- Erlabrunn
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Wappen Deutschlandkarte 49.8591666666679.8433333333333180Koordinaten: 49° 52′ N, 9° 51′ OBasisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Unterfranken Landkreis: Würzburg Verwaltungs-
gemeinschaft:Margetshöchheim Höhe: 180 m ü. NN Fläche: 4,01 km² Einwohner: 1.656 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 413 Einwohner je km² Postleitzahl: 97250 Vorwahl: 09364 Kfz-Kennzeichen: WÜ Gemeindeschlüssel: 09 6 79 128 Gemeindegliederung: 1 Ortsteil Adresse der
Gemeindeverwaltung:Mainstr. 15
97276 MargetshöchheimWebpräsenz: Bürgermeister: Günter Muth (CSU / Fr. Wählergem.) Lage der Gemeinde Erlabrunn im Landkreis Würzburg Erlabrunn ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Würzburg und Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim. Erlabrunn ist als Weinort bekannt und hat des Weiteren einen ansehnlichen Obstbaumbestand. Ebenfalls bekannt ist der große Badesee, der sich im Sommer großer Beliebtheit erfreut.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Erlabrunn liegt an der Staatsstraße 2300 ca. 10 km nördlich von Würzburg. Der Ort liegt am Osthang des Volkenberg und reicht bis an den Main. Nachbarorte sind im Süden Margetshöchheim und Veitshöchheim, im Westen Leinach und im Norden Zellingen sowie Thüngersheim.
Es gibt nur die Gemarkung Erlabrunn. Der Ort gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim, deren Verwaltungssitz sich in Margetshöchheim befindet.
Erlabrunn ist durch zwei Einfahrten zu erreichen, die südliche Einfahrt (Margetshöchheim) und die nördliche Einfahrt (Zellingen). Ebenfalls kann Erlabrunn zu Fuß über die Schleuse am östlich gelegenen Main besucht werden.
Geschichte
Im 12. Jahrhundert existierte die Burg Falkenberg auf dem Volkenberg (der damalige Name war Falkenberg) am nördlichen Ende des heutigen Ortes. Die Bewohner der Burg Falkenberg waren Lehnsmänner der Ravensburg. Als Strafmaßnahme für die Ermordung des Würzburger Bischof Konrad von Querfurt wurde die Burg geschleift. Heute sind nur noch wenige Steine von der Ruine zu sehen.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1209 und beinhaltet, dass das Gebiet des heutigen Erlabrunn den Grafen von Rieneck gehörte. Als der Graf ein Darlehen vom Bischof von Würzburg aufnahm, verpfändete er das Land an das Hochstift Würzburg. Als Teil dieses fiel Erlabrunn – 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert – dann im Frieden von Pressburg (1805) an Erzherzog Ferdinand III. von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern zurückfiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand – mit dem Gemeindeedikt von 1818 – die heutige Gemeinde.
Die Katholische Pfarrgemeinde St. Andreas wurde ca. 1381 erbaut. 1597 wurde die Pfarrei selbständig, nachdem sie bis dahin zur Pfarrei Hettstadt gehörte. Wegen Einsturzgefahr wurde sie 1655 wieder abgerissen und 1656 neu erbaut. Geweiht wurde die Kirche am 16. September 1657.[2] Das Innere der Kirche wurde 1999 teilrenoviert.
Unter dem Motto „Altes erhalten Neues gestalten“ wird seit 1991 die Dorferneuerung vorangetrieben.[3] Hierbei werden vor allem die Durchfahrtsstraße durch den Altort und die angrenzenden Gassen umgebaut. Begonnen wurde im nördlichen Teil der Durchfahrtsstraße, der Zellinger Straße. Im zweiten Bauabschnitt wird der Bereich um die Schule erneuert. Beschlossen wurde auch schon die Neugestaltung der Würzburger Straße (südlich der Schule), aber aufgrund von knappen Kassen wurden die Baumaßnahmen auf unbestimmte Zeit verschoben.[4]
Um der wachsenden Nachfrage nach Bauplätzen gerecht zu werden, wurde 2005 im Norden des Ortes das für die Verhältnisse des Ortes große Baugebiet „Am Erlenbrunnen / Goldbühlein“ erschlossen. Zur Begründung der Größe der Erschließung wurden rechtliche und wirtschaftliche Gründe angegeben. Die Erschließungskosten betrugen 2,3 Millionen Euro.[3]
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1875 779 1900 652 1925 701 1970 997 1987 1320 2000 1574 Die Gemeinde Erlabrunn hatte um 1875 779 Einwohner. Nach einem Rückgang gegen Ende des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl auf 652 im Jahr 1900. In der Folgezeit konnte der Ort aber wieder eine wachsende Bevölkerungszahl verzeichnen. So lebten laut einer Volkszählung 1925 701 Einwohner in der Gemeinde.[5] Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 997, 1987 dann 1.320 und im Jahr 2000 1.574 Einwohner gezählt. Die aktuelle Einwohnerzahl (31. Dezember 2009) beträgt 1625.
Politik
Gemeinderat und Bürgermeister
Der Gemeinderat besteht aus zwölf Mitgliedern. Bei der Gemeinderatswahl vom 2. März 2008 lag die Wahlbeteiligung der 1262 Stimmberechtigten bei 77,6 %.[6] Aus ihr ging die CSU/Freie Wählergemeinschaft mit 53,1 % als stärkste Fraktion hervor, die damit sechs Sitze im Gemeinderat gewann. Die SPD/ Unabhängige Bürger erzielte 38,5 % und fünf Sitze, die FDP 8,5 % und einen Sitz.
Bürgermeister ist Günter Muth (CSU/FWG). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Friedrich Petermann (SPD/Unabhängige Bürger, im Amt 1990–2002). Dessen Vorgänger waren Eugen Blaß (1948–1960), Oskar Eckart (1960–1984) und Hans Muth (1984–1990).
Wappen
Blasonierung: Eine grüne Weintraube auf mehrfach in rot und gold geteiltem Schild.
Dieses Wappen wurde Erlabrunn 1957 auf Antrag verliehen.[7] Früher hatte der Ort ein Dorfsiegel und Wappen, das den Kirchenpatron St. Andreas, zeigt. Dieses existierte bis etwa 1800, ging dann aber in der Säkularisation unter, geriet in Vergessenheit und tauchte erst wieder 2003 auf.
Gemeindepartnerschaft
Partnergemeinde von Erlabrunn ist die 1600 Einwohner-Gemeinde Quettehou im nordfranzösischen Département Manche nahe der Kanalküste in der Region Basse-Normandie. Die entsprechende Charta wurde am 7. April 1985 von den beiden Bürgermeistern unterzeichnet.[8]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Der Ort verfügt über ein Wanderwegenetz, das besonders durch die Weinberge und den größten Schwarzkiefernwald Deutschlands führt.
Auf dem Volkenberg, der einen Ausblick über den Ort und das Maintal bietet, befindet sich die 1876 errichtete Wallfahrtskapelle Maria Hilf. In unmittelbarer Nähe liegen die Reste der Burg „Falkenstein“.
Am südlichen Ortsende liegt ein 19 ha großes Naherholungsgebiet mit zwei Seen. Die Winzerbetriebe betreiben „Heckenwirtschaften“. Das Sommernachtsfest, das Straßenweinfest und das Bergfest werden jährlich von örtlichen Vereinen veranstaltet.
Von 1995 bis 2005 wurde auf der Kulturbühne Erlabrunn das Freilichtstück ″Gebrochene Schwingen″ aufgeführt, in dem es um die Geschichte der Burg Falkenberg und der Ravensburg sowie um die Ermordung des Würzburger Bischofs Konrad von Querfurt ging.[9] Die Aufführung wurde anlässlich der 800-Jahr-Feier des Ortes Erlabrunn 2009 wieder aufgenommen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die einzige Verbindungsstraße des Ortes ist die Staatsstraße ST. 2300, die in nördlicher Richtung nach Zellingen führt und in südlicher Richtung nach Margetshöchheim. Da die Ortsdurchfahrt zu schmal für den Durchgangsverkehr wurde, wurde 1987 die Umgehungsstraße von Erlabrunn eröffnet. Über den Main führt sie Staustufe Erlabrunn, die allerdings nur für Fußgänger geöffnet ist. Trotz der Lage am Fluss besitzt Erlabrunn keine spezielle Anlegestelle für Schiffe. Für diese besteht lediglich die Möglichkeit an der Kaimauer südlich der Staustufe, also flussaufwärts, festzumachen. Des Weiteren besaß Erlabrunn früher einen Bahnhof, der aber aufgrund seiner Lage auf der gegenüberliegenden Mainseite und der damit verbundenen Entfernung zum Ort kaum genutzt wurde und daher stillgelegt wurde.
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 15 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 28 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 573. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keinen, im Bauhauptgewerbe einen Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 19 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 73 Hektar. Dabei handelt es sich ausschließlich um Wein- und Obstbaubetriebe.
Bildung
Der Kindergarten wird vom St. Elisabethenverein betrieben und umfasste 1999 75 Kindergartenplätze mit 60 Kindern.
Die 1958 errichtete Grundschule Erlabrunn ist seit 1969 neben den Grundschulen Leinachs und Zells eine der Außenstelle der Verbandsschule Margetshöchheim. Da nicht genügend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, gibt es nur jedes zweite Jahr eine erste Klasse in Erlabrunn. Die Erstklässler des darauffolgenden Jahres werden ab der ersten Klasse in Margetshöchheim unterrichtet. Weiterführende Schulen gibt es in Erlabrunn nicht, eine Hauptschule befindet sich in der Nachbargemeinde Margetshöchheim, Gymnasien, Realschulen sowie berufsbildende Schulen und Hochschulen vor allem in Würzburg.
Die Pfarr- und Gemeindebücherei befindet sich im Erdgeschoss des Schulgebäudes. Finanziert wird sie von der Gemeinde, der Pfarrei sowie von Spenden.
Weblinks
Commons: Erlabrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Website von Erlabrunn
- Erlabrunn: Wappengeschichte vom HdBG
- Naherholungsgebiet Erlabrunner See
- Erlabrunn: Amtliche Statistik des LStDV
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Quartale (hier viertes Quartal, Stichtag zum Quartalsende) (Hilfe dazu)
- ↑ Karl Lott, Dr. Friedrich Petermann: Erlabrunn – Lebensart im Einklang mit der Natur. 1994, S. 6
- ↑ a b Beschreibung auf der Homepage des SPD-Ortsverbands
- ↑ Informationsblatt der Gemeinde Erlabrunn vom 15. Februar 2008, S.17f
- ↑ Karl Lott, Dr. Friedrich Petermann: Erlabrunn – Lebensart im Einklang mit der Natur. 1994, S. 9
- ↑ Wahlergebnis auf mainpost.de
- ↑ Infoblatt der Gemeinde Erlabrunn, Nr.9, vom 15. September 2008
- ↑ quettehou.erlabrunn.free.fr
- ↑ gebrochene-schwingen.de
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