Konsumgenossenschaft Berlin

Konsumgenossenschaft Berlin
Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Gründung 1899
Sitz Berlin-Lichtenberg, Deutschland
Leitung Aufsichtsrat und Vorstand, Aufsichtsratsvorsitzender:
  • Dr. Karl Kauermann, Vorstandsvorsitzende:
  • Heiderose Reimer[1]
  • Edith Frohn
Mitarbeiter 19 (Ende 2007)
Branche Handel
Website www.konsum-berlin.de
Hauptgebäude der KGB in der Josef-Orlopp-Straße

Die 1899 aus einigen Vorläufer-Genossenschaften und Konsumvereinen gegründete Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend e.G. (KGB) ist eine Genossenschaft im Bereich Einzelhandel, die ihren Mitgliedern besonders preisgünstige Einkäufe verspricht. Die KGB war bis zur politischen Wende 1990 die größte Konsumgenossenschaft in der DDR und die viert größte weltweit. Sie besteht noch immer und hat 74.670 Mitglieder (Stand per 31. Dezember 2008).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung und erste Entwicklung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges

Die ersten Konsumgenossenschaften entstanden in England, mit denen sich die kleinen Handwerksbetriebe gegen die Erzeugnisse der schnell wachsenden Industrie schützten. In Deutschland gründeten sich um 1850 erste Genossenschaften als bürgerliche Vereine. In Berlin und den damaligen Randgemeinden entstanden in den 1860er Jahren kleine Einkaufsgenossenschaften, die vor allem Lebensmittel und Artikel für den Haushalt in großen Mengen einkauften und diese preisgünstig an eingetragene Mitglieder abgaben. Entstehender Überschuss wurde am Jahresende an die Vereins-Mitglieder ausgeschüttet. Dieses Konzept entwickelte sich gleichzeitig mit der Gründung zahlreicher Fabriken und wurde vor allem von Arbeiterfamilien genutzt. Im Lauf mehrerer Jahre entstanden circa 40 derartige Konsumvereine, die Namen wie Konsumverein Berlin-Nord (Wedding), Biene, Vorsicht, Voran trugen.[2] Um 1895 verstärkten die Mitglieder ihre Bemühungen, die zahlreichen kleinen Vereine zu einem größeren zusammenzufassen. Dieses Ziel versprach, noch günstigere Einkaufspreise zu verhandeln wobei jedoch ein größerer Verwaltungsaufwand entstehend würde. Auf gesellschaftlicher Ebene kündigten sich in diesen Jahren Staatsreformen an, Parteien wurden gegründet. Deren Anhänger wollten die politischen Einflüsse, die ein starker Konsumverein ausüben könnte, für ihre sozialistischen Ideen nutzen, wie folgender Aufruf deutlich macht:[3]

Der Mann in die Gewerkschaft, die Ehefrau in die Konsumgenossenschaft! So ergänzen sich beide im Kampf um die soziale Hebung der Arbeiterklasse.

So kam es 1899 zur Gründung des Vereins Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend e.G. (KGB), dem aber nicht sofort alle einzelnen Vereine beitraten, er hatte zunächst etwa 4000 Mitglieder. Erst ab 1902 bezeichnet sich die KGB als Zentrale der bisherigen einzelnen Konsumvereine, der letzte Beitritt erfolgte 1908.[2] Der Zusatz „... und Umgegend“ war nötig, weil zur KGB-Gründungszeit Berlin nur aus dem heutigen Stadtzentrum bestand, die umgebenden Bezirke waren selbstständige Dörfer oder Gemeinden.

Heinrich Zille, Zeichnung aus Anlass des 25-jährigen Bestehens der Berliner Konsumgenossenschaft (1924)

Um 1910 hatte die KGB, deren Sitz in der Gemeinde Lichtenberg war, bereits mehr als 10.000 Mitglieder und verfügte über einen Jahresumsatz von 1 Million Mark.[2] Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges erfolgte eine stetige wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung der Konsumgenossenschaft, sogar ein eigener landwirtschaftlicher Betrieb wurde eingerichtet. Im Jahr 1930 waren fast 200.000 Berliner Mitglied in dieser Solidargemeinschaft, das gesamte Guthaben betrug 5 Millionen Reichsmark. Die neuen Machthaber in der Zeit des Nationalsozialismus haben die Konsumgenossenschaften wegen ihres sozialistischen Inhalts verfolgt. 1933 wurde zunächst ein Rabattgesetz erlassen, das Rückvergütungen auf 3 Prozent begrenzte, dann wurden die Genossenschaftsanteile eingefroren, 1935 wurde schließlich das Gesetz über die Verbrauchergenossenschaften beschlossen, das die Auflösung aller finanziell schwachen Genossenschaften verfügte, der KGB war auch davon betroffen. Als Höhepunkt galt die 1941 beschlossene Überführung aller noch verbliebenen Konsumgenossenschaften in das Gemeinschaftswerk der Deutschen Arbeitsfront.[4] [5]

Der Konsum in Berlin von 1945 bis 1990

Neu entstandene Konsum-Verkaufsstelle in Berlin 1946

Als der Zweite Weltkrieg zu Ende war, hatten alle Besatzungsmächte Vereine, Massenorganisationen und Parteien verboten. Doch der Befehl Nr. 176 der sowjetischen Militäradministration vom 18. Dezember 1945 ermöglichte die sofortige Wiedergründung bzw. die Fortführung der Konsumgenossenschaft, sie nannte sich nun Verband Berliner Konsumgenossenschaften G.m.b.H.. Zahlreiche Häuser, besonders im Berliner Innenstadtbereich, waren zerstört und Lebensmittel knapp. Die Stadtverwaltung musste Lebensmittelkarten ausgeben, damit jede Familie das Lebensnotwendige erhielt. In dieser Situation befanden sich auch die Mitglieder der Konsumgenossenschaft, die in ihren eigenen Geschäften einkaufen konnten, aber an Sonderleistungen bzw. Rückvergütungen war vorerst nicht zu denken. Dafür organisierte die Genossenschaft Kulturveranstaltungen, wie aus einer Zeitungsannonce zu erfahren ist: Internationaler Genossenschaftstag vom 27. 6. bis zum 4. 7. 1948 im Friedrichstadtpalast, Theater am Schiffbauerdamm, Circus Barlay und Hausfrauennachmittage in den einzelnen Bezirken.[6]

Die Gründung der DDR und die besondere Rolle der Ostberliner Bezirke führte dazu, dass ab 1950 der Berliner Genossenschaft fast nur noch Einwohner aus den östlichen Stadtbezirken angehörten oder neu beitraten. (In den westlichen Bezirken wurden die Mitglieder der früheren KGB polizeilich überwacht[6] und traten deshalb meist aus dieser solidarischen Organisation aus. Mit der Co-op entstand später eine eigene Konsumgenossenschaft.)

Konsum-Verkaufsstelle aus den 1960er Jahren in Berlin-Treptow; Außen- (oben) und Innenansicht

Der Konsum wickelte um 1950 etwa 20 Prozent des Einzelhandelsumsatzes ab, was sich bis 1958 (als die Lebensmittelkarten abgeschafft wurden) auf etwa 30 Prozent erhöhte. 1952 eröffnete die jetzt Konsum Groß-Berlin eGmbH genannte Organisation in Berlin-Treptow einen ersten Selbstbedienungsladen.

Mit der vollständigen Preisangleichung zwischen den neuen Verkaufsstellen der Handelsorganisation (HO) und dem Konsum sowie dem langsamen Verschwinden von privaten Geschäften wurde die Mitgliedschaft im Konsum attraktiv. Die Mitglieder hatten einen einmaligen Genossenschaftsanteil von 50 Mark bei ihrer Aufnahme zu zahlen, erhielten aber am Ende eines jeden Jahres eine anteilige Umsatzvergütung, die lange Zeit 3 Prozent des Wertes der in den Konsum-Geschäften erworbenen Artikel betrug und mit Konsum-Marken abgerechnet wurde. Im Jahr 1989 waren es einheitlich 1,6 Prozent. Zu den vorhandenen Lebensmittel-Läden kamen bis zum Ende der DDR Verkaufsstellen in großen Berliner Betrieben hinzu. – Für Ende 1989 wurden etwa 200.000 Mitglieder, 14.000 Mitarbeiter, 1000 Kaufhallen, 11 Kaufhäuser und 80 Clubgaststätten in der Berliner Konsumgenossenschaft angegeben. Damit erwirtschaftete sie einen Umsatz von rund drei Milliarden Mark.[7]

Die Konsumgenossenschaft ab 1991

Ab 1991 versuchte die Leitung der Genossenschaft in der Marktwirtschaft Fuß zu fassen. Das Unternehmen wurde neu strukturiert, die West-Berliner Bolle-Lebensmittelkette wurde kurzzeitig aufgekauft, die eigenen Immobilien wurden vermietet und neue Verkaufseinrichtungen wie die Taut-Passage Treptow gebaut. Projektentwicklung und Bauträgertätigkeit bildeten nun die Hauptgeschäftsfelder der Berliner Konsumgenossenschaft, auch ein genossenschaftseigenes Reiseunternehmen (K-Tours) wurde gegründet. 1999 gründete sich zur Leitung der neuen Aktivitäten die Konsum KIB Investitions- und Beteiligungs GmbH als Tochter der Genossenschaft.[8] Im Jahr 2002 war bereits von ersten Verlusten des Konsum durch die ausgedehnten Immobiliengeschäfte zu lesen, der operative Verlust 2001 wurde mit 4,6 Millionen DM angegeben.[9] Die wirtschaftliche Tätigkeit war bereits vorher wenig ertragreich. Die Ausgaben überstiegen die Einnahmen des operativen Geschäftes. So belegt ein Gutachten von Ernst & Young aus dem Jahr 2003, dass bereits in den Vorjahren auftretende Liquiditätslücken nur durch die Einwerbung neuer Mitgliederanteile gefüllt werden konnten. Nach außen drang von den Problemen zunächst wenig, weil die Mitgliedsguthaben mit Dividenden von 6 Prozent ausgewiesen wurden, zum hundertjährigen Jubiläum des KGB gar ein Bonus-Prozent zusätzlich. Ein Mindestanteil betrug 50,00  DM, bis zu 500 Anteile konnten erworben werden. In den Jahren bis 2001 wurden jährlich teilweise zweistellige Millionenbeträge an Mitgliederguthaben eingeworben, bei den 6-prozentigen Dividenden schien das für viele Mitglieder eine lukrative Geldanlage. Das Limit für Geschäftsguthaben wurde bei der Einführung des Euro verdoppelt, es konnten nun also 25.000,00 € gezeichnet werden. Vielen Hochzeichnern war nicht klar, dass dies keine einlagengeschütze Kapitalanlage ist, sondern haftendes Eigenkapital der Genossenschaft, kurzum: Unternehmerisches Risikokapital.

Die KGB und ihre Tochtergesellschaften im Jahr 2006
Die KGB und ihre Tochtergesellschaften im Februar 2009

Hintergründe zur Entwicklung der Konsumgenossenschaft Berlin wurden unter anderem in zwei Sendungen des rbb-Politmagazins Klartext (Abgesahnt trotz Insolvenz, 2008 und KONSUM-enttäuschte Genossenschafter vom 24. November 2010) beleuchtet. Im Oktober 2003 musste die Konsumgenossenschaft Berlin Insolvenz anmelden. Voran gegangen waren interne Querelen, die öffentlich ausgetragen wurden. Der erst seit drei Monaten im Amt befindliche Vorstandsvorsitzende musste gehen, ebenfalls der zum gleichen Zeitpunkt neu gewählte Aufsichtsrat. Seit 2002 ist bereits der fünfte Aufsichtsrat im Amt, die Wechsel im Vorsitz nicht mitgerechnet. Im März 2004 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Banken forderten ihre Kredite zurück, die entstandenen Schulden betrugen etwa 110 Millionen Euro und führten zur vorübergehender Auflösung des Konsums. Nach schwierigen Verhandlungen, einem Wechsel leitender Personen, dem teilweisen Verkauf von Immobilien und der Aufstellung eines Insolvenzplanes beschloss das (nun) zuständige Amtsgericht Charlottenburg die Fortsetzung der Konsumgenossenschaft, die bis etwa 2012 finanziell saniert werden soll.[10][11] Aufgrund des Missmanagements hatte die Konsumgenossenschaft Tausende Mitglieder verloren, Ende 2007 wurden noch 103.129 angegeben.[4] Eine eigene Immobiliengesellschaft wurde ausgegründet (HRA 39213), die Konsum Berlin Immobilien GmbH & Co. KG. Im März und April 2007 folgten noch eine zweite und eine dritte Immobiliengesellschaft.[12][13]

Im Laufe der Insolvenz oder durch den Insolvenzplan wurde das gesamte Mitgliederguthaben in Höhe von 57 Mio. € gegen die oben genannten Verbindlichkeiten von ca. 110 Mio. € verrechnet. Tausende Mitglieder verloren so ihre teilweise lange angesparten Notgroschen für das Alter. Obwohl die vollständige Abwicklung der Genossenschaft durch neue Verträge mit den Banken verhindert werden konnte, wird es laut einer Berechnung des Vorstandes etwa 42 Jahre dauern, bis diese Mitgliederguthaben wieder vollständig werthaltig sind. Laut überschlägigen, vereinfachten Berechnungen von Genossenschaftsexperten wird es gar bis zu 114 Jahren dauern, bis die Geschäftsguthaben wieder ihren vollen Wert erhalten.[14] Dies wurde dem rbb durch die heute noch amtierende Vorstandsvorsitzende in einem späteren Interview bestätigt.[15] Der Wertzuwachs beginnt mit der Zuschreibung zu den Geschäftsguthaben aus aktuellen Gewinnen ab 2012. Also steht das komplette Mitgliederkapital frühestens im Jahr 2054 vollständig werthaltig zur Verfügung, wenn auch tatsächlich Unternehmensgewinne entstehen. Die Ergebnisse des Jahres 2009 lassen diese positive Entwicklung eher unwahrscheinlich erscheinen: die Konsumgenossenschaft wies mit ihren drei Immobilientöchtern einen Verlust von rd. 2,7 Mio. € aus[16], geplant waren laut Businessplan 1,2 Mio. € Gewinn.

Mittelteil des Verwaltungsgebäudes
Nebeneingang mit KGB-Kartusche

Bau eigener Gebäude

Die KGB erwarb um 1900 ein etwa 124.000 Quadratmeter großes Areal zwischen der Rittergutstraße (heute Josef-Orlopp-Straße), der Ruschestraße und der Bornitzstraße. Der Architekt Leberecht Paul Ehricht erhielt den Auftrag zum Entwurf eines repräsentativen Verwaltungs- und Vorstandsgebäudes sowie einer Wohnblockzeile und einer Bäckerei auf dem Hof. Am 29. Mai 1910 erfolgte die Grundsteinlegung für das Geschäftshaus, das 1913 fertiggestellt war. Ein viergeschossiger Gebäudetrakt im Stil des Neoklassizismus mit einem dreiachsigen Mittelrisalit und einem Walmdach war entstanden. Der Putzbau wird straßenseitig durch drei portalartige Eingänge betont, die zu den Wohnungen der Vorstandsmitglieder führten. Darüber befindet sich ein Erker mit vier überlebensgroßen männlichen aus Sandstein gefertigten Figuren, die in antikisierender Form die Arbeit und den Handel darstellen.

Eine Loggia im obersten Geschoss mit einem abschließenden Segmentbogengiebel und ein kupferverkleideter eckiger Dachturm bilden den weiteren Schmuck des Gebäudes. Im Inneren sind eine Empfangshalle mit Wand- und Deckenschmuck, ein mit Putten besetzter Springbrunnen und die Treppenhausanlagen erhalten. Hölzerne Wandverkleidungen, Einbauschränke und ein großer Sitzungssaal gehören ebenfalls zu der erhaltenen Erstausstattung.

Treppenhaus in einem der ersten Konsum-Wohnbauten

Neben dem Verwaltungsgebäude wurden fünf gleich hohe Wohnhäuser im angepassten, aber vereinfachten Baustil errichtet, die 1914 bezugsfertig waren und an Konsum-Mitglieder vergeben wurden. Im ausgedehnten Hofbereich entstanden einige Lagerhäuser für Textilien und Glas/ Keramik sowie eine eigene Großbäckerei. Die Bäckerei lieferte täglich 100.000 frische Brote in die Konsum-Verkaufsstellen.[17] In der Rittergutstraße ließ die Genossenschaft zur gleichen Zeit noch eine eigene Wurstfabrik bauen.

Nach dem Ersten Weltkrieg und der überwundenen Inflation ließ der Konsum, wie er nun kurz genannt wurde, in der Ruschestraße und an der Bornitzstraße komplette Wohnblocks und als Lückenbau zwischen dem Verwaltungsgebäude und der Wohnzeile in der Rittergutstraße ein Wohlfahrtsgebäude in Stahlskelettbauweise errichten. Eine zweite Bäckerei, ein Kesselhaus und ein Werkstättengebäude mit betriebseigener Tankstelle, geplant vom Architekten Otto Wettstein, vervollständigten die Bebauung auf dem Lichtenberger Areal. Alle Produktionsgebäude und Werkstätten sind mit gelben oder roten Klinkern verblendet. Die im Hofbereich parallel zur Rittergutstraße geführte Industrie-Eisenbahn, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts gebaut worden war und auch als Bahnanschluss der übrigen Fabriken dieses neuen Gewerbegebietes diente, stellte eine gute transportmäßige Anbindung der Konsum-Anlagen dar.

Hofseitige Ansicht aller Gebäude der KGB in der Josef-Orlopp-Straße:
von links: Ecke des Werkstättenbaus, hinter dem DHL-Auto das Hauptgebäude, Wohlfahrtsgebäude, linker Backsteinbau Brotfabrik mit Anschlussbau zur zweiten Brotfabrik, Kesselhaus mit Schornstein

Alle genannten Gebäude haben die Kriege und die extensive Nutzung in den fast einhundert Jahren überstanden. Nach 1990 wurde das frühere Werkstättengebäude an der Ruschestraße verkauft und von den Investoren rekonstruiert. Es dient nun als Büro- und Geschäftshaus. Das Verwaltungsgebäude gehört noch immer der KGB. Die ersten Wohnhäuser in der Josef-Orlopp-Straße und die in den 1920er Jahren errichteten Wohnblocks an der Rusche-/ Bornitzstraße wurden eigenständige Wohnungsgesellschaften. Das gesamte Bauensemble und die Wohnhäuser stehen unter Denkmalschutz.[18] [19]

Weitere Immobilien im Besitz der KGB waren (Auswahl): eine Großbäckerei in Berlin-Spandau (1929–1931) und ein Konsum-Warenhaus am Oranienplatz 4/10[20] (1930–1932) (beide Komplexe von Max Taut und Franz Hoffmann realisiert). Nach 1990 kamen ein Hotel am Müggelsee[21], mehrere Einkaufspassagen sowie einige kleinere Verkaufsstellen in größeren Gebäuden hinzu.

Literatur

  • Jan Feustel: Spaziergänge in Lichtenberg. (= Berlinische Reminiszenzen, 75.) Haude- und Spenersche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1996, ISBN 3-7759-0409-3, Seite 36-38.
  • Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR, Hauptstadt Berlin, II. Henschelverlag, Berlin 1984, Seiten 160 und 187/188.

Weblinks

 Commons: Konsum Berlin und Umgegend – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurzbiografie H. Reimer
  2. a b c Jan Feustel: Spaziergänge in Lichtenberg, ..., Seite 36.
  3. Zitat aus der Zeitung ' Vorwärts' vom 4. April 1909
  4. a b Geschichtsdarstellung auf der Webseite des KGB; abgerufen am 5. Februar 2009
  5. Kurzgeschichte der Konsumgenossenschaften in Deutschland; Seite 4
  6. a b eine Privatwebseite mit der Darstellung der Konsumgenossenschaft im Bezirk Wedding; abgerufen am 5. Februar 2009
  7. Stefan Loipfinger: Genossen ran ans Kapital, am 14. September 2008 in der Zeitschrift 'Skyline.Das Magazin'; abgerufen am 5. Februar 2009
  8. Artikel Konsumfonds 1 in der 'Welt am Sonntag' vom 22. Juli 2000, Welt-online; abgerufen am 5. Februar 2009
  9. Welt online, Nachricht vom 3. Juli 2002; abgerufen am 5. Februar 2009
  10. Presse-Mitteilung vom 1. März 2007: Konsumgenossenschaft Berlin erfolgreich saniert; Insolvenzverfahren beendet/ Vertreterversammlung stimmt Sanierungsplan zu; abgerufen am 5. Februar 2009
  11. Ewald B. Schulte: Konsum Berlin kann neu starten. Insolvenzverfahren beendet/ Anteile der Mitglieder vorerst ohne Wert. In der Berliner Zeitung vom 2. März 2007
  12. Info über die Gründung/Existenz der zweiten Konsum-Immobiliengesellschaft als Handelsregisterauszug (HRA 39262); abgerufen am 5. Februar 2009
  13. Info über die Gründung/ Existenz der dritten Konsum-Immobiliengesellschaft in einer Firmendatenbank; abgerufen am 5. Februar 2009
  14. rbb, Politmagazin Klartext, 2008, Abgesahnt trotz Insolvenz
  15. rbb, Politmagazin Klartext, 24. November 2010: Konsum-enttäuschte Genossenschafter
  16. Elektronischer Bundesanzeiger
  17. Jan Feustel: Spaziergänge in Lichtenberg, ..., Seite 38
  18. Bauensemble der KGB in der Josef-Orlopp-Straße 32-54 und angrenzende Straßenzüge (5 Einzelbauten)
  19. Wohnhäuser der KGB in der Josef-Orlopp-Straße
  20. Konsum-Warenhaus in Berlin-Kreuzberg
  21. Konsum-Magazin vom August 2003
52.52295277777813.486555555556

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