- Nordböhmische Transversalbahn
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Řetenice–Lovosice–Česká Lípa–Liberec Kursbuchstrecke (SŽDC): 086, 087, 097 Streckenlänge: 142,831 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Maximale Neigung: 25 ‰ Minimaler Radius: 240 m Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h Legendevon Ústí nad Labem–Teplice 0,000 Řetenice früher Settenz nach Chomutov 2,770 Teplice zámecká zahrada früher Teplitz-Schloßgarten ~5,0 Prosetice 6,572 Bystřany v Čechách früher Wisterschan nach Ústí nad Labem 9,335 Úpořiny früher Auperschin nach Bílina Tunnel Úpořinsky (Steinbergtunnel; 234 m) ~11,7 Hradiště v Čechách früher Ratsch 13,530 Žalany früher Schallan ~14,7 Žalany zastávka ~16,2 Bořislav früher Borislau 18,831 Žim früher Schima 21,9 Radejčin früher Radzein (ehem. Bf) 25,26 Dobkovičky früher Dubkowitz 25,97 Chotiměř früher Milleschau-Kottomirsch 30,0 Oparno früher Wopparn 34,6 Lovosice zastávka früher Lobositz A.T.E. von Děčín von Louny und Most 36,37 Lovosice früher Lobositz nach Prag 38,18 Lovosice závod Elbbrücke Kolín–Děčín (vorm. ÖNWB) Verbindungsbahn von Velké Žernoseky 40,45 Žalhostice früher Tschalositz 42,71 Litoměřice cihelna seit 1997 44,06 Litoměřice horni nádraži früher Leitmeritz ob. Bf. 47,37 Trnovany u Litoměřic seit 1974 50,60 Ploskovice früher Ploschkowitz-Pitschkowitz 55,33 Horní Řepčice früher Oberrepsch 57,74 Liběšice früher Liebeschitz Verbindungsbahn nach Úštěk horní n Úštěk horní n.–Velké Březno (vorm. vorm. L.G.W.A.) 61,91 Úštěk früher Auscha Teplitzer Bahnhof 65,95 Dubičná früher Eicht 69,47 Blíževedly früher Bleiswedel 71,47 Kravaře v Čechách früher Graber 74,01 Stvolínky früher Drum 79,20 Zahrádky früher Neugarten Höllengrundviadukt (273 m) Technisches Denkmal Helenentalviadukt (74 m) 83,03 Zückmantel b. Böhm. Leipa / Cukmantl bis 1920 von Bakov nad Jizerou (vorm. BNB) Bakov nad Jizerou–Ebersbach und Neubaustrecke nach Vlčí Důl-Dobranov 84,96 0,000 Česká Lípa hl. n. früher Böhmisch Leipa nach Děčín und nach Ebersbach (Sachs) (vorm. BNB) 85,64 Česká Lípa město früher Böhmisch Leipa Teplitzer Bf. Dobranov früher Dobern 4,99 89,45 výh. Žizníkov Neubaustrecke von Česká Lípa 91,0 Vlčí Důl-Dobranov früher Wolfsthal-Leskenthal 93,345 Zákupy früher Reichstadt 94,571 Božíkov früher Götzdorf 99,994 odb. Mimoň St.1 ehem. Lokalbahn Böhmisch Leipa–Niemes; heute Industriegleis 100,536 Mimoň früher Niemes 102,939 Pertoltice pod Ralskem früher Barzdorf 105,449 Velký Grunov früher Grünau vlečka DIAMO Stráž pod Ralskem 107,594 Brniště früher Brims 110,932 Velký Valtinov früher Großwalten von Svor (vorm. BNB) 114,557 Jablonné v Podještědí früher Deutsch Gabel 117,175 Lvová früher Lämberg-Markersdorf 120,588 Rynoltice früher Ringelshain 125,238 Zdislava früher Schönbach 129,174 Křižany früher Kriesdorf Jeschkenkammtunnel (815 m) Neuländer Viadukt (198 m) 131,5 Novina früher Neuland Jägerhaustunnel (40 m) Jägerhausviadukt (127 m) Christofsgrunder Tunnel (48 m) 132,002 Kryštofovo Údolí früher Christofsgrund Höllengrabenviadukt (51 m) Rehbergtunnel (239 m) Burggrafentunnel (35 m) Burggrafenviadukt (64 m) 136,516 Karlov pod Ještědem früher Karlswald 139,023 Ostašov früher Berzdorf 141,024 Liberec-Horní Růžodol früher Rosental-Johannestal von Pardubice von Tanvald ehem. Bhf. Reichenberg ATE, heute Anbindung DP Liberec 145,107 Liberec früher Reichenberg nach Frýdlant v Čechách (vorm. SNDV) nach Zittau Nordböhmische Transversalbahn (auch Lokalbahn Teplitz–Reichenberg, tschechisch Severočeská transverzálka) wird die eingleisige Eisenbahnstrecke von Teplice über Lovosice und Česká Lípa nach Liberec in Tschechien genannt, welche ursprünglich von der Aussig-Teplitzer Eisenbahn (ATE) erbaut und betrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte und Bau
Ende des 19. Jahrhunderts war die Erschließung Böhmens mit Eisenbahnen schon weit vorangeschritten. Im Norden Böhmens fehlte jedoch noch eine Querverbindung zwischen dem Nordböhmischen Braunkohlerevier und dem aufstrebenden Industriezentrum Reichenberg. Zu jener Zeit bestanden schon Strecken der Böhmischen Nordbahn von Tetschen nach Warnsdorf und Böhmisch Leipa, eine Weiterführung über das Jeschkengebirge war jedoch von Seiten der Böhmischen Nordbahn nicht vorgesehen.
Die Aussig-Teplitzer Eisenbahn plante nun ihrerseits eine eigene Strecke, welche über Lobositz und Böhmisch Leipa nach Reichenberg führen sollte. Aus Kostengründen wurde eine normalspurige Lokalbahn geplant, was die Anwendung engerer Radien und Neigungen bis 25 Promille zuließ. Die einst zur ÖLEG gehörige Lokalbahn Böhmisch Leipa–Niemes wurde in die Streckenführung mit einbezogen. Sie ging am 29. Dezember 1898 durch Kauf an die ATE über.
Am 20. September 1896 begannen die Bauarbeiten am Streckenabschnitt durch das Böhmische Mittelgebirge bis Lobositz durch die Firma Schön & Sohn aus Prag. Die weiteren Abschnitte wurden durch die Firma Gebrüder Redlich & Berger aus Wien erstellt. Am 11. September 1900 konnte der durchgehende Zugverkehr aufgenommen werden.
- Eröffnungsdaten
- Teplitz-Schönau–Lobositz: 1. Dezember 1897
- Lobositz–Leitmeritz: 1. Oktober 1898
- Leitmeritz–Böhmisch Leipa: 20. Dezember 1898
- Böhmisch Leipa–Niemes: 5. August 1900
- Niemes–Ober Rosenthal: 11. September 1900
Betrieb
Wegen der ungünstigen Topografie blieben die Verkehrsleistungen auf der Strecke hinter den Erwartungen zurück. Der Fahrplan von 1912 weist für die Gesamtstrecke nur zwei durchgehende Personenzüge und ein Schnellzugpaar aus. Für die 149 km von Teplitz nach Reichenberg benötigte der Schnellzug seinerzeit vier Stunden, was immerhin einer Reisegeschwindigkeit von fast 40 km/h entspricht.
Schon wenige Jahre nach der Verstaatlichung der ATE 1924 verlor die Gesamtstrecke die ihr zugedachte Bedeutung. Die CSD führte die durchgehenden Züge zwischen Eger und Reichenberg fortan über den wichtigen Knoten Tetschen/Bodenbach.
Ende der 1980er Jahre wurde die Strecke zwischen Česká Lípa hl. n. und Vlčí Důl neu trassiert, um durchgehende Zugläufe ohne Fahrtrichtungswechsel von Děčín nach Liberec zu ermöglichen. Diese neue Streckenführung wurde am 28. Mai 1989 in Betrieb genommen. Die alte Trasse zwischen Česká Lípa město und Vlčí Důl wurde demontiert und zum Radweg ausgebaut. Der ehemalige Bahnhof Česká Lípa město dient zur Zeit noch als Güterbahnhof.
Streckenbeschreibung
Teplice–Lovosice (KBS 097)
Dieser Abschnitt der Nordböhmischen Transversalbahn weist heute nur noch einen sehr geringen Zugverkehr auf. Als Durchgangsstrecke hat die Linie hier keine Bedeutung mehr.
Lovosice–Česká Lípa (KBS 087)
Im Abschnitt Lovosice–Česká Lípa besteht nur noch bis Litoměřice ein dichter Zugverkehr. Im Anschluss an die Schnellzüge von Prag pendeln Triebwagen in dichtem Takt bis Litoměřice.
Den Bahnhof Lovosice verlässt die Strecke in einem Linksbogen. Unmittelbar nach dem Haltepunkt Lovosice zavod - welcher dem Berufsverkehr des Chemiewerkes Lovosice dient - überquert die Strecke auf einer genieteten Fachwerkträgerbrücke die Elbe. Kurz danach kreuzt die Strecke auf einer weiteren Brücke das Doppelgleis der einstigen Österreichischen Nordwestbahn und erreicht den Bahnhof Žalhostice. Ein dem Güterverkehr vorbehaltenes Verbindungsgleis führt hier in den benachbarten Bahnhof Velké Žernoseky. Unter den Abhängen des markanten Berges Radobýl führt das Gleis nun leicht ansteigend nach Litoměřice. Nach der alten Bischofsstadt führt die Strecke durch eine flachwellige Landschaft, immer dem Südrand des Böhmischen Mittelgebirges folgend. In Úštěk bestand früher Anschluss an die Lokalbahn von Velké Březno, welche seit 1979 stillgelegt und abgebaut ist. Nach Úštěk steigt die Trasse stärker an und überquert bei Blíževedly die Wasserscheide zum Einzugsgebiet der Ploučnice. Bei Stvolinky durchquert die Strecke Teile eines ausgedehnten Teichgebietes. Nach dem folgenden Bahnhof Zahrádky überquert die Trasse auf zwei großen, denkmalgeschützten Gitterkastenviadukten das Tal der Peklo. Kurz vor Česká Lípa kreuzt die Strecke die Gleise von Liberec und Bakov auf einer Brücke und erreicht den Bahnhof auf seiner Ostseite, der ehemaligen Haltestelle der ATE.
Česká Lípa–Liberec (KBS 086)
Der Abschnitt Česká Lípa–Liberec ist die einzige Teilstrecke, die auch heute noch als Hauptbahn ausgebaut ist und dem überregionalen Verkehr dient. Wegen der ungünstigen Trassierung sind jedoch keine hohen Fahrgeschwindigkeiten möglich. Im Schnellzugverkehr kommen heute meist Triebwagen-Züge zum Einsatz, welche für das geringe Reisendenaufkommen ausreichend sind. Im Güterverkehr hat die Strecke keine größere Bedeutung mehr.
Die ursprüngliche, heute aufgelassene Trasse verließ den Bahnhof Česká Lípa nordwärts, um dann über den ehemaligen Stadtbahnhof wieder ostwärts zu führen. Seit 1989 besteht eine Neubaustrecke, die zunächst parallel zur ehemaligen Nordbahnstrecke nach Bakov liegt und dann auf die Trasse der einstigen Lokalbahn Böhmisch Leipa-Niemes nach Osten schwenkt. Ein Verbindungsbogen ermöglicht direkte Zugläufe zwischen Bakov und Liberec. Bei Vlčí Důl-Dobranov erreicht das Gleis wieder die ursprüngliche Streckenführung. Die Strecke führt nun durch eine hügelige Landschaft, welche durch einzelne, kegelförmige Berge charakterisiert ist. Bei Mimoň verlässt die Strecke die Trassenführung der einstigen Lokalbahn. Nach einem Linksbogen führt die Strecke fast geradlinig nordwärts in Richtung Jablonné v Podještědí. Im Bahnhof Brniště beginnt die Anschlussbahn zu den Bergwerksanlagen in Stráž pod Ralskem. Nach dem Bahnhof Jablonné v Podještědí führt das Gleis wieder ostwärts in Richtung auf das Jeschkengebirge zu. Langsam steigt die Strecke parallel zum Jeschkengebirge an dessen Ausläufern an. Nach dem Bahnhof Křižany unterquert das Gleis im 815 Meter langen Scheiteltunnel das Jeschkengebirge, um kurz darauf über den im Bogen liegenden 29 Meter hohen Neuländer Viadukt zu führen. Mit der Maximalneigung von 25 ‰ führt die Strecke nun an den Abhängen des Jeschkengebirges durch mehrere Tunnel und weitere größere Brücken stetig abwärts. Im Stadtgebiet von Liberec beschreibt das Gleis zum Schluss noch einen 180°-Linksbogen und erreicht dann von Osten den Bahnhof der Kreisstadt.
Weblinks
- Beschreibung Lovosice–Česká Lípa (tschechisch)
Kategorien:- Spurweite 1435 mm
- Bahnstrecke in Tschechien
- Böhmisches Mittelgebirge
- Lausitzer Gebirge
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