- Katharina Schüttler
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Katharina Schüttler (* 20. Oktober 1979 in Köln) ist eine deutsche Film- und Theater-Schauspielerin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Katharina Schüttler wuchs mit zwei Geschwistern in Köln auf, sie ist die Tochter eines Schauspielers und späteren Theaterleiters und einer Theaterautorin.[1] Schon mit elf Jahren hatte sie erste Rollen in Film- und Fernsehproduktionen.[1] Nach dem Abitur studierte sie von 1999 bis 2003 Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.[2] 2002 spielte sie die Titelrolle in der deutschen Uraufführung des Theaterstücks Lolita am Schauspiel Hannover und überzeugte Kritik und Publikum.[3] Schüttler ist für Film, Fernsehen und Theater tätig. Sie spielt bevorzugt radikale Rollen, bei denen Menschen in existenziellen Situationen hin- und hergerissen sind. So war sie zum Beispiel von 2005 bis 2007 an der Berliner Schaubühne am Lehniner Platz in Sarah Kanes Theaterstück Zerbombt zu sehen. An der Seite von Ulrich Mühe und Thomas Thieme spielte sie die geistig minderbemittelte Cate.
2002 wurde sie im Rahmen des Filmfests München mit dem Förderpreis Deutscher Film für Sophiiiie! ausgezeichnet. 2006 wurde ihr von Studio Hamburg der Günter-Strack-Fernsehpreis für herausragende schauspielerische Leistungen in den Filmen Sophiiiie! und Vorsicht Schwiegermutter! verliehen. Für ihre Darstellung der Hedda Gabler wurde sie in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Theater heute 2006 schließlich zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Sie ist die jüngste Schauspielerin seit Beginn der Umfrage, die diese Auszeichnung erhielt. Des Weiteren gewann sie im selben Jahr für ebendiese Produktion den erstmals verliehenen Faust-Theaterpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung Schauspiel.
Die Inszenierung Hedda Gabler beim Berliner Theatertreffen 2006:
„Einer der Höhepunkte des Treffens war Ibsens ‚Hedda Gabler‘ von der Schaubühne Berlin mit der 26-jährigen Katharina Schüttler in der Hauptrolle. Ebenso elegant wie gelangweilt strahlt Schüttlers Hedda ein Selbstbewusstsein aus, das, so Theater heute, „den aktuellen Stand der Emanzipation“ verkörpert. Obwohl auch im Film erfolgreich, bleibt Schüttler am Theater und ist auf dem besten Weg zum nächsten deutschen Star.“
– Schotts Almanach 2007
2009 waren Katharina Schüttler und Matthias Schweighöfer als Ehepaar Reich-Ranicki im biografischen Fernsehfilm Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki zu sehen. Marcel Reich-Ranicki lobte die „glänzende Besetzung“ und das „fabelhafte“ Spiel der Hauptdarsteller.[4] Für ihre Leistung im Film Es kommt der Tag, in dem sie eine der Hauptrollen neben Iris Berben spielte, erhielt sie den Bayerischen Filmpreis 2009 als beste Nachwuchsdarstellerin. 2010 wurde sie mit dem Ulrich-Wildgruber-Preis ausgezeichnet. Katharina Schüttler ist Mitglied der Deutschen Filmakademie[5] und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.[6]
Katharina Schüttler ist Mutter einer Tochter. [7]
Auszeichnungen
- 2002: Förderpreis Deutscher Film
- 2006: Günter-Strack-Fernsehpreis
- 2006: Schauspielerin des Jahres der Zeitschrift Theater heute
- 2006: Deutscher Theaterpreis Der Faust, Beste Darstellerische Leistung
- 2009: Bayerischer Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin
- 2010: Ulrich-Wildgruber-Preis
Filmografie (Auszug)
- 1991: Die Lok (Regie: Gerd Haag)
- 1994: Svens Geheimnis (Regie: Roland Suso Richter)
- 1996: Der Schrei der Liebe (Regie: Matti Geschonneck)
- 1997: Ausgerastet (Regie: Hanno Brühl)
- 1997: Tatort – Bombenstimmung (Regie: Kaspar Heidelbach)
- 1999: Schande (Regie: Claudia Prietzel)
- 1999: Hin und weg (Regie: Hanno Brühl)
- 2000: Tatort – Der Trippler (Regie: Michael Lähn)
- 2000: Die innere Sicherheit (Regie: Christian Petzold)
- 2001: Das weisse Rauschen (Regie: Hans Weingartner)
- 2001: Tatort – Du hast keine Chance (Regie: Hartmut Griesmayr)
- 2003: Sophiiiie! (Regie: Michael Hofmann)
- 2003: Sehnsucht (Regie: Ciro Capellari)
- 2004: Happy End (Regie: Sebastian Strasser)
- 2005: Der Vater meiner Schwester (Regie: Christoph Stark)
- 2005: Tatort – Dunkle Wege (Regie: Christiane Balthasar)
- 2005: Vorsicht Schwiegermutter! (Regie: Zoltan Spirandelli)
- 2005: 3° kälter (Regie: Florian Hoffmeister)
- 2006: Wahrheit oder Pflicht (Regie: Martin Scharf, Arne Nolting)
- 2006: Stolberg – Vaterliebe (Regie: Michael Schneider)
- 2007: Schimanski – Tod in der Siedlung (Regie: Torsten C. Fischer)
- 2007: Die Eisbombe (Regie: Oliver Jahn)
- 2009: Ganz nah bei dir (Regie: Almut Getto)
- 2009: Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki (Regie: Dror Zahavi)
- 2009: Polizeiruf 110 – Tod im Atelier (Regie: Thorsten Näter)
- 2009: Bella Block – Vorsehung (Regie: Max Färberböck)
- 2009: Es kommt der Tag (Regie: Susanne Schneider)
- 2009: Die zwei Leben des Daniel Shore (Regie: Michael Dreher)
- 2010: Aghet – Ein Völkermord (Regie und Buch: Eric Friedler)
- 2010: Carlos – Der Schakal (Regie: Olivier Assayas)
- 2010: Schurkenstück (Regie: Thorsten C. Fischer)
- 2010: Die Akte Golgatha (Regie: Zoltan Spirandelli)
- 2010: Polizeiruf 110 – Fremde im Spiegel (Regie: Ed Herzog)
- 2011: What a Man (Regie: Matthias Schweighöfer)
Filmporträts
- Mädchen am Sonntag. Dokumentarfilm, Deutschland, 2005, 79 Min., Regie: RP Kahl, Interviews mit den Schauspielerinnen Laura Tonke, Katharina Schüttler, Inga Birkenfeld, Nicolette Krebitz.
- Abgeschminkt: Katharina Schüttler – beobachtet von Johanna Schickentanz. Dokumentation, Deutschland, 2006, 15 Min., Regie: Johanna Schickentanz, Produktion: ZDFtheaterkanal, Erstsendung: 3. November 2006 [8]
Theater (Auszug)
- Die Wildente von Henrik Ibsen (Burghofbühne, Landestheater im Kreis Wesel, 1997) – Regie: Hanfried Schüttler
- winner & loser (Schauspiel Hannover, 2002) – Regie: Barbara Bürk
- Lolita (Schauspiel Hannover, 2002) – Regie: Peter Kastenmüller
- Eine Unbekannte aus der Seine (Schauspiel Hannover, 2002) – Regie: Sandra Strunz
- Tine in Das kalte Kind von Marius von Mayenburg (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2002) – Regie: Luk Perceval
- Die Jungfrau von Orléans (Schauspiel Hannover, 2003) – Regie: Peter Kastenmüller
- Cate in Zerbombt von Sarah Kane (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005) – Regie: Thomas Ostermeier
- Titelrolle in Hedda Gabler von Henrik Ibsen (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2005) – Regie: Thomas Ostermeier
- Lavinia / Ulrike in Trauer muss Elektra tragen von Eugene O’Neill (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2006) – Regie: Thomas Ostermeier
- Titelrolle in Penthesilea von Heinrich von Kleist (Schaubühne am Lehniner Platz Berlin, 2008) – Regie: Luk Perceval
- Phyllis in Der Lauf zum Meer nach einem Gedicht von William Carlos Williams (Spielzeit Europa – Berliner Festspiele 2009) – Regie: Thorsten Lensing, Jan Hein
- Lisa in Kinder der Sonne von Maxim Gorki (Deutsches Theater Berlin 2010) – Regie: Stephan Kimmig
Hörbücher
- Das Haus am Kanal von Georges Simenon (DAV, 2009)
- Scherbenpark von Alina Bronsky (Argon, 2008)
- Eisland von Jenny Erpenbeck (Eichborn, 2007)
- Urfaust von Johann Wolfgang von Goethe (Argon, 2007)
Weblinks
- Katharina Schüttler in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Agenturseite von Katharina Schüttler
- Fan-Homepage (Mit aktuellen Informationen)
- Unter jeder Schwäche liegt eine Stärke. FAZ, 19. August 2010 bzw. Frankfurter Allgemeine (Sonntagszeitung), 15. August 2010
- Berben & Schüttler: Frauengespräch. In: Die Zeit, Nr. 40 vom 24. September 2009
- Die große Meerjungfrau. Porträt der Frankfurter Allgemeine (Sonntagszeitung), 23. Juli 2006
- Der irrationale Rest. Interview mit Katharina Schüttler in Der Tagesspiegel vom 2. Juni 2006
- Videos
- Durch die Figuren, die sie spielt, auf die Menschen von heute blicken. Laudatio von Schaubühnen-Intendant Thomas Ostermeier zur Verleihung des Ulrich-Wildgruber-Preises auf nachtkritik.de, 31. Januar 2010. Video der Dankesrede Schüttlers bei YouTube.
- Gott, Weihnachtsmann, Elfe, Zauberland. Geschenk von Katharina Schüttler für Ulrich Mühe (Video, 4:01 Min. - nicht mit deutscher IP-Adresse einsehbar)
Einzelnachweise
- ↑ a b Monika Nellissen: Geradlinig und kompromisslos. St. Pauli Theater: Schauspielerin Katharina Schüttler erhält am kommenden Sonntag den Wildgruber-Preis, Die Welt, 26. Januar 2010
- ↑ Biografie beim Studiotheater Hannover, abgerufen am 8. September 2009
- ↑ Claus Hornung: Ein Faible für radikale Rollen, Die Welt, 1. Juni 2003
- ↑ Mathias Döpfner: „Von Liebe und Tod“ In: Die Welt, 11. April 2009, Beilage Die literarische Welt, S. 3, Interview mit Marcel Reich-Ranicki.
- ↑ Deutsche Filmakademie: Mitglieder, abgerufen am 11. März 2010
- ↑ Deutsche Akademie der Darstellenden Künste: Mitglieder, abgerufen am 8. September 2009
- ↑ http://sz-magazin.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/35781, abgerufen 18. Juni 2011
- ↑ ZDFtheaterkanal. Porträts, 2006
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