Al-Hajjarah

Al-Hajjarah
Al-Hajjarah
Al-Hajjarah
Basisdaten
Gouvernement Sanaa
Koordinaten 16° 11′ N, 43° 42′ O16.18361111111143.704722222222Koordinaten: 16° 11′ N, 43° 42′ O
Höhe 2.000 m ü. NN[1]
Einwohner 43.938 (2004) [2]
Shahara-Brücke in der Nähe der gleichnamigen Stadt
Al-Hajjarah

Al-Hajjarah (andere Schreibweisen: Shaharah, Šahārah, (arabisch ‏شهاره‎) ist eine jemenitische Stadt im Gouvernement Sanaa und Mittelpunkt einer gleichnamigen Verwaltungseinheit.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt liegt 5 km westlich der Distrikts-Hauptstadt Manacha. Von Manacha aus windet sich eine Piste entlang der Bergflanken des Harazgebirges (Jabal Haraz) zur auf 2600 Meter hoch gelegenen Ortschaft Al Hajjarah. Sinngemäß übersetzt sich der Name der Stadt mit "die Steinerne". Al Hajjarah liegt im Nordwesten des Landes auf einem Bergkegel und wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Ganz ähnlich wie das benachbarte Manacha, erlangte der Ort aufgrund seiner geografischen Exposition eine größere Bedeutung, als es den Osmanen galt, die Straßen von Sanaa zur Küste in Schach zu halten.[3]

Sehenswürdigkeiten

Heutzutage beeindruckt das Städtchen - dem Aussehen nach gleich einer ehemaligen Wehranlage - durch seine jahrhundertealten steinernen Turmhäuser, die unten fensterlos und in einzelnen Fällen bis zu sechsstöckig sind. Die Häuser sind ohne jeden Bauwich dicht an dicht aneinander gebaut, sodass sie im Zusammenhang mit dem steilen Felsen den Gesamteindruck eines geschlossenen Sperrriegels hervorrufen. Weiße Umrandungen um die Fenster sollten vor dem bösen Blick schützen. Ähnlich wie Thula und Shibam/Kaukaban verfügt die Stadt über Zisternen und Getreidesilos, um längeren Belagerungen standhalten zu können. Durch diese Infrastruktur vermochte die Stadt denn auch alle Angriffe in seiner Geschichte zu überstehen. Al-Hajjarah weist über dreiundzwanzig Zisternen auf, die auch im Belagerungszustand die Wasserversorgung sicherzustellen vermochten.

Wie in vielen jemenitischen Städten waren früher jüdische Handwerker hier wohnhaft. Der Zugang zum Ort ist sehr schmal und mit einer schweren Holztür verschließbar.[4] Al Hajjarah gilt als Prachtexemplar der jemenitischen Bergarchitektur. Allerdings ist festzustellen, dass sie eine sterbende Stadt ist. Eine Vielzahl von Häusern steht heute leer, da Manacha mittlerweile als annehmlicherer Wohnort gilt.[5][6] Dazu trug auch bei, dass der Ort in den 1960er-Jahren gewichtigen Zerstörungen ausgesetzt war, die aus Luftangriffen republikanischer Truppen auf die im Ort verschanzten Royalisten resultierten.

Große Teile der umgebenden Berghänge sind terrassiert. Die Terrassen der Region zählen zu den schönsten des Jemen. Vornehmlich werden auf ihnen Hirse, die Alltagsdroge Qat und Kaffee angebaut. Neben den Sehenswürdigkeiten der Stadt bietet die Region ein beliebtes Wandergebiet.

In der Nähe von Al-Hajjarah liegt eine verwegene alte Steinbrücke (Shahara-Brücke s. Bild) aus dem 17. Jahrhundert. Architekt dieser brücke war Salah al-Yamani.

Tierwelt

Um die Stadt findet man diverse Vogelarten, so den Jemengirlitz (S. menachensis)), den Südarabischern Steinschmätzer und das Schwarzgesicht-Steinhuhn. Außerdem finden sich der Jemen-Hänfling und der Araberspecht.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. Jemen: Die wichtigsten Orte mit Statistiken zu ihrer Bevölkerung. World Gazetteer Volkszählung / gesamte Verwaltungseinheit
  3. lonleyplanet.com präsentiert: Al-Hajjarah
  4. Al Hajjarah
  5. Stadteinsicht mit Bild
  6. Reisebericht: Jemen

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