Lamersdorf

Lamersdorf
Lamersdorf
Gemeinde Inden
Koordinaten: 50° 51′ N, 6° 21′ O50.8486111111116.3505555555556Koordinaten: 50° 50′ 55″ N, 6° 21′ 2″ O
Fläche: 3,10 km²
Einwohner: 998 (30. Juni 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Postleitzahl: 52459
Vorwahl: 02465
Lamersdorf auf der Tranchotkarte von 1806/07
Ortsdurchfahrt

Lamersdorf ist seit 1972 ein Gemeindeteil von Inden im Kreis Düren. Der Ort liegt an der Landesstraße 241 von Weisweiler nach Jülich direkt vor dem Tagebau Inden. Die ursprünglich in Süd-Nord-Richtung durch Lamersdorf und weiter nach Inden fließende Inde wurde aufgrund dieser Erweiterung umgeleitet und fließt jetzt um den Ort herum und weiter in nordwestlicher Richtung.

Lamersdorf ist nicht zu verwechseln mit Lammersdorf bei Simmerath in der Städteregion Aachen bzw. mit Lammersdorf am Millstätter Berg in Kärnten / Österreich.

Inhaltsverzeichnis

Pfarrkirche St. Cornelius

Pfarrkirche
Lamersdorf vom Indemann aus gesehen

In der Pfarrkirche St. Cornelius wird eine Teilreliquie des Heiligen Cornelius aufbewahrt, wobei nicht bekannt ist, wie sie nach Lamersdorf kam. Die zweite Pfarrpatronin Katharina ist auf einem mittelalterlichen Wandgemälde im Seitenschiff zu sehen. Im September jeden Jahres wird der Heilige Cornelius mit einer Oktav gefeiert.

Das heutige Gotteshaus stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde 1890 bis 1894 sowie 1950 und 1990 restauriert. An die Bombenangriffe und starke Zerstörung vom 16. November 1944 erinnern Granatsplitter im Kreuz über dem Taufbecken. Drei Glocken stammen aus den Jahren 1400 und 1401. Sie wurden von Heinrich von Gerresheim gegossen. Die vierte Glocke im Dachreiter wurde 1951 aus dem Metall der im Jahre 1627 gegossenen Vorgängerglocke gegossen, welche im 2. Weltkrieg durch einen Durchschuss irreparabel beschädigt worden war. 1997 erhielt die Kirche eine mechanische Schleifladenorgel mit 14 Registern. Diese Orgel wurde 1954 von der Orgelbaufirma Walcker (Ludwigsburg) für die evangelische Kirche in Fornsbach (Württemberg) erbaut. Orgelbaumeister Reinhart Tzschöckel aus Althütte erweiterte die Orgel um 2 Register und baute sie für die Lamersdorfer Kirche um.

→ siehe auch Liste der Baudenkmäler in Inden (Rheinland)

Geschichte

  • 1308 wird Lamersdorf im "liber valoris" als Pfarre im Dekanat Jülich genannt. Lamersdorf ist Mutterkirche der Frenzer Kapelle, welche erst 1863 zur Pfarrkirche erhoben wird.
  • 1438 verleibt der Jülicher Landesherr die Lamersdorfer Kirche dem Dürener Wilhelminenkloster ein.
  • 1804 kommt Lamersdorf zum Kanton Eschweiler.
  • 1825 kommt Lamersdorf an das Dekanat Derichsweiler.
  • 1972, am 1. Januar, wurde Lamersdorf nach Inden eingemeindet.[1]
  • 1973 wird das Dekanat Derichsweiler aufgelöst und kommt Lamersdorf an das Dekanat Langerwehe.
  • 1999 ist die 1991 begonnene Umsiedlung der Dörfer Altdorf und Inden abgeschlossen, und die neu entstandene Ortschaft Inden/Altdorf liegt im Bereich zwischen den wie ein Dreieck angeordneten Dörfern Frenz, Lamersdorf und Lucherberg, wodurch ein Zusammenschmelzen der vier Orte angestrebt wird.
  • 2006, am 31. Dezember wird das Dekanat Langerwehe aufgelöst. Lamersdorf wird der "Gemeinschaft der Gemeinden" Inden / Langerwehe zugeordnet

Industrie

Wie im übrigen Kreis Düren gibt es in Lamersdorf eine Papierindustrietradition. 1837 wird in der Lamersdorfer Papiermühle von Friedrich Wilhelm von Auw erstmals "Papier ohne Ende" auf einer Maschine hergestellt, was eine revolutionäre Entwicklung für die Papierindustrie des Dürener Raumes ist.

Persönlichkeiten

Verkehr

Fernstraßen: Der nächste Autobahnanschluss ist "Weisweiler" auf der A 4. Im Bau befindet sich "Eschweiler-Ost", und geplant ist "Frenz" auf der A 4. Die beiden neuen Anschlussstellen sollen die AS "Weisweiler" ersetzen.

ÖPNV: Lamersdorf gehört zum AVV. Die beiden Lamersdorfer Bushaltestellen "GHS Inden" und "Lamersdorf Markt" werden von den Linien 216, 234 und 260 angefahren, welche den Ort mit Frenz (und weiter mit Weisweiler und Eschweiler), Inden/Altdorf, Langerwehe, Lucherberg, Pier (und weiter mit Krauthausen und Niederzier) sowie Schophoven verbinden.

Eisenbahn: Der nächste Bahnhof ist "Langerwehe", welcher zur Bahnstrecke Köln-Aachen gehört.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

Weblinks


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