Mutzig

Mutzig
Mutzig
Wappen von Mutzig
Mutzig (Frankreich)
Mutzig
Region Elsass
Département Bas-Rhin
Arrondissement Molsheim
Kanton Molsheim
Gemeindeverband Région de Molsheim-Mutzig.
Koordinaten 48° 32′ N, 7° 27′ O48.5388888888897.4541666666667192Koordinaten: 48° 32′ N, 7° 27′ O
Höhe 192 m (180–397 m)
Fläche 8,01 km²
Einwohner 5.844 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 730 Einw./km²
Postleitzahl 67190
INSEE-Code
Website http://www.mairie-mutzig.fr/
Stadttor
Rohan-Schloss
Rathaus
Batterie 1 in der Feste Kaiser Wilhelm II.

Mutzig ist eine französische Gemeinde mit 6039 Einwohnern auf einer Fläche von 8,01 km². Sie liegt im Département Bas-Rhin in der Region Elsass und gehört zum Kanton Molsheim. Die Gemeinde ist Mitglied der Communauté de communes de la Région de Molsheim-Mutzig.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Gemeinde Mutzig liegt an der Breusch, wo diese aus den Vogesen in die Oberrheinebene eintritt. Zu Mutzig gehört auch das Dorf Hermolsheim. Die Entfernung zum östlich gelegenen Straßburg beträgt 30 km.

Nachbargemeinden sind Molsheim, Dorlisheim, Rosenwiller, Gresswiller, Dinsheim-sur-Bruche, Dangolsheim und Soultz-les-Bains.

Geschichte

Mutzig wurde im 13. Jahrhundert durch König Rudolf von Habsburg gegründet und kam 1308 an den Bischof von Straßburg. Im Jahr 1444 widerstand die Stadt zwar den Armagnacs, wurde allerdings zehn Jahre später (1454) durch den Grafen von Zweibrücken eingenommen und später wieder durch die Straßburger befreit.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Untere Tor mit einer Darstellung des heiligen Maurizius vom Ende des 14. Jahrhunderts ist der letzte Rest der mittelalterlichen Befestigung.
  • Die Synagoge in Mutzig von 1787 ist die älteste in ihrer gesamten Bausubstanz erhaltene Synagoge des Elsass.
  • Das Château des Rohan ist ein Barockschloss aus dem 17. Jahrhundert, das an der Stelle eines im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstörten Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert errichtet wurde. Weniger bekannt als seine Nachbarn in Saverne und Straßburg diente es 1704–1790 den Fürstbischöfen und späteren Kardinälen der Familie Rohan. Das Schloss wurde ursprünglich als Residenz des Bischofs Franz Egon von Fürstenberg erbaut und 1673 bezogen. Nach der Französischen Revolution wurde das Schloss enteignet und 1799 von den Gebrüdern Coulaux erstanden. Vom 20. April 1801 bis 1870 (Deutsch-Französischer Krieg) diente das Schloss als Waffenmanufaktur. Hier wurden die berühmten Chassepot-Gewehre hergestellt. Heute beherbergt das Schloss das städtische Museum (mit einer großen Gewehrsammlung) und verschiedene kulturelle Einrichtungen.
  • Auf dem nördlichen Berg in der unmittelbaren Umgebung von Mutzig errichtete das Preußische Kriegsministerium von 1893 bis 1916 die damals mit 254 ha größte Festung mit dem Namen Feste Kaiser Wilhelm II. (Fort de Mutzig). Mit ihr wurden neue technische Lösungen eingeführt: Beton, Panzertürme und Elektrizität. 1897 wurde das Konzept der inzwischen aufgelösten Festung in Mutzig entwickelt. Die Festung bot etwa 6500 Mann Platz in ca. 40.000 m² bombensicherer Werke. Die Feste bewies am 18. August 1914 ihre Wirksamkeit. Gegen 16 Uhr wurden 291 Schüsse gegen die französischen Stoßtruppen, die bis an die Reichweite der Geschütze vorgerückt waren, ins Breuschtal abgefeuert. Diese bekamen den Befehl zum Rückzug, das Elsass blieb dadurch außerhalb der Kampfgebiete.
Diese Festung wurde seit den 1990er Jahren teilweise wieder durch einen deutsch-französischen Verein zugänglich gemacht. So sind zwei Infanteriebunker J1 und J16 wieder funktionsfähig, d. h. Bäckerei, Küchen, Brunnenanlage, Stromgeneratoren etc. sind wieder restauriert. Außerdem finden auf der Festung Vorführungen von deutschen und französischen Reenactment Gruppen statt. Am 1. Mai 2005 wurde ein Original-Geschütz der Schirmlafettenbatterie abgefeuert (Baujahr 1903 Krupp Essen). Diese Festung aus der Zeit des 1. Weltkrieges ist, da nicht umkämpft, die am besten erhaltene der Welt aus jener Zeit.
  • Nördlich von Mutzig verlief die Maginot-Linie, deren Befestigungen im November 1944 von der 45. Infanterie-Division der US-Armee nach wenig Widerstand durch die deutsche Wehrmacht eingenommen und überschritten wurden. Teile dieser Anlagen sind zu besichtigen.

Wirtschaft

Bekannt in Westeuropa ist Mutzig vor allem durch die 1810 von Antoine Wagner gegründete Mützig-Brauerei, die hauptsächlich helle Biere herstellte. Nach Übernahme durch einen Bierkonzern wurde dieser Standort 1989 geschlossen. In Schiltigheim wird aber weiter ein Bier unter der Marke Mützig gebraut.

Persönlichkeiten

  • Louis François Antoine Arbogast (* 1759), französischer Mathematiker
  • Antoine Alphonse Chassepot (1833–1905), französischer Erfinder (Waffentechnik)
  • Joseph Ehrismann (1880–1937), Glas- und Kunstmaler
  • Joseph Guerber (1824-1909), Schriftsteller und Journalist, Vikar in Mutzig

Weblinks

 Commons: Mutzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch


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