Jülicher Kreisbahn

Jülicher Kreisbahn
Bahnstrecke Jülich Nord–Puffendorf
Kursbuchstrecke (DB): 245e (1970)
Streckenlänge: 15,2 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
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0,0 Jülich Nord
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Brücke über die Rur
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nach Jülich
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2,2 Kirchberg Nord Übergabe DB
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nach Aachen-Nord
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5,2 Koslar
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7,4 Barmen
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8,1 Merzenhausen
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11,5 Ederen
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Geilenkirchener Kreisbahn
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15,2 Puffendorf
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Geilenkirchener Kreisbahn

Die Jülicher Kreisbahn war ein kommunaler Eigenbetrieb des früheren Landkreises Jülich im Rheinland

Inhaltsverzeichnis

Der Aufbau und Betrieb

In Auftrag der Jülicher Kreisbahn erbaute die Firma Lenz & Co GmbH eine normalspurige Bahnstrecke vom Bahnknotenpunkt Jülich in westlicher Richtung nach Puffendorf, einem Bahnhof an der schmalspurigen Strecke GeilenkirchenAlsdorf der Geilenkirchener Kreisbahn. Den Betrieb führten zum Lenz-Konzern gehörende bzw. aus ihm hervorgegangene Gesellschaften: Zunächst die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, später Vereinigte Kleinbahnen und Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft.

Der Verkehr wurde am 1. Juli 1911 zwischen Kirchberg Nord und Puffendorf eröffnet. Vom Bahnhof Kirchberg Nord bestand ein Anschluss zum benachbarten Bahnhof Kirchberg der Staatsbahnlinie Aachen Nord – Kirchberg – Jülich; am 14. September 1912 folgte dann das Reststück Jülich Nord – Kirchberg Nord, das parallel zur Staatsbahn verlief.

Die Kreisbahn hatte folgende Stationen: Jülich Nord, Kirchberg Nord, Koslar, Barmen, Merzenhausen, Ederen, Puffendorf.

1914 wurden 106.077 Personen und 34.394 t Güter befördert.

Der Abschnitt Jülich Nord – Kirchberg Nord der Kreisbahn wurde zu Ende des Zweiten Weltkrieges 1944–1945 besonders stark zerstört und konnte erst am 27. Juni 1950 wieder befahren werden.

Der Niedergang

Aus wirtschaftlichen Gründen wurde der Personenverkehr auf der Schiene am 23. Mai 1971 eingestellt. Nachdem am 1. Januar 1972 der Kreis Jülich in den Kreis Düren eingegliedert worden war, übernahm die Dürener Kreisbahn GmbH (DKB) ab 1. Januar 1984 auch die restlichen Aufgaben der Jülicher Kreisbahn. Der Güterverkehr nahm nach und nach ab und beschränkte sich zum Schluss bis zur vollständigen Einstellung auf den Abschnitt Jülich Nord – Kirchberg Nord. Der letzte Güterverkehr war 1999, seitdem wird die Strecke nicht mehr befahren und gepflegt:

  • 2000 wurden die Tarifpunkte Merzenhausen, Ederen und Puffendorf aufgegeben und für eine Durchfahrt gesperrt.
  • 2000 wurde die Durchfahrt über die Rurtalbrücke vor Kirchberg durch die DKB gesperrt.
  • 2001 wurden die Signalanlagen auf der Strecke abgeschaltet.
  • 2002 wurde vor dem Haltepunkt Barmen ein Absperrgitter errichtet.
  • Sommer 2003 wurden im Bahnhof Puffendorf die Gleise entfernt und das Areal von einer Alsdorfer Schrotthandelfirma abgesperrt.
  • 2005 wurden die Gleise im Bahnhof Jülich Nord entfernt, der dortige Lokschuppen und das ehemalige Empfangsgebäude abgerissen. An der Stelle des Lokschuppens wurde ein Altenheim errichtet. Das restliche Bahnhofsareal ist eine Schotterwüste.
  • 2007 wurden die Signalanlagen an der Strecke und an den Bahnübergängen entfernt.
  • 2010 wurde das Gelände des Bahnhofs Puffendorf zu einer Grünanlage umgewandelt.

Von einer offiziellen Stilllegung wurde jedoch bis vor kurzem abgesehen, da eine Anbindung an das Netz der Euregiobahn über Siersdorf in der Zukunft geplant war. Die Brücke vor dem Haltepunkt Barmen soll unter Denkmalschutz gestellt werden[1]. Ebenso plant man in Koslar das Grundstück des verfallenen Bahnhofs Koslar zu überbauen. Mitte 2007 wurde die Strecke von der DKB zur Stilllegung ausgeschrieben[2]. Die DKB begründet den Verkauf der Strecke u. a. mit der Humusdurchsetzung des Schotterbetts und mit Instandhaltungskosten von ca. 17 Mio. € ohne eigene Einnahmen. Der Abriss der Strecke ist somit nur noch eine Frage der Zeit, zumal schon die beiden Endpunkte der Strecke (Bahnhof Puffendorf, Bahnhof Jülich Nord) entfernt sind.

Der Triebfahrzeugbestand der JKB

Bei Betriebsaufnahme waren zwei Dampflokomotiven, vier Personenwagen, zwei Post-/Gepäckwagen und 13 Güterwagen vorhanden. Zwei der drei Dampflokomotiven der Jülicher Kreisbahn sind in den Niederlanden erhalten: Lok 1B (Bn2t) aus der Anfangsausstattung, gebaut von Humboldt 1910, wird betriebsfähig aufgearbeitet durch die Spoorweg Maatschappij „Zuid Beveland“. Dampflok 152 (1Ch2t-Lok vom Typ ELNA 5, gebaut von Henschel & Sohn, Kassel 1927) fährt jetzt bei der Museum Buurtspoorweg (MBS) zwischen Haaksbergen und Boekelo.

Die Jülicher Kreisbahn besaß nacheinander zwei Dieselloks, die V 34 und V 35. Beide Loks vom Typ G 320 B wurden von MaK gebaut. Die V 34 wurde nach Getriebeproblemen an den Hersteller zurückgegeben und durch die V 35 ersetzt. Die V 35 ist weiterhin bei der Rurtalbahn GmbH im Einsatzbestand vorhanden.

Zur Rationalisierung des Personenverkehrs wurde 1952 bei Talbot ein Dieseltriebwagen vom Typ Taunus beschafft. Der Triebwagen gehört heute der Rurtalbahn und steht nach einer Aufarbeitung für Sonderfahrten zur Verfügung[3].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.regiomanagement.de/barmencms/front_content.php?idcat=79
  2. http://www.rurtalbahn.de/PDFs/Datenblatt.pdf
  3. http://www.kreis-dueren.de/cms/aktuelles/tourismus/Talbot-Taunus-Schienenbus.php?ID=1

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