Parti socialiste (Frankreich)

Parti socialiste (Frankreich)
Parti socialiste
Logo der Parti socialiste
Portrait MA.JPG
Partei­vorsitzende Martine Aubry
Gründung 1969
Gründungs­ort Alfortville
Farbe(n) rosa, rot
Parlamentsmandate 186 von 577 (Nationalversammlung, 102 von 343 (Senat)
Internationale Verbindungen Sozialistische Internationale
Europapartei SPE
EP-Fraktion S&D
Website www.parti-socialiste.fr

Die Parti socialiste (abgekürzt: PS, deutsch: Sozialistische Partei) ist eine politische Partei in Frankreich. Sie verfolgt eine demokratisch-sozialistische bzw. sozialdemokratische Programmatik und gehört der Sozialdemokratischen Partei Europas sowie der Sozialistischen Internationalen an. In der Fünften Republik stellte sie bislang einen Staatspräsidenten und mehrere Premierminister.

Inhaltsverzeichnis

Parteigeschichte

Siehe auch: Geschichte der französischen Linken

Die PS ist 1969 aus der Section française de l’Internationale ouvrière (SFIO; französische Sektion der Arbeiter-Internationale) und der Parti Radical Socialiste bzw. Parti Socialiste Unifié entstanden, und wurde im Mai 1969 beim Parteitag in Alfortville auf Initiative von Alain Savary gegründet. Auf dem darauffolgenden Parteitag in Issy-les-Moulineaux im Juli 1969 wurde der Gründungsprozess abgeschlossen und Alain Savary zum Generalsekretär gewählt.

Traditionell war die französische Linke in die größere kommunistische Parti communiste français und mehrere kleine sozialistische Strömungen und Parteien gespalten, wobei die Arbeiterschaft sich vorwiegend in der PCF organisierte, während die stark antikommunistische SFIO im Laufe der Nachkriegsgeschichte sich immer stärker zu einer Honoratiorenpartei entwickelte. In den 1960er Jahren, als der sozialistische Präsidentschaftskandidat Gaston Defferre nur noch 5 % erreichte, erneuerten sich die sozialistischen und sozialdemokratischen Strömungen in Frankreich in ca. 120 verschiedenen Clubs. Im Mai 1968, als Paris und ganz Frankreich zeitweilig durch eine Welle von Streiks stillstanden, offenbarte sich die Schwäche dieser mangelnden programmatischen und organisatorischen Einheit der sozialistischen Linken, die zur Gründung der PS führte. Erst die Einigung der nichtkommunistischen Linken in der PS als damals drittstärkste politische Kraft ermöglichte die Reaktivierung des Bündnisses mit der PCF, aus dem letztlich die Präsidentschaft François Mitterrands resultierte.

Die Ära Mitterrand

1971 fusionierte die PS mit der Fédération de la Gauche Démocrate et Socialiste bzw. der Convention des Institutions Républicaines (CIR). François Mitterrand war 1971 bis 1981 Erster Sekretär der PS. Die Partei erlebte unter seiner Führung beim Parteitag in Épinay eine Neuorientierung. 1972 unterzeichneten Mitterrand und Georges Marchais ein gemeinsames Regierungsprogramm von Sozialisten und Kommunisten, das die Grundlage für gemeinsame erfolgreiche Wahlkämpfe war und auf einer Ablehnung des Kapitalismus basierte.

Mit der Wahl François Mitterrands zum Präsidenten 1981 gelangte die Partei erstmals an die Macht. Nach einer politischen Ausrichtung auf die Stimulierung des Konsums (mit Verstaatlichungen, Gehaltserhöhungen und Arbeitszeitverkürzung) schlug die Partei 1983 eine neue Richtung ein. Aufgrund der schlechten konjunkturellen Lage und der von Jacques Delors dagegen eingeleiteten Maßnahmen, über die sich die Partner nicht einig werden konnten, kam es zum Bruch der Regierungskoalition zwischen Sozialisten und Kommunisten.

Seit dieser Zeit ist die Sozialistische Partei sowohl in der Nationalversammlung als auch im politischen Leben Frankreichs im Allgemeinen die größere und tonangebende politische Kraft der Linken.

Die PS wurde traditionell durch vier Strömungen, Courants, formiert, die sich zusammensetzt aus

  • dem Courant Mitterrand, der größten, linkspragmatischen Strömung mit Anhängern des ehemaligen CIR, der heute durch Lionel Jospin, Laurent Fabius, Ségolène Royal, Bertrand Delanoë und Manuel Valls repräsentiert wird
  • dem Courant Mauroy/Defferre, dem "Bürgermeisterflügel", der sich aus ehemaligen SFIO-Mitglieder rekrutierte und von Pierre Mauroy und Gaston Defferre repräsentiert wurde,
  • dem Courant Rocard, rechtssozialdemokratischen Mitgliedern des ehemaligen PSU und des Gewerkschaftsbundes CFDT unter Führung Michel Rocards sowie
  • dem orthodox-marxistisch orientierten Flügel unter Jean-Pierre Chevènement, der sich im Centre d'Études, de Recherches et d'Éducation Socialistes (CÉRÉS) organisiert hatte.

Als der Präsident 1990 eine Beteiligung Frankreichs am Zweiten Golfkrieg befürwortete, verließen Jean-Pierre Chevènement und seine Anhänger, die einen bewaffneten Konflikt ablehnen, die Partei und gründeten die Bewegungen Mouvement des citoyens und La Gauche Socialiste.

Mitterrand sind neue Impulse auf dem Weg zur europäischen Einigung zu verdanken, die durch das positive Ergebnis beim Referendum über den Vertrag von Maastricht bestätigt werden. Allerdings steht diese immer stärker im Zeichen einer liberalen Philosophie. Ironischerweise illustriert sich das Versagen der Sozialisten am eindeutigsten anhand der stetig steigenden Arbeitslosenzahlen im Verlauf der beiden Amtszeiten von François Mitterrand. Dieser Misserfolg ist wohl die Hauptursache für eine gravierende Niederlage der Partei bei den Parlamentswahlen 1993. Ein weiterer wichtiger Grund war das vom früheren Präsidenten François Mitterrand ausgerufene Referendum über den Vertrag von Maastricht, dies im Bestreben, die bürgerlichen Rechten zu schwächen, unter bewusster Inkaufnahme der Möglichkeit eines Erstarkens des rechtsextremen Front National (FN).

Im Jahr 1993 erhielt zudem der Jugendverband Mouvement des Jeunes Socialistes (MJS) seine strukturelle Unabhängigkeit von der Partei.

Mitterrands Nachfolge

Martine Aubry bei einer Rede (2008)

Während der Präsidentschaft Chiracs gelingt es der Sozialistischen Partei nach vorgezogenen Neuwahlen 1997 wieder die Regierungsmehrheit auf sich zu vereinigen, sodass Chirac gezwungen ist, eine Cohabitation einzugehen. Unter Lionel Jospin als Premierminister (1997 bis 2002) tritt eine Konjunkturerholung ein. In dieser Zeit kommt es außerdem zur Umsetzung des Vertrags von Amsterdam, zur Einführung des Euro, Umsetzung des PACS und Privatisierungen staatlicher Unternehmen.

Inzwischen formierten sich in der PS neue Strömungen, wie

Am 21. April 2002 durchlebt die Partei bei den Präsidentschaftswahlen ein wahres Trauma, als es ihrem Kandidaten, Ministerpräsidenten und langjährigen Ersten Sekretär der PS, Lionel Jospin, gerade einmal gelingt, 16 % der Wählerstimmen auf sich zu vereinigen. Er unterliegt damit im ersten Wahlgang nicht nur Jacques Chirac, sondern auch dem rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen, sodass sich die Anhänger der Partei gezwungen sehen, mit Chirac einen Präsidentschaftskandidaten zu unterstützen, der für eine der Partei fremde Politik steht, um Jean-Marie Le Pen abzuwehren. Dies war für die meisten Beobachter im In- und Ausland überraschend, zumal die PS bei dem sozialdemokratischen Gewerkschaftsbund CFDT sowie vielen Literaten, beispielsweise Michel Houellebecq, Präferenz genießt. Diese Ablehnung gegenüber seiner Politik bewirkte den Rückzug Lionel Jospins aus der aktiven Politik.

Von der Niederlage bei den Wahlen 2002 geprägt, steht der Parteitag von Dijon 2003 sowohl im Zeichen einer Rückbesinnung auf die Grundwerte als auch der Besorgnis angesichts steigender Popularität des rechtsradikalen Front National. So kommt es zu einer Distanzierung vom traditionellen Sozialismus französischer Prägung mit seiner im europäischen Vergleich weiter links angesiedelten Philosophie, hin zu einer stärker sozialdemokratisch orientierten Richtung, für die Guy Mollet zum Symbol wird.

Bei den Regionalwahlen 2004 gewannen die Sozialisten in allen französischen Regionen mit Ausnahme des Elsass und werden durch das Abschneiden bei den Europawahlen wenige Monate später bestätigt. Allerdings lässt sich nicht eindeutig feststellen, ob hinter diesen für die Partei positiven Ergebnissen nicht eher eine Ablehnung der Politik der Regierung als Motiv steht: Die strafrechtlich relevanten Skandale des Präsidenten Jacques Chirac und des Vorsitzenden seiner Partei Alain Juppé werden von Beobachtern ebenfalls als Grund für ihren Wiederaufschwung aufgefasst.

Die Debatte um die Europäische Verfassung

Die Debatte um die Europäische Verfassung spaltete die Partei, da die Debatte sowohl parteiintern als auch vom politischen Gegner dazu genutzt wurde, Einfluss im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen 2007 zu gewinnen bzw. die Partei zu schwächen. Bei einem parteiinternen Referendum Ende 2004 sprach sich die Mehrheit der Parteimitglieder zunächst für eine Ratifizierung der Europäischen Verfassung aus.

Beim Referendum am 29. Mai 2005 über die Europäische Verfassung war die PS tief gespalten: Während Parteichef François Hollande für die Annahme plädierte, wirkten Henri Emmanuelli und Laurent Fabius gegen die Annahme der Verfassung. Als beim Referendum die Befürworter unterlagen, wurden bei der darauf folgenden Parteiversammlung am 4. Juni 2005 Mitglieder, die sich entgegen der mehrheitlichen Ansicht der Partei für eine Ablehnung der Verfassung stark gemacht hatten - obwohl Vertreter der Mehrheitsmeinung innerhalb der Bevölkerung - aus der Parteiführung auf nationaler Ebene ausgeschlossen. François Hollande in seiner Funktion als Parteivorsitzender kündigt für den 18. November 2005 einen vorgezogenen Parteitag an.

Konkreter und über personengebundene Strömungen hinweg lässt sich der französische Sozialismus in vier Hauptfraktionen unterteilen:

  • Diejenigen, die die Hauptaufgabe der Sozialisten in einer fortschrittlicheren Verwaltung des liberalen Systems sehen, nach dem Beispiel Tony Blairs, für den eine Anpassung an das System notwendig erscheint, um es in der Folge gerechter zu gestalten. In Großbritannien verzeichnet diese gedankliche Strömung zwar Erfolge (Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt und des öffentlichen Dienstes), massive Armut und ungleichmäßige Einkommensverteilung und Behandlung lassen sich aber nicht ausgleichen
  • Diejenigen, denen gesellschaftliche Veränderungen nach Beispiel Zapateros mehr bedeuten, als soziale Veränderungen
  • Diejenigen, die alles auf den Kampf für einen sozialen Ausgleich und strukturelle Veränderungen der Marktwirtschaft nach dem Beispiel Jospins setzen
  • Diejenigen, die als Marxisten des linken Flügels daran festhalten, der Kapitalismus sei als Gesellschaftsform überholt – geteilter Meinung über die Ergebnisse des Referendums, aber dadurch insgesamt in ihrer Linie bestärkt.

Ab 2007: tiefe Krise und Erholung

Als Kandidatin der Parti Socialiste für die Präsidentschaftswahl 2007 setzte sich in einer Urwahl Ségolène Royal gegen Laurent Fabius und Dominique Strauss-Kahn durch. Royal profilierte sich im Wahlkampf teilweise gegen ihre Partei und führte einen stark auf ihre Person zugeschnittenen Wahlkampf. Sie konnte damit ein gutes Wahlergebnis erreichen: Mit 25,87 Prozent erreichte sie im ersten Wahlgang das beste Ergebnis eines Präsidentschaftskandidaten der PS seit François Mitterrand, im zweiten Wahlgang unterlag sie Nicolas Sarkozy (UMP) mit 47 zu 53 Prozent.

Im Anschluss an die Präsidentschaftswahl und die ebenfalls verlorene, unmittelbar folgende Parlamentswahl verschärften sich die Richtungsstreitigkeiten innerhalb der Parti Socialiste, auch bedingt durch die anfangs große Popularität Sarkozys und seinen Ansatz, führende Politiker der französischen Linken in seine Regierung einzubinden. Die Auseinandersetzungen eskalierten auf dem Parteikongress in Reims 2008. Bei der Abstimmung über das Arbeitsprogramm erhielt die Strömung um Ségolène Royal mit 29 Prozent die meisten Stimmen, war aber deutlich von einer eigenen Mehrheit entfernt. Auch den Strömungen um Bertrand Delanoë (25 Prozent), Martine Aubry (24 Prozent) und Benoît Hamon (19 Prozent) gelang es nicht, sich auf eine gemeinsame Arbeitsgrundlage zu einigen.

Bei der Urwahl des Ersten Sekretärs der PS, die unmittelbar auf den Kongress von Reims folgte, bewarben sich Martine Aubry, Benoît Hamon und Ségolène Royal. Der amtierende Erste Sekretär François Hollande hatte bereits im Vorfeld des Kongresses erklärt, nicht wieder für das Amt zu kandidieren, der nach Umfragen favorisierte Pariser Bürgermeister Bertrand Delanoë verzichtete auf eine Kandidatur und rief zur Wahl von Martine Aubry auf. Den ersten Wahlgang am 20. November 2008 gewann Ségolène Royal mit 42,9 Prozent der Stimmen vor Martine Aubry (34,5 Prozent) und Benoît Hamon (22,6 Prozent). Für die Stichwahl am folgenden Tag rief Hamon zur Wahl von Aubry auf.[1] Das erste Ergebnis für diese Stichwahl sah Martine Aubry als Siegerin mit 42 Stimmen Vorsprung vor Royal (50,02 zu 49,98 Prozent).[2] Das Lager um Royal warf der Parteiführung (die Aubry unterstützt hatte) und dem Lager Aubrys daraufhin vor, die Wahlen manipuliert zu haben. Die Parteiführung ließ daraufhin eine Nachzählung vornehmen, die den Sieg Aubrys bestätigte, mit etwas größerem Abstand von 102 Stimmen; dieses Ergebnis bestätigte anschließend auch der Parteitag.[3] Die Ankündigung des Lagers um Royal, das Ergebnis vor öffentlichen Gerichten anzufechten, wurden im Laufe der folgenden Monate fallengelassen. Spekuliert wurde in den Medien, dass es zu einer Spaltung der PS in zwei oder sogar vier Gruppen kommen könnte, was allerdings Vertreter aller Strömungen ausschlossen.[4]

Die Auseinandersetzungen um den Parteikongress von Reims gelten als einer der Ursachen für die schwere Niederlage der Parti Socialiste bei den Europawahlen 2009: Die PS kam nur noch auf 16,5 Prozent der Stimmen (-12,4 Prozentpunkte gegenüber 2004) und konnte die führende Position im linken Lager nur knapp vor den Grünen (16,3 Prozent) behaupten.

Martine Aubry und der Führung der PS, in die Aubry alle bedeutenden Strömungen außer der um Royal einband,[5] gelang es aber, die Parti Socialiste wieder zu stabilisieren. Begünstigt wurde sie dabei auch dadurch, dass die Regierung von Nicolas Sarkozy an Beliebtheit verlor und einige ihrer Maßnahmen, insbesondere Reformen im Sozialbereich, auf massive Proteste in der Bevölkerung stießen.

Bei den Regionalwahlen 2010 konnte die PS ihr Ergebnis von 2004 noch leicht steigern. Im ersten Wahlgang erhielt sie 29 Prozent der Stimmen. Im Gesamtergebnis gewann die politische Linke unter Führung der PS alle Regionen des europäischen Frankreichs mit Ausnahme des Elsass und gewann dabei Korsika hinzu. Auch bei den Kantonalwahlen 2011 konnte die PS gemeinsam mit den anderen Parteien der Linken nochmals hinzugewinnen.[6] Im Ergebnis führte dies dazu, dass die Linke bei der Senatswahl 2011 erstmals die Mehrheit im französischen Senat gewann, wobei die PS 28 Senatoren hinzugewinnen konnte.

Für die Nominierung des Präsidentschaftskandidaten 2012 entschied sich die Parti Socialiste für Vorwahlen, an denen auch Nichtmitglieder teilnehmen konnten (primaires citoyennes). Es bewarben sich Martine Aubry, Jean-Michel Baylet von der PRG, François Hollande, Arnaud Montebourg, Ségolène Royal und Manuel Valls. Die Vorwahlen gewann François Hollande in der Stichwahl gegen Martine Aubry.

Heutige Lage der Partei in der französischen Politik

Mit knapp 233.000 Mitgliedern ist die PS die zweitgrößte Partei Frankreichs (nach der konservativen UMP).

Seit 1958, Anfang der Fünften Republik, wurde nur ein Sozialist zum Präsidenten gewählt, nämlich François Mitterrand 1981. 1988 wurde er wiedergewählt und blieb also insgesamt 14 Jahre im Amt. Sechs Mitglieder der Partei bekleideten das Amt des Premier Ministre, fünf unter Mitterrands Präsidentschaft (Pierre Mauroy 1981-1984, Laurent Fabius 1984-1986, Michel Rocard 1988-1991, Édith Cresson 1991-1992 und Pierre Bérégovoy 1992-1993) und Lionel Jospin 1997-2002 unter Jacques Chiracs Präsidentschaft.

In der Nationalversammlung hat die PS seit 2002 nicht mehr die Mehrheit der Mandate, und besitzt seit 2007 204 der 577 Mandate.

Im Senat stellt die PS ab 1. Oktober 2011 erstmals in der Geschichte des Parlaments die stärkste Fraktion und verfügt gemeinsam mit anderen linken Parteien erstmals über die Mehrheit.

Auf der lokalen Ebene war die PS in den letzten Jahren sehr erfolgreich. 22 der 26 Regionen und 53 der 100 Départements haben einen sozialistischen Vorsitzenden.

Seit März 2008 leben 3/5 der Franzosen in einer Gemeinde, in deren Rat die PS eine Mehrheit der Sitze hat. Bürgermeister von Großstädten wie Paris, Lyon, Toulouse, Strasbourg, Nantes oder Lille sind Sozialisten.

2011 hält die PS erstmals nach US-amerikanischem Vorbild primaires citoyennes ab, um ihren Kandidaten für die Präsidentenwahl 2012 zu bestimmen.

Erste Sekretäre

  • 1969 – 1971: Alain Savary
  • 1971 – 1981: François Mitterrand - bis zu seiner Präsidentschaft von 1981 bis 1995
  • 1981 – 1988: Lionel Jospin – trotz einer Niederlage 1986 bei den Parlamentswahlen bleibt er bis zum Erfolg der Partei bei den Präsidentschaftswahlen 1988 im Amt
  • 1988 – 1992: Pierre Mauroy
  • 1992 – 1993: Laurent Fabius – Rücktritt nach einer Niederlage bei den Parlamentswahlen
  • 1993 – 1994: Michel Rocard – Rücktritt nach einer Niederlage bei den Europawahlen
  • 1994 – 1995: Henri Emmanuelli
  • 1995 – 1997: Lionel Jospin – bis zu seiner Wahl zum Premierminister nach dem Wahlsieg der Linken bei vorgezogenen Parlamentswahlen aufgrund der Auflösung durch den Präsidenten Jacques Chirac
  • 1997 – 2008: François Hollande – Wahl beim Parteitag von Brest (1997), Wiederwahl in Grenoble (2000), Dijon (2003) und Le Mans (2005)
  • seit 2008: Martine Aubry – Aubry ließ ihr Amt wegen ihrer Teilnahme an den Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur 2012 zwischen dem 30. Juni und dem 16. Oktober 2011 ruhen; Die Amtsgeschäfte wurden in dieser Zeit von Harlem Désir als Premier secrétaire délégué wahrgenommen.

Innerparteiliche Strömungen

  • Courant Nouveau Parti Socialiste – unter der Leitung von Vincent Peillon und Arnaud Montebourg
  • Courant Démocratie et Socialisme – unter der Leitung von Gérard Filoche
  • Courant Un Monde d´avance – unter der Leitung von Benoît Hamon
  • Courant Nouveau Monde – unter der Leitung von Henri Emmanuelli und Jean-Luc Mélenchon
  • Forces Militantes – unter der Leitung von Marc Dolez
  • Courant Réformer (Aubryistes) – unter der Leitung von Martine Aubry
  • Courant Utopia
  • Courant Gauche Socialiste – unter der Leitung von Julien Dray
  • Courant L' espoir à Gauche - unter der Leitung von Ségolène Royal

Einige heutige Persönlichkeiten der Partei

Liste der Parteitage

  • Mai 1969: in Alfortville
  • Juli 1969: in Issy-les-Moulineaux
  • Juni 1971: in Épinay
  • Juni 1973: in Grenoble
  • Januar / Februar 1975: in Pau
  • Juni 1977: in Nantes
  • April 1979: in Metz
  • Januar 1981: in Créteil
  • Oktober 1981: in Valence
  • Oktober 1983: in Bourg-en-Bresse
  • Oktober 1985: in Toulouse
  • April 1987: in Lille
  • März 1990: in Rennes
  • Dezember 1991: in der Arche de la Défense
  • Juli 1992: in Bordeaux
  • Oktober 1993: in Bourget
  • November 1994: in Liévin
  • November 1997: in Brest
  • November 2000: 2. Parteitag von Grenoble
  • Mai 2003: in Dijon
  • November 2005: Le Mans
  • November 2008: Reims

Außerdem findet jedes Jahr Ende August in La Rochelle eine „Sommeruniversität“ (Université d'été) statt, ein Kongress mit etwas offeneren Debatten als auf den regulären Parteitagen.

Literatur

  • Pierre Bezbakh: Geschichte des französischen Sozialismus. Von der Französischen Revolution bis 2008. Vorwärts-Buch, Berlin 2009, ISBN 978-3-86602-073-3
  • Christina Rüther: Europäisierung politischer Parteien? Optionen und Restriktionen am Beispiel der Parti socialiste von 1971 bis 2005. Dissertation, KU Eichstätt-Ingolstadt 2009 (Volltext)

Weblinks

 Commons: Parti socialiste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Samuel Potier: Duel serré entre Aubry et Royal pour la direction du PS. Le Figaro.fr, 21. November 2008, abgerufen am 30. September 2011 (französisch).
  2. Le PS s'enfonce dans la crise après l'élection sur le fil de Martine Aubry. Agence France-Presse, 21. November 2008, abgerufen am 30. September 2011 (französisch).
  3. Martine Aubry nouvelle Premier secrétaire du PS après un long psychodrame. Agence France-Presse, abgerufen am 30. September 2011 (französisch).
  4. François-Xavier Bourmaud: Les socialistes ne veulent pas croire à la scission. Le Figaro.fr, 24. November 2008, abgerufen am 30. September 2011 (französisch).
  5. L'équipe et la ligne politique d'Aubry votées au PS. Le Figaro.fr, 6. Dezember 2008, abgerufen am 30. September 2011 (französisch).
  6. Stefan Simons: Rechtsruck bringt Sarkozy in die Bredouille. Spiegel Online, 21. März 2011, abgerufen am 30. September 2011.

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