Alfred Boehm-Tettelbach

Alfred Boehm-Tettelbach

Alfred Boehm-Tettelbach (* 28. März 1878 in Erstein; † 12. Juli 1962 in Berlin) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bohm-Tettelbach trat am 1. Oktober 1896 als Fahnenjunker in das 1. Unter-Elsässische Infanterie-Regiment Nr. 132 ein. Dort wurde er am 20. Mai 1897 zum Fahnenjunker ernannt sowie am 27. Januar 1898 zum Sekondeleutnant befördert. Nach Einsatz im Braunschweigischen Infanterie-Regiment Nr. 92 kam er am 1. Oktober 1908 zur Preußischen Kriegsakademie, wo er am 1. Oktober 1913 zum Hauptmann ernannt wurde. Vom 30. Mai bis 17. August 1914 war Boehm-Tettelbach Militärattaché an der deutschen Botschaft in Belgrad.

Während des Ersten Weltkrieges war er Bohm-Tettelbach in verschiedenen Generalstabsverwendungen, seit 22. März 1918 als Major im Stab des Chefs des Feldeisenbahnwesens.

1921 wurde er in die Reichswehr übernommen und zunächst im Reichswehrministerium verwendet. Vom 1. Oktober 1923 bis 1. Juni 1926 fungierte Boehm-Tettelbach als Kommandeur des III. Bataillons des 10. (Sächsisches) Infanterie-Regiments in Dresden und wurde zwischenzeitlich am 1. Dezember 1923 zum Oberstleutnant befördert. Als solcher folgte am 1. Juni 1926 seine Versetzung in den Stab des 4. (Preußisches) Infanterie-Regiments nach Kolberg. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. April 1927 verblieb er zunächst bei dieser Einheit und übernahm am 1. November 1928 das Kommando über das 14. (Badisches) Infanterie-Regiments in Konstanz. 1930 wurde er als Chef des Wehramtes im Reichswehrministerium in Berlin eingesetzt und gleichzeitig zum Generalmajor sowie am 1. Oktober 1932 zum Generalleutnant befördert. Zum 31. Januar 1933 wurde Boehm-Tettelbach aus dem aktiven Dienst verabschiedet, 1935 jedoch reaktiviert und als Lehrer für Kriegsgeschichte an die Kriegsakademie in Berlin-Moabit berufen.

Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs war Boehm-Tettelbach ab 10. September 1939 Befehlshaber des rückwärtigen Armeegebietes 581 in Polen. Es folgten Verwendungen als Kommandeur des Höheren Kommandos z.b.V. XXXII in Lublin und anschließend als Kommandeur des Höheren Kommandos z.b.V. XXXVII im Westen. Im Juli 1940 erfolgte sein Einsatz als Befehlshaber der deutschen Truppen in den Niederlanden mit dem Rang als General der Infanterie. 1942 wurde er Kommandierender General des LXXXII. Armeekorps. Vom 1. November 1942 bis 28. Februar 1943 stellte man ihn zur Verfügung des Oberkommandos des Heeres und verabschiedete ihn mit diesem Datum in den Ruhestand.

Nach seinem Tod wurde er zunächst in Berlin-Dahlem beigesetzt. Nach der Deutschen Wiedervereinigung fand er seine letzte Ruhestätte im Familiengrab auf dem Südwestkirchhof Stahnsdorf.

Auszeichnungen

Schriften

  • Der Böhmische Feldzug Friedrichs des Großen 1757 im Lichte Schlieffenscher Kritik. Berlin 1934.
  • Deutschlands wehrgeographische Lage in ihrer Entwicklung 1914–1941. Berlin 1942.

Literatur

  • Ernst Kabisch: Die Führer des Reichsheeres 1921 und 1931. Zur Erinnerung an die 10j. Wiederkehr der Reichsheergrüngung am 1. Jan. 1921. Berlin 1931.
  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921–1945 Band 2: Blanckensee-v. Czettritz, Biblio Verlag, Osnabrück 1993, ISBN 3-7648-2423-9

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.108
  2. Klaus D. Patzwall und Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945, Geschichte und Inhaber Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X, S.537

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