Erwin Linder

Erwin Linder

Erwin Linder (* 29. Oktober 1903 in Weinheim; † 21. März 1968 in Westerland/Sylt) war ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Erwin Linder kam in Weinheim an der Bergstraße zur Welt. Nach der Schulausbildung erlernte er vor allem auf Wunsch seines Vaters das Bankfach. Allerdings erkannte er schon bald, dass das nicht das Richtige für ihn war. So wandte er sich recht bald der Schauspielerei zu. Sein erstes Engagement erhielt er am Nationaltheater Mannheim. Im Jahre 1940 ging er nach Hamburg an das Deutsche Schauspielhaus. Die Stadt wurde zu seiner Wahlheimat. Nach Kriegsende ging er an die Hamburger Kammerspiele und trat auch bis 1965 häufig als Gast bei Willy Maertens im Thalia-Theater auf. Seine letzte Rolle dort war die des Bischofs in dem Stück Heiraten von George Bernard Shaw. Zu seinen Paraderollen gehörte der Lehrer in Max Frischs Andorra.

Nachdem er 1936 seine erste Filmrolle in dem Spielfilm Hans im Glück bekam, dauerte es bis 1945 als er seinen nächsten Auftritt in einem öffentlichen Medium hatte. Es war beim Rundfunk, wo er in dem Hörspiel Der Hauptmann von Köpenick mitwirkte. In den Folgejahren hatte er immer wieder zumeist kleinere Auftritte bei Film und Funk. Zu den Arbeiten an Hörspielen kam auch die Synchronisation fremdsprachiger Filme hinzu. Hier war er schon bald einer der meistbeschäftigten Schauspieler dieser Zeit. Zu den Kollegen, denen er seine Stimme lieh gehörten u. a. Humphrey Bogart und Kirk Douglas. Auch das Fernsehen war nun sehr an ihm interessiert. Er selbst war von diesem neuen Medium fasziniert. Mit den Jahren war er nun auch häufiger in größeren Neben- und Hauptrollen zu sehen und zu hören. Zu seinen bekanntesten Hörspielen gehören die Hauptrolle in Gestatten, mein Name ist Cox – Mord auf Gepäckschein 3311 von Rolf und Alexandra Becker aus dem Jahre 1959, das inzwischen auf CD erschienen ist und die Rolle des Friedensrichters Trelawney in Die Schatzinsel von Robert Louis Stevenson aus dem Jahre 1962. Zu seinen bekanntesten Fernsehrollen gehört die des englischen Gutsbesitzers Alistair Goodman in dem berühmtesten Sechsteiler der Francis-Durbridge-Reihe Das Halstuch, aus dem Jahre 1962. In diesem Straßenfeger spielten an seiner Seite u. a. Heinz Drache, Albert Lieven, Margot Trooger, Horst Tappert, Dieter Borsche, Hellmut Lange, Erica Beer und Eckart Dux. Vier Jahre später sah man ihn als Professor Sherkoff, einem Gehirnspezialisten, in der 4. Folge (Deserteure) der Raumpatrouille, mit Dietmar Schönherr, Eva Pflug, Claus Holm, Wolfgang Völz, Friedrich G. Beckhaus und Ursula Lillig in die „unendlichen Weiten des Weltraums" fliegen. Darüber hinaus trat der Charakterdarsteller auch in der Kabarett-Sendung Im Flamingo-Club auf.

Als er im März 1968 für ein paar Tage zur Entspannung nach Westerland auf Sylt fuhr, ereilte ihn plötzlich und unerwartet der Tod im Beisein seiner Ehefrau, der Schauspielerin Vika Krautz und ihrer gemeinsamen Tochter. In einer früheren Ehe war Linder auch mit seiner Kollegin Marianne Wischmann verheiratet. Beigesetzt wurde er auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg.

Filmografie

Hörspiele

Synchronarbeiten

Weblinks


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