2005)

1998 nahm Anastacia am Gesangswettbewerb The Cut des Fernsehsenders MTV teil und schaffte es bis in die Endausscheidung. Obwohl sie die Trophäe nicht gewann, hinterließ ihr Auftritt einen so starken Eindruck, dass auch Major Labels sie unter Vertrag nehmen wollten. Sie entschied sich für Daylight Records, ein Sublabel von SonyMusics Epic Records.

Im Jahr 2000 erschien mit Not That Kind Anastacias erstes Studioalbum. Nicht zuletzt dank des Top-Ten-Hits I’m Outta Love kletterte das Album sowohl in Australien, den Niederlanden und der Schweiz auf Platz eins der Albumcharts und verkaufte sich weltweit mehr als fünf Millionen Mal. Weitere, allerdings weniger erfolgreiche, Singleauskopplungen waren Not That Kind, Cowboys & Kisses und die limitierte Promosingle Made for Lovin’ You.

Im November 2001 folgte mit Freak of Nature das zweite Album der Künstlerin. Es übertraf mit sieben Millionen verkauften Exemplaren den Erfolg des Debütalbums, belegte Platz eins in Deutschland und brachte mit den ersten beiden Auskopplungen Paid My Dues und One Day in Your Life zwei weitere deutsche Top-Ten-Hits hervor. Nach Veröffentlichung der beiden Songs Why’d You Lie to Me und You’ll Never Be Alone steuerte Anastacia mit Boom den offiziellen Titelsong zur Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea im Jahr 2002 bei, der allerdings nur mäßig erfolgreich war. Anfang 2003 war sie mit Love Is a Crime auf dem Soundtrack zum Kinoerfolg Chicago vertreten.

Nach einer krankheitsbedingten Pause von mehr als einem Jahr stieg Anastacia wieder ins Musikgeschäft ein: 2004 gelang ihr mit dem nach ihr selbst benannten Album Anastacia ein Comeback. Das Album, von dessen Liedern viele während ihrer Zeit im Krankenhaus entstanden waren, bekam allein in Deutschland fünffach Platin verliehen und erreichte Platz eins der deutschen Album-Jahrescharts 2004. Die ersten beiden Auskopplungen Sick and Tired und Left Outside Alone belegten beide Platz zwei in Deutschland und platzierten sich außerdem auf Position 13 und 17 der deutschen Single-Jahrescharts 2004. Nebenbei versuchte Anastacia sich 2005 als Moderatorin in der MTV-Castingshow A Cut – der Name ist eine Verballhornung aus „A(nastacia)“ und „(The) Cut“. Ziel war es, eine Band zu finden, die als Vorprogramm für eines ihrer Deutschlandkonzerte im Sommer desselben Jahres spielen sollte.

Im Herbst 2004 führte Anastacia ihre erste große Europatournee Live at Last durch und spielte in vielen Ländern in ausverkauften Hallen, unter anderem auch in Deutschland, was dazu führte, dass die Tour im Frühjahr 2005 um einige Konzerte verlängert wurde. Aufgrund des großen Erfolges wurde die Tour innerhalb kürzester Zeit überarbeitet. Anastacia startete im Sommer 2005 ihre The Encore Tour, eine ähnlich erfolgreiche Tournee, mit der sie ebenfalls einen großen Teil Europas erreichen konnte.

Im Herbst 2005 veröffentlichte Anastacia ihr erstes Greatest-Hits-Album Pieces of a Dream, inklusive des Top-20-Hits Everything Burns (featuring Ben Moody) und der Titelsingle. Die dritte Single-Auskopplung, I Belong to You (Il Ritmo Della Passione), ein Duett mit dem italienischen Sänger Eros Ramazzotti, wurde der erste Nummer-eins-Hit der beiden Künstler in Deutschland.

Im Oktober 2008 wurde nach längerer Pause ihr neues Album Heavy Rotation in Deutschland veröffentlicht. Es war eine stilistische Veränderung gegenüber den Vorgängern, die bei Fans ein geteiltes Echo hervorrief. Die vorab ausgekoppelte Single I Can Feel You blieb mit einem Top-30-Einstieg hinter den Erwartungen zurück.

Im November 2009 startete Here Come the Girls, eine gemeinsame Tournee durch Großbritannien mit den Sängerinnen Chaka Khan und Lulu. Das Programm enthielt sowohl eigene Hits als auch Cover-Versionen. Ein Jahr später wurde die Tournee fortgesetzt, diesmal auch mit einem Konzert in Irland. Anstelle von Chaka Khan sang nun Heather Small, die Leadsängerin der Band M People.[4]

Fehlender Durchbruch in der Heimat USA

Obwohl Anastacia in den USA geboren ist und mit ihrer „schwarz“ klingenden Soulstimme und ihren Songs im Prinzip gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere in den USA hat, ist ihr dort ein großer Durchbruch noch nicht gelungen. Die höchste Platzierung erreichte Anastacia mit ihrer Debütsingle I’m Outta Love, die gerade bis auf Platz 92 der US-Billboard-Singlecharts gelangte. So ist es ironischerweise gerade Europa, in dem die so amerikanisch-soulig klingende Anastacia eine der erfolgreichsten Sängerinnen des neuen Jahrtausends wurde. Besonders in Deutschland war der Erfolg von Beginn an da, ebenso in Großbritannien.

Image

Zu Beginn ihrer Karriere fiel Anastacia durch ihren sich vom Mainstream der Popkultur absetzenden Stil auf. Als Brillenträgerin verzichtete sie auf Kontaktlinsen und trug verschiedene getönte und nichtgetönte Brillenmodelle. In der Öffentlichkeit wurde sie allgemein als attraktiv und selbstbewusst wahrgenommen, ohne aufreizend zu wirken. Nach ihrer Krebserkrankung trat sie allerdings des Öfteren ohne Brille in die Öffentlichkeit.

The Anastacia Fund

Der Anastacia Fund gehört zur 1993 von Estée Lauder gegründeten Breast Cancer Research Foundation. Anastacia gründete ihn, nachdem sie sich im Februar 2003 selbst einer Brustkrebsoperation unterziehen musste. Sie selbst sagt, sie habe den Fonds ins Leben gerufen, um anderen Frauen Mut zu machen und um etwas zur früheren Erkennung von Krebs beizutragen. Sie versucht, regelmäßig Geld für diese Stiftung zu sammeln. Zum Beispiel gingen die Erlöse der vierten Auskopplung Heavy On My Heart ihres Albums Anastacia an den Anastacia Fund.

Modekollektion/Parfum

Ende 2005 brachte Anastacia eine Charitycollection unter dem Namen Make a Difference beim Modehaus s.Oliver heraus. Die Erlöse gingen an eine Hilfsorganistation zur Unterstützung von Erdbebenopfern in Pakistan. Im Dezember 2006 brachte sie nochmals drei T-Shirts heraus, von denen die Erlöse an den Anastacia Fund gingen.

Zum 17. August 2006 kam Anastacias erste Modelinie unter dem Namen Anastacia by s.Oliver auf den Markt, welche maßgeblich von ihr gestaltet und für vier Jahre bestehen wird. s.Oliver bezeichnet die Serie als „sinnlich, feminin und sehr sexy“.

Die Parfumserie Anastacia Resurrection wird nicht mehr vertrieben. Die Abverkaufsfrist bei der LR Health & Beauty Systems GmbH ist zum 31. Dezember 2008 ausgelaufen.

Diskografie

→ Hauptartikel: Anastacia/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Anmerkung
DE AT CH UK US
2000 Not That Kind 2
(84 Wo.)
3
(81 Wo.)
1
(89 Wo.)
2
(69 Wo.)
168
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 27. März 2000
2001 Freak of Nature 1
(57 Wo.)
2
(56 Wo.)
1
(44 Wo.)
4
(42 Wo.)
27
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: 26. November 2001
2004 Anastacia 1
(73 Wo.)
1
(56 Wo.)
1
(62 Wo.)
1
(47 Wo.)
Erstveröffentlichung: 29. März 2004
2008 Heavy Rotation 13
(10 Wo.)
6
(8 Wo.)
3
(11 Wo.)
17
(4 Wo.)
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2008

Single-Chartplatzierungen

Jahr Titel Chartplatzierungen[5] Anmerkung
DE AT CH UK US
2000 I’m Outta Love
Not That Kind
6
(23 Wo.)
3
(17 Wo.)
2
(47 Wo.)
6
(17 Wo.)
92
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 29. Februar 2000
Not That Kind
Not That Kind
56
(9 Wo.)
68
(3 Wo.)
18
(22 Wo.)
11
(8 Wo.)
Erstveröffentlichung: 16. Oktober 2000
2001 Cowboys & Kisses
Not That Kind
83
(7 Wo.)
33
(18 Wo.)
28
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 26. Februar 2001
Made for Lovin’ You
Not That Kind
27
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 26. Juli 2001
Paid My Dues
Freak of Nature
3
(20 Wo.)
3
(26 Wo.)
1
(28 Wo.)
14
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 6. November 2001
2002 One Day in Your Life
Freak of Nature
9
(11 Wo.)
9
(15 Wo.)
5
(20 Wo.)
11
(9 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. März 2002
Boom
Freak of Nature
33
(9 Wo.)
37
(12 Wo.)
10
(13 Wo.)
Erstveröffentlichung: 3. Juni 2002
Why’d You Lie to Me
Freak of Nature
55
(5 Wo.)
37
(11 Wo.)
37
(12 Wo.)
25
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 9. September 2002
You’ll Never Be Alone
Freak of Nature
56
(9 Wo.)
42
(11 Wo.)
39
(16 Wo.)
31
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 18. November 2002
2004 Left Outside Alone
Anastacia
2
(17 Wo.)
1
(23 Wo.)
1
(30 Wo.)
1
(20 Wo.)
Erstveröffentlichung: 15. März 2004
Sick & Tired
Anastacia
2
(19 Wo.)
2
(21 Wo.)
2
(26 Wo.)
4
(11 Wo.)
Erstveröffentlichung: 17. Juli 2004
Welcome to My Truth
Anastacia
30
(9 Wo.)
41
(10 Wo.)
35
(10 Wo.)
25
(5 Wo.)
Erstveröffentlichung: 8. November 2004
2005 Heavy on My Heart
Anastacia
29
(9 Wo.)
29
(12 Wo.)
35
(13 Wo.)
21
(3 Wo.)
Erstveröffentlichung: 7. März 2005
Everything Burns
Pieces of a Dream
11
(17 Wo.)
6
(21 Wo.)
3
(24 Wo.)
Erstveröffentlichung: 4. Juli 2005
(mit Ben Moody)
Pieces of a Dream
Pieces of a Dream
20
(9 Wo.)
29
(9 Wo.)
18
(14 Wo.)
48
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 11. November 2005
2006 I Belong to You (Il Ritmo Della Passione)
Pieces of a Dream
1
(23 Wo.)
2
(32 Wo.)
1
(58 Wo.)
Erstveröffentlichung: 19. Januar 2006
(mit Eros Ramazzotti)
2008 I Can Feel You
Heavy Rotation
25
(7 Wo.)
20
(8 Wo.)
27
(7 Wo.)
67
(1 Wo.)
Erstveröffentlichung: 10. Oktober 2008

Auszeichnungen

Anastacia bei den Women’s World Awards in Wien, Österreich (2009)
2000
2001
  • „Newcomer des Jahres international“ – Echo
  • „Best Pop“ – MTV European Music Award
  • „Best Newcomer“ – NRJ Music Award
  • „Best Newcomer“ – World Wide Music Award
  • „Best Single: I´m Outta Love“ – TMF Award
  • „Most Promising Act“ – TMF Award
  • „International Song of the Year“ – NRJ Music Award
  • „Artist International“ – Amadeus Austrian Music Awards
  • „Beste internationale Newcomerin“ – Goldene Europa
2002
  • „Best Pop Act International“ – Comet
  • „Best Female Singer International“ – TMF Award
  • „Best Female International Artist“ – Edison Award
  • „Best Music International“ – Bambi Award
  • „Best International Pop Artist“ – Goldene Kamera
2004
  • „Best Female Singer International“ – Nordic Music Award
  • „Best Singer International“ – TMF Award
  • „Best Singer Pop“ – TMF Award
  • „Woman of the Year“ – Maxim Award
  • „Best International Female Artist“ – Noordzee FM Award
  • „Best International Female Artist“ – Echo Awards
2005
  • „Best Non-Swedish Album“ – Rockbjörnen Award
  • „Best Non-Swedish Artist“ – Rockbjörnen Award
  • „Best Female Artist“ – NRJ Radio Award
  • „Best Pop“ – NRJ Radio Award
  • „Best Song: Left Outside Alone“ – NRJ Radio Award
  • „Der Deutsche Musikpreis“ – DIVA-Award
  • „Beste Künstlerin Rock/Pop International“ – ECHO
  • „Best Female Artist International“ – TMF Awards
2009

Einzelnachweise

  1. Tony Barrell: Trials of Anastacia. The Times Online, 23. Oktober 2005, abgerufen am 22. Dezember 2009 (englisch).
  2. FocusOnline: Anastacia: Traumhochzeit mit Bodyguard
  3. Spiegel-Online: Anastacia mogelte jahrelang mit ihrem Alter
  4. M People-Sängerin Heather Small tourt mit Anastacia und Lulu, ProSieben.de, 7. September 2010, abgerufen am 20. Juli 2011.
  5. a b Chartquellen: DE AT CH UK US

Weblinks

 Commons: Anastacia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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