Lübeck

Lübeck
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Lübeck
Lübeck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Lübeck hervorgehoben
53.86972222222210.68638888888913
Basisdaten
Bundesland: Schleswig-Holstein
Höhe: 13 m ü. NN
Fläche: 214,14 km²
Einwohner:

210.232 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 982 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 23501–23570
Vorwahlen: 0451, 04502 Lübeck-Travemünde und 04508 Kronsforde
Kfz-Kennzeichen: HL
Gemeindeschlüssel: 01 0 03 000
Stadtgliederung: 10 Stadtteile mit 35 Stadtbezirken
Adresse der
Stadtverwaltung:
Breite Straße 62
23552 Lübeck
Webpräsenz: www.luebeck.de
Bürgermeister: Bernd Saxe (SPD)
Lage der Stadt Lübeck in Schleswig-Holstein
Bremerhaven (zu Freie Hansestadt Bremen) Niedersachsen Freie und Hansestadt Hamburg Freie und Hansestadt Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Helgoland (zu Kreis Pinneberg) Königreich Dänemark Kreis Nordfriesland Flensburg Kiel Neumünster Lübeck Kreis Herzogtum Lauenburg Kreis Stormarn Kreis Segeberg Kreis Ostholstein Kreis Pinneberg Kreis Steinburg Kreis Dithmarschen Kreis Schleswig-Flensburg Kreis Plön Kreis Rendsburg-EckernfördeKarte
Über dieses Bild
Wahrzeichen Lübecks: das Holstentor;
links die Türme der Marienkirche,
rechts der Turm der Petrikirche, davor die historischen Salzspeicher. Aufnahme 2004.
Modell der Altstadt von Lübeck, Sehenswürdigkeiten sind in Brailleschrift beschrieben
Blick auf die Innenstadt (Altstadt) aus Norden in Richtung Süd-Südwest im Morgenlicht; rechts oben die Trave. Luftaufnahme 2006.

* Zu erkennen sind im Uhrzeigersinn links der Bildmitte die Türme von: St.Aegidien (li.o.), Dom (Doppeltürme am ob. Bildrand), rechts der Bildmitte: St.Petri (Turm vor Grünzone), Holstentor (kl. Doppeltürme westl./re. der Petrikirche), St.Marien (größte Doppeltürme zwischen St.Petri und Holstentor), St. Jakobi (nördl./unterhalb der Marienkirche), im Norden das Burgtor mit sonnenglänzendem Dach (am unteren Bildrand rechts), Kanal-Hafen (li. u.) mit direktem Anschluss (li. außerhalb des Bildes) an den Elbe-Lübeck-Kanal (li. ob. im Bogen bis Mitte ob. Bildrand).
* Im Zuge der Verkehrsberuhigung der Altstadt entstand in den 1970er/1980er-Jahren für den Individualverkehr auf ehemals altem Industrie- und Lagerareal die erforderliche Parkzone (Bildrand li. und unten). Eine neue Nutzung fand ebenfalls das frühere Bahn- und Lagergelände nördl./re. vom Holstentor durch die Musik- und Kongresshalle, genannt „MuK“, die über eine Fußgängerbrücke direkt aus der Altstadt erreichbar ist (Bildrand re. o.). Vor der Musikhalle ist auf der Untertrave der südliche Abschnitt des Museumshafens Lübeck erkennbar, der sich entlang des Altstadtufers nach Norden/nach rechts weiter außerhalb des Bildes erstreckt.

Die Hansestadt Lübeck[2] (niederdeutsch: Lübęk, Lübeek, dänisch: Lybæk; Adjektiv: lübsch, lübisch, seit spätestens dem 19. Jahrhundert auch lübeckisch) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Deutschlands und im Südosten Schleswig-Holsteins an der Ostsee (Lübecker Bucht). Sie hat nach der Landeshauptstadt Kiel die meisten Einwohner und ist eines der vier Oberzentren des Landes. Flächenmäßig ist sie die größte Stadt in Schleswig-Holstein. Die mittelalterliche Lübecker Altstadt ist Teil des UNESCO-Welterbes.

Die nächstgelegenen großen Städte sind Hamburg etwa 65 Kilometer südwestlich, Kiel etwa 78 Kilometer nordwestlich und Schwerin etwa 68 Kilometer südöstlich. Lübeck grenzt unmittelbar an die Europäische Metropolregion Hamburg an. Lübeck wird auch „Stadt der Sieben Türme“ und „Tor zum Norden“ genannt.

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte des Namens Lübeck

Der Name Lübecks spiegelt die Siedlungsgeschichte der Gegend wider. Seine Ursprüngliche Form war das slawische Wort Liubice, wobei das C wie deutsches Z gesprochen wurde. Mit der Abwanderung der Westslawen, sowie deren Verdrängung und Assimilation durch die Sachsen, wurde das Sächsische, das man später auch Niederdeutsch nannte die vorherrschende Sprache der Region. Der Name Liubice wurde für die Siedlung beibehalten, jedoch sächsischer Sprachentwicklung unterworfen.

Mit der Zeit, als das Altsächische ins Mittelniederdeutsche überging, wandelte sich das altsächsische <iu> zu einem Ü-Laut, wovon auch die Namen von Städten und Fluren betroffen waren. So wurde aus Liubice zuerst Lübice.

Bereits zur altsächsischen Zeit fand eine starke Palatalisierung des K statt, die dieses teilweise in verschiedene Zischlaute umwandelte. So wurde etwa aus der Siedlung Kiellu die Siedlung Celle. In früher mittelniederdeutscher Zeit aber war diese Entwicklung rückläufig und viele von der Palatalisierung betroffenen Worte wurden wieder mit altem K gesprochen. Diese Welle erfasste auch den slawischen Namen Liubices, wodurch daraus der im Mittelalter übliche Name Lübeke wurde.

In jüngerer Zeit (im 17. Jahrhundert) wurde das Mecklenburgische, zu dessen Dialektgebiet das Lübische gehörte, von einer Apokopierung des E erfasst und das E am Ende vieler Worte verkürzt oder weggelassen. So war der heutige Name Lübek, bzw. Lübeek geboren.

Eine Umwandlung des langen E zu einem kurzen hat eigentlich nie stattgefunden und wie den Namen Mecklenburgs, schrieben niederdeutsche Autoren den Namen mit einfachem K, als Lübek oder Lübeek, oder um der Aussprache Rechnung zu tragen mit tonlangem E als Lübęk. Lediglich dem Durchsetzen einer gemeinsamen hochdeutschen Rechtschreibung ist die Schreibung mit <ck> zu verdanken. Bei dieser jedoch handelt nur um eine Letternhäufelung. (vgl. auch das CK in Ortsnamen) Die heute in den Medien übliche Aussprache mit kurzem E ist als eher als Hyperkorrektur zu verstehen, die sich nach der Schreibweise richtet.[3]

Geographie

Die Stadt liegt in der Norddeutschen Tiefebene an der unteren Trave, einem schiffbaren Fluss, der etwa 17 Kilometer von der Altstadt entfernt im Stadtteil Travemünde in die Ostsee mündet. Die Altstadt liegt auf einem Hügel, der einen Werder zwischen den Wasserläufen der Trave und der Wakenitz bildet. Ferner durchzieht der Elbe-Lübeck-Kanal das Stadtgebiet von Krummesse bis zur Trave. Die umgebende Landschaft gehört zum Ostholsteiner Hügelland und ist geprägt von der Weichseleiszeit (Pleistozän). Die geografische Lage an der Trave, die kurz vor Travemünde den Baltischen Höhenrücken durchbricht, begünstigte die Entwicklung der Stadt als Ostseehafen und begründete ihren rasanten Aufstieg zum nordeuropäischen Machtzentrum des Mittelalters.

Blick von St. Petri nach Norden mit Marienkirche, …
… nach Osten, …
… nach Süden mit dem Dom …
… und im Westen die Trave, …
… vielfältige Giebelformen …
… und das im Winkel stehende, historische Rathaus am Markt neben der Marienkirche.
Rundblick über die Altstadt vom Turm der Petrikirche aus; links die Marienkirche (Doppeltürme), auf der rechten Bildhälfte das Holstentor (mit Bauplane).
Rundblick über die Altstadt vom Turm der Petrikirche aus; links die Marienkirche (Doppeltürme), auf der rechten Bildhälfte das Holstentor (mit Bauplane).


Stadtgliederung

Siehe auch: Liste der Lübecker Stadtteile

Das Stadtgebiet Lübecks ist seit der Neustrukturierung durch Bürgerschaftsbeschluss vom 28. September 1972 amtlich in zehn Stadtteile eingeteilt. Diese wiederum sind in insgesamt 35 Stadtbezirke gegliedert. Die zehn Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern und den Einwohnerzahlen der Stadtteile:

Andere Bezeichnungen von Stadtteilen wie Hochschulstadtteil, Ringstedtensiedlung, Edelsteinsiedlung oder Planetensiedlung entsprechen nicht der Verwaltungsgliederung.

Die Lübecker Stadtteile haben im Laufe der Zeit jeweils ihr eigenes Bild entwickeln können.

01: Die Innenstadt ist das touristische Kernstück Lübecks, der älteste und flächenmäßig kleinste Stadtteil. Die Innenstadt liegt hauptsächlich auf der Altstadtinsel zwischen Trave und Wakenitz, die in etwa eine Ausdehnung von zwei Kilometer von Nord nach Süd und einen Kilometer von West nach Ost hat. Einige wesentliche Gebäude, die zur Innenstadt gerechnet werden, liegen auf umliegenden kleineren Inseln, wie etwa das Holstentor, das am Fuß der so genannten Wallhalbinsel liegt. Um die Innenstadt zu verlassen, muss jeweils eine Brücke im alten Befestigungsgürtel um die Stadt (Wallanlagen) überquert werden. Die Neustädte schließen sich nicht wie in den meisten anderen Städten unmittelbar an die mittelalterliche Altstadt an. Die nördliche Wallhalbinsel, auf der sich zurzeit die Media Docks und einige Lagerhallen des Hafens befinden, soll in den nächsten Jahren zu einer Hafen City ähnlich dem Projekt in Hamburg ausgebaut werden.

05/06: Westlich des Holstentors liegen die beiden Vorstädte St. Lorenz-Nord und St. Lorenz-Süd, die durch die Bahnstrecke getrennt werden. Namengebend ist die Kirche St. Lorenz am Steinrader Weg, die auf die Kapelle eines Pestfriedhofs aus dem 16. Jahrhundert zurückgeht. Hier wurde Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Vorstadt für die Unter- und Mittelschicht errichtet, in der sich schon bald eine entwickelte Arbeiterkultur etablierte. In der Meierstraße in St. Lorenz-Süd wurde 1913 Willy Brandt geboren. An der Lutherkirche in St. Lorenz-Süd arbeitete Karl Friedrich Stellbrink, einer der Lübecker Märtyrer im Nationalsozialismus. Auch heute dominieren Geschosswohnungen und Industriebetriebe (Drägerwerk) die beiden Stadtteile. Es gibt nur wenige Grünanlagen.

03/04: Jenseits der Bahngleise in St. Lorenz-Süd folgen dann die beiden Stadtteile Buntekuh und Moisling, die durch Wohnblocks aus den 1960er Jahren geprägt sind. In Buntekuh befinden sich ebenfalls weitläufige Gewerbegebiete entlang der A 1. Moisling blickt im Unterschied zu Buntekuh auf eine jahrhundertealte Geschichte zurück. Bereits im 17. Jahrhundert gab es hier eine damals noch zu Dänemark gehörende Siedlung, die vor allem von Juden bewohnt war. Auch heute findet sich hier noch ein jüdischer Friedhof. Der Stadtteil Buntekuh verdankt seinen Namen einem bäuerlichen Gut, das hier bis Ende der 1950er Jahre existierte. Das Gut wiederum wurde nach der HansekoggeBunte Kuh“ benannt, die 1401 den Angriff auf den Seeräuber Klaus Störtebeker führte.

02: Im Süden der Altstadt und auf der Wakenitzhalbinsel auch den östlichen Altstadtrand umfassend liegt der mit Abstand flächengrößte Stadtteil St. Jürgen, der im nördlichen Teil durch gründerzeitliche Villenviertel, dann südlich des St.-Jürgen-Rings eher durch Wohnblocks der 1950er bis 1970er Jahre geprägt ist. Im Süden läuft St. Jürgen mit einem breiten Grüngürtel voller Felder und Wiesen in die lauenburgische Landschaft aus. Im Osten wird der Stadtteil von der Wakenitz begrenzt, wo in den Auen aufgrund der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze ein reichhaltiges Naturschutzgebiet entstanden ist. In St. Jürgen liegen die beiden größten Hochschulen Lübecks, die Universität und die Fachhochschule. St. Jürgen war ursprünglich eine Vorstadt mit Gärtnereien und Weiden. Heute sind nur noch vier Gärtnereien vorhanden, denn die Grünflächen wurden größtenteils bebaut. Wichtigste Neubauprojekte sind der Hochschulstadtteil, der als gemischtes Wohn- und Geschäftsviertel angelegt wurde, und das Neubaugebiet Bornkamp.

Im äußersten Süden Lübecks schließen sich mehrere dörfliche Stadtteile an wie Vorrade, Beidendorf, Wulfsdorf und Blankensee mit dem Flughafen, die noch zum Gebiet von St. Jürgen gehören. Außergewöhnlich ist der Grenzverlauf im Dorf Krummesse. Hier gehören die alten Bauernhöfe mit ihren Hufen abwechselnd zu Lübeck und zum Herzogtum Lauenburg, so dass die territoriale Zugehörigkeit einem Flickenteppich ähnelt.

07: St. Gertrud im Norden der Altstadt ist ebenso wie St. Jürgen direkt in Altstadtnähe durch klassizistische Sommerhäuser und Gründerzeitvillen rund um den Stadtpark und die Wakenitz geprägt. Weiter im Osten folgen modernere Wohnviertel für alle sozialen Schichten. An der Trave findet sich das sehenswerte Fischerdorf Gothmund mit einigen reetgedeckten Fischerkaten. Hier liegt auch der Lübecker Stadtwald Lauerholz, in dem sich die ehemalige Grenze zur DDR nachvollziehen lässt.

08: Jenseits des Stadtwaldes Lauerholz liegt der kleine Stadtteil Schlutup, der durch seinen an der Trave gelegenen Fischereihafen geprägt ist. Er wandelt sich zu einem modernen Papierumschlaghafen. In Schlutup befand sich vor der Wende der nördlichste Grenzübergang zwischen der Bundesrepublik und der DDR: die Transitstrecke nach Rostock und Sassnitz im Zuge der B 105.

09: Nördlich der Trave liegt Kücknitz, das alte Industrieviertel von Lübeck. Hier wurde bis in die 80er Jahre bei den Metallhüttenwerken Roheisen sowie Koks, Zement und Kupfer hergestellt. Daran erinnert noch das Museum für Arbeiterkultur in der Geschichtswerkstatt Herrenwyk. In Kücknitz liegt ein wichtiger Teil des Lübecker Hafens, der unter anderem aus einem neu erbauten Containerterminal besteht. Die Flenderwerft, die traditionsreiche Werft des Stadtteils, meldete im Jahr 2002 Insolvenz an. Seit 2006 befindet sich auf dem ehemaligen Werftgelände der Seeland Kai der Lübecker Hafengesellschaft sowie ein Fährterminal der Lehmann-Gruppe.

10: An der Mündung der Trave liegt schließlich Travemünde, das bereits im 14. Jahrhundert von Lübeck erworben wurde und seit 1801 als Seebad anerkannt ist. Hier lockt ein breiter Sandstrand sowohl am eigentlichen Ortskern als auch auf der Priwallhalbinsel, die zu Vor-Wende-Zeiten nur per Fähre erreicht werden konnte, weil sie am Ende von der DDR begrenzt wurde. Südlich der Priwallhalbinsel, der Ostsee abgewandt, liegt die Pötenitzer Wiek, eine große Bucht der Trave, die aufgrund ihrer Grenznähe als artenreiches Gebiet konserviert werden konnte. In Travemünde liegt der Skandinavienkai, der größte Ostseefährhafen Deutschlands. Von dort fahren Fähren in viele Ostseehäfen wie Trelleborg, Helsinki und Klaipėda.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden, die mit Ausnahme von drei Gemeinden, die in Mecklenburg-Vorpommern liegen, alle zu Schleswig-Holstein gehören, grenzen an die Stadt Lübeck:

Die Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn gehören bereits zur Europäischen Metropolregion Hamburg. Lübeck als Oberzentrum bildet aus Sicht der Raumordnung mit Stockelsdorf, Bad Schwartau, Ratekau und Groß Grönau eine Agglomeration, auch in den mecklenburgischen Nachbargemeinden entwickelt sich durch das Fördergefälle ein Speckgürtel. Mit der Gemeinde Krummesse bestehen in Deutschland einmalige, bizarre Grenzverhältnisse; die Gemeinde Krummesse hat hierdurch bedingt die längste Gemeindegrenze Deutschlands bezogen auf ihr Gemeindegebiet. In den Gemeinden der Agglomeration wohnen in etwa weitere 70.000 Einwohner, so dass der Ballungsraum Lübeck etwa 283.000 Einwohner hat.

Klima

Klimadiagramm von Lübeck[4]

Geschichte

Frühe Geschichte

Der etwa zur Zeit Karls des Großen (748–814) von Slawen gegründete Ort Liubice („die Liebliche“) gilt als Namensgeber des heutigen Lübeck. Seit dem 10. Jahrhundert war Liubice neben Oldenburg in Holstein die wichtigste Siedlung der Abodriten. Wahrscheinlich war Liubice bereits in dieser Zeit burgartig befestigt. Nach der dendrochronologisch auf das Jahr 819 bestimmten Gründung der Burg wurde Liubice erstmals um das Jahr 1076 von Adam von Bremen erwähnt.[5][6] In der heutigen Lage auf dem Hügel Buku, wurde die Stadt Lübeck 1143 durch Adolf II., Graf von Schauenburg und Holstein als erste deutsche Hafenstadt an der Ostsee neu gegründet, nachdem sie 1127 niedergebrannt worden war. 1160 verlegte Heinrich der Löwe das Bistum Oldenburg nach Lübeck.

Die Zeit der Hanse

Stadtsiegel von 1280
Lübecker Stadtansicht des Elias Diebel, detaillierter Holzstich von 1552

1160 erhielt Lübeck das Soester Stadtrecht. Außerordentlich wichtig für die Stadt war das Artlenburger Privileg von 1161, in dem Lübecker Kaufleute den bisher im Ostseehandel dominierenden gotländischen Kaufleuten rechtlich gleichgestellt werden sollten. Kurz darauf erlangte Lübeck im Juni 1226 von Kaiser Friedrich II. mit dem Reichsfreiheitsbrief die Reichsfreiheit, wurde also reichsunmittelbare Stadt.

Nachdem 1361 Wisby, der erste Hauptort der Hanse, vom dänischen König Waldemar IV. Atterdag erobert worden war, wurde Lübeck zum neuen Hauptort der Hanse (auch Königin der Hanse genannt), die sich im 13. Jahrhundert zur Städtehanse gewandelt hatte. Lübeck entwickelte sich in Folge zur zeitweise wichtigsten Handelsstadt im nördlichen Europa. Es entstand der Verband der wendischen Städte unter Lübecks Führung. Kaiser Ludwig der Bayer verlieh Lübeck 1340 das Goldmünzrecht. 1356 fand der erste allgemeine Hansetag in Lübeck statt. Mit dem Frieden von Stralsund erreichte Lübeck den Höhepunkt seiner Macht im Ostseeraum. Im 14. Jahrhundert war Lübeck neben Köln und Magdeburg eine der größten Städte des Reiches.

Lübecks Rolle als führende Handelsmacht in der Ostsee wurde in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts zunehmend durch niederländische Kaufleute gefährdet, die unter Umgehung der Lübecker Stapels direkt die Städte im östlichen Teil der Ostsee ansteuerten. Nachdem Friedrich I. nicht bereit war, Lübeck als Lohn für seine Hilfe bei der Gefangennahme Christian II. 1532 die Sundschlösser zu überlassen, versuchte Jürgen Wullenwever mit militärischen Mitteln, die alte Vormachtstellung im Ostseeraum wiederherzustellen und die Grafenfehde zu Gunsten Lübecks zu beeinflussen. Zur Finanzierung seiner militärischen Abenteuer ließ er unter anderem den Kirchenschatz einschmelzen. Doch er scheiterte dramatisch, musste 1535 die Stadt verlassen, wurde vom Erzbischof von Bremen gefangen genommen und 1537 hingerichtet. Damit war Lübecks Zeit als „Königin der Hanse“ endgültig vorüber. Und auch die Bedeutung der Hanse schwand.

Neuzeit

Stadtplan Lübecks um 1750 (Matthäus Seutter)

Im Dreißigjährigen Krieg gelang es Lübeck, neutral zu bleiben. 1629 wurde hier der Friede von Lübeck zwischen den kaiserlichen Truppen und König Christian IV. von Dänemark geschlossen. Im Zuge der Vorbereitungen für einen umfassenden Friedenskongress während der Verhandlungen über die Hamburger Präliminarien 1641 waren auch die beiden Städte Hamburg und Lübeck als Kongressorte im Gespräch. An den Verhandlungen und dem Abschluss des Westfälischen Friedens waren die Hansestädte durch den späteren Lübecker Bürgermeister David Gloxin vertreten. Der letzte Hansetag fand 1669 in Lübeck statt. Die drei Städte Lübeck, Hamburg und Bremen wurden zu Sachwaltern der Hanse und ihres Restvermögens eingesetzt.

Der Siebenjährige Krieg verlief dank der diplomatischen Beziehungen des Lübecker Stadtkommandanten Graf Chasot ohne größeren Schaden für die Stadt. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 blieb Lübeck noch reichsunmittelbare Stadt, um dann mit Fortfall des Heiligen Römischen Reiches 1806 ein souveräner deutscher Staat zu werden. Von 1811 bis 1813 fand sich Lübeck in Folge der für Blücher vernichtenden Schlacht bei Lübeck wider Willen vorübergehend als Teil des französischen Kaiserreiches wieder.

1815 wurde Lübeck auf dem Wiener Kongress als Freie und Hansestadt Lübeck völkerrechtlich souveränes Mitglied des Deutschen Bundes. Gesandtschaften und Konsulate wurden zumeist gemeinsam mit den beiden Schwesterstädten Bremen und Hamburg in wichtigen Haupt- und Hafenstädten unterhalten. Die hanseatischen Ministerresidenten wie Vincent Rumpff in Paris oder James Colquhoun in London, zugleich auch der letzte hanseatische Stalhofmeister verhandelten die völkerrechtlichen Verträge mit den wichtigsten Handelspartnern. Das Postwesen betrieb jede Stadt für sich. Die Stadt wurde durch ihre Erneuerungsbewegung Jung-Lübeck und den Germanistentag des Jahres 1847 zu einem wichtigen Symbolort des Vormärz, überstand aber aufgrund der weitvorangeschrittenen Vorbereitung einer neuen Verfassung das Revolutionsjahr 1848 ohne größere Unruhen.

Moderne

3 Mark-Kursmünze der Freien und Hansestadt Lübeck von 1913

Lübeck trat 1866 dem Norddeutschen Bund sowie 1868 dem Zollverein bei und wurde 1871 Gliedstaat des Deutschen Reiches; damit endet die seit 1806 bestehende völkerrechtliche Souveränität Lübecks. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung ein. Die Bevölkerungszahl wuchs rapide und die Vorstädte breiteten sich mit Aufhebung der Torsperre im Jahr 1864 aus. 1895 wurde die Deutsch-Nordische Handels- und Industrie-Ausstellung in Lübeck abgehalten, für die Bürger des kleinen Stadtstaates „ihre Weltausstellung“.

Anno 1897 bekam die Stadt ihr Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162. Im Ersten Weltkrieg wurde es u. a. in der Schlacht an der Somme, der Siegfriedstellung und der Frühjahrsoffensive von 1918 eingesetzt.

Der Zusammenbruch des Kaiserreichs 1918 führte in Lübeck zwar als nächster Stadt nach Kiel zu einem Matrosenaufstand, jedoch in Lübeck als einzigem Staat des Deutschen Reiches nicht zu revolutionären Verwerfungen durch die Novemberrevolution. Bürgermeister Emil Ferdinand Fehling und alle Senatoren blieben im Amt, aber bereits im gleichen Jahr kam es zu einem neuen, zeitgemäßen Wahlrecht des Staates und im Mai 1920 zu einer neuen, ersten demokratischen Verfassung im modernen Sinne.

1930 kam es in der Stadt bei der Einführung der BCG-Schutzimpfung gegen Tuberkulose zum Lübecker Impfunglück, dem größten Impfunglück des 20. Jahrhunderts.

Hitler hat nie in Lübeck gesprochen. Die SPD hatte sämtliche Versammlungsräume in der Stadt für den Zeitraum des geplanten Wahlkampfauftrittes, geplant war die Veranstaltung in Lübeck für den 6. November 1932, angemietet. Da die Partei in die Waldhalle nach Bad Schwartau auswich, unterbrach ein SPD-Mann die Stromzufuhr und die Partei war gezwungen, ihre Veranstaltung im Dunkeln abzuhalten. Der Groll bewegte Adolf Hitler dann dazu, dass die Freie und Hansestadt Lübeck als Vergeltung 1937 ihre Eigenstaatlichkeit verlor. Diese Legende wird bei touristischen Führungen in der Stadt erzählt. Um eine möglichst große Menge zu erreichen, fanden die Veranstaltungen der NSDAP jedoch unter freiem Himmel statt. Der Lübecker Marktplatz war, bedingt durch Brunnen, Baumreihe und Kaak, der NSDAP zu klein, der Alternativort, der Buniamshof lag ihr zu weit abseits, ergo fiel die Wahl auf den Sportplatz des Riesebuschs in Bad Schwartau, wo die Veranstaltung am 26. Oktober 1932 stattfand.[7][8] Des Weiteren ist zu bedenken, dass die NSDAP zu jenem Zeitpunkt bereits die zweitstärkste Fraktion (nach der SPD) im Lübecker Senat stellte.[9]

Im März 1933 setzte die NSDAP in Lübeck die Gleichschaltung verbunden mit dem Rücktritt des SPD-Bürgermeisters Paul Löwigt und den weiteren sozialdemokratischen Senatoren durch und die demokratischen Verfassungsprinzipien außer Kraft; Friedrich Hildebrandt, der Reichsstatthalter für Mecklenburg und Lübeck, ernannte zum 30. Mai seinen Stellvertreter, Otto-Heinrich Drechsler, zum Bürgermeister. Die Auseinandersetzung der Nationalsozialisten mit den demokratischen Parteien führte zur Verhaftung von Julius Leber am 1. Februar 1933. Willy Brandt (damals noch unter seinem Geburtsnamen Herbert Ernst Karl Frahm) konnte sich der Verfolgung nur durch seine Flucht nach Skandinavien entziehen. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz verlor Lübeck 1937 seine 711 Jahre alte territoriale Eigenständigkeit und wurde Teil der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.[10] In der Nacht zum Palmsonntag vom 28. März auf den 29. März 1942 wurde Lübeck zum Ziel des ersten britischen Luftangriffs, der im Rahmen der kurz zuvor erlassenen britischen Area Bombing Directive durchgeführt wurde. Das Zielgebiet bildete die dichtbewohnte mittelalterliche Altstadt. Bei der Bombardierung wurden insgesamt 320 Menschen getötet und 1.044 Gebäude zerstört oder beschädigt, unter ihnen die Marienkirche, die Petrikirche und der Dom. Britische Truppen besetzten am 2. Mai 1945 Lübeck. Die Zerstörung Lübecks wurde durch den deutschen Generalmajor Kurt Lottner vermieden, indem er die bereits angebrachten Sprengsätze an den Brücken und Kaimauern entfernen ließ.[11]

Innerdeutsche Grenze zwischen Lübeck-Eichholz und Herrnburg

Nach 1945 vergrößerte sich Lübecks Einwohnerzahl durch Zuzug von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten erheblich. Es wurde Bestandteil des von den Alliierten gebildeten Bundeslandes Schleswig-Holstein, genoss aber im kulturpolitischen Bereich wie in der Denkmalpflege einen Ausnahmestatus kommunaler Zuständigkeit. Die deutsche Teilung trennte Lübeck zwar vom mecklenburgischen Teil seines Hinterlandes, verschaffte aber andererseits seinem Fährhafen Travemünde eine bevorzugte Stellung im Fährverkehr zwischen Westeuropa und den Ostseeländern Schweden und Finnland. Seit der deutschen Wiedervereinigung ist Lübeck wieder Oberzentrum auch für das westliche Mecklenburg.

Am 18. Januar 1996 starben bei einem Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in der Hafenstraße zehn Menschen, 30 wurden schwer, 20 leicht verletzt. Die Tat konnte bis heute nicht aufgeklärt werden.

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Die Insellage der Altstadt mit intensiver Ufernutzung führt bei vielen Anwohnern zu besonderer Identifikation mit ihrem Wohnbereich, hier An der Obertrave unweit des Domes; Aufnahme 2007.

Im Jahre 1911 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Bis 1945 verdoppelte sich diese Zahl auf 219.000. Im Jahre 1968 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit 243.121 ihren historischen Höchststand. Zukunftsforscher sagen für die weitere Entwicklung bis 2020 einen Einwohnerverlust von circa fünf bis sechs Prozent voraus. Im Gegensatz dazu gab es zum Jahresende 2008 einen Anstieg der Zahl der Einwohner auf 213.385.[12]

Religionen

Mission

Mit dem Wiederaufbau der Stadt verlegte Heinrich der Löwe 1160 den Bischofssitz aus Oldenburg (Holstein) hierher und stiftete den Dom als Bischofskirche. Die persönliche Residenz des Bischofs blieb in Eutin, das dadurch später zum Zentrum des Fürstbistums Lübeck wurde.

Reformation und Lutheraner

Ab 1524 hielt die Reformation Einzug in der Stadt (erste evangelische Predigt), und 1530/31 führte der Rat der Stadt eine neue Kirchenordnung von Johannes Bugenhagen ein. Danach war Lübeck über viele Jahre eine protestantische Stadt, die sich 1577 bei Abfassung der Konkordienformel aktiv für den orthodoxen Lutherismus, veröffentlicht 1580 im Konkordienbuch, entschied, was zu einer Abgrenzung von den umliegenden Gebieten Holsteins führen und großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Geisteslebens in der Stadt haben sollte. Als Freie Reichsstadt hatte in Lübeck der Senat das landesherrliche Kirchenregiment inne und konnte die kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. Die Verwaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lübeck erfolgte durch das Konsistorium, das jedoch eher ein kirchliches Gericht als eine Behörde war, sowie durch das Geistliche Ministerium, an dessen Spitze bis 1796 ein Superintendent, dann ein Senior stand. 1921 erhielt die Landeskirche eine neue Verfassung. 1933 fanden in Lübeck Kirchenwahlen statt, die eine Mehrheit für die nationalsozialistischen Deutschen Christen erbrachte. Eine Opposition mit dem Ansatz eines Kirchenkampfes formierte sich erst im Laufe des Jahres 1934. Diese Anhänger der Bekennenden Kirche um Axel Werner Kühl erkannten den neugewählten Bischof Erwin Balzer nicht an. 1937 wurde zwischen den beiden widerstreitenden Bekenntnissen ein Kompromiss erzielt, der jeder Seite die Koexistenz bis zum Kriegsende ermöglichte. 1948 wurde die Lübecker Kirche Gründungsmitglied der EKD. 1977 schloss sie sich der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche an und wurde Sitz des Sprengels Holstein-Lübeck dieser neuen Landeskirche. Die Kirchengemeinden der Stadt gehören zum Kirchenkreis Lübeck. Mit Elisabeth Haseloff erhielt Lübeck 1958 die erste Pastorin Deutschlands; Bärbel Wartenberg-Potter wurde 2001 dritte Bischöfin in Deutschland.

Evangelische Freikirchen

Bereits 1532 siedelten sich in Lübeck Täufer an, die im 16. und 17. Jahrhundert eine mennonitische Gemeinde (Vereenigte vlaamse Doopsgesinde Gemejnte tot Lübeck) bildeten. Die Gemeinde bestand zu Beginn vor allem aus niederländischen Glaubensflüchtlingen. Auch Menno Simons hatte mit der Mennokate eine letzte Wirkungsstätte in der Nähe der Stadt gefunden. Die Mennonitengemeinde konnte jedoch nicht offen in Erscheinung treten, da sie nicht vom Rat der Stadt toleriert wurde.[13] Außerdem war ihr das Begräbnis in Lübeck verboten, sie bestattete ihre Toten daher auf der Südseite des außerhalb der Hansestadt befindlichen Friedhofes in Hamberge.[14] Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es wieder Mennoniten in Lübeck, die sich 1950 zu einer neuen Gemeinde zusammenschlossen. Die Gemeinde ist heute der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden angeschlossen.

Ab etwa 1849 finden sich in Lübeck Baptisten, die jedoch erst 1921 eine eigene Gemeinde gründeten. Inzwischen existieren vier Gemeinden mit insgesamt 500 Mitgliedern. Die Gemeinden sind dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden angeschlossen. Die Straße vor der baptistischen Friedenskirche wurde 1992 in Erinnerung an die ersten Lübecker Täufer in Täuferstraße umbenannt.[15] Die Methodisten begannen 1929 mit der Mission in Lübeck und verfügen mit der Christuskirche auch über ein eigenes Kirchengebäude im Stadtgebiet. Eine zweite methodistische kirche wurde 2010 verkauft.[16]

Inzwischen gibt es auch eine Reihe weiterer evangelischer Freikirchen wie die Freie evangelische Gemeinde, die Heilsarmee, die Siebenten-Tags-Adventisten oder pfingstlerische Gemeinden wie die Agape-, Arche-, Ecclesia- oder Salem-Gemeinde. Diese sind dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (Agape und Ecclesia), dem Mülheimer Verband (Arche) oder der Gemeinde Gottes (Salem) angeschlossen.

Evangelisch Reformierte

1666 entstand in Lübeck eine reformierte Gemeinde; hinzu kam 1689 eine französisch-reformierte Gemeinde, die sich aus zugewanderten Hugenotten rekrutierte. Beide Gemeinden vereinigten sich 1781 zur „Evangelisch-Reformierten Kirchengemeinde Lübeck“, welche 1926 der Evangelisch-reformierten Landeskirche der Provinz Hannover beitrat. Das bedeutende klassizistische Gebäude der Reformierten Kirche in der Königstraße wurde 1826 in Dienst genommen.

Katholiken nach der Reformation

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. 1849 erhielten sie eine erste Rechtsordnung und 1888 wurde die erste katholische Kirche Lübecks, die Herz-Jesu-Kirche – heute Propsteikirche Herz-Jesu – gebaut. Weitere katholische Gemeinden wurden im 20. Jahrhundert gegründet. Sie gehörten zunächst zum „Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen“ und ab 1930 aufgrund des Preußischen Konkordates von 1929 zum Bistum Osnabrück. Aus den nördlichen Gebieten dieses Bistums entstand 1993 das neue Erzbistum Hamburg, zu dem die Stadt Lübeck nunmehr gehört. Offiziell errichtet wurde das Erzbistum Hamburg allerdings erst am 7. Januar 1995. Die Pfarrgemeinden der Stadt Lübeck gehören innerhalb der Erzdiözese Hamburg zum Dekanat Lübeck.

Juden in Moisling und Lübeck

Jüdischer Friedhof in Moisling mit altem und neuem Gräberfeld 2007

Die ersten jüdischen Familien, die sich 1656 im Dorf Moisling – außerhalb der Lübecker Landwehr gelegen – niederließen, waren vor den Pogromen des ukrainischen Kosakenaufstandes (1648–1657) unter Hetman Bohdan Chmelnyzkyj aus dem multinationalen Großreich Polen-Litauen geflohen. Der Eigentümer von Dorf und Gut Moisling, der Lübecker Bürgermeister Gotthard von Höveln (1603–1671), der die aschkenasischen Juden aus ökonomischen Erwägungen ansiedelte, stieß damit auf starken Widerstand bei Rat und Bürgerschaft, die bis dahin eine jüdische Ansiedlung sowohl im Lübecker Stadt- als auch Landgebiet verhindert hatten.

Nach einer Eskalation des Streits unterstellte von Höveln sein Dorf 1667 königlich-dänischer Territorialhoheit. Der Erbe, sein Schwiegersohn von Wickede, erlangte 1686 und 1697 auf Grund königlicher Konzessionen das Niederlassungsrecht für Juden in Moisling und deren unbeschränkte Handels- und Verkehrsfreiheit im dänischen Gesamtstaat. Doch die holsteinischen Landjuden bedurften, um den täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten, für ihre Handelstätigkeit des Lübecker Marktes. Der aber blieb ihnen bis 1852 weitgehend verschlossen.

Zwischen 1702 und 1762 gehörte das Dorf gottorfischen beziehungsweise dänischen Eigentümern. Die autonome jüdische Zivil- und Zeremonialgerichtsbarkeit des Unterrabbinats Moisling stand dem Altonaer Oberrabbiner zu. 1762 wurde das Dorf lübeckisches Privateigentum, so dass die Stadt ihre antijüdische Politik kontinuierlich durchzusetzen vermochte. Per Staatsvertrag zwischen Dänemark und Lübeck gelangte 1806 die Landeshoheit über Moisling an die Reichsstadt, wodurch die nunmehr 300 rechtlosen Landjuden Lübecker Staatsangehörige wurden; deren ungeregelter Rechtsstatus blieb bis 1848 unverändert.

Die in der napoleonischen Phase (1811–1813) oktroyierte bürgerliche Gleichstellung der Juden hatte zur Folge, dass die Hälfte der Moislinger jüdischen Gemeinde nach Lübeck zog, wo 1812 erstmals eine Synagoge eingeweiht wurde. 1814, nach dem Fall Napoleons und dem Rückzug der französischen Truppen, widerrief der Senat die Gleichstellung. Nach jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen wurden die Juden 1824 aus dem Stadtgebiet vertrieben und kehrten nach Moisling zurück.

Im abseitigen Moislinger Zwangsghetto ernährten sich die kontinuierlich verarmenden Juden hauptsächlich vom Hausierhandel in benachbarten Territorien. Die traditionell gesetzestreue Moislinger Gemeinde stellte 1825 einen altfrommen polnischen Rabbiner auf Lebenszeit an, konnte 1827 eine neue Synagoge weihen und 1837 eine Elementarschule einrichten. In der internen Auseinandersetzung um die Reform des Judentums obsiegten die Traditionalisten. Das Recht, sich wieder in Lübeck niederzulassen, erlangten die Juden 1848 im Laufe der Märzrevolution. Die ökonomisch-soziale Emanzipation bekräftigte abschließend und unwiderrufen ein 1852 verkündetes Gesetz, ebenso wie die Zulässigkeit einer interkonfessionellen Eheschließung (Mischehe).[17] Nachdem 1850 eine Synagoge eröffnet worden war, wurde 1880 während des Rabbinats von Salomon Carlebach (1845–1919) eine weitere, neu erbaute Synagoge in der Lübecker St.-Annen-Straße fertiggestellt. Carlebach begründete die Rabbinerdynastie Carlebach, die in Deutschland, Großbritannien, den USA und Israel vertreten ist.

Die jüdische Bevölkerung in Lübeck stieg von 522 im Jahre 1857 auf 700 im Jahre 1913 und sank nach der nationalsozialistischen Machtergreifung bis 1937 auf 250. Die letzten 85 Juden wurden 1941–42 ins Ghetto Riga deportiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde kurzfristig eine neue Gemeinde gegründet, deren Mitgliederanzahl sich 1948 auf 250 Personen belief, bis 1952 jedoch wieder auf 30 sank. Seit den Neunzigerjahren sind zahlreiche jüdische Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion hinzugekommen.

Sonstige Religionsgemeinschaften

Lübecker Märtyrer

Von besonderer Bedeutung für die Ökumene in Lübeck ist das Gedenken an die Lübecker Märtyrer. Die drei katholischen Priester Johannes Prassek, Hermann Lange und Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink wurden 1942 verhaftet, vom nationalsozialistischen Volksgerichtshof 1943 wegen „Rundfunkverbrechen, landesverräterischer Feindbegünstigung und Zersetzung der Wehrkraft“ zum Tode verurteilt und am 10. November 1943 in Hamburg durch Enthaupten hingerichtet.

Friedhöfe

Politik

Bürgermeister

Bürgermeister Bernd Saxe im Juni 2008
Das Lübecker Rathaus;
links die Schaufassade aus der Backsteingotik. Aufnahme 2004.

Die Leitung der Stadt Lübeck oblag über Jahrhunderte dem Rat der Stadt mit dem oder den Bürgermeistern an der Spitze. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Rat mit Senat bezeichnet. Dieser hatte 16 Senatoren und vier Bürgermeister, wobei die beiden ältesten sich im Vorsitz jährlich ablösten. Ab 1848 gab es nur noch zwei Bürgermeister. Sie waren lediglich Vorsitzende des Senats, nicht aber „Staatsoberhaupt“ der Freien Hansestadt Lübeck. Neben dem Senat gab es die „Bürgerschaft“ als „Parlament“. 1933 wurde die Bürgerschaft aufgelöst und der Senat verkleinert. Vorsitzender war fortan der „Oberbürgermeister“.

Am 1. April 1937 wurde Lübeck im Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes in die preußische Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert, verlor damit seine staatliche Unabhängigkeit, also seine territoriale Souveränität. 1956 lehnte das Bundesverfassungsgericht eine Beschwerde der Vaterstädtischen Vereinigung Lübeck, die einen Volksentscheid über die Wiedererlangung der Souveränität erreichen wollte, im sogenannten Lübeck-Urteil ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schleswig-Holstein Teil der britischen Besatzungszone. Die Militärregierung führte 1946 eine zweigleisige Verwaltungsspitze ein. Danach gab es zunächst einen Bürgermeister als Vorsitzenden der „Bürgerschaft“ und daneben einen Oberstadtdirektor als Leiter der Verwaltung. Auf die erst seit 1933 geführte Amtsbezeichnung Oberbürgermeister für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wurde verzichtet, weil der Titel Bürgermeister in Lübeck eine lange Tradition hat. Die schleswig-holsteinische Gemeindeordnung von 1950 übertrug den Titel „Bürgermeister“ dem Leiter der Verwaltung und führte für den Vorsitzenden der Bürgerschaft wie bei allen größeren Städten Schleswig-Holsteins die neue Bezeichnung Stadtpräsident ein. Lübecker Bürgermeister ist seit 2000 Bernd Saxe von der SPD; Stadtpräsidentin ist seit 2008 Gabriele Schopenhauer von der SPD.

Bei der Bürgermeisterwahl (amtliches Endergebnis in Klammern) am 6. November 2011 traf Sozialdemokrat Bernd Saxe (42,1 %; 2005 im ersten Wahlgang: 47,2 %) auf fünf konkurrierende Herausforderer. Die Herausforderin der CDU war Alexandra Dinges-Dierig (28,0 %). Zudem stellten sich noch Thorsten Fürter von Bündnis 90/Die Grünen (19,4 %) sowie drei weitere Bewerber zur Wahl. Da im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen nötig ist, um die Wahl zu gewinnen, treten am 20. November 2011 Bernd Saxe und Alexandra Dinges-Dierig zur Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters an. Aus dieser ging der Amtsinhaber Bernd Saxe bei der letzten Wahl 2005 mit 62 % der Stimmen als Sieger hervor.

Siehe auch: Lübecker Bürgermeister und Stadtpräsidenten

Bürgerschaft

Im Mai 2008 wurde die Bürgerschaft im Rahmen der Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2008 neu gewählt. Die CDU und die SPD mussten herbe Verluste verkraften, die SPD wurde jedoch nach dem Debakel von 2003 wieder stärkste Fraktion. Drittstärkste Kraft wurde Die Linke, gefolgt von den Grünen, der Bürgerinitiative Bürger für Lübeck, der FDP und der alternativen Wählerliste BUNT. Aufgrund von Überhangmandaten der SPD und Ausgleichsmandaten hat die Bürgerschaft 60 Mitglieder, die sich bis 2011 in sechs Fraktionen und eine fraktionslose Abgeordnete aufteilten. Im Mai 2011 bildete sich eine siebente Fraktion aus ehemaligen Mitgliedern anderer Fraktionen, die eine neue Wählergemeinschaft namens Freie Unabhängige Lübecker (FUL) gründeten.[18]

Ergebnisse der Kommunalwahlen in Lübeck

Wappen

Hauptartikel: Lübecker Wappen

Blasonierung: „In Gold ein rot bewehrter schwarzer Doppeladler mit einem von Silber und Rot geteilten Brustschild. Im großen Wappen halten zwei goldene Löwen den Schild; auf diesem ein Helm mit einköpfigem schwarzem Adler als Zier und silbern-roten Decken.“[19]

Das Lübecker Wappen stammt aus dem Jahre 1450 und ist damit das älteste Stadtwappen Schleswig-Holsteins. Bei dem Doppeladler handelt es sich um den „Reichsadler“ als Symbol der ehemaligen Reichsfreiheit der Stadt Lübeck, welche die Stadt bis 1937 genoss, als sie durch das Groß-Hamburg-Gesetz der preußischen Provinz Schleswig-Holstein eingegliedert wurde.

Flagge

Blasonierung: „Von Weiß und Rot geteilt. Im weißen Feld unmittelbar neben der Stange ein schwarzer, rotbewehrter Doppeladler mit weiß-rot geteiltem Herzschild auf der Brust.“[19]

Die Stadtfarben sind wie bei allen Hanseflaggen Weiß-Rot.

Städtepartnerschaften

  • Kotka (Finnland), seit 1969
  • Wismar (Deutschland, Mecklenburg-Vorpommern), seit 1987
  • La Rochelle (Frankreich), seit 1988, Freundschaftsvertrag bereits seit 1980
  • Klaipėda/Memel (Litauen), seit 1990
  • Visby (Schweden), seit 1999

Freundschafts- und Kooperationsverträge bestehen mit:

Darüber hinaus unterhält Lübeck freundschaftliche Beziehungen mit mehr als 100 anderen europäischen Städten, die regelmäßig an den Hansetagen der Neuzeit teilnehmen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hafen

RoRo-Fähre

Der Lübecker Hafen ist der größte deutsche Ostseehafen. Er verbindet Lübeck mit Skandinavien, Russland und dem Baltikum. Zahlreiche Fährlinien verbinden die Lübecker Häfen mit dem gesamten Ostseeraum. Im Jahr 2007 wurden 32,6 Millionen t Güter umgeschlagen und über 350.000 Passagiere abgefertigt. Nach dem Krisenjahr 2009 wurden im Jahr 2010 mit 26,74 Mio. t knapp 2 % mehr Güter umgeschlagen als im Vorjahr. Daran hatte die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) einen Anteil von 24,48 Mio. t. An Containern schlug die LHG 126.000 TEU um, rund 92.000 Pkw wurden im Im-/Export umgeschlagen (+ 44 %).

Zu den unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Hafenschuppen gehören die Schuppen 10/11 in der Hafenstraße.

Kai-Anlagen in und bei Lübeck-Travemünde

Am Ostpreußenkai vor der Travemünder Hafenpromenade „Vorderreihe“ legen Kreuzfahrtschiffe und Großsegler an.

Der Skandinavienkai im Stadtteil Travemünde ist mit etwa 100 regelmäßigen Abfahrten pro Woche der größte Fährhafen Deutschlands: Passagiere und Fracht werden von hier aus nach Schweden, Finnland und ins Baltikum befördert. Der Skandinavienkai ist durch einen Sicherheitszaun vom Ortskern von Travemünde abgeschottet. Die Zufahrt geht direkt von der B 75 ab.

Weitere Kai-Anlagen

Der Nordlandkai ist Umschlaghafen für Papier, Trailer, Container und Neufahrzeuge. Die Reedereien Finnlines und Transfennica sind stark am Nordlandkai vertreten. Die Translumi-Line unterhält Verbindungen nach Kemi und Oulu (Finnland) und transportiert überwiegend SECU-Boxen, die wetterunabhängiges Löschen und Laden von Papiererzeugnissen ermöglichen. Gelegentlich machen am ATR-Getreidesilo größere Überseeschiffe fest, die Getreide für Fernost oder Südostasien laden.

Der Konstinkai war „Hauskai“ der Transfennica-Reederei, die rollende Ladung und Papier von/zu finnischen Häfen befördert. Nach einer Umstrukturierung wird der stadtnahe Terminal jetzt wieder für Papier- und Holzumschlag genutzt. Außerdem gibt es zwei Abfahrten pro Woche nach Russland.

Der Seelandkai ist neuer „Hauskai“ der Transfennica-Reederei. Er wurde 2006 in Betrieb genommen und verfügt unter anderem über zwei Containerbrücken.

Seit 1994 in Betrieb ist der Schlutupkai, an dem hauptsächlich Papier und Zellulose aus Schweden angelandet wird.

Unmittelbar südlich vom Konstinkai liegt der Burgtorkai, der früher als Kreuzfahrtterminal diente. Durch die neue Travequerung Nordtangente können große Schiffe den Burgtorkai nicht mehr anlaufen.

In privater Hand sind die Lehmannkais I–III der Lübecker Firma Hans Lehmann KG, die Anfang 2004 das Gelände der ehemaligen Flender-Werft dazu gekauft hat, um drei oder vier RoRo-Anleger zu bauen. Sie will mit dem Partner DFDS weitere Fährlinien in den russischen und baltischen Raum akquirieren. Ein ähnliches Ziel verfolgt die städtische Lübecker Hafengesellschaft (LHG) mit den Flächen am danebenliegenden Seelandkai. Zwischen Seelandkai und Lehmannkai I betrieb die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) durch ihre damalige Tochter Combisped bis Sommer 2009 das moderne Containerterminal-Lübeck (CTL) mit Containerbrücken zur Bahn-Verladung in Richtung der Containerterminals im Hamburger Hafen. Zum 1. Mai 2010 übernahm das Gelände ebenfalls die Hans Lehmann KG, die den Terminal nun als CTL Cargo-Terminal Lehmann betreibt. Die Containerbrücken werden demnächst abgebaut, da Lehmann diese nicht mit übernommen hat.

Stadtnahe Kai-Anlagen

Bug der Lisa von Lübeck im Museumshafen (2007)

Die stadtnahen Häfen Hansekai und Roddenkoppelkai werden heutzutage kaum noch für die gewerbliche Seeschifffahrt genutzt. Am Roddenkoppelkai legt mehrmals monatlich ein Holztransporter an, der Hansekai dient allenfalls Binnenschiffen oder Kurzzeit-Aufliegern als Liegeplatz.

Direkt vor der Lübecker Altstadt im eigentlichen Hansahafen an der Untertrave ist der Museumshafen Lübeck beheimatet. Viele alte Lastensegler der Ostsee haben hier ihre Liegeplätze und sind im Museumshafen zu Lübeck e. V. organisiert. Da viele Schiffe noch seetüchtig sind und regelmäßig auslaufen, ist der Hafen im Winter besser als im Sommer gefüllt. Der Lübecker Hafen beherbergt zudem weitere traditionelle Schiffe wie das Feuerschiff Fehmarnbelt, die Kraweel Lisa von Lübeck und den Gaffelschoner Krik Vig.

Elbe-Lübeck-Kanal

Der Elbe-Lübeck-Kanal ist für Lübecks Hafenwirtschaft nur noch von untergeordneter Bedeutung, weil er seit Jahrzehnten nicht modernisiert wurde, so dass er wohl noch für den Freizeitverkehr, nicht mehr aber für heutigen Frachtverkehr attraktiv ist.

Unternehmen

Fischverarbeitungsmaschinen der Firma „Nordischer Maschinenbau Rud. Baader“ (1949)

Früher in Lübeck ansässige Schwerindustrie ist nahezu verschwunden. Von 1905 bis 1981 bestand in Lübeck ein großes Hüttenwerk, das Hochofenwerk Lübeck. Auch der einst bedeutende Schiffbau (Flender-Werke, Orenstein & Koppel) wurde ein Opfer des Strukturwandels. Im Spezialmaschinenbau ist die Firma Nordischer Maschinenbau Rud. Baader als Hersteller von Fischverarbeitungsmaschinen bekannt.

In Lübeck haben einige Branchen eine besondere Tradition, so die Medizintechnik, begünstigt auch durch die Universität zu Lübeck. Der größter Arbeitgeber mit Sitz in Lübeck ist dabei die Drägerwerk-AG & Co. KGaA mit mehr als 11.000 Arbeitnehmern. Die Drägerwerk AG & Co. KGaA entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme in den Bereichen Medizin-, Sicherheits- und Tauchtechnik. Ein weiteres bedeutendes medizintechnisches Unternehmen ist Euroimmun, ein Hersteller von Laborkits zur Antikörper-Diagnostik.

Eine andere wichtige Branche ist die Lebensmittelindustrie, so z. B. Niederegger, der bekannteste Hersteller von Lübecker Marzipan, außerdem der Suppenhersteller Campbell’s Germany, der die Erasco-Gruppe übernommen hat, und der größte deutsche Fischkonservenhersteller Hawesta. Im Bereich des Hafens hat sich der Cerealienhersteller H. & J. Brüggen niedergelassen. Nur knapp außerhalb der Stadtgrenze befinden sich die Schwartauer Werke, auf deren Marmeladengläsern die Lübecker Kirchtürme abgebildet sind. Die Konditorei Junge ist unter ihrem Label Stadtbäckerei Junge bekannt.

Lübecker Bier wurde seit dem 15. Jahrhundert vornehmlich in den Ostseeraum exportiert. Die größte Brauerei war die Brauerei Lück, die 1988 geschlossen wurde.

Weitere in der Stadt ansässige Unternehmen sind die Bockholdt-Gruppe mit mehr als 4300 Arbeitnehmern (Systemdienstleister in den Bereichen Gebäudeservice und Industrieservice), die Firmengruppe Possehl, die in verschiedenen Branchen tätig ist, die Lübecker Hafengesellschaft, die Lübecker Nachrichten und die Greater Union Filmpalast GmbH. Außerdem erwähnenswert sind die Firmen Schmidt-Römhild (Deutschlands ältestes Verlagshaus seit 1579) sowie Carl Tesdorpf, Deutschlands ältestes Weinhandelshaus seit 1678, beide in der Mengstraße in der Altstadt ansässig. Der Schöning-Verlag ist der Marktführer für Ansichtskarten in Deutschland. Der Finanzdienstleister Dr. Klein & Co. AG, ursprünglich ein Vermittler von Kommunalfinanzierungen ist Marktführer in der Vermittlung von Immobilienfinanzierungen an den Endverbraucher und die NEUE LÜBECKER e.G., Norddeutschlands größte Wohnungsbaugenossenschaft, vermietet Wohnungen sowohl in Lübeck als auch überregional.

Wirtschaftsförderung

Die Wirtschaftsförderung wird teilweise kommunal sowie auf Landesebene aber auch privatwirtschaftlich gelenkt. Dieser Dualismus ist für Existenzgründer, denen mehrere Gründerzentren zur Verfügung stehen, von Vorteil. Technologiezentren bestehen in Herrenwyk, den Media Docks, im Haus der Kaufmannschaft und im neuen „Hochschulstadtteil“. Das unmittelbare Umland Lübecks in Mecklenburg im Fördergebiet bietet vor dem Hintergrund der exzellenten Infrastruktur die weitere konkurrierende Möglichkeit interessanter Kombinationen von Lebensqualität und Fördermitteln. Das Fördergefälle zwischen den Kommunen der Region führt politisch allerdings zu der einen oder anderen Missstimmung. Richtungweisend ist das erste Ländergrenzen überschreitende Förderprogramm Region Aktiv Lübecker Bucht.

Einzelhandel

Von überregionaler Bedeutung ist die Innenstadt, wo sich das Gros der Lübecker Einzelhändler angesiedelt hat.

Die Fußgängerzone erstreckt sich hauptsächlich über die Breite Straße zwischen Pfaffenstraße und Markt mit einigen sie kreuzenden Rippenstraßen.[20] Der Einkaufsbereich für Fußgänger erweitert sich durch den angrenzenden Markt. Auch am Übergang von der Breiten Straße zur Sandstraße erweitert die König Passage den Einkaufsbereich für Fußgänger.

Neben der Breiten Straße haben sich in der parallel verlaufenden Königstraße sowie in der Verlängerung der Breiten Straße, der Sandstraße, die meisten Einzelhändler niedergelassen. An dieser Stelle finden sich auch Kaufhäuser und größere Modegeschäfte. An der Stelle des ehemaligen Kaufhauses Haerder, das 2007 abgebrochen wurde, entstand das Einkaufszentrum Haerder-Center, das im Oktober 2008 eröffnet wurde.

Die Hüxstraße mit einer Vielzahl von Einzelhandelsgeschäften;
Aufnahme 2007

Weitere Geschäftsstraßen in der Innenstadt sind die Holstenstraße, die Wahmstraße, die Mühlenstraße, die Große Burgstraße und die Untertrave. Besonders hervorzuheben sind aber die Verlängerungen der Fußgängerzone in der Fleischhauer- und noch mehr in der Hüxstraße. In diesen Seitenstraßen befindet sich ein einzigartiges Ensemble kleiner Läden, Restaurants und Galerien, hauptsächlich in mittelalterlichen Giebelhäusern. Ein innenstadtnahes Gewerbegebiet befindet sich in der Kanalstraße.

Derzeit besitzt Lübeck mehrere Einkaufszentren. Der Citti-Park in Buntekuh ist das größte davon in unmittelbarer Nähe zur A 1. Neu entstanden sind das Mönkhof Karree im Hochschulstadtteil, die Linden-Arcaden direkt neben dem Hauptbahnhof sowie das Haerder-Center im Zentrum.

Klassische Gewerbegebiete gibt es ebenfalls in Buntekuh/St. Lorenz nahe der A 1 (Gewerbegebiete Herrenholz, Grapengießerstraße, Roggenhorst), in St. Jürgen nahe der A 20 (Gewerbegebiet Geniner Straße) und in St. Gertrud (Gewerbegebiet Gleisdreieck, Glashüttenweg/An der Hülshorst).

Auf dem derzeitigen Villeroy&Boch-Firmengelände an der Autobahn-Anschlussstelle Lübeck-Dänischburg entsteht bis zum Jahr 2012 ein Wohn-Fachmarkt-Zentrum mit insgesamt 60.000 m² Verkaufsfläche. Hier soll ein Ikea-Möbelhaus, ein Einkaufszentrum mit überwiegend skandinavischen Marken, ein Outlet-Store von Villeroy&Boch sowie ein Baumarkt entstehen.

Verkehr

Straßenanbindung

Durch das westliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A 1 HamburgFehmarn, die als so genannte „Vogelfluglinie“ und E 47 weiter über den Fehmarnbelt (Fähre) nach Kopenhagen und über die Öresundverbindung nach Malmö in Schweden führt, also ein Bindeglied zwischen der Metropolregion Hamburg und der Öresundregion darstellt. An dieser Autobahn befinden sich die Abfahrten Lübeck-Moisling und Lübeck-Zentrum. Im Norden der Stadt zweigt beim Autobahndreieck Bad Schwartau die Stadtautobahn A 226 in Richtung Lübeck-Travemünde und Fährhafen Skandinavienkai ab.

Seit 2001 ist der Lübecker Süden über die Anschlussstelle Lübeck-Genin an die Ostseeautobahn A 20 angeschlossen. Die neue Anschlussstelle Lübeck-Süd für den Flughafen Lübeck-Blankensee wurde mit der neuen B 207 erstellt und verkürzt die Anfahrt von Osten her erheblich. Durch die neue Autobahn-Südumgehung im Zuge der A 20 ist eine erhebliche Entlastung des Lübecker Stadtzentrums wie der Bundesstraße B 75/B 104 eingetreten. Nach Beendigung der Bauarbeiten am Autobahnkreuz Lübeck in Richtung Bad Segeberg wurde der 15,7 km lange Straßenabschnitt der A 20 zwischen Lübeck und Geschendorf am 28. Juli 2009 in Betrieb genommen. Im weiteren Verlauf soll die A 20 nördlich und westlich weit um Hamburg herum führen und nördlich von Rotenburg an die A 1 (Bremen–Hamburg) angeschlossen werden. Die A 20 wird dann bei Bad Segeberg die A 21 nach Kiel kreuzen, so dass auch die beiden größten Städte des Landes durch eine Autobahn verbunden werden. Weitere wichtige Maßnahmen im Bereich der Verkehrsinfrastruktur sind der mautpflichtige Herrentunnel (Eröffnet am 26. August 2005) und die neue Travequerung der Eric-Warburg-Brücke im Zuge der Nordtangente sowie die Kreisstraße K 13 zwischen Lübeck und Stockelsdorf.

Eisenbahn

Lübeck Hauptbahnhof
Bahnhof Lübeck-Travemünde Strand
Dänischer IC3 auf der Vogelfluglinie Hamburg–Lübeck–Kopenhagen

In Lübeck betreibt die Deutsche Bahn folgende Bahnhöfe und Haltepunkte:

Als weitere Station wird der Haltepunkt Lübeck-Hochschulstadtteil eingerichtet (Baubeginn 2011)[21].

Von Seiten der Politik und Presse wurde mehrfach gefordert, auf den Lübecker Bahngleisen eine S-Bahn einzurichten. Dies wurde in der aktuellen Streckenausschreibung für das Bahnnetz Ost als Option festgehalten. Ein Gutachten macht den Einstieg in das S-Bahn-System von den Passagierzahlen des Flughafens Blankensee abhängig. Der Haltepunkt Lübeck-Flughafen wurde hierfür bereits mit Bauvorleistungen errichtet.

Der Lübecker Hauptbahnhof ist seit dem 1. Oktober 2008 an das elektrische Streckennetz der Deutschen Bahn angebunden; das seit Jahren bestehende Elektrifizierungsprojekt wurde, nach mehreren Investitionsstopps – nicht zuletzt wegen des Mautdesasters, nun fertig gestellt. Die offizielle Eröffnung der Elektrifizierung fand am 14. Dezember 2008 statt.

Fernzugverbindungen bestehen auf der Vogelfluglinie Richtung Kopenhagen durch die Danske Statsbaner (DSB). Seit dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 ist Lübeck an das deutsche ICE-Netz angeschlossen: spezielle Diesel-ICE binden Lübeck dabei über Hamburg nach Berlin an, in anderer Richtung fahren sie auf der Vogelfluglinie bis Kopenhagen. Diese Verbindung wird den Eurocity langfristig ersetzen. Außerdem fährt freitags ein durchgehender Intercity-Zug nach Passau über Köln und Frankfurt am Main, während der Sommermonate auch an den Wochenenden, dann aber nur bis Frankfurt. Weitere Fernverbindungen nach Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten wurden von der DB-Führung bereits in Aussicht gestellt. So verkehrt seit Dezember 2008 täglich ein ICE-Paar zwischen Lübeck und München über Hannover, Kassel und Würzburg.

Regionalzüge der DB Regio fahren nach Hamburg, Lüneburg, Bad Kleinen, Kiel, Neustadt in Holstein, Puttgarden und Lübeck-Travemünde Strand. Für Fahrten an die Westküste Schleswig-Holsteins ist Umsteigen in Hamburg bzw. Kiel notwendig, was meist mit längeren Wartezeiten verbunden ist. Die Strecke Hamburg–Lübeck ist in Schleswig-Holstein die Strecke mit der höchsten Frequenz; die öffentliche Ausschreibung wurde durch die nun beschlossene Elektrifizierung auf Eis gelegt. Die schnellste und auch durchgehende Verbindung zwischen Hamburg und Travemünde bestand vor dem Zweiten Weltkrieg durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn und später die Reichsbahn.


Von 1945 bis 1990 war Lübeck Grenzbahnhof zur SBZ bzw. DDR. Täglich fuhren ein bis zwei Interzonenzüge Richtung Bad Kleinen – Rostock.

Öffentlicher Personennahverkehr

ZOB Lübeck, Ostseite

Die Straßenbahn Lübeck wurde 1959 stillgelegt. Eine Reaktivierung als Stadtbahn ist immer wieder im Gespräch. Besonders die Grünen setzten sich hierfür ein, da das System „Bus“ aufgrund der sehr starken Auslastung nicht mehr erweiterbar sei. Im städtischen Haushalt war für das Jahr 2010 120.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie zur Einführung einer Stadtbahn eingeplant.[22] Von vielen Anwohnern wird bemängelt, dass die derzeit eingesetzten Busse in ihrer Dimension nicht unbedingt dem Weltkulturerbe angepasst sind. Auch ist zunehmend umstritten, ob wirklich jede Buslinie als Durchmesserlinie quer durch die mittelalterliche Altstadt geführt werden muss oder ob nicht Ringlinien um die Altstadt herum sinnvoller seien. Hauptbetreiber ist die Stadtverkehr Lübeck GmbH (SL).

In Lübeck und einigen umliegenden Gemeinden gilt der Tarif der Tarifgemeinschaft Lübeck (TGL), die von der SL, der Deutsche Bahn AG und der Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft mbH (LVG) geschlossen wurde. Zum Gebiet der TGL gehören neben Buslinien der SL und LVG auch alle Bahnhöfe beziehungsweise -halte im Lübecker Stadtgebiet.

Die Buslinien (2, 6, 7, 9, 16, 17, 19) führen vom Holstentorplatz über den Kohlmarkt zur Stadthalle (Mühlentor). Die Linien (1, 11, 21, 31, 34) nehmen vom Holstentorplatz den Weg über die Königstraße zum Gustav-Radbruch-Platz am Burgtor (in der Gegenrichtung über die Beckergrube und den Schüsselbuden). Zwei Linien (4, 32) durchqueren die Altstadt in Nord-Süd-Richtung vom Gustav-Radbruch-Platz zur Stadthalle. Zwei Linien (3, 12) nehmen den Weg über die Beckergrube zum Holstentorplatz. Die restlichen Linien (5, 10, 30, 40) führen auf unterschiedlichen Wegen durch die Altstadt.

Die Busse der Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft (LVG) verbinden ZOB und Altstadt mit den nördlichen Stadtteilen Kücknitz (Linien 31, 32, 34) und Travemünde (Linien 30 und 40 bis Strandbahnhof). Der Einsatz der Doppeldeckerbusse wurde am 31. Dezember 2007 beendet, da die Fahrzeuge zu alt waren und neue Fahrzeuge für die Fahrt durch das Burgtor zu hoch sind.

Der Busbetrieb Dahmetal bedient mit ihren Buslinien 902 die Strecke Lübeck–Großhansdorf, 906 Lübeck–Ahrensburg, 907 Lübeck–Rondeshagen und 930 Kronsforde–Klempau.

Lübeck ist in das von der Autokraft GmbH betriebene schleswig-holsteinische Regionalbus-Liniennetz eingebunden.

In Travemünde fährt die Priwallfähre – außerhalb der Tarifgemeinschaft – zwischen der Stadt und der Halbinsel Priwall.

Flughafen

Flughafen Lübeck-Blankensee

Lübeck verfügt im Süden des Stadtgebiets über den Regionalflughafen Lübeck-Blankensee. Der Flughafen wird seit 2000 von der irischen Fluggesellschaft Ryanair als Flughafen „Hamburg-Lübeck“ angeflogen und verbindet die Region seitdem mit London-Stansted. Inzwischen bietet Ryanair weitere Flüge nach Bergamo, Stockholm-Skavsta, Pisa, Dublin, Palma de Mallorca und Girona bei Barcelona. Die erste innerdeutsche Verbindung besteht seit Herbst 2008 mit dem Flughafen Frankfurt-Hahn. Inzwischen wurde diese Linie aber wieder eingestellt. Angekündigt sind zudem Flüge nach Alghero (Sardinien) und Alicante. Zudem ist seit 2006 die osteuropäische Billigfluglinie Wizz Air mit Flügen nach Danzig in Blankensee vertreten. Der Lübecker Flughafen ist neben dem Flughafen Sylt der einzige Verkehrsflughafen in Schleswig-Holstein und wird auch deshalb von der Landesregierung beim weiteren Ausbau unterstützt.

Zu den An- und Abflugzeiten der Flüge besteht am Flughafen Lübeck-Blankensee eine Busverbindung der VHH zum Hamburger ZOB am dortigen Hauptbahnhof.

Energie

Die örtliche Energieversorgung mit Elektrizität aber auch die Gasversorgung in der Stadt liegt in Händen der Stadtwerke Lübeck GmbH. Das Kraftwerk Siems sollte von der E.ON nach dem Abriss eigentlich neu errichtet werden, die E.ON hat sich an diese Versprechungen und Zusagen jedoch nicht gehalten. Lübeck ist Ausgangspunkt des langen Hochspannungs-SeekabelsBaltic Cable“, einer 450-kV-HVDC-Leitung nach Schweden.

Siehe auch: Gasversorgung Lübeck, Stromversorgung Lübeck

Trinkwasserversorgung

Auch die Trinkwasserversorgung obliegt den Stadtwerken Lübeck GmbH. Bis zu einem Drittel des Bedarfs wird von den Wasserwerken der Hansestadt Hamburg geliefert. Aus den Lübecker Brunnen werden 30.000 bis 35.000 Kubikmeter Wasser entnommen. Bei plötzlichen Versorgungsengpässen tritt ein Notfallplan in Kraft, und ein Krisenstab erarbeitet Problemlösungen.[23]

Kommunikation

Die teilprivatisierte Stadtwerke Lübeck GmbH bietet örtlich mit Trave-DSL einen Internetzugang an (als eines der wenigen Unternehmen in Deutschland im Line-Sharing-Verfahren, d. h. ggf. auch ohne zusätzlichen Telefonanschluss). Als weitere regionale Anbieter treten HanseNet und Versatel (ehemalige KomTel) auf. Anschlüsse von Arcor sind auch möglich. In wenigen Bereichen Lübecks ist DSL derzeit nicht verfügbar. Kabel Deutschland bietet in der Hansestadt Internet über den Kabelanschluss an. Ferner installiert die Telekom derzeit ein VDSL-Netz.

Lübecker Erfindungen

Medien

Als Tageszeitung erscheinen in Lübeck die Lübecker Nachrichten in gedruckter und Online-Ausgabe sowie die Online-Tageszeitung HL-live.de. Der Ostsee-Verlag, eine Tochterfirma der Lübecker Nachrichten GmbH, gibt zweimal wöchentlich das Anzeigenblatt Wochenspiegel heraus. Die Lübecker Stadtzeitung erscheint einmal wöchentlich und wird kostenlos an alle Haushalte ausgegeben. Herausgeberin ist die Hansestadt Lübeck. In der Stadtzeitung erschienen die Amtlichen Bekanntmachungen der Stadt.[24]

Bedeutende Zeitung in Lübeck war bis 1933 der 1894 gegründete sozialdemokratische Lübecker Volksbote, dessen Chefredakteur von 1921 bis 1933 Julius Leber war. Für die Zeitung schrieb Willy Brandt als Schüler. Zwischen 1942 und 1945 erschien die NSDAP-Zeitung Lübecker Zeitung. Die nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der britischen Besatzungsregierung gegründete Lübecker Post sowie die sozialdemokratische Tageszeitung Lübecker Freie Presse und ihr Nachfolger Lübecker Morgen stellten ihr Erscheinen ein. Auch die in Lübeck herausgegebene Nordwoche, eine Wochenzeitung für Schleswig-Holstein, existiert nicht mehr.

Der Sender Offener Kanal Lübeck hat sein Studio in einem mit der Musik- und Kunstschule geteilten Gebäude („Alte Post“) in der Kanalstraße.

Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für die Hörfunkwellen und das Fernsehprogramm produziert.

Neben den Programmen des NDR und des Offenen Kanals sind auch der Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur sowie die privaten Rundfunkveranstalter R.SH, delta radio, Radio NORA und Klassik Radio, ferner auch alle landesweiten Sender aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Niedersachsen zu empfangen.

Öffentliche Einrichtungen

Folgende Behörden beziehungsweise Körperschaften haben ihren Sitz in Lübeck:

Bildung und Wissenschaft

Hochschulen

Siegel der UZL
Logo der FHL.
Entwurf: Martin Botsch
Die Musikhochschule (rechts), dahinter die Türme von St. Petri (re.) und St. Marien (li.)

In Lübeck gibt es vier staatliche Hochschulen. Die Universität zu Lübeck (UZL), damals noch Medizinische Hochschule zu Lübeck, wurde 1973 als Nachfolgerin der II. Medizinischen Fakultät gegründet, welche seit 1964 eine Fakultät der Universität Kiel war. Anfang der 1980er Jahre wurde das Vorklinikum eröffnet, seitdem ist ein vollständiges Studium der Medizin in Lübeck möglich. 1993 wurde der Studiengang Informatik eingerichtet, inzwischen gibt es noch die Bachelor-/Masterstudiengänge Molecular Life Science, Mathematik in Medizin und Lebenswissenschaften – Computational Life Science und seit dem Wintersemester 2007 Medizinische Ingenieurwissenschaft sowie den in Kooperation mit der International School of New Media angebotenen Masterstudiengang Digital Media. Im Rahmen der Exzellenzinitiative der Bundesregierung wurde 2007 die Graduate School for Computing in Medicine and Life Sciences gegründet. Diese Graduiertenschule bildet Doktoranden auf dem Gebiet der Informatik in der Medizin und in den Lebenswissenschaften aus. Die Landesregierung Schleswig-Holsteins wollte den Medizinstudiengang zum 1. Oktober 2011 einstellen. Das Vorhaben stieß auf Widerstand in Politik, Wissenschaft und Organisationen.[25][26] Nachdem bereits mehrere Abgeordnete die Ein-Stimmen-Mehrheit der Landesregierung in Kiel mit öffentlichen Bekenntnissen zur Universität zu Lübeck schwinden ließen,[27] gab Bundesforschungsministerin Schavan schließlich bekannt, dass der Medizinstudiengang erhalten bleiben werde. Die vom Land geplante Einsparsumme in Höhe von 25 Millionen Euro soll durch eine Umwandlung des Kieler Leibniz-Instituts für Meereskunde in ein Institut der Helmholtz-Gemeinschaft ausgeglichen werden.[28]

Der Campus der Universität liegt mit dem der Fachhochschule im Stadtteil St. Jürgen.

Die Fachhochschule Lübeck (FHL) wurde 1969 als Staatliche Fachhochschule für Technik und Seefahrt durch Zusammenschluss mehrerer Vorgängereinrichtungen gegründet. Hier werden heutzutage hauptsächlich Studiengänge aus dem Bereich Technik, Ingenieurwesen und angewandte Naturwissenschaften angeboten. In Zusammenarbeit mit der Universität werden hier beispielsweise auch Medizintechniker ausgebildet.

Die Musikhochschule Lübeck entstand 1973 aus einem bereits 1891 gegründeten privaten Konservatorium. Als einzige der Lübecker Hochschulen befindet sie sich im Bereich der Innenstadt. Die Musikhochschule hat in vielen Ländern der Welt einen ausgezeichneten Ruf, so dass Studenten aus über 30 Nationen der Welt hier studieren.

Die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Bundespolizei wurde 1978 gegründet. Der Hauptsitz dieser Fachhochschule befindet sich in Brühl (Rheinland).

Als privaten Hochschule ist noch die International School of New Media (ISNM) in den Media Docks am Ende der Wallhalbinsel untergebracht. Diese ehemaligen Kaianlagen wurden außer für die Unterbringung der ISNM auch für Firmengründungen des Neuen Marktes restauriert. Sie bieten einen hervorragenden Ausblick auf die Altstadt.

Schulen

In Lübeck bestehen drei Integrierte Gesamtschulen: die Geschwister-Prenski-Gesamtschule am Burgtor, die Baltic-Gesamtschule in Lübeck-Buntekuh und die Willy-Brandt-Schule-Schlutup. Mehrere der Lübecker Gymnasien befinden sich direkt in der Innenstadt. In zwei umgebauten Klöstern befinden sich das Katharineum zu Lübeck mit Schwerpunkt im altsprachlichen Bereich sowie das Johanneum zu Lübeck als Gymnasium mit Musikzweig; ebenfalls im Bereich der Altstadt liegen die Ernestinenschule und die Oberschule zum Dom, die bis Anfang der 1980er Jahre als reine Mädchen- beziehungsweise Jungenschule konzipiert waren. Die Hanse-Schule für Wirtschaft und Verwaltung ist ein Berufsbildungszentrum in der Innenstadt. Weitere, nicht in der Innenstadt liegende Gymnasien sind die Friedrich-List-Schule (ein Fachgymnasium mit wirtschaftlichem Zweig), die Thomas-Mann-Schule, ein neusprachliches Gymnasium und Europaschule, das Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasium, das Trave-Gymnasium im Stadtteil Kücknitz und das Fachgymnasium (Technischer Zweig) in der Gewerbeschule III. Die Dorothea-Schlözer-Schule umfasst neben dem Fachgymnasium die Fachschule für Sozialpädagogik auch Ausbildungsgänge für Pflegeberufe und Hauswirtschaft.Darüber hinaus gibt es einige Fachschulen, Berufsschulen (die im Jahr 2005 als Emil-Possehl-Schule zusammengefasst wurden), Berufsfachschulen, Berufsvorbereitungsschulen und eine Freie Waldorfschule. Außerdem befindet sich neben dem Gelände der Fachhochschule die Akademie für Hörgeräteakustik.

Sonstige Bildungseinrichtungen

In Lübeck besteht seit 1999 der Verbund Weiterbildung in Lübeck, in dem sich auf freiwilliger Basis Einrichtungen der beruflichen, allgemeinen und politischen Bildung zusammengeschlossen haben. Mit über 70 Einrichtungen ist es das größte regionale Weiterbildungsnetzwerk in Schleswig-Holstein. Moderiert von der neutralen Wirtschaftsförderung LÜBECK GmbH informiert der Verbund neutral und objektiv Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen über die Weiterbildungsmöglichkeiten in der Region. Neben den weiter unten genannten Theatern und Museen besteht noch die Volkshochschule Lübeck. Die Volkshochschule hat zwei eigene Standorte, einen in der Innenstadt und einen in Sankt-Lorenz-Nord und nutzt für die zahlreichen Kurse auch Räume in anderen öffentlichen Schulen. Die Sternwarte Lübeck bietet öffentliche Himmelsbeobachtungen und astronomische Vorträge an. Die Stadtbibliothek ist gleichzeitig öffentliche Bücherei und wissenschaftliche Bibliothek. Sie bietet in ihren Räumen in der Hundestraße sowie in einigen Außenstellen ein reichhaltiges Angebot an Fachbüchern und Trivialliteratur und hat in ihren Archiven auch einige Schätze. Die städtischen Urkundensammlungen seit dem Mittelalter und viele Dokumente der Hansezeit verwahrt das Archiv der Hansestadt Lübeck. Die Werkkunstschule Lübeck ist eine Schule für Kommunikationsdesign. Die Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein ist mit einer Niederlassung vertreten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Weltkulturerbe Lübecker Altstadt

100-Euro-Gedenkmünze Gold, Deutschland 2007
Ägidienstraße und Turm von St. Aegidien

Am 14. Dezember 1987 wurden die erhaltenen Teile des mittelalterlichen Stadtkerns auf der Altstadtinsel von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Damit wurde erstmals in Nordeuropa eine ganze Altstadt als Weltkulturerbe (Flächendenkmal) anerkannt. Ausschlaggebend waren dabei der exemplarische Charakter der Altstadt für die mittelalterliche Stadtentwicklung im Ostseeraum, die markante Stadtsilhouette mit den sieben Türmen der fünf Hauptkirchen und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz. Hinzu kam als weitere schützenswerte Besonderheit der für die archäologische Erforschung des mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund.

Der von der UNESCO geschützte Bereich bezieht die wichtigsten Bauwerke Lübecks ein: den Baukomplex des Rathauses, das Burgkloster, den Koberg – ein vollständig erhaltenes Viertel des späten 13. Jahrhundert – mit Jakobikirche, Heiligen-Geist-Hospital und den Baublöcken zwischen Glockengießer- und Aegidienstraße, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jahrhundert zwischen Petrikirche und Dom, das Holstentor, das Kaisertor auf den Wallanlagen am Elbe-Lübeck-Kanal und die Salzspeicher am linken Traveufer.

Lübeck bewarb sich um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2010“, schied jedoch in der Vorrunde aus.

Musik

Die Lübecker Altstadt-Kirchen sind mit ihrer Vielfalt an barocken wie modernen Orgeln für Konzerte gut geeignet, sie haben seit der Norddeutschen Orgelschule den Ruf als Musikstadt maßgeblich begründet. Die Abendmusiken sind seit der Zeit Dietrich Buxtehudes legendär. Im Sommer macht das in Lübeck ansässige Schleswig-Holstein Musik Festival in ganz Schleswig-Holstein auch Dorfkirchen, Gutshäuser und -scheunen zu Konzertsälen. Weitere Konzerthallen und Veranstaltungsräume sind die moderne Musik- und Kongresshalle Lübeck, kurz MuK genannt, das Kolosseum der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, die Konzertsäle der Musikhochschule Lübeck einschließlich der Holstentorhalle, das treibsand und das VeB, in der Alternative Lübeck, kurz „Walli“ genannt, das Rider’s Café in Buntekuh, der Werkhof und die Schuppen 6 und 9.

Theater

Dem Wahren Guten Schönen – die Theaterfassade

Das Theater Lübeck ist in einem Jugendstil-Gebäude in der Beckergrube untergebracht und wurde Mitte der 1990er Jahre renoviert. Im Großen Haus finden hauptsächlich Operndarbietungen statt, unterstützt von den Lübecker Philharmonikern. Hier haben Hermann Abendroth, Wilhelm Furtwängler und Christoph von Dohnányi den Ausgangspunkt ihrer Karrieren gelegt. In den Kammerspielen werden Dramen und Komödien sämtlicher Stilrichtungen dargeboten. Im Bereich Kinderoper kooperiert das Theater mit der Taschenoper Lübeck.[29] Daneben gibt es eine für die Größe der Stadt bemerkenswerte Anzahl unabhängiger Theater, unter denen besonders das Lübecker Marionetten-Theater Fritz Fey, das theater combinale, das theater partout, das Volks- und Komödientheater Geisler, das THEATER Haus Lübeck, das Theaterschiff Lübeck, das Lübecker Unterwassermarionettentheater und das ULKNUDEL e. V. sowie die Lübecker Sommeroperette als jährlich stattfindende Open-Air-Veranstaltungsreihe hervorzuheben sind.

Kino

Lichtspiele Hoffnung (November 2003)

Lübeck ist Stammsitz der Cinestar-Kinos, die mit den Lichtspielen Hoffnung in der Hüxtertorallee die Basis ihres Konzerns legten. Dieses traditionsreiche Kino steht nach einem Brand Ende Dezember 2004 noch vor der notwendigen Renovierung und galt bis dahin als das schönste Kino Lübecks. Das Kino ist im September 2009 als Veranstaltungssaal unter dem Namen "Eventhaus Hoffnung" wiedereröffnet worden. Mitte der 1990er Jahre wurde in der Stadthalle nach dem Vorbild der Multiplex-Kinos ein Kinopalast mit sieben Sälen eingerichtet, nachdem Cinestar bereits in einigen ostdeutschen Städten solche Kinos erbauen ließ. Hier laufen heute vor allem Filme des Mainstream-Kinos. 2005 und 2007 wurde die Stadthalle renoviert und unter anderem auch neu bestuhlt. Es gibt nur noch ein weiteres kommerzielles Kino, das ebenfalls zur Cinestar-Gruppe gehört: das Filmhaus. Nach einer Renovierung zeigt es jetzt hauptsächlich anspruchsvollere Filme und Lesungen.

Das Kommunale Kino in der Mengstraße, ein kleiner Vorführungsraum mit einem kleinen, ausgewählten Filmangebot, das auch selten Gezeigtes abdeckt und dafür schon mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde, ist das einzige Kino, das nicht der Cinestar-Gruppe gehört. Seit Sommer 2007 führt der Förderkreis Kommunales Kino Lübeck e. V. die Geschäfte des ehemals städtischen Kinos.

Jedes Jahr im Herbst steht Lübeck im Zeichen der Nordischen Filmtage. Auf diesem Filmfestival werden an fünf Tagen Filme aus Skandinavien, dem Baltikum und Schleswig-Holstein gezeigt. Spielort ist vor allem die Stadthalle, während an diesen Tagen das Mainstream-Kino im Filmhaus läuft.

Siehe auch: Liste der Lübecker Kinos

Zeughaus in Lübeck
Heinrich und Thomas Mann, Fotografie Atelier Elvira, München um 1902

Museen

Lübecks Museen decken viele Themengebiete ab. [30]

Die Leitung der städtischen Museen obliegt seit dem 1. Januar 2006 der Kulturstiftung Hansestadt Lübeck.

Geschichte

Im Burgkloster befindet sich das Lübecker Museum für Archäologie. In den Kellergewölben wird „Der große Lübecker Münzschatz“ ausgestellt. Der Wert dieses Münzschatzes wird durch verschiedene Warenpartien vor Augen geführt. Weiter wird die Geschichte der Gold- und Silbermünzen und der Münzbezeichnungen systematisch dargestellt. Daneben werden Sonderausstellungen gezeigt. Die Räumlichkeiten des ehemaligen Klosters sind ebenfalls bemerkenswert.

Die Stadtgeschichte Lübecks wird im Holstentor-Museum dargestellt. Als maritime Stadt verfügt Lübeck darüber hinaus über den Museumshafen Lübeck am nordwestlichen Altstadt-Ufer.

Im Museums Haus Hansestadt Danzig in der Engelsgrube sind Erinnerungsstücke, Kultur und Wirtschaft der Region Danzig bis Ende des Zweiten Weltkriegs ausgestellt. Drei Glocken aus Wotzlaff und Danzig sind im Hof des Museums als Leihgabe aufgestellt, die aus dem Hamburger Glockenfriedhof gerettet werden konnten. Diese Glocken waren 1942 zum Einschmelzen für die Rüstungsproduktion requiriert worden.[31][32]

Als Gedenkstätte für den in Lübeck geborenen Friedensnobelpreisträger Willy Brandt wurde 2007 das Willy-Brandt-Haus Lübeck eröffnet. Seine Lebensstationen von der Flucht nach Norwegen, Bürgermeister von Berlin und Bundeskanzler mit der Darstellung der entsprechenden Zeitumstände werden dokumentiert.

Außerhalb der Altstadt gibt es die Geschichtswerkstatt Herrenwyk in Kücknitz. An die Geschichte der Stadt während der Teilung Deutschlands erinnert die Grenz-Dokumentationsstätte Lübeck-Schlutup. Sie befindet sich in einem ehemaligen Zollhaus des bis 1989 nördlichsten Grenzübergangs zur DDR im Stadtteil Schlutup. Eine weitere Ausstellung über die ehemalige innerdeutsche Grenze befindet sich in der Bundespolizeiakademie.

Genuss

Im Marzipansalon im Café Niederegger kann man alles über das „weiße Gold“ erfahren.

Kunst

Im St. Annen-Museum mit der neuen Kunsthalle St. Annen befindet sich eine großartige Sammlung mittelalterlicher Sakralkunst. Weitere Kunstsammlungen sind im Behnhaus und Drägerhaus mit einem international bedeutsamen Schwerpunkt für die Nazarenische Kunst sowie im Kulturforum Burgkloster.

Ebenfalls in der Altstadt kann man das Lübecker Theaterfigurenmuseum am Kolk besichtigen, Literaturinteressierten sind das Buddenbrookhaus und das Günter-Grass-Haus zu empfehlen.

Naturwissenschaft

In der Nähe des Doms befinden sich das Museum für Natur und Umwelt sowie die im mittelalterlichen Zeughaus gelegene Völkerkundesammlung, welche 2007 aus Geldmangel geschlossen wurde.

Literatur (Belletristik)

Lübeck sieht einen deutlichen Schwerpunkt des kulturellen Lebens in der Auseinandersetzung mit der dort geschaffenen Literatur der Brüder Thomas Mann und Heinrich Mann, die als Zentrum das Buddenbrookhaus in der Mengstraße neben der Lübecker Marienkirche gefunden hat. Es ist benannt nach Thomas Manns Roman Buddenbrooks, der in Lübeck spielt. Dieser Gesellschaftsroman behandelt den Verfall einer reichen Kaufmannsfamilie; Thomas Mann erhielt für dieses Buch den Nobelpreis für Literatur. Die Hansestadt verleiht alle drei Jahre den Thomas-Mann-Preis. Weitere berühmte Autoren aus Lübeck sind Emanuel Geibel, Gustav Falke, Otto Anthes und Erich Mühsam. Günter Grass, ebenfalls Literaturnobelpreisträger, lebte lange in Lübeck. Heute wohnt er in der Nähe der Stadt. In Lübeck selbst befindet sich das Günter-Grass-Haus mit dem überwiegenden Teil seiner literarischen und künstlerischen Originalwerke. Lübeck ist Sitz der Erich-Mühsam-Gesellschaft, die den Erich-Mühsam-Preis verleiht. Die Schriftsteller Theodor Storm und Werner Bergengruen waren Schüler des Katharineums.

Ludwig Ewers’ 1926 erschienener umfangreicher Lübeck-Roman Die Großvaterstadt[33] wurde einst viel gelesen. Seine Protagonisten leben in derselben Zeit wie die Buddenbrooks, allerdings auf einer anderen sozialen Ebene. Es werden zum Teil die gleichen Ereignisse beschrieben, wie beispielsweise das Ereignis in der Königsstraße – Senator Buddenbrook im Haus, Kaufmann Normann draußen. Der dritte Lübeck-Roman zu jener Zeit ist der komplett fiktive Roman Ida Boy-Eds Ein königlicher Kaufmann. Zuvor war Lübeck durch das Werk Ein Ruf von der Trave[34] des zu jener Zeit in München lebenden Lübeckers Emanuel Geibel Ort einer Romanhandlung geworden.

Christian von Ditfurth schrieb ab 2002 sechs Kriminalromane mit dem Protagonisten Josef Maria Stachelmann, die ebenfalls in Lübeck spielen.

Bauwerke

Das Weltkulturerbe auf der Altstadtinsel besteht aus weit über tausend Gebäuden, die als Denkmäler in die Denkmalliste eingetragen sind. Insofern kann hier nur ein Ausschnitt der wichtigsten erwähnt werden. Das Weltkulturerbe ist jedoch die Gesamtheit des erhaltenen Teils der mittelalterlichen Stadt.

Die sieben Türme

Das Bild der Altstadt wird geprägt durch die sieben Kirchtürme (daher die Bezeichnung „Stadt der sieben Türme“), die den fünf großen Altstadtkirchen zuzuordnen sind. In der westlichen Stadtsilhouette, mit der verschiedentlich als Logo geworben wird, sind dies die in Nord-Süd-Reihenfolge (das heißt von links nach rechts) gezählten Türme von:

Der noch romanisch begründete Dom ist in Lübeck nur die zweitgrößte mittelalterliche Kirche, hat jedoch mit 130 Metern die größte Länge. Er befindet sich eher abgelegen am südlichen Ende der Altstadtinsel in einer ruhigen Umgebung, die noch die alte Domfreiheit erahnen lässt. In der Lage der beiden Kirchen zueinander spiegelt sich der Konflikt zwischen der Lübecker Bürgerschaft und dem Lübecker Bischof wider, der dazu führte, dass die Lübecker Bischöfe ihre Residenz nach Eutin verlegten. Im Unterschied zur Marienkirche ist der Dom seit der Wiederherstellung im Inneren eher nüchtern weiß gestaltet. Hier kann man aber beispielsweise das Triumphkreuz des berühmten Holzschnitzers Bernt Notke bewundern. Ganz in der Nähe, in der Parade, befindet sich die Propsteikirche Herz Jesu, welche 1891 erbaut wurde.

Die 100 Meter lange gotische Marienkirche war die Hauptpfarrkirche des Rates und der Bürgerschaft. Sie steht in prominenter Lage in der Nähe des Marktes direkt hinter dem Rathaus. Die Marienkirche ist heute die drittgrößte Kirche Deutschlands und gilt als Mutterkirche der Backsteingotik. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre äußere, sondern auch durch ihre innere Größe. Auch wenn im Zweiten Weltkrieg wesentliche Kunstschätze im Inneren zerstört wurden, wirkt sie heute doch besonders durch das fast 40 Meter hohe Mittelschiff mit reichhaltigen Deckenmalereien eindrucksvoll.

Wie auch Dom und Marienkirche, so wurde auch die Petrikirche im Zweiten Weltkrieg erheblich zerstört und erst als letzte wieder aufgebaut. Ebenfalls in Sichtweite des Marktes gelegen, war sie früher die Stammkirche der Fischer und Binnenschiffer. Heute hat sie keine eigene Gemeinde mehr und wird als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt. Unter anderem ist sie seit 2004 Universitätskirche und wird von den Lübecker Hochschulen für Feierlichkeiten verwendet. Auf ihrem Turm befindet sich eine Aussichtsplattform, von der man bei schönem Wetter bis nach Travemünde und tief ins Mecklenburgische sehen kann. Die Jakobikirche liegt am anderen großen Platz Lübecks, dem Koberg. Die Kirche war die Stammkirche der Seeschiffer und liegt gegenüber der berühmten Schiffergesellschaft, dem Zunfthaus der Kapitäne und heute bekanntesten Restaurant Lübecks mit vielen Schiffsmodellen an der Decke. Ihr Turm besticht durch die vier kugeligen Verzierungen an der Basis des Turmhelms. Die Jakobikirche wurde im Krieg nicht zerstört und bietet daher heute noch das über die Jahrhundert gewachsene Erscheinungsbild. In einer Seitenkapelle steht ein Rettungsboot des 1957 gesunkenen Segelschulschiffes Pamir.

Die Aegidienkirche ist die kleinste der fünf großen Altstadtkirchen und die einzige im Ostteil der Altstadt, dem Wohnviertel der Handwerker und kleinen Leute. Auch sie wurde im Krieg nicht zerstört. Ihr Innenraum konnte daher sein Erscheinungsbild erhalten.

Weitere Sakralbauten

Die Katharinenkirche ist eine ehemalige Franziskaner-Klosterkirche des Katharinenklosters. Sie hat keinen Turm und trägt daher nicht zum klassischen Stadtpanorama bei. Ihr Inneres ist aber dennoch überaus sehenswert und gilt als ein Höhepunkt backsteingotischer Architektur. Sie schließt direkt an das Gymnasium Katharineum an und wird heute als Ausstellungsraum genutzt. In ihrer Westfassade finden sich Nischen-Figuren der Bildhauer Ernst Barlach und Gerhard Marcks.

Weitere Sakralbauten des Mittelalters sind das Burgkloster und das St.-Annen-Kloster. Das Burgkloster, ein ehemaliges Dominikaner-Kloster, wurde zum Dank für den Sieg gegen Dänemark in der Schlacht bei Bornhöved (1227) gegründet. Doch von seinem mittelalterlichen Bau sind nur wenige Überreste erhalten geblieben, die durch ein neugotisches Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert ergänzt worden. Dieser Gebäudekomplex hat im Laufe der Zeit unterschiedliche Aufgaben gehabt, war beispielsweise zur Zeit des Nationalsozialismus Gerichtsgebäude und somit Schauplatz einiger Prozesse gegen Regimegegner. Heute befindet sich hier unter anderem ein archäologisches Museum.

Das St.-Annen-Kloster in der Nähe der Aegidienkirche beherbergt heute ein umfangreiches Museum mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. So finden sich bedeutende sakrale Kunstwerke wie eine der größten Sammlungen mittelalterlicher Flügelaltäre und Statuen, dann ein Überblick über Lübecker und Hanseatische Wohnkultur vom Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert, schließlich im neuen Anbau, der Lübecker Kunsthalle St. Annen, eine Sammlung zeitgenössischer Kunst.

Fassade des Heiligen-Geist-Hospitals

Am Koberg liegt gegenüber der Jakobikirche das Heiligen-Geist-Hospital. Dieses Gebäude ist ein gutes Beispiel für die Formen der Wohltätigkeit in der mittelalterlichen Gesellschaft. Um auch den Armen, Kranken und Alten einen Platz zu bieten, ließen wohlhabende Bürger dieses Gebäude errichten und stifteten regelmäßig für ihren Unterhalt. Bis in die 1970er Jahre hinein wurde die große Halle mit den heute noch zu besichtigenden, im 19. Jahrhundert errichteten Kabäuschen mit je etwa 3 Quadratmeter Wohnfläche als Altenheim verwendet. Um die Weihnachtszeit findet hier einer der bekanntesten Weihnachtsmärkte Norddeutschlands statt. Unweit des Heiligen-Geist-Hospitals befindet sich die turmlose und im Stil des Klassizismus konzipierte Reformierte Kirche.

Rathaus

Hauptartikel: Lübecker Rathaus

Direkt neben der Marienkirche befindet sich von jeher das Herz der Stadt, der Markt mit dem Rathaus. Das Rathaus ist im Unterschied zu anderen bedeutenden Rathäusern nicht in einem Stil erbaut, sondern man sieht auch heute noch deutlich, dass es seit dem 12. Jahrhundert immer wieder ergänzt wurde. Hier finden sich heute Baustile von der Gotik über die Renaissance bis hin zur Moderne der 1950er-Jahre. Dem Rathaus schließt sich entlang der Breiten Straße das von der Backsteinrenaissance überformte Kanzleigebäude an, dessen Arkaden 2005 renoviert und geöffnet wurden, um die Fußgängerzone der Breiten Straße auch durch Geschäfte auf dieser Seite attraktiver zu gestalten. Der Rest des Lübecker Marktes wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Gestaltung des Marktes ist seitdem bis zuletzt immer wieder Punkt lebhafter Diskussionen gewesen. Der Kaak, der mittelalterliche Pranger, dessen Untergeschoss Butterverkaufsstände enthielten, wurde 1952 abgebrochen und 1986/1987 unter Verwendung gotischer Bauteile verändert wiedererrichtet.

Stadttore

Lübeck hatte bis ins 19. Jahrhundert noch vier Toranlagen; heute findet man nur noch zwei Überreste von ihnen. Das Holstentor ist als Wahrzeichen der Stadt sicher deutschlandweit am berühmtesten. Es wird aber schon seit langem vom Verkehr nur noch umfahren und steht auf einem kleinen, parkähnlichen Platz. Im Inneren befindet sich ein Museum zur Stadtgeschichte. Das andere erhaltene Stadttor ist das Burgtor. Es ist in die Überreste der Befestigungsanlagen am nördlichen Stadtrand integriert und muss auch heute noch von jedem durchfahren oder -laufen werden, der sich der Altstadt von Norden her nähert. Es geht direkt über in den Gebäudekomplex des Burgklosters. Die 1808 von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit gegründete Navigationsschule der Hansestadt wurde 1826 unter der Leitung des späteren Stadtbaudirektors Johannes Balzer auf dem Kaisertor in den südlichen Wallanlagen am Elbe-Lübeck-Kanal gebaut. Noch heute kann unter dem Gebäude der Seefahrtschule Lübeck das Kaisertor durchschritten werden. Das Mühlentor unweit der heutigen Mühlentor-Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal und das Hüxtertor wurden abgerissen, bevor das Geschichtsbewusstsein in Lübeck durchgriff.

Haus der Schiffergesellschaft mit dem typischen Backstein-Treppengiebel; Aufnahme 2007.
Das Buddenbrookhaus in der Mengstraße gegenüber der Nordseite der Marienkirche; Aufnahme 2007.

Museen und Bürgerhäuser

Einige bedeutende Bürgerhäuser in der Innenstadt werden heutzutage als Museen verwendet. So bietet das klassizistische Ensemble aus Behnhaus und Drägerhaus in der oberen Königstraße heute Raum für ein Kunstmuseum. Im Buddenbrookhaus befindet sich heute das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum. In der Glockengießerstraße findet man seit einigen Jahren schließlich das Günter-Grass-Zentrum.

Die Kaufmannschaft zu Lübeck besitzt im Haus der Kaufmannschaft zwei der schönsten und bedeutsamsten geschnitzten Inneneinrichtungen der Renaissance. Ihr gehört auch das Schabbelhaus in der Mengstraße, das als Restaurant zugänglich ist.

Am Koberg befindet sich neben sehr gut erhaltenen, meist klassizistischen Gebäuden das 1535 errichtete Versammlungshaus der Schiffergesellschaft, in dessen originaler Inneneinrichtung sich heute ein Restaurant befindet.

Die spätromanische Löwen-Apotheke in der Königstraße gilt als der älteste Profanbau Lübecks.

Ein unter Denkmalschutz stehendes ehemaliges Kontorhaus ist der expressionistische Handelshof aus dem Jahr 1924 am Bahnhofsvorplatz.

Gänge und Höfe

typisch Lübecker Gang

Die Gänge und Höfe, für die Lübeck bekannt ist, sind eher aus Platznot in den Hinterhöfen der Wohnhäuser entstandene Wohnquartiere, die früher für die Ärmsten der Armen errichtet wurden, heute aber begehrter Wohnraum sind. Die größten und schönsten Höfe sind sicherlich der Füchtingshof und der Glandorpshof in der Glockengießerstraße. Es gibt in der Lübecker Altstadt circa 85 kleine Gänge.

Vorstädte

Wer mehrere Tage in Lübeck verbringt, sollte sich neben der Altstadt auch die Vorstädte ruhig genauer anschauen. Jenseits der idyllischen Wallanlagen finden sich in St. Gertrud und St. Jürgen sehenswerte Villenviertel mit klassizistischen und aus der Gründerzeit stammenden Villen. Besonders hervorstechend sind hier die Eschenburg-Villa in St. Gertrud an der Travemünder Allee und die Lindesche Villa des dänischen Architekten Lillie in St. Jürgen an der Ratzeburger Allee, die heute als Standesamt genutzt wird. Nur wenige Meter von der Linde-Villa befindet sich außerdem die St. Jürgen-Kapelle aus dem 17. Jahrhundert als Zeichen dafür, dass auch schon vor der Industrialisierung außerhalb der Lübecker Stadtmauern gesiedelt wurde. An der Wakenitz in St. Jürgen liegt auch die Lübecker Wasserkunst mit den neugotischen Wasserturm. In St. Gertrud befindet sich außerdem das Fischerdorf Gothmund am Ufer der Trave, ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel, das durch sein geschlossenes Ensemble von Reetdachhäusern besticht.

Travemünde

Fast 20 Kilometer von der Innenstadt schließlich ist das Ostsee-Bad Travemünde zu finden, das drittälteste Seebad Deutschlands. Hier kann man die Altstadt mit ihren kleinen Häusern besichtigen, die Vorderreihe mit den Wohnhäusern der Kapitänswitwen, die Bäderarchitektur vergangener Jahrhunderte bewundern (Casino Travemünde, Kurhaus) oder hinterfragen (Maritim-Hotel). Zudem befindet sich in Travemünde der älteste Leuchtturm Deutschlands, der nicht mehr in Betrieb ist, aber besichtigt werden kann, sowie als Naturdenkmal der Mövenstein.

Denkmale und Skulpturen im öffentlichen Raum

Lübeck hat eine Vielzahl bedeutende Standdenkmale und Skulpturen im öffentlichen Raum. Dazu gehören die Löwen von Christian Daniel Rauch vor dem Holstentor, Löwen von Fritz Behn auf der Burgtorbrücke am Rande des Burgfelds sowie die Replik des Braunschweiger Löwen am Dom.

Denkmal für Emanuel Geibel

Zu einer Reihe weiterer Werke Behns im Stadtgebiet gehören die Antilope vor dem Holstentor sowie der Panter im Schulgarten an der Wakenitz. Die Bürgergärten sind ein kleiner Skulpturengarten in der Altstadt zwischen Heiligen-Geist-Hospital und Behnhaus.

An der Fassade der Katharinenkirche ist die Gemeinschaft der Heiligen von Ernst Barlach und Gerhard Marcks angebracht. Eine Gruppe von Allegorien von Dietrich Jürgen Boy steht auf der Puppenbrücke vor dem Holstentor. Am Koberg befindet sich zwischen dem Heiligen-Geist-Hospital und der Jakobikirche das Geibel-Denkmal von Hermann Volz. Aus den 1990er Jahren stammt die Gruppe von sechs Offenen Stelen aus Eiche von Jan Jastram, die als Leihgabe der Possehl-Stiftung vor dem Gerichtshaus aufgestellt wurde.

Als Exponate der documenta 9 in Kassel wurde die Gruppe von Tonskulpturen Fremde des Bildhauers Thomas Schütte bekannt. Einige dieser Skulpturen befinden sich jetzt als Possehl-Stiftung auf dem Dach der Musik- und Kongresshalle.

In der Grünanlage am Lindenplatz ist Kaiser Wilhelm I. nach einem Modell des Bildhauers Louis Tuaillon zu Pferde dargestellt. Es war das letzte Reiterstandbild, das dem Kaiser in Deutschland errichtet wurde. Ihm gegenüber steht das Standbild des ehemaligen Reichskanzlers Otto von Bismarck von Emil Hundrieser.

Am Rande des Burgfelds steht auf einer Grünfläche der Nachguss der Mädchengruppe von Karl Geiser, die der Lübecker Ehrenbürger Rodolfo Groth stiftete. Sie war ursprünglich für den Markt im Zentrum gedacht.

Der Stadtteil Moisling verfügt mit der Edelstahl-Wandplastik am Haus für alle von Günter Ferdinand Ris über eine Arbeit eines documenta-Teilnehmers.

Lübecker Stiftungskultur

Seit dem Mittelalter hat das Stiften in Lübeck Tradition. Ursprünglich wollten sich begüterte Kaufleute so ihr Seelenheil sichern. Das Heiligen-Geist-Hospital ist heute wohl die älteste bestehende Stiftung in Lübeck. Viele der Lübecker Gänge und Höfe beruhen auf Stiftungen Lübecker Kaufleute. Ohne das Engagement der in Lübeck ansässigen großen und kleinen Stiftungen wäre das reichhaltige Kulturleben der Stadt nicht denkbar und der Erhalt des Kulturerbes nicht darstellbar. Die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck betreut die Lübecker Museumslandschaft. Lübecks älteste Bürgerinitiative, die

ist auch Treuhänderin für eine Vielzahl kleinerer Stiftungen.

Weitere wichtige gemeinnützige Stiftungen in Lübeck sind die

Lübeck ist bis heute die Stadt mit der größten „Stiftungsdichte“ Schleswig-Holsteins.[35]

Tourismus, Freizeit und Erholung

Tourismus

Lübeck kennt im Bereich der Altstadt den Städtetourismus, der sich in den letzten Jahren bedingt durch die Entwicklung des Flughafens mit seinen preiswerten innereuropäischen Linienverbindungen im bundesweiten Trend überdurchschnittlich entwickelt hat. Zielgruppen im Ausland sind die Ostsee-Anrainerstaaten, Italien und England. In diesem Bereich ist Lübeck der wichtigste Faktor im Tourismus in Schleswig-Holstein. Daneben bietet das Seebad Travemünde an der Lübecker Bucht alle Möglichkeiten eines modernen Ostseebades. Neben den Stadtführungen bieten Ausflugsboote auch eine Umrundung der Altstadtinsel an. Eine Besonderheit sind Stadtführungen in den Abendstunden, geführt von einem Nachtwächter.

Freizeit und Erholung im Stadtgebiet

Die zugefrorene Wakenitz in Lübeck; Unterlauf nördlich der Brücke im Zuge der Moltkestraße; Aufnahme Januar 2005.

Wasser, Grünflächen und ausgedehnte Wälder bestimmen das Stadtgebiet Lübecks, das zu den größten kommunalen Waldbesitzern Deutschlands gehört. Die Gewässer von Trave, Wakenitz und Elbe-Lübeck-Kanal sind landseitig von Wanderwegen erschlossen und größtenteils mit den großzügigen und ausgedehnten Parkanlagen verbunden. Mit dem Freibad an der Falkenwiese von 1899 am Westufer der Wakenitz hat die Stadt Lübeck ein unter Denkmalschutz stehendes Flussschwimmbad. Auf der Trave verkehren Ausflugsschiffe zwischen Lübeck und Travemünde und auf der Wakenitz bis nach Rothenhusen mit Anschlussmöglichkeit über den Ratzeburger See nach Ratzeburg in den Naturpark Lauenburgische Seen (östlich des Sees: Biosphärenreservat Schaalsee). Die Stadtwälder wie das Lauerholz und die Naturschutzgebiete an Wakenitz und Trave (Lagune im Schellbruch, Dummersdorfer Ufer mit dem Bodendenkmal der mittelalterlichen Burg an der Stülper Huk) in unmittelbarer Nähe zum Stadtgebiet wie das Nebeneinander von Seebad und mittelalterlichem Weltkulturerbe im gemeinsamen Geist hanseatischer Tradition machen einen wichtigen Teil der Lebensqualitäten und des Freizeitwertes der Stadt aus. Der Travelauf mit den anliegenden Naturschutzgebieten wurde als FFH-Gebiet an die Europäische Union gemeldet.

Der Lübecker Tierpark wurde 1950 eröffnet und 2010 geschlossen.

Insbesondere in den Wäldern von Lübeck finden sich Hünengräber aus der Steinzeit, unter anderem im Stadtgebiet in den Forsten von Blankensee und Waldhusen. Durch den Wald von Waldhusen führt ein archäologischer Wanderweg, als Rundweg.[36] Bei Pöppendorf ist einer der größten und besterhaltenen Burgwälle aus der Zeit der Wagrier zu besichtigen, der Pöppendorfer Ringwall. Diese Ringburg ist eine slawische Fluchtburg und hat einen Durchmesser von rund 100 Metern bei einer äußeren Wallhöhe von acht bis zwölf Metern.

Freizeit und Erholung in der näheren Umgebung der Stadt

Auch die nähere Umgebung der Stadt bietet eine Vielzahl von Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten: neben den Seebädern an der Lübecker Bucht die Seen und Wälder der Holsteinischen Schweiz um die Residenzstadt Eutin (mit den Carl Maria von Weber-Festspielen auf der Freilichtbühne im Schlosspark direkt am Eutiner See), den Klützer Winkel und die Hansestadt Wismar auf der Mecklenburger Seite der Lübecker Bucht, den Naturpark Lauenburgische Seen mit der Inselstadt Ratzeburg und der Stadt Mölln an der Alten Salzstraße, und nicht zuletzt den Sachsenwald.

Im Rahmen des Bundesmodellprogramms „Regionen Aktiv – Land gestaltet Zukunft“ hat der Bereich Umwelt der Hansestadt Lübeck gemeinsam mit der „Regionalpartnerschaft Lübecker Bucht e. V.“ den Erholungsführer „Lübeck Natürlich! Naturnahe Erholung in der Region Lübeck“ herausgegeben. Aufgrund des Erfolges der ersten Auflage 2004/2005 wurde jetzt eine zweite Ausgabe 2006/2007 mit neuen Themenschwerpunkten und Ausflugszielen verausgabt.[37]

Auch die Städte des Umlands bieten eigene Attraktionen, wie zum Beispiel Bad Segeberg mit den Karl-May-Festspielen. Größter Freizeitpark ist der Hansa-Park in Sierksdorf.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bräuche

  • Mai: In der Nacht zum ersten Mai findet gegen Mitternacht das alljährliche Mai-Singen unter den Arkaden des Rathauses statt. Junge und alte Sänger begrüßen dabei mitten in der Nacht den Mai mit dem Lied Der Mai ist gekommen des Lübecker Dichters Emanuel Geibel, das von Justus Wilhelm Lyra vertont wurde. Die Veranstaltung ist nicht organisiert und wird nicht kommerziell ausgenutzt. Es handelt sich eher um eine – vielleicht auch lokalpatriotische – Zusammenkunft Lübecker Familien. Der Initiator war nach dem Ersten Weltkrieg Otto Anthes mit seinem „Eulen“-Tisch.[38]

Kulinarische Spezialitäten

Beinahe schon weltweite Berühmtheit hat das Lübecker Marzipan, das seit dem späten Mittelalter in Lübeck hergestellt wird. Bekannte aktuelle Hersteller sind Niederegger, der Lübecker Marzipan-Speicher und Erasmi & Carstens. Eine ebenso süße Leckerei ist der Plettenpudding, der in den Buddenbrooks Erwähnung findet: eine aus mehreren Schichten bestehende Süßspeise. In den Buddenbrooks findet auch der Lübecker National Erwähnung: ein deftiger Gemüseeintopf mit Spargel, Möhren und Rindfleisch. Der Lübecker National ist ein typisches Beispiel dafür, dass die Lübecker Küche in ihren regionalen, norddeutschen Eigenarten mehr einer frugalen Variante der Hamburger entspricht als der Schleswig-Holsteiner Küche. Beim Lübecker Rotspon handelt es sich um Rotwein, der früher auf Fahrten nach Bordeaux als Ballast auf dem Rückweg mitgeführt wurde, bis man merkte, dass durch die Lagerung im Meeresklima der Wein eine besondere Note erhielt. Analog dazu gibt es heute auch den Wittspon, der aus Weißwein hergestellt wird. Traditionelle Weinhändler in Lübeck sind Carl Tesdorpf und von Melle, hier kann man auch den Rotspon erwerben, den es ähnlich wie anderen Rotwein in unterschiedlichen Qualitätsstufen gibt.

Eines von drei Sternerestaurants in Lübeck ist das Restaurant Wullenwever von Roy Petermann; die beiden weiteren sind Hotelrestaurants in Travemünde.

Persönlichkeiten

Vereine

Der 1919 gegründete VfB Lübeck ist der bekannteste Sportverein der Stadt. Seine erste Herren-Fußballmannschaft spielt zurzeit in der Regionalliga Nord. Sein Heimstadion ist das Stadion an der Lohmühle. Größter Erfolg war der zweimalige Einzug in die Zweite Fußballbundesliga 1996 beziehungsweise 2003, sowie das Erreichen des Halbfinales im DFB-Pokal in der Saison 2003/04. Die erste Fußballmannschaft des FC Phönix Lübeck spielte in den 1960er Jahren in der höchsten Spielklasse. Zu den größeren Sportvereinen gehört auch der TSV Siems. Ebenfalls sehr erfolgreich ist der Verein Budokan-Lübeck e. V. im Herrendamm, der in der zweiten Judo-Bundesliga der Damen und Herren vertreten ist. Auch andere kampfsportarten, wie Kickboxen und Tae-Kwon-Do werden hier in einem der größten Dojos der Stadt trainiert. Der Lübecker Schachverein von 1873 war von 2001 bis 2003 Deutscher Meister und 2001 und 2002 Deutscher Pokalsieger. Neben der Waldjugend gibt es auch mehrere Pfadfindergruppen, darunter der Bund freier Pfadfinder mit dem Stamm der Freibeuter und der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e. V.. Mit den Lübeck Cougars ist die Hansestadt auch in der GFL 2, der zweiten Bundesliga im American Football, vertreten.

Literatur

  • Heinrich Christian Zietz: Ansichten der freien Hansestadt Lübeck und ihrer Umgebungen. Mit 16 Kupfern. Friedrich Wilmans, Frankfurt am Main 1822, Weiland, Lübeck 1978 (Repr.).
  • Otto Grautoff: Lübeck. Stätten der Kultur. Bd. 9. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1908.
  • Fritz Endres (Hrsg.): Geschichte der freien und Hansestadt Lübeck. Otto Quitzow, Lübeck 1926, Weidlich, Frankfurt am Main 1981 (Repr.), ISBN 3-8035-1120-8
  • Erich Keyser (Hrsg.): Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Bd. 1. Nordostdeutschland. Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages. Kohlhammer, Stuttgart 1939.
  • Abram Enns: Kunst und Bürgertum – Die kontroversen zwanziger Jahre in Lübeck. Christians – Weiland, Hamburg – Lübeck 1978, ISBN 3-7672-0571-8
  • Lübeck 1226 – Reichsfreiheit und frühe Stadt. Scheffler, Lübeck 1976.
  • Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen. Schmidt-Römhild, Lübeck 1986, ISBN 3-7950-0452-7
  • Gregor Gumpert und Ewald Tucai (Hrsg.): Lübeck. Ein literarisches Porträt, Wachholtz, Neumünster 2010, ISBN 3-529-06117-4
  • Antjekathrin Graßmann (Hrsg.): Lübeckische Geschichte. 4. verb. und erg. Aufl., Schmidt-Römhild, Lübeck 2008, ISBN 978-3-7950-1280-9
  • Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Schmidt-Römhild, Lübeck 1973
  • Peter Guttkuhn: Kleine deutsch-jüdische Geschichte in Lübeck. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Lübeck 2004. ISBN 978-3-7950-7005-2
  • Heinz Stoob: Stadtmappe Lübeck. in: Deutscher Städteatlas. Bd. 3. Teilband 6. Acta Collegii Historiae Urbanae Societatis Historicorum Internationalis. Serie C. Im Auftrag des Kuratoriums für vergleichende Städtegeschichte e. V. und mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, hrsg. von Heinz Stoob, Wilfried Ehbrecht, Jürgen Lafrenz und Peter Johannek. Dortmund-Altenbeken 1984, ISBN 3-89115-006-7
  • Lübeck-Lexikon. Die Hansestadt von A bis Z. Hrsg. von Antjekathrin Graßmann. Schmidt-Römhild, Lübeck 2006, ISBN 3-7950-7777-X
  • Manfred Finke: UNESCO-Weltkulturerbe Altstadt von Lübeck. Stadtdenkmal der Hansezeit. Wachholtz-Verlag, Neumünster 2006, ISBN 978-3-529-01335-5.
  • Stefanie Rüther: Prestige und Herrschaft. Zur Repräsentation der Lübecker Ratsherren in Mittelalter und Früher Neuzeit (Norm und Struktur 16). Böhlau, Köln (u. a.) 2003.
  • Uwe Albrecht (Hrsg.): Corpus der mittelalterlichen Holzskulptur und Tafelmalerei in Schleswig-Holstein. Band 2: Hansestadt Lübeck. Die Kirchen der Stadt, Verlag Ludwig, Kiel 2009, ISBN 978-3-933598-76-9
  • Verein für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde (Hrsg.): Siegel des Mittelalters. 5.–10. Heft (Siegel des Mittelalters aus den Archiven der Stadt Lübeck, Bände 5–10 in der Google Buchsuche).

Weblinks

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 Commons: Lübeck – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikisource: Lübeck – Quellen und Volltexte
Wiktionary Wiktionary: Lübeck – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
  2. Der Name ist slawischen Ursprungs und wurde im Verlauf der Jahrhunderte umgedeutet und umgeformt (siehe dazu im Einzelnen Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Aufl., Neumünster 1992, S. 437). Auf mittelalterliche Namensformen geht die regionale Aussprache mit langem geschlossenen e zurück, also [ˈlyːbeːk], vgl. Dehnungs-c; neueren Ursprungs ist die bühnendeutsche Aussprache [ˈlyːbɛk].
  3. Agathe Lasch: Mittelniederdeutsche Grammatik – Halle a.S. : Max Niemeyer, 1914.
  4. Geoklima 2.1.
  5. Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. Schmidt-Römhild, Lübeck 1997, ISBN 3-7950-3215-6.
  6. Adam von Bremen: la:Gesta Hammaburgensis Ecclesiae Pontificum. Hahn, Hannover 1993, ISBN 3-7752-5288-6.
  7. Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der Freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen; Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck, Reihe B, Band 14, Verlag Schmidt-Römhild, 1986, ISBN 3-7950-0452-7.
  8. Manfred Bannow-Lindtke: bad Schwartau unterm Hakenkreuz; Albers & Range, Bad Schwartau 1993.
  9. Lübeckisches Adressbuch, Verlag Max Schmidt.
  10. Gerhard Schneider: Gefährdung und Verlust der Eigenstaatlichkeit der freien und Hansestadt Lübeck und seine Folgen, Verlag Schmidt-Römhild zu Lübeck 1986, ISBN 3-7950-0452-7.
  11. 1945: Wie Lübeck dem Endkampf entging. In: Lübecker Nachrichten vom 8. Mai 2010, S. 3.
  12. Statistik Hansestadt Lübeck (pdf).
  13. Dr. Robert Dollinger: Geschichte der Mennoniten in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck. In: Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Band 17, Neumünster 1930.
  14. Dr. Werner Neugebauer: Schönes Holstein, Lübeck 1967, Seite 97.
  15. EFG Lübeck, Geschichte.
  16. Gemeindebrief 2/2011 der Lübecker Methodisten.
  17. Peter Guttkuhn: Kleine deutsch-jüdische Geschichte in Lübeck. Schmidt-Römhild, Lübeck 2004, ISBN 3-7950-7005-8.
  18. http://www.ln-online.de/lokales/luebeck/3108966/Neue_Fraktion_gegr%C3%BCndet%3A_Massive_Kritik_von_L%C3%BCbecker_SPD
  19. a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein: kreisfreie Stadt Lübeck. Landesarchiv Schleswig-Holstein, abgerufen am 27. April 2010.
  20. Josephine von Zastrow: Wird die Hüxstraße zur Fußgängerzone? In: Lübecker Nachrichten vom 18. Dezember 2008, S. 15.
  21. Niederschrift über die 25. Sitzung des Bauausschusses der Hansestadt Lübeck in der Wahlperiode 2008/2013. 4.2 Vermögenshaushalt 2010 und I-Programm 2009–2013 zur Überleitung in den Finanzplan/Investitionstätigkeiten 2010–2013. Hansestadt Lübeck, 18. Januar 2010, S. 12, abgerufen am 8. Oktober 2010 (PDF).
  22. 103 Millionen: Lübeck beschließt Rekord-Defizit. In: HL-Live – Die Schnelle Zeitung für Lübeck. 25. Februar 2010, abgerufen am 8. Oktober 2010.
  23. Torsten Teichmann: Langfristigen Wassermangel wird es in Lübeck nicht geben. Sonntagsinterview mit Kurt Kuhn, Geschäftsführer der Stadtwerke. In: Lübecker Nachrichten, 28. November 2010, S. 14.
  24. Lübecker Stadtzeitung
  25. Frank Pergande: Die Angst, eine Zukunftsbranche zu verlieren In: FAZ.Net vom 24. Juni 2010.
  26. Lübeck-kämpft.de.
  27. Abgeordnete in der Zwickmühle.
  28. Medizin-Studium in Lübeck bleibt erhalten.
  29. Taschenoper Lübeck.
  30. www.die-luebecker-museen.de
  31. Dieter Leitner: Zwei neue Glocken. Museum Haus Hansestadt Danzig in Lübeck. In: Das Ostpreußenblatt, Sonderteil der Preußischen Allgemeinen Zeitung vom 30. Oktober 2010, S. 20.
  32. Museum Haus Hansestadt Danzig in Lübeck.
  33. Ludwig Ewers: Die Großvaterstadt (1926); Dräger Druck, 3. Auflage, 1980, ISBN 978-3-925402-09-8.
  34. Emanuel Geibel: Ein Ruf von der Trave (1844).
  35. Städteranking 2009
  36. Rad- und Wanderkarte Dassow-Travemünde. Verlag Grünes Herz, Ilmenau/Thüringen, 3. aktualisierte Auflage 2006.
  37. Ursula Kühn: Lübeck Natürlich. Lübeck 2004.
  38. Bernd Gatermann und Peter Guttkuhn: „Zur Eule“. Erinnerungen an eine Lübecker Künstlerkneipe. In: Der Wagen. 1986, S. 176–183, ISSN 0933-484 X.

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