Max Grube

Max Grube
Max Volkhart: Max Grube als Burleigh in Schillers Maria Stuart, um 1880

Max Grube (* 25. März 1854 in Dorpat; † 25. Dezember 1934 in Meiningen) war ein deutscher Schauspieler, Theaterleiter und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Vater, Adolf Eduard Grube, kam als ordentlicher Professor für Zoologie 1857 von der Universität in Dorpat (russisches Departement Livland) nach Breslau. Max Grube besuchte dort das Maria-Magdalenen-Gymnasium. Mit neun Jahren erlebte er mit Webers Oper Freischütz seine erste Theateraufführung. Und in seinen „Jugenderinnerungen eines Glückskindes“ schreibt er: Ich bin vielleicht zwölf Jahre alt gewesen, als ich den festen Entschluss fasste, Schauspieler zu werden, und dieser Augenblick steht festgegraben in meinem Gedächtnis.

Als Max Grube 14 Jahre alt war, gründete er auf dem Gymnasium, zusammen mit Eberhard Gothein, Friedrich Schottky und Heinrich Rosin, eine literarische Vereinigung mit dem Namen „Concordia“, die viele Jahre fortbestand. Grube war schon als Gymnasiast Karl von Holtei vorgestellt worden. Zu Beginn seiner Laufbahn wurde das freundschaftliche Verhältnis zu dem alten Theatermann von besonderer Bedeutung. Das erste Theaterengagement 1872 beim Meininger Theater prägte lebenslang seine künstlerische Tätigkeit im Sinne eines „schönen“ historischen Realismus. 1876 wechselte er zum Detmolder Hoftheater. 1879 heiratete Grube in Breslau die Schauspielerin Marie Leisch. Die Ehe blieb kinderlos.

Leistungen

Das Detmolder Hoftheater bespielte auch Osnabrück, Pyrmont und Münster und unternahm Tourneen nach Bielefeld, Dortmund und Lübeck. Schon hier spielte er große Charakterrollen und führte zeitweise Regie. In Berlin lernte er 1874 den Schriftsteller Julius Stettenheim, den Dramatiker und Journalisten Paul Lindau (später Intendant des Meininger Theaters) sowie den Maler und Grafiker Paul Meyerheim kennen. Und auf Empfehlung seines Freundes Holtei fand Grube in Lübeck schnell Kontakt zu Emanuel Geibel. Die nächste Station von Max Grube war Bremen im Jahr 1878. Hier spielte der 24-Jährige bereits ShakespearesHamlet“ mit großem Erfolg und fand engen Kontakt zu Heinrich Bulhaupt, der als „Mittelpunkt des geistigen Lebens in Bremen“ galt.

Es folgten 1882 Leipzig und 1884 Dresden. Er kehrte 1886 zu den Meiningern zurück und wurde dort der erste Charakterdarsteller. Das Meininger Hoftheater unter der Regie des Herzogs Georg II. von Sachsen-Meiningen war damals das führende deutsche Theater. Die Meininger zogen mit ihren gefeierten Theateraufführungen durch ganz Europa, von London bis Moskau und von Stockholm bis Triest. Mit dem wohlwollenden Ruf „Die Meininger kommen“ stimmten sich die Gastspielorte auf das international bekannte Theaterensemble ein. 1888 wurde Grube an das Königliche Schauspielhaus in Berlin als Darsteller verpflichtet und dort 1890 zum Oberregisseur ernannt. Unter ihm erhielt Hermann Vallentin in Berlin seine Ausbildung zum Schauspieler. Neben klassischen Dramen mit Shakespeare im Mittelpunkt hatte Grube 1893 die Uraufführung von Gerhart Hauptmanns „Hanneles Himmelfahrt“ zu inszenieren. Bei seinem Bemühen, die Bühne für die Dramen von Friedrich Hebbel zu gewinnen, fand er sogar die Unterstützung des deutschen Kaisers Wilhelm II.

Seit 1898 war Grube auch Leiter der Goethe-Festspiele in Düsseldorf. Nach Meiningen kehrte er 1909 zurück, um dort bis 1913 die erste Intendanz des neuen Theaters zu übernehmen. Er holte unter anderen auch Hans Thimig nach Meiningen. Von 1913 bis 1918 leitete er das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg. Seinen Lebensabend verbrachte Max Grube in Meiningen. Seine literarischen Veröffentlichungen sind zum großen Teil für das Theater bestimmt oder theatergeschichtlichen Themen gewidmet. Auszeichnungen und Orden hat Grube von fast allen deutschen Fürstenhäusern erhalten sowie von Dänemark, Portugal, Rumänien und Russland. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten gehörte er zu den 88 Schriftstellern, die im Oktober 1933 das Gelöbnis treuester Gefolgschaft für Adolf Hitler unterzeichnet hatten.[1]

Literatur

  • Carl NiessenGrube, Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 174 f.
  • F. J. Verron: Max Grube als Schauspieler und Regisseur, unvollst. Dissertation um 1940, Manuskript, Institut für Theaterwissenschaft, Köln
  • Notiz im Dresdner Journal, 1906, Nr. 1, Dienstag, den 2. Januar nachmittags (Volltext bei Wikisource)

Weblinks

 Commons: Max Grube – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945, S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 202.

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