Amtshauptmannschaft Flöha

Amtshauptmannschaft Flöha
Basisdaten[1]
Kreishauptmannschaft Chemnitz
Verwaltungssitz Flöha
Fläche 384 km² (1939)
Einwohner 103.261 (1939)
Bevölkerungsdichte 269 Einw./km² (1939)
Lage der Amtshauptmannschaft Flöha 1905
AHS Flöha.jpg

Die Amtshauptmannschaft Flöha war eine Verwaltungseinheit in Sachsen. Sie bestand vom 1. Januar 1874 bis 1938 und als Landkreis Flöha bis 1952. Ihr Gebiet gehört heute größtenteils zum Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit Wirkung vom 15. Oktober 1874 erhielt Flöha den Sitz der Amtshauptmannschaft. Damit war es das einzige Dorf in Sachsen, das eine Amtshauptmannschaft erhielt.

Verwaltungssitz

Zunächst hatte sie ihre Amtsräume im Haus des Gemeindevorstandes Liebert am Schulberg in Flöha. Vom Sommer 1875 an wurde im heutigen Ortsteil Plaue gebaut; Einzug wurde im Oktober 1876 gefeiert.

Amtshauptmann

  • 1879 – Freiherr von Weißenbach
  • 1897/98 - von Löben
  • 1905 – Dost
  • 1913, 1918 – A. Edelmann
  • vor 1920 – Ilberg
  • 1923 – B. K.
  • 1925–1934 – Karl Richard Oesterhelt
Oesterhelt war anschließend Amtshauptmann in Oschatz und wurde im August 1937 Kreishauptmann (Regierungspräsident) von Zwickau. Im November 1944 wurde er dort in den Ruhestand versetzt. Nach ihm wird die Braunsdorfer Brücke im Niederwiesaer Ortsteil Braunsdorf Oesterhelt-Brücke genannt.
  • 1936 - Haupt
  • 1938 - Kalkoff

Landkreis Flöha

Aufgrund reichseinheitlicher Regelung wurden die sächsischen Amtshauptmannschaften ab 1938/1939 in Landkreise umbenannt. Der Landkreis Flöha existierte bis zu den Kreisreformen in der DDR im Juli 1952 in diesen Grenzen, danach wurde er in die Kreise Flöha, Zschopau, Hainichen und Karl-Marx-Stadt-Land aufgeteilt.

Geographie

Zur Amtshauptmannschaft gehörten die Städte

und die Gemeinden: Altenhain, Auerswalde, Börnichen bei Grünhainichen, Börnichen bei Oederan, Borstendorf, Braunsdorf, Breitenau, Dittersbach, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Dorfschellenberg, Ebersdorf, Eppendorf, Erdmannsdorf, Falkenau, Frankenstein, Gahlenz, Garnsdorf, Görbersdorf, Gornau, Grünberg, Grünhainichen, Gückelsberg, Gunnersdorf, Hartha, Hausdorf, Hennersdorf, Hetzdorf, Hohenfichte, Hohndorf, Irbersdorf, Kirchbach, Krumhermersdorf, Kunnersdorf, Leubsdorf, Lichtenwalde, Marbach, Memmendorf, Merzdorf, Metzdorf, Mühlbach, Neudörfchen, Niederlichtenau, Niederwiesa, Oberlichtenau, Oberwiesa, Ortelsdorf, Plaue-Bernsdorf, Sachsenburg, Schlößchen-Porschendorf, Schönerstadt, Thiemendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wingendorf und Witzschdorf.

Zur Amtshauptmannschaft Flöha gehörten 1900 noch die folgenden selbständigen Gutsbezirke (überwiegend Forst- bzw. Rittergutsbezirke). Diese Bezirke unterlagen nicht der Gemeindeverfassung und sind somit bei den oben aufgeführten Gemeinden nicht erfasst, obwohl sie überwiegend bewohnt waren:

Rittergut Auerswalde, Staatsforstrevier Augustusburg, Rittergut Börnichen, Staatsforstrevier Borstendorf, Gut Dittersdorf, Staatsforstrevier Dittersdorf, Rittergut Erdmannsdorf, Staatsforstrevier Frankenberg, Rittergut Krumhermersdorf, Staatsforstrevier Lengefeld (Anteil), Rittergut Lichtenwalde, Gut Neubau, Staatsforstrevier Plaue, Kammergut Sachsenburg, Landesanstalten Sachsenburg, Rittergut Schlößchen-Porschendorf, Rittergut Weißbach, Rittergut Wingendorf.

Infolge der Bodenreform wurden die Gutsbezirke in den Jahren 1946 bis 1949 den umliegenden Gemeinden zugeordnet.

Übergeordnete Institution

Nachdem die Amtshauptmannschaft Flöha zunächst zur Kreishauptmannschaft Zwickau gehört hatte, wurde sie 1900 mit den Amtshauptmannschaften Annaberg, Chemnitz, Glauchau und Marienberg zur neuen Kreishauptmannschaft Chemnitz zusammengeschlossen.

Literatur

  • Reiner Groß: Geschichte Sachsens. Edition Leipzig, Berlin 2002, ISBN 3-361-00505-1
  • Bernd Rüdiger: Flöha – vom Waldhufendorf zur sozialistischen Kreisstadt. Rat der Stadt, Flöha 1984, Seite 26
  • Lothar Schreiter: Eine Chronik von Flöha. Stadtverwaltung, Flöha 1998, Seite 56
  • Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 19.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Andreas Oettel: Zur Verwaltungsgliederung Sachsens im 19. und 20. Jahrhundert. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 5. Juli 2009.

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