Internationaler Währungsfonds

Internationaler Währungsfonds

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Internationaler Währungsfonds (IWF)
International Monetary Fund
Fonds monétaire international

Hauptsitz des IWF
Organisationsart Sonderorganisation
Kürzel IWF, IMF, FMI
Leitung Christine Lagarde
Gegründet 22. Juli 1944
(BGBl. 1952 II S. 637)
Hauptsitz Washington, D.C.
http://www.imf.org/
Logo

Der Internationale Währungsfonds (IWF; englisch International Monetary Fund, IMF, französisch Fonds monétaire international, FMI; auch bekannt als Weltwährungsfonds) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und hat seinen Sitz in Washington, D.C., USA. Zu seinen Aufgaben gehören: Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, Ausweitung des Welthandels, Stabilisierung von Wechselkursen, Kreditvergabe, Überwachung der Geldpolitik, Technische Hilfe.

Der IWF wurde 1944 zusammen mit seiner Schwesterorganisation Weltbank infolge der Konferenz in Bretton Woods gegründet. Beide Organisationen werden daher als Bretton-Woods-Institution bezeichnet.

Der IWF hat zurzeit 187 Mitgliedstaaten, deren Stimmrecht sich an ihrem Kapitalanteil orientiert. Die Mitgliedstaaten mit den größten Stimmanteilen sind: USA 16,74 %, Japan 6,01 %, Deutschland 5,87 %, Frankreich 4,85 %, Vereinigtes Königreich 4,85 % und China 3,65 %[1]. Da die Beschlüsse im IWF mit einer Mehrheit von 85 % getroffen werden müssen, verfügen jeweils die USA allein und die EU-Staaten gemeinsam de facto über eine Sperrminorität.[2]

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Der IWF hat etwa 2470 Mitarbeiter aus 141 Staaten.[3] Jüngstes Mitglied ist der Inselstaat Tuvalu, welcher am 24. Juni 2010 als 187. IWF-Mitglied begrüßt wurde.[4] Der IWF wird von einem „geschäftsführenden Direktor“ (Managing Director) geleitet und verfügt über folgende Organe:

  • Gouverneursrat
  • Internationaler Währungs- und Finanzausschuss (IMFC)
  • Exekutivdirektorium
  • Entwicklungsausschuss
  • Finanzstabilitätsforum

Geschäftsführende Direktoren

Gemäß einer informellen Vereinbarung zwischen den USA und einigen westeuropäischen Ländern ist der Direktor des IWF immer ein Europäer, während die einflussreiche Position des ersten stellvertretenden Direktors (First Deputy Managing Director) von einem US-Amerikaner besetzt wird.

Amtszeit Name
1946–1951 Camille Gutt
1951–1956 Ivar Rooth
1956–1963 Per Jacobsson
1963–1973 Pierre-Paul Schweitzer
1973–1978 Johan Witteveen
1978–1987 Jacques de Larosière
1987–2000 Michel Camdessus
2000–2004 Horst Köhler
2004–2007 Rodrigo de Rato
2007–2011 Dominique Strauss-Kahn
Seit 2011 Christine Lagarde

Im Jahre 2000 gelangte mit Horst Köhler zum ersten Mal ein Deutscher an die Spitze des IWF. Im März 2004 trat Köhler vorzeitig zurück, nachdem er von CDU, CSU und FDP als Kandidaten für die Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2004 nominiert wurde. Nachfolger an der Spitze des IWF wurde der ehemalige spanische Wirtschaftsminister Rodrigo de Rato. Er konnte sich damit gegen eine Reihe weiterer Kandidaten (darunter der Spanier José Manuel González-Páramo, der Belgier Peter Praet und der Ire Michael Tutty) durchsetzen.

Am 28. Juni 2007 kündigte Rodrigo de Rato überraschend an, dass er sein Amt nach der Jahrestagung im Oktober 2007 aus privaten Gründen vorzeitig niederlegen werde.[5] Zu seinem Nachfolger wurde der ehemalige französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn gewählt.[6] Am 18. Mai 2011 trat Strauss-Kahn infolge privater juristischer Probleme zurück; der stellvertretende geschäftsführende Direktor John Lipsky übernahm vorübergehend das Amt.[7][8] Ende Juni 2011 wählte der IWF Christine Lagarde als Nachfolgerin. Sie trat ihren Posten am 5. Juli 2011 an.[9]

Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren

Stellvertretende Geschäftsführende Direktoren sind zurzeit:

  • First Deputy Managing Director – John Lipsky
  • Deputy Managing Director – Naoyuki Shinohara
  • Deputy Managing Director – Nemat Shafik

(Stand: 12. Mai 2011)

Anteile und Stimmrechte der Mitgliedstaaten

Im Oktober 2010 haben die G-20-Finanzminister beschlossen, dass die Stimmanteile der 187 Mitgliedstaaten zugunsten der aufstrebenden Schwellenländer umverteilt werden sollen. Das wäre „eine der tiefstgreifenden Reformen in der Geschichte des IWF“.[10] „An Einfluss gewinnen die stark wachsenden Volkswirtschaften wie China und Asien.“[11] Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, dass die Euro-Staaten ihre Stimmen zusammenfassen. Der Stimmenanteil der 17 Euro-Staaten beträgt 22,43 Prozent.[12]

Aktuelle Anteile und Stimmrechte der Mitgliedstaaten sowie Gouverneursrat:

IWF-Mitgliedstaat Kapitalanteil:
SZRs
in
Millionen
Kapitalanteil:
in
Prozent
Gouverneur stellv.
Gouverneur
Stimmen:
Anzahl
Stimmen:
in
Prozent
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 37.149,3 15,82 Timothy F. Geithner Ben Bernanke 371.743 16,74
JapanJapan Japan 13.312,8 6,12 Yoshihiko Noda Masaaki Shirakawa 133.378 6,01
DeutschlandDeutschland Deutschland 13.008,2 5,98 Jens Weidmann Wolfgang Schäuble 130.332 5,87
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 10.738,5 4,94 George Osborne Mervyn King 107.635 4,85
FrankreichFrankreich Frankreich 10.738,5 4,94 François Baroin Christian Noyer 107.635 4,85
China VolksrepublikChina China 8.090,1 4,42 Zhou Xiaochuan Yi Gang 81.151 3,65
ItalienItalien Italien 7.055,5 3,24 Giulio Tremonti Ignazio Visco 70.805 3,19
Saudi-ArabienSaudi-Arabien Saudi-Arabien 6.985,5 3,21 Ibrahim A. Al-Assaf Hamad Al-Sayari 70.105 3,16
KanadaKanada Kanada 6.369,2 2,93 Jim Flaherty Mark Carney 63.942 2,88
RusslandRussland Russland 5.945,4 2,73 Aleksei Kudrin Sergey Ignatyev 59.704 2,69
NiederlandeNiederlande Niederlande 5.162,4 2,37 Nout Wellink L.B.J. van Geest 51.874 2,34
BelgienBelgien Belgien 4.605,2 2,12 Guy Quaden Jean-Pierre Arnoldi 46.302 2,08
IndienIndien Indien 4.158,2 2,01 Pranab Mukherjee Duvvuri Subbarao 41.832 1,88
SchweizSchweiz Schweiz 3.458,5 1,59 Philipp Hildebrand Eveline Widmer-Schlumpf 34.835 1,57
AustralienAustralien Australien 3.236,4 1,49 Wayne Swan Ken Henry 32.614 1,47
MexikoMexiko Mexiko 3.152,8 1,45 Agustín Carstens Guillermo Ortiz 31.778 1,43
SpanienSpanien Spanien 3.048,9 1,40 Elena Salgado Miguel Fernández Ordóñez 30.739 1,38
BrasilienBrasilien Brasilien 3.036,1 1,40 Guido Mantega Henrique Meirelles 30.611 1,38
Korea SudSüdkorea Südkorea 2.927,3 1,35 Okyu Kwon Seong Tae Lee 29.523 1,33
VenezuelaVenezuela Venezuela 2.659,1 1,22 Gastón Parra Luzardo Rodrigo Cabeza Morales 26.841 1,21
übrige 166 Staaten 62.593,8 28,79 667.438 30,05

Geschichte

Der IWF wurde am 22. Juli 1944 durch eine internationale Übereinkunft gegründet und nahm im Mai 1946 erste Arbeiten auf. Seine eigentliche operative Tätigkeit begann ab dem 1. März 1947. Sie erfolgte aufgrund der Beschlüsse der Konferenz in Bretton Woods, einer Kleinstadt im US-Bundesstaat New Hampshire. Diese für den Wiederaufbau des Weltwirtschaftssystems entscheidenden Verhandlungen dauerten vom 1. Juli 1944 bis zum 22. Juli 1944.

Nach einem Beschluss des Bundestages vom 28. Juli 1952[13] trat die Bundesrepublik Deutschland dem IWF am 14. August 1952[14] bei.

Mitgliedstaaten

Der IWF hat derzeit 187 Mitgliedstaaten. Momentan stellen folgende Mitgliedstaaten keinen Direktor: Libyen, Madagaskar und Somalia.[15]

Aufgaben und Ziele

Wenn ein Mitglied in Zahlungsschwierigkeiten gerät, kann es beim IWF Hilfe beanspruchen (lender of last resort). Die Rechnungslegungseinheit des IWF ist das Sonderziehungsrecht (SZR).

Der IWF vergibt unter bestimmten Auflagen befristete Kredite an Staaten, die unter wirtschaftlichen Problemen leiden, z. B. Argentinien, Irland (2010) , Rumänien (2008) oder Griechenland (2010).

Bedingungen für die Gewährung von Krediten sind zum Beispiel: Kürzung der Staatsausgaben, niedrige Inflation, Steigerung des Exports sowie Liberalisierung des Bankenwesens.

Die den Staaten auferlegten Bedingungen in Form von Strukturanpassungsprogrammen (SAP) können zum Beispiel Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen wie Sparkassen, Elektrizitäts- und Wasserversorgung, Telekommunikation usw. sowie Entlassung von bestimmten Gruppen von Mitarbeitern vorsehen.

Darüber hinaus unterstützt der IWF Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika bei der Erarbeitung von Wachstums- und Wohlstandkonzepten und fördert diese durch direkte Geldhilfen der gebenden Mitgliedstaaten. Ebenso wie die Kreditvergabe ist auch die Entwicklungszusammenarbeit oft an Bedingungen der Good Governance (Korruptionsabbau, Demokratie, …) und der Liberalisierung gekoppelt.

Ziele

  • Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik
  • Ausweitung des Welthandels
  • Stabilisierung internationaler Finanzmärkte
  • Vergabe kurzfristiger Kredite zum Ausgleich von Zahlungsdefiziten
  • Überwachung der Geldpolitik
  • Sicherung des laufenden internationalen Zahlungsverkehrs vor staatlichen Beschränkungen des freien Devisenverkehrs
  • Technische Hilfe
  • Beteiligung an Maßnahmen des Währungsunion-Finanzstabilitätsgesetzes

Mittel zur Zielerreichung

Jeder Mitgliedstaat bekommt eine so genannte Quote zugewiesen. Nach dieser Quote richten sich:

  • die Einzahlungsverpflichtungen (in Gold, Devisen und Landeswährung)
  • die Ziehungsrechte (Inanspruchnahme eines Kredites)
  • das Stimmrecht eines Landes im IWF
  • Umfang der Kreditvergabe

Wenn ein Land in Zahlungsschwierigkeiten kommt, kann es finanzielle Hilfe vom IWF beanspruchen (Inanspruchnahme eines Kredites). Es kann auf Antrag beim IWF die Währung eines anderen Landes gegen Gold oder Landeswährung kaufen. Dies bezeichnet man als Ziehung. Die Inanspruchnahme eines Kredites ist an bestimmte Bedingungen gekoppelt, die das jeweilige Land zu erfüllen hat. Diese werden als Strukturanpassungsprogramme (SAP) bezeichnet.

Ein SAP könnte z. B. so aussehen:

  • Kürzung von Staatsausgaben
  • Ziel einer niedrigen Inflation und einer Steigerung des Exports
  • Liberalisierung des Bankenwesens
  • Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen (Sparkassen, Elektrizitätswerken, Wasserwerken, Telekommunikation)

Es gibt seit 1969 sogenannte Sonderziehungsrechte (SZR). Ein Mitgliedsstaat hat das Recht, sich unter Einschaltung des IWF Devisen zu kaufen. Für die Devisen darf der Mitgliedstaat mit SZR zahlen. Bei den SZR handelt es sich um eine Art Weltgeld im Zahlungsverkehr der Zentralbanken.

  • SZR werden in bestimmter Höhe zugeteilt.
  • Für die SZR müssen Zinsen an den Fonds bezahlt werden.
  • SZR erweitern die internationale Liquidität beträchtlich.
  • Bei jeder Erhöhung der SZR wird geprüft, ob weltweit ein inflationsneutraler Bedarf besteht.

Beispiel: Wenn z. B. die Türkei (Schwellenland) sich an den IWF wendet, weil sie zum Ausgleich der passiven Leistungsbilanz Devisen benötigt, dann bestimmt der IWF ein Land – beispielsweise die USA – mit hohen Devisenreserven. Die USA verkauft daraufhin der Türkei Devisen gegen SZR.

Konditionalität

Ursprünglich war der IWF so ausgelegt, dass die Mitgliedstaaten bei Vorhandensein entsprechender Voraussetzungen (z. B. Zahlungsbilanzprobleme) automatisch das Recht hatten, IWF-Kredite zu erhalten. Nach dem Koreakrieg kollabierten die Preise für Rohstoffe jedoch, was Zahlungsbilanzkrisen in einzelnen Mitgliedstaaten auslöste. Zu dieser Zeit wurde die Konditionalität eingeführt, d. h. die entsprechenden Staaten hatten nicht mehr das Recht auf IWF-Kredite, vielmehr wurden die Kredite abhängig gemacht von der Erfüllung bestimmter Bedingungen, damals z. B. die Elimination von Devisenkontrollen und die Liberalisierung von Handelsbeschränkungen. Auch die Unterteilung des Kreditbezugs in einzelne Phasen wurde erstmals eingeführt, mit Krediten an Chile im Jahre 1956 und an Haiti im Jahre 1958. Jede einzelne Phase wurde von der Erfüllung von Bedingungen abhängig gemacht, die während der vorherigen Phase erfüllt werden mussten. Solche Bedingungen wurden in der jeweiligen Absichtserklärung („letter of intent“), die praktisch Vertragsnatur hatten, vorher festgelegt.

Konditionalität war eine Initiative der USA, die zunächst von anderen Staaten abgelehnt wurde. Diese Staaten standen auf der Position, dass das Recht auf IWF-Kredite automatisch den betroffenen Regierungen zustehe, ganz in dem Geiste der „Articles of Agreement“, dem Gründungsdokument des IWF.

Der Exekutivdirektor der USA legte sein Veto ein, wenn IWF-Kredit-Anträge nicht dieser Idee der Konditionalität entsprachen. Dies führte dazu, dass sich IWF-Kredit-Antragsteller nicht mehr an den IWF, sondern zuerst an die USA wandten.[16] Damit war die Konditionalität in die IWF-Praxis eingeführt.

Kreditnehmer

Bis zum Jahr 1977 waren Entwicklungsländer wie Industrieländer relativ gleichermaßen Kreditnehmer des IWF, beispielsweise war Großbritannien einer der größten Kreditnehmer. Bis dahin wurde die Konditionalität gegenüber Großbritannien nicht angewandt (Großbritannien war einer der Gründungsstaaten des IWF). Das änderte sich jedoch nach der mehrfachen Abwertung des Sterlings, zum ersten Mal sollte der IWF dem Staat Großbritannien wesentliche Bedingungen wie Verringerung von Sozialleistungen und Abschaffung von Importkontrollen auferlegen, als er 1977 einen Antrag wegen eines Stand-By-Kredites stellte. Das führte dazu, dass ab diesem Zeitpunkt der IWF als die „letzte Instanz, an die man sich wegen Krediten wenden sollte“ angesehen wurde, da diese Einmischung in nationale (Wirtschafts-)Politik durch andere Regierungen (insbesondere der USA, die in Form von Finanzminister William Simon meinte, dass Länder wie Großbritannien einen „internationalen Verhaltenskodex“ mit ihrer Wirtschaftspolitik brechen würden) als sehr unpopulär angesehen wird. Seit diesem Zeitpunkt stellte kein Industrieland mehr einen Antrag auf IWF-Kredite. Erst 2010 beantragten Griechenland und Irland einen IWF-Kredit.

Nach Ansicht des Geografie-Professors Richard Peet[17] wandelte sich der IWF erst damit von einer Form der Zusammenarbeit in Hinblick auf Wechselkurse und internationale Zahlungen, die hauptsächlich zwischen den Industrieländern stattfand, zu einer Form der Kontrolle der Wirtschaftspolitik der „Dritten Welt“ durch die „Erste Welt“. Dieser Ansicht widersprechen viele Fachleute (zum Teil massiv), denn der IWF sei ein Spiegelbild seiner Mitglieder und ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse.

Kritik

Der Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften und ehemalige Chefökonom der Weltbank Joseph E. Stiglitz kritisiert in seinem Buch Die Schatten der Globalisierung den IWF für die seiner Meinung nach "blinde" Verfolgung des Washington Consensus und das Vorgehen der Organisation während der Überführung der osteuropäischen Zentralverwaltungswirtschaften in marktwirtschaftliche Systeme. Der damalige Chefökonom des IWF, Kenneth S. Rogoff, antwortete in einem offenen Brief auf Stiglitz' Kritik.[18] William Easterly wirft dem IWF fehlende Legitimation und Rechenschaftspflichten vor. Ursächlich sei der durch das Bretton-Woods-Abkommen nicht abgesicherte Aufgabenzuwachs im Zeitablauf. Easterly vertritt zudem die These, dass die Strukturanpassungs- und Transformationspolitik des Internationalen Währungsfonds den betroffenen Volkswirtschaften eher geschadet als genutzt habe.[19]

Insbesondere von globalisierungskritischen Bewegungen wird dem IWF ein Demokratiedefizit attestiert. Der IWF sei letztlich ein Machtinstrument der reichen Industrienationen, Entwicklungsländer hätten hingegen im IWF zu wenig Einfluss.[20]

Publikationen

Seit März 2002 publiziert der IWF den vierteljährlich erscheinenden Global Financial Stability Report, der die vorherigen Publikationen International Capital Markets (jährlich seit 1980) und Emerging Market Financing (vierteljährlich seit 2000) ablöste.

Im Vorwort der ersten Ausgabe des Global Financial Stability Report im März 2002 schrieb der damalige Geschäftsführende Direktor Horst Köhler: „Die Erfahrungen mit der schnellen Ausdehnung der Finanzmärkte während des vergangenen Jahrzehnts haben die Bedeutung einer laufenden Bewertung der privaten Kapitalflüsse unterstrichen, die zugleich Motor des weltweiten wirtschaftlichen Wachstums und manchmal das Zentrum von krisenhaften Entwicklungen sind.“

Literatur

  • Thomas Gerassimos Riedel: Rechtsbeziehungen zwischen dem Internationalen Währungsfonds und der Welthandelsorganisation: die Organisationen und ihre gegenseitigen Rechtsbeziehungen im Bereich des Handels und der Subventionen, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2008, ISBN 978-3-8329-3703-4
  • Axel Dreher: Die Kreditvergabe von IWF und Weltbank. Ursachen und Wirkungen aus politisch-ökonomischer Sicht. wvb Berlin, 2003, ISBN 3-936846-54-5
  • Axel Dreher: Verursacht der IWF Moral Hazard? Ein kritischer Literaturüberblick, Jahrbuch für Wirtschaftswissenschaften 54, 3: 268–287 (2003)
  • Richard Peet: Unholy Trinity. The IMF, World Bank and WTO, ISBN 1-84277-072-1, ISBN 1-84277-073-X

Filmografie

Weblinks

 Commons: International Monetary Fund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IMF Members' Quotas and Voting Power, and IMF Board of Governors. (Stand: 14. Januar 2011).
  2. IWF: IMF Members' Quotas and Voting Power, and IMF Board of Governors
  3. The IMF at a glance
  4. Tuvalu Joins the IMF as 187th Member
  5. Rücktrittsankündigung de Ratos vom 28. Juni 2007
  6. Neue Zürcher Zeitung: Strauss-Kahn wird neuer Chef des Währungsfonds vom 29. September 2007.
  7. IMF Managing Director Dominique Strauss-Kahn Resigns. Pressemitteilung in: IWF vom 18. Mai 2011
  8. IWF-Chef Strauss-Kahn tritt zurück in: Spiegel Online vom 19. Mai 2011
  9. Französin Lagarde wird neue IWF-Chefin in: Spiegel Online vom 28. Juni 2011
  10. Durchbruch bei IWF-Reform, ZDF online, 23. Oktober 2010 (offline)
  11. Deutschland verliert bei historischer IWF-Reform. Welt online, 23. Oktober 2010
  12. „EU-Kommission fordert gemeinsame Euro-Stimme im IWF“, in: FAZ, 20. November 2011.
  13. Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Abkommen über den Internationalen Währungsfonds (International Monetary Fund) und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development) (BGBl. 1952 II S. 637-683). Abgerufen am 10.09.
  14. Bekanntmachung über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Abkommen über den Internationalen Währungsfonds und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (BGBl. 1952 II S. 728). Abgerufen am 10.09.
  15. IMF Members' Quotas and Voting Power, and IMF Board of Governors
  16. ISBN 1-84277-073-X, Seite 66
  17. Quelle: ISBN 1-84277-073-X, Seite 70
  18. imf.org: An Open Letter to Joseph Stiglitz. By Kenneth Rogoff
  19. William Easterly: "The White Man’s Burden. Why The West’s Efforts To Aid The Rest Have Done So Much Ill And So Little Good", Oxford: Oxford University Press, 2007.
  20. attac Deutschland: "Attac fordert grundlegende Reform des IWF".; Deutsche Welle: "IWF und Weltbank. Mit Schulden Politik machen?", Artikel vom 23. Februar 2009

38° 54′ N, 77° 3′ W38.898888888889-77.044166666667Koordinaten: 38° 53′ 56″ N, 77° 2′ 39″ W


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