Hasselfelde

Hasselfelde
Hasselfelde
Wappen von Hasselfelde
Koordinaten: 51° 41′ N, 10° 51′ O51.68972222222210.856111111111455Koordinaten: 51° 41′ 23″ N, 10° 51′ 22″ O
Höhe: 455 m ü. NN
Fläche: 74,28 km²
Einwohner: 2.904 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Jan. 2010
Postleitzahl: 38899
Vorwahl: 039459

Hasselfelde ist ein Ortsteil der Stadt Oberharz am Brocken und ein staatlich anerkannter Luftkurort im Landkreis Harz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Blick auf Hasselfelde in Richtung Westen. Im Hintergrund der Brocken

Hasselfelde liegt auf dem Hochplateau im Unterharz, in einer kleinen, von der Hassel durchflossenen Senke. Die unmittelbare Umgebung der Stadt ist nicht bewaldet und wird landwirtschaftlich genutzt.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1043 urkundlich erwähnt und erhielt 1222 das Stadtrecht. In ottonischer Zeit befand sich in Hasselfelde ein königlicher Jagdhof.

Von 1537 bis 1558 war Hasselfelde gemeinsam mit Stiege für 25.000 Gulden an die Grafen zu Stolberg verpfändet.

Die Stadt brannte in der Vergangenheit mehrmals vollständig ab, zuletzt 1893. Aus diesem Grund gibt es in Hasselfelde keine Gebäude, die vor dem letzten Brand gebaut wurden. Auch die St.-Antonius-Kirche wurde mehrere Male wieder aufgebaut; ihre Gemeinde gehört heute zur Propstei Bad Harzburg.

Trautenstein wurde am 1. Januar 2002 eingemeindet.[1]

Am 1. Januar 2010 schloss sich die Stadt Hasselfelde mit den Gemeinden Elend, Sorge, Stiege und Tanne sowie den Städten Elbingerode (Harz) und Benneckenstein (Harz) zur Stadt Oberharz am Brocken zusammen.[2]

Wappen

Das Wappen von Hasselfelde

Blasonierung: „In Silber ein gestürztes grünes Haselblatt aus einem grünen Zweig wachsend.“

Hasselfelde besaß bis 2000 kein offiziell genehmigtes Wappen, führte jedoch in Gewohnheitsrecht nachweislich seit 1653 ein Wappen, das ein Blatt des Haselstrauches zeigte und somit als redendes Wappen anzusehen ist. Ob das Wappen schon früher offiziell genehmigt war, lässt sich nicht nachweisen. Mehrere Großbrände, die den Ort und dabei auch das Rathaus in Schutt und Asche legten, haben viele historische Unterlagen vernichtet, sodass ein Nachweis nicht geführt werden kann.

Das hier dargestellte Wappen ist gegenüber dem klassischen Vorbild nur gering geändert worden, um es der heraldischen Stilistik anzupassen. So wurden die Konturen in einheitlicher Strichstärke ausgeführt und Schraffuren im Blatt und im Zweig vernachlässigt. Das Redesign und Einbringung ins Genehmigungsverfahren realisierte der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch.

Als Stadtfarben gelten Grün - Silber (Weiß).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wegen seiner zentralen Lage mitten im Harz ist der Ort bei Touristen beliebt. Im Ortsteil Rotacker entstand nach der Wende ein Naturerlebnisdorf mit einer Vielzahl von Ferienhäusern. Auch hat die Stadt Anschluss an die Harzer Schmalspurbahn.

Am Ostrand der Stadt entstand im Jahr 2000 als Touristenattraktion der Nachbau einer Westernstadt, Pullman City Harz, deren Geschäftsführer damals gleichzeitig der Bürgermeister von Hasselfelde war. Am 8. April 2006 ist der Park in einen neuen Besitz übergegangen. An der Straße nach Blankenburg befindet sich die Schauköhlerei Stemberg.[3]

Von Hasselfelde aus sind seit der Öffnung der innerdeutschen Grenze Ausflüge in alle Richtungen und naturbelassene Landschaften möglich. Durch die Stadt führt der Harzer Hexenstieg - Südroute an der Hasselvorsperre vorbei in Richtung Köhlerei Stemberg.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Umgebung sind der Brocken, die Rübeländer Tropfsteinhöhlen, mehrere Schaubergwerke aus der alten Bergbautradition des Harzes, die Fachwerkstädte Wernigerode, Quedlinburg und Stolberg, Rosstrappe und Hexentanzplatz im Bodetal, die Kaiserstadt Goslar, das Josephskreuz auf dem Großen Auerberg, die Rappbode-Talsperre mit der Hasselvorsperre und der Carlshausturm auf der 626 m hohen Carlshaushöhe.

Denkmale

Regelmäßige Veranstaltungen

In Hasselfelde finden jedes Jahr drei große Feste statt. Ostersonnabend wird das durch den ortsansässigen Osterfeuerverein organisierte Osterfeuer angezündet. Der Höhepunkt des Jahres in Hasselfelde ist das Schützenfest, das zu Pfingsten stattfindet und somit wie auch das Köhlerfest am ersten Wochenende im August einen festen Termin hat.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Bahnhof Hasselfelde

Hasselfelde liegt an den Bundesstraßen 242 und 81, die wichtige West-Ost bzw. Nord-Süd-Strecken durch den Harz darstellen. Die Stadt ist per Bahn über das Streckennetz der Harzer Schmalspurbahnen sowohl von Nordhausen als auch von Gernrode und Quedlinburg über die Selketalbahn zu erreichen.

Zur Entwicklung des Postwesens in Hasselfelde siehe
Postroute Braunschweig-Blankenburg

Bildung

In Hasselfelde befindet sich neben einem Kindergarten auch die Dr. Hermann Blumenau Grundschule. Die gleichnamige Sekundarschule wurde im Jahr 2006 geschlossen.

Persönlichkeiten

Blumenau-Denkmal

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die mit Hasselfelde in Verbindung stehen

Literatur

Weblinks

 Commons: Hasselfelde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2010
  3. Homepage der Schauköhlerei Stemberg

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